Noch hat der Winter Deinen Garten im Griff – vielleicht liegt sogar endlich Schnee und dennoch: Der Frühling kommt in flinken Schritten immer näher. Wie schön! Du glaubst sogar schon, ihn zu spüren und manchmal kannst Du ihn sogar schon riechen. Kein Wunder, immerhin scheint die Sonne und die Vögel zwitschern wieder in den Bäumen. Und dann öffnen auch noch die ersten Frühblüher ihre Blüten. So langsam kannst Du sogar schon die Schalen und Töpfe für Balkon und Terrasse mit den herrlichsten Frühlingsblumen bepflanzen. Achte aber darauf, dass sie möglichst nah an der Hauswand stehen. Sonnst könnten sie gleich beim ersten Frost erfrieren. Ja, Gärtner wie wir kommen eben nie zur Ruhe. Immerhin gibt es jetzt ja auch schon einiges für uns zu tun – vor allem, wenn die Temperaturen weiter so mild bleiben. Also, packen wir es an…

ENDLICH KÖNNEN WIR FRÜHLINGSBLUMEN KAUFEN
Jetzt wartet wieder eine wunderbare Auswahl an bunten und wohlduftenden Frühlingsblumen auf uns. In Gärtnereien und Garten-Centern lachen sie uns geradezu an. Nur solltest du noch vorsichtig sein: Diese Pflanzen wurden in Gewächshäusern vorgetrieben und sind daher keine kühlen Temperaturen gewohnt. Frostige Nächte und Tage schaden ihnen. Auspflanzen kannst Du nur robustere Arten wie Stiefmütterchen und Zwiebelpflanzen. Sie überstehen auch mal Temperaturen von – 5 Grad. Primeln, Vergissmeinnicht und Tausendschön hingegen solltest Du in diesen Tagen nur in Töpfe pflanzen und sie bei drohendem Frost ins Warme holen. Wenn’s dann etwas wärmer wird, kannst Du sie ja wieder rausstellen. Aber bedenke: Drinnen haben diese Pflanzen einen hohen Wasserbedarf und halten sich im Schnitt leider nur zwei Wochen.
DEINE ZIERGRÄSER MÜSSEN GESTUTZT WERDEN
In den vergangenen Wochen haben Pampasgras, Chinaschilf und Rutenhirse gute Arbeit geleistet: Sie haben Deinem Garten zauberhafte Konturen verliehen und eine schöne Silhouette geschenkt. Jetzt wird’s aber Zeit, dass Du Deine Ziergräser einkürzt – bevor der Neuaustrieb zwischen das alte Laub wächst. Das ist auch ganz fix gemacht und geht ziemlich einfach. Du musst nur die Halme büschelweise greifen und mit einer Heckenschere eine Handbreit über dem Boden abschneiden. Ende des Monats solltest Du auch darüber nachdenken, ob es lohnenswert wäre Deine Ziergräser zu teilen und umzusetzen. Der Zeitpunkt dafür wäre gut. Und so ist sichergestellt, dass sie auch im kommenden Herbst und Winter Deinen Garten wieder märchenhaft wirken lassen.

DIE FENSTERBANK WIRD ZUM GEWÄCHSHAUS
Einige unserer Pflanzen wachsen etwas langsamer als die anderen. Das macht aber gar nichts, denn wir können sie ganz einfach auf der Fensterbank vorziehen. Vor allem Paprika hat eine lange Keimdauer, aber auch andere Zier- und Kletterpflanzen. Darum solltest Du sie so früh wie möglich aussäen. Im Garten-Center findest Du die passenden Zimmergewächshäuser mit einer durchsichtigen Abdeckhaube. Du kannst es aber auch mit Aussaatschalen probieren und sie mit Klarsichtfolie abdecken. Du kannst dafür sogar Eierkartons verwenden. Der Effekt ist derselbe: Es entsteht darunter ein Klima aus hoher Luftfeuchtigkeit und die Keimlinge trocknen nicht so schnell aus. Als Aussaatsubstrat solltest Du eine Mischung aus Torf und Sand benutzen oder die im Handel angebotene Aussaaterde. Auf alle Fälle sollten nur wenige Nährstoffe enthalten sein.
NUN TEILST DU DIE ERSTEN STAUDEN
Noch ist Winter, aber der kluge Gärtner denkt ja weit voraus – mindestens bis in den Sommer. Darum solltest Du, sobald der Boden nicht mehr gefroren ist, mit dem Teilen Deiner Stauden beginnen. Geteilt werden nun allerdings nur die Spätsommer- und die Herbstblüher. Also Stauden wie Fetthenne, Aster oder Sonnenhut. Die Frühlings- und Frühsommerblüher solltest Du unbedingt erst nach ihrer Blüte teilen. Sonst verschönern sie Deinen Garten nur mit halber Kraft.

