DEIN RHODODENDRON BLÜHT NICHT? DAS KANNST DU TUN

Das ist doch wirklich ärgerlich: Vor wenigen Wochen startete die Saison für Rhododendren. In Parks, Gärten und am Wegesrand verzaubern sie uns in diesen Tagen mit ihren wunderbaren Blüten in Weiß, Gelb, Rosa, Blau oder Rot. Und in Deinem Garten? Nichts! Nicht eine Blüte. Das enttäuscht, macht Dich auch ein wenig traurig. Jetzt fragst Du Dich natürlich, woran es liegt. Aber so einfach ist das nicht, denn die Blühfaulheit kann verschiedene Gründe haben. Hier erfährst Du welche es sein  könnten und was Du dagegen tun kannst.

 

Rhododendron - Franks kleiner Garten
Vor allem in Norddeutschland werden Rhododendren gerne als Hecke gesetzt. Zur Blütezeit sieht das wirklich zauberhaft aus. Nicht nur Bienen und Hummeln haben ihre Freude daran.  Foto: frankskleinergarten.de

 

 

Du weißt doch, dass Dein Rhododendron eigentlich eine Waldpflanze ist und gerne in einem feuchten und humusreichen Boden wächst. Im Wald fühlen sich seine Wurzeln unter der dicken Humus-Schicht aus langsam zersetzendem Laub so richtig wohl. In Deinem Garten wäre das natürlich auch sein liebster Boden. Und wenn Dein Rhododendron dann noch im lichten Schatten unter einem nicht zu dominanten Baum steht, ist für ihn alles perfekt. Besser geht einfach nicht! Aber das ist einfacher gesagt, als getan. Denn hin und wieder passieren uns eben doch Fehler in der Pflege und dann ist Dein  Rhododendron eingeschnappt und verweigert seine Blütenpracht. Aber Du kannst Dich schließlich wehren.

 

Foto: lcrms/shutterstock
Wenn Du Deinen neuen Rhododendron einpflanzt oder umsetzt, blüht er meistens im folgenden Jahr nicht. Das ist nicht schlimm, Du musst Dich nur ein wenig gedulden. Foto: lcrms/shutterstock

 

 

DEIN RHODODENDRON MUSS RICHTIG GEDÜNGT WERDEN

Dein Rhododendron hat einen sehr hohen Nährstoffbedarf. Versorgst Du ihn aber nur mit einem mineralischen Stickstoffdünger, hemmst Du die Blütenbildung. Am besten nimmst Du einen mineralischen Langzeitdünger UND einen organischen Dünger. Übersetzt bedeutet das: Du benutzt einen speziellen Rhododendron-Dünger. Das ist am einfachsten. Es könnte auch nicht schaden, wenn Du den Boden untersuchst. Ist im Erdreich genügend Phosphat und Kalium vorhanden, dürfte eigentlich gar nichts mehr schiefgehen. Denn gerade Phosphat und Kalium sind wichtig für die Blütenbildung. Dafür gibt’s entsprechende Bodentests im Garten-Center.  Die kosten nicht viel und sind einfach anzuwenden. Sollte Dein Boden schließlich okay sein, kannst Du Deinen Rhododendron auch nur noch mit Hornspänen düngen. Das ist vollkommen okay.

 

 

 

ACHTE AUF DAS RICHTIGE PLÄTZCHEN

Wie bei allen Pflanzen ist das richtige Plätzchen entscheidend für das Wachstum und die Blühfreudigkeit – das gilt natürlich auch für Deinen Rhododendron. Vor allem den Boden solltest Du dabei im Blick haben. Zwar gibt er sich mit einem sandigen Boden und einem geringen Anteil an Humus zufrieden, aber in einem Lehmboden wird er früher oder später kapitulieren. Seine empfindlichen Wurzeln können die schwere und klumpige Erde einfach nicht durchdringen. Sie sind zu schwach. Konsequenz: Dein Rhododendron erstickt! Aber Du musst nicht gleich verzweifeln: Buddel ihn jetzt einfach aus. Denn manche Rhododendren sind unglaublich tapfer. Einige von ihnen halten durch, in der Hoffnung, dass Dir der Fehler auffällt und Du sie rettest. Setze Deinen Rhododendron nun an einen anderen, besseren Platz. Verbessre den Boden dort großflächig mit Humus. Du wirst sehen: Im kommenden Jahr wird er sich mit den schönsten Blüten bedanken.

