ALLES ÜBER DIE 6 SCHÖNSTEN WANDBEGRÜNER

Kletterpflanzen an unseren Fassaden sorgen für ein geradezu märchenhaftes Flair – egal, ob es die blühende Klematis ist, duftende Rosen oder der sich im Herbst rot färbende Wilde Wein. Sie bringen die Natur direkt an Dein Haus und haben zudem einen hohen ökologischen Wert. Vor allem auf dem Land zeigen sich viele Häuser in einem grünen Kleid, aber auch Geräteschuppen, Scheunen oder Garagen. Viele Hausbesitzer möchten die Wandbegrünung nicht mehr missen. Kein Wunder, sie sieht nicht nur gut aus, sondern bringt auch noch viele Vorteile mit sich: Im Sommer sorgt sie für Kühlung, verbessert die Luft und das Klima im Haus und kann als immergrüne Variante im Winter eine zusätzliche Wärmedämmung bieten. Worauf Du bei einer Wandbegrünung achten musst und welche Pflanzen sich dafür eignen, erfährst Du hier.

 

Foto: privat
Kletterrosen schaffen eine romantische Atmosphäre am Haus und gehören zu den unproblematischen Kletterkünstlern. Im Frühling müssen wir sie zurückschneiden, im Sommer können wir uns über ihre Blüten freuen. Kletterrosen benötigen Rankhilfen. Sie vertragen keine „heißen“ Wände, also nicht in die pralle und ganztägige Sonne pflanze. Unbedingt auf die Qualität der Kletterrose achten, am besten eignen sich Rosen mit ADR-Prädikat. Die Wuchshöhe ist Sortenabhängig, kann zwischen 2-15 Meter liegen.  Foto: privat

 

 

BEVOR DU LOS LEGST: BEDENKE AUCH AN DIE NACHTEILE

Trotz der vielen Vorteile, die eine Wandbegrünung mit sich bringt, solltest Du auch die Nachteile und eventuellen Risiken in Deine Überlegungen mit einbeziehen. Damit es erst gar nicht zu Problemen kommt, steht die Auswahl geeigneter Kletterpflanzen für Dich natürlich an erster Stelle. Für Wilden Wein, Efeu oder Kletter-Hortensie solltest Du Dich nur entscheiden, wenn sie auch dauerhaft bleiben sollen. Sie sind Selbstklimmer, die mit ihren starken Haftorganen Deine Hauswand hochklettern. Eine spätere Entfernung dieser Haftorgane kann sich als sehr schwierig erweisen und beträchtliche Schäden hinterlassen. Zudem sollten diese Pflanzen auch nur massive und intakte Hauswände ohne offene Fugen hinaufklettern dürfen. Wichtig ist, dass Du an einen regelmäßigen Rückschnitt denkst und ebenso abgestorbene Pflanzenteile regelmäßig entfernst, auch in luftiger Höhe. Ansonsten können Regenrinnen, Fallrohre, Fenster oder Dachtraufen beschädigt werden.

 

Foto: Ruth Black
Eine Bepflanzung mit Efeu („Hedera helix“) eignet sich für Wände in der Sonnen, aber auch im Halbschatten. Diese immergrüne Pflanze kann bis zu 20 Meter hoch wachsen, ihr jährlicher Zuwachs ist allerdings von Sorte zu Sorte unterschiedlich. Kletterhilfen sind nicht erforderlich, denn Efeu ist ein Selbstklimmer und hat dementsprechend starke Haftwurzeln – daher überlege gut, ob Du Deine Hauswand mit Efeu für immer begrünen möchtest. Eine späterer Entfernung dieser Efeu-Wurzeln ist recht schwierig und anstrengend. Ein Pflanzabstand von von 2 bis 8 Metern hat sich als angemessen herausgestellt. Foto: Ruth Black

 

 

SELBSTKLIMMER HABEN IHRE VORTEILE

Sie begeistern durch ihre fast lückenlose Begründung und den Verzicht auf Kletterhilfen. Wilder Wein ist im Winter zwar unbelaubt, aber im Herbst einfach traumhaft. Seine schimmernden Rottöne haben etwas Märchenhaftes an sich. Bilder von verwunschenen Schlössern drängen sich geradezu auf. Außerdem bieten seine Blüten und Beeren Vögeln und Insekten wertvolle Nahrung. Pflanzt Du also Wilden Wein, verschönerst Du nicht nur Dein Haus, sondern unterstützt auch noch das Ökosystem auf Deinem Grundstück und in Deiner Nachbarschaft. Auch die Kletter-Hortensie betört mit ihren filigranen, weißen Blüten und schafft so selbst aus dem schattigsten Plätzchen eine Wohlfühloase. Der Klassiker schlechthin ist und bleibt der Efeu. Er ist immergrün und sorgt das ganze Jahr über für eine grüne und lebendige Wand, die auch vielen Tieren einen Unterschlupf bietet.