JETZT ABER FIX DIE GARTENGERÄTE SÄUBERN
Eigentlich wolltest Du es doch schon spätestens Anfang Dezember erledigt haben. Aber wie das eben so ist: Immer ist etwas dazwischen gekommen. Das kann ich auch nur zu gut verstehen, aber jetzt wird’s wirklich Zeit. Du solltest unbedingt noch Deine Gartengeräte reinigen, bevor Du wieder loslegen kannst. Der Rasenmäher benötigt vielleicht einen Ölwechsel, die Zündkerzen müssen eventuell erneuert werden und das Scherblatt geschärft werden. Harke, Grabegabel und Schaufel könnten noch einmal gereinigt und eingeölt werden. Und wenn Du sowieso schon im Geräteschuppen im Gange bist, dann schau doch gleich noch nach Deinen Saatbeständen. Sind sie noch zu gebrauchen oder musst Du neue kaufen? Und was ist mit dem Dünger?
ZUPF DOCH VON DEN LENZROSEN DIE ALTEN BLÄTTER AB
Du möchtest, dass die Blüten Deiner Lenzrose besser zur Geltung kommen? Dann schneide einfach vorsichtig das alte Blattwerk ab. Es sind die Blätter aus dem Vorjahr, die Du nun entfernen musst. Und wenn Du schon dabei bist, kannst Du auch gleich die kranken, fleckigen Blätter abschnippeln. Das Beste ist, Du schneidest die Blätter knapp über der Pflanzenbasis ab, dann verletzt Du keine neuen Triebe – egal, ob Blatt- oder Blütentrieb.

DIE BAUERN-HORTENSIEN WERDEN IHRE OLLEN BLÜTEN LOS
An einigen Deiner Bauern-Hortensien hast Du über den Winter bestimmt die vertrockneten Blüten stehen lassen, oder? Die können jetzt weg. Das Beste ist, Du schneidest sie knapp oberhalb eines gesunden, grünen Knospenpaares ab. Bei dieser Gelegenheit kannst Du auch gleich alle erfrorenen und abgestorbenen Triebe entfernen. Du bist Dir unsicher, ob die Triebe wirklich abgestorben sind? Kein Problem. Mach den Test: Du musst die Rinde leicht mit dem Fingernagel anritzen. Wenn das freigelegte Gewebe gelblich und trocken wirkt, dann ist der Trieb tatsächlich abgestorben.
DU SOLLTEST DIE CLEMATIS STUTZEN
Deine Clematis droht ohne regelmäßigen Schnitt zu verkahlen. Die Blüte bleibt damit aus. Der richtige Zeitpunkt fürs Stutzen ist allerdings abhängig vom Zeitpunkt der Blüte. Jetzt kannst Du zum Beispiel nur die sommerblühenden Arten zurückschneiden oder Du hast eine Staudenclematis, die Ranken ausbildet, aber nicht klettert. Die kannst Du ebenfalls bis auf 20 Zentimeter zurückschneiden. Das Gleiche gilt für die im Frühsommer blühende Clematis, die am alten Holz neue Triebe entwickelt – sie muss allerdings nur alle 4 bis 5 Jahre um diese Jahreszeit gestutzt werden.

DEINE BELLIS BRAUCHEN SCHUTZ VOR DER KÄLTE
Ich liebe Bellis. Alleine schon dieser verrückte Name. Und dann die kleinen, pummeligen Blüten. Herrlich! Bellis gehören eindeutig zu meinen Lieblingsblumen. Hast Du auch welche im Garten? Dann musst Du sie jetzt noch vor allzu frostigen Temperaturen schützen. Eventuell musst Du sie mit Tannenreisig abdecken. Noch ein kleiner Tipp: Schneidest Du regelmäßig Verblühtes heraus, überrascht Dich diese großblütige Kultur-Sorte des Gänseblümchens immer wieder mit neuen rosafarbenen, kirschroten oder weißen Blüten. Und das bis zu drei Monate lang.
JETZT KANNST DU GEHÖLZE PFLANZEN
Sobald der Boden aufgetaut und die Frostgefahr gebannt ist, kannst Du endlich loslegen. Mit ein wenig Glück ist es Ende Februar sogar schon so weit. Dann kommen Deine neuen Gehölze in die Erde. Ohnehin heißt es jetzt zugreifen: Willst Du eine neue Hecke pflanzen oder Deinen Garten mit Solitär-Gehölzen verschönern, ist nun beste Zeit für einen Einkauf in der Baumschule oder der Gärtnerei. Viele bieten ihre Pflanzen in diesen Tagen als wurzelnackte Ware oder mit Ballen an. Sie sind viel, viel günstiger als die Containerware im Garten-Center. Sind die Temperaturen milder geworden, kannst Du sogar schon Lavendel, Hortensien und Rosmarin pflanzen.
2 Comments
Nelly
4. Februar 2018 18:47Man hat mit so einem Garten echt immer andauernd was zu tun. Aber das macht dieses Hobby ja auch so schön. Einfach zu sehen, wie dann im Frühling die ersten Maiglöckchen kommen. Ich habe gestern schon die ersten gesehen.
Liebe Grüße,
Nelly
admin
7. Februar 2018 12:30Liebe Nelly,
bist Du sicher, dass Du schon Maiglöckchen gesehen hast? Oder waren es Schneeglöckchen? Egal, der Frühling kommt. Langsam, aber sicher.
Liebe Grüße,
Frank
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