 

Foto: Debu55y-1/shutterstock
Enttäuschend: Gerade bei jungen Rhododendren kommt es sehr oft vor, dass große Blattknospen mit Blütenknospen verwechselt werden.  Foto: Debu55y-1/shutterstock

 

 

BEKOMMT DEIN RHODODENDRON AUCH GENÜGEND SONNE?

Zwar ist Dein Rhododendron eine Waldpflanze, die den lichten Schatten liebt – aber er will natürlich auch nicht den ganzen Tag lang im Dunkeln stehen. Im tiefen Schatten bildet er keine Blüten, weil seine ganze Energie für die Blattbildung draufgeht. Immerhin sind die Blätter seine Lichtfänger. Falls es an seinem Plätzchen zu schattig ist, bleibt Dir nichts anderes übrig, als ihn auszubuddeln und an einen sonnigeren Ort umzusetzen. Er braucht ja nicht viel Licht, nur morgens und abends ein paar Stunden Sonnenlicht. Das genügt schon. Noch besser wäre allerdings ein Plätzchen unter einem Baum mit lichter Krone. Den würde er lieben. Allerdings sollte das Wurzelwerk des Baumes nicht mit dem vom Rhododendron konkurrieren wollen. Sonst gibt’s auch nur wieder Ärger und alles geht von vorne los.

 

 

 

HALTE IMMER AUSSCHAU NACH SCHÄDLINGEN

Manchmal geht’s ganz fix, dann ist Schluss mit der schönen Blütenpracht. Wenn die Rhododendron-Zikaden loslegen, dann ist alles im Nullkommanichts hinüber. Das passiert schon im Mai. Du musst die Zikade also frühzeitig bekämpfen. Dafür solltest Du die Knospen Deines Rhododendrons regelmäßig überprüfen. Die dunklen, fast schwarzen brichst Du dann rücksichtslos raus und schmeißt sie auf den Hausmüll. Nur so verhinderst  Du das Schlimmste. Natürlich kannst Du auch ein Insektizid benutzen, aber das ist eigentlich nicht notwendig und nicht gut für unsere lieben Bienen. Also versuch es besser erst auf die natürliche Weise. Solltest Du nicht rechtzeitig eingegriffen haben,  erkennst Du einen Befall daran, dass sich im Laufe des Sommers die Blütenknospen grau verfärben, eintrocknen und schließlich mit einer schwarzen Schimmelschicht überzogen sind. Der Grund: Die Zikade legt ihre Eier in den Knospen ab und infiziert sie so an den Einstichstellen mit einer Pilzkrankheit, dem sogenannten Knospensterben. Tipp:  Als relativ unempfindlich für diesen Befall gelten die Rhododendronsorten „Berliner Liebe“ und „Le Progres“.

 

Die Rhododendren wachsen am schönsten unter lichten Bäumen und in feuchter, humushaltiger Erde. Kein Wunder, handelt es sich doch um Ex-Waldpflanzen. Foto: Maria Dryfhout/shutterstock

 

 

WANN HAST DU DEN RHODODENDRON ZURÜCKGESCHNITTEN?

Ein falscher Schnitt zur falschen Zeit kann einiges kaputt machen – auch bei Deinem Rhododendron. Die neuen Knospen werden bereits kurz nach der Blüte im Vorjahr gebildet. Schneidest Du also im Frühjahr Deinen Rhododendron zurück, so wie Du es bei Deinen anderen Gehölzen machst, kann ein sehr großer Teil an Blüten für eine Saison verlorengehen. Daher solltest Du Deinen Rhododendron schon gleich nach dem Welken der Blüten in Form bringen. Lediglich spät blühende Rhododendren wie den „Cunningham White“ kannst Du noch ohne große Probleme im Frühjahr in Form schnippeln.

 

 

 

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