 

Foto: Laila R/shutterstock
Klematis („Clematis Montana“) kann Deine Hauswand bis zu 10 Meter hoch wachsen. Sie blüht im April, behält ihr Laub aber bis Oktober. Klematis verträgt Sonne sehr gut, eignet sich aber auch für eine Bepflanzung im Halbschatten. Ein Pflanzabstand von 2 bis 5 Meter wäre optimal. Für die robuste Pflanze musst Du ein Rankgitter (Raster 30-50 cm) anbringen. Nach der Blüte unbedingt die  Klematis auslichten und zurückschneiden. Foto: Laila R/shutterstock

 

 

WER DIE WAHL HAT, HAT DIE QUAL

Natürlich gibt es auch Kletterpflanzen, die keine Haftorgane besitzen, dennoch wollen sie hoch hinaus. Du kannst sie dabei mit entsprechenden Rankhilfen unterstützen. So eine Hilfe benötigen Kletterrosen, Geißblatt, Klematis oder Hopfen. Ihr Vorteil: Solltest Du eines Tages eine andere Pflanze Deine Hauswand empor wachsen lassen wollen, kannst Du sie spielend entfernen – ganz ohne Schäden oder anschließend mühsame Reinigungsarbeit am Mauerwerk. Einzig das Rankgitter bleibt hängen. Solltest Du auf Deinem Balkon die Wände begrünen wollen, kann man Dir von ganzem Herzen zu einjährigen Kletterpflanzen wie Kapuzinerkresse, Winde, Duftwicken oder Schwarzäugige Susanne raten. Auch sie benötigen Rankhilfen. Das könnten beschichtete Gitter aus Metall genauso sein, wie Seilsystem oder einfache Fäden, die Du vorher an die Wände gebracht hast.

Foto: Debu55y/shutterstock
Blauregen („Wisteria sinensis/floribunda“ ) ist ein extrem starker Schlinger und benötigt unbedingt Unterstützung durch stabile und stabartige Rankhilfen. Vorsicht: Fallrohre und Straßenlaternen kann Blauregen mit seinen Wurzeln leicht beschädigen. Diese Pflanze liebt ein sonniges Plätzchen, blüht ab Mai und behält ihr Laub bis November. Unveredelte Exemplare blühen erst nach vielen, vielen Jahren. Blauregen solltest Du in einem Abstand von 3 bis 8 Meter setzen. Er wächst bis zu 20 Meter hoch und benötigt einen regelmäßigen Winter- und Sommerschnitt. Foto: Debu55y/shutterstock

 

 

DIE RICHTIGE RANKHILFE IST ENTSCHEIDEND

Jede Pflanze hat so ihre Eigenarten. Die eine ist genügsam, die andere eher exzentrisch. Die eine ist pflegeleicht, die andere braucht dafür um so mehr Deine Aufmerksamkeit. Nicht anders ist das mit den Kletterpflanzen an Deiner Hauswand. Vor allem musst Du aber auf die Wahl des richtigen Rankgerüstes achten. Welches das richtige ist, hängt ganz von der Pflanze ab, die Du an Deine Wand setzen möchtest. Schlinger wie den Blauregen unterstützt Du am besten mit einer senkrechten Möglichkeit, Ranker wie die Klematis halten sich am liebsten an Gittern fest und für Spreizklimmer wie die Kletterrose eignen sich hervorragend waagerechte Varianten. Die Rankhilfe musst Du mit einigem Abstand zur Wand anbringen und je nach Pflanze muss sie entsprechend stabil sein. Natürlich ist ein regelmäßiger Rückschnitt  erforderlich und hin und wieder das Einflechten der Triebe – sonst wächst alles in die falsche Richtung und Du erreichst nicht die Optik, die Du erzielen willst.

 

Wilder Wein Foto: shutterstock
Wilder Wein ist eine der beliebtesten Wandbegrünungen. Er verträgt die Sonne genauso wie den Halbschatten. Dreilappiger Wilder Wein („Parthenocissus tricuspidata Veitchii“)  wächst bis zu 20 Meter hoch, hat dabei einen jährlichen Zuwachs von 1 bis 2 Meter. Sein Laub trägt er von April bis Oktober. Besonders Stimmungsvoll ist die Herbstbelaubung mit ihren schimmernden Rottönen. Im Sommer ziehen seine kleinen weißen Blüten Nektarsammler magisch an. Wilder Wein ist ein Selbsklimmer und sollte an windigen Orten mit einer Absturzsicherung versehen werden.  Foto: shutterstock

 

 

DEINE WAND WIRD DAS ZUHAUSE VON VÖGELN UND INSEKTEN

Eine lebendige Hausbegrünung aus Kletterpflanzen bindet Dein Zuhause nicht nur auf sehr charmante Weise in die nähere Natur ein, sondern bietet auch vielen Insekten und Vögeln Nahrung und sogar eine Heimat. Innerhalb der dichten Triebe bauen sich Vögel ihre Nester, um ihre Kleinen groß zu ziehen. Insekten ernähren sich von Blüten und Früchten. Auch der Wilde Wein wird gerne von unseren kleinen Freunden frequentiert. Sie lieben die Früchte und den Nektar der Blüten. Es summt und brummt also demnächst an Deiner Wand. Aber keine Sorge, deswegen wirst Du im Haus nicht gleich mehr Spinnen und Insekten vorfinden als bisher. Stattdessen wirst Du später fröhlich beobachten können, wie die Vogelfamilien aus- und wieder einziehen – jeden Frühling aufs Neue.

 

Kletter Hortensie Foto: EQRoy/shutterstock
Die Kletter-Hortensie („Hydrangea petiolaris“) schätzt ein halbschattiges bis schattiges Plätzchen. Der Selbstklimmer wächst bis zu 6 Meter hoch und könnte mit einer Rankhilfe zum Formgehölz gezogen werden. Zwar schafft sie es Dank ihrer Haftwurzeln alleine die Wand hinauf, eine Andruckhilfe nimmt sie aber gerne an. Ihr erstes Laub zeigt die Kletter-Hortensie im April, es bleibt bis zum Oktober. Im Juni/Juli überrascht sie uns mit zauberhaften Blüten. Ein regelmäßiger Schnitt fördert die Verzweigung. Pflanzabstand: 2 bis 4 Meter. Foto: EQRoy/shutterstock

 

 

 

 

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