Olivenbaum - Balkon - Franks kleiner Garten

DER EIGENE OLIVENBAUM – SO MACHT ER DIR LANGE FREUDE

Kaum eine Pflanze verbreitet auf Balkon und Terrasse so tolles Urlaubsflair wie der Olivenbaum, finde ich. Gerne denkt man doch beim Betrachten an sonnige Tage in Griechenland, Spanien oder der Toskana zurück. Mir geht es jedenfalls so – Dir doch bestimmt auch, oder? Und richtig schön wird er erst, wenn er ab Mitte Juni zu blühen beginnt. Dann schmückt er sich mit kleinen, weißen Blüten, aus denen sich später die Früchte bilden. Meistens werden übrigens die Olivenbaum-Sorten „Leccino“ und „Frantoio“ im Gartencenter oder den Gärtnereien angeboten. Beide Kübelsorten sind selbstbefruchtend und ziemlich robust. Und wenn dann Ende September Deine Oliven reif sind, kannst Du sie pflücken und einlegen. Das geht so: Erst werden sie für einen Monat in kaltes Wasser gelegt, anschließend noch einmal drei Wochen in eine Salzlake und danach werden sie gewürzt. Auch wenn es vielleicht nur eine Handvoll Früchte ist, so kannst Du doch damit stolz Deine Gäste bewirten. Ich habe Dir fix notiert, was Du tun musst, damit sich Dein Olivenbaum bei Dir wohlfühlt.

 

Olivenbaum - Italien - Franks kleiner Garten
Im Frühjahr geht’s wieder raus! Dann verlässt der Olivenbaum sein Winterquartier und kann sich wieder auf seinen Stammplatz auf Deinem Balkon oder Deiner Terrasse freuen. Foto: Alex Jackson

 

 

HIER FÜHLT SICH DEIN OLIVENBAUM WOHL

Dein Olivenbaum braucht viel Sonne, Wärme und schätzt vor allem ein windstilles Plätzchen. Willst Du ihn in den Garten setzen, gedeiht er am besten in einem sandigen, trockenen und lockeren Boden. Gute Olivenerde enthält eher wenig Nährstoffe, darf nicht zu sauer sein und auch nicht zu lehmig. Ein zu lehmiger Boden würde die Wurzelbildung behindern. Ich würde Dir aber eher empfehlen, Deinen Olivenbaum im Topf zu ziehen. Im Kübel fühlt er sich richtig wohl, wenn Du die Pflanzerde zu einem Drittel mit groben Sand mischst und auf dem Kübelboden mit Blähton für eine gute Drainage sorgst. Praktisch: Dein Olivenbaum ist ein bescheidener Geselle. Viel Pflege braucht er nicht. Nur im März solltest Du ihn ein wenig düngen und nach dem Winter alle 1 bis 2 Jahre in einen neuen und größeren Topf mit frischer Erde umpflanzen. Das war es fast schon.

 

Olivenbaum - Mini - Franks kleiner Garten
Schnippelst Du seine Krone alle zwei Jahre in Form, wird sie schön dicht und geht in die Breite. So verströmt Dein Olivenbaum tolles Urlaubs-Flair. Foto: TTStock

 

 

WASSER FÜR DEINEN OLIVENBAUM – MANCHMAL IST WENIGER MEHR

Pflanzt Du Deinen Olivenbaum in den Garten, wovon ich Dir allerdings abraten würde, musst Du ihn kaum bewässern. Ist er durstig, können sich dort seine Wurzeln das Wasser aus bis zu fünf Meter Tiefe holen. Selbst wenn er im Kübel wächst, musst Du ihn nur sparsam gießen. Staunässe verträgt er nämlich überhaupt nicht und die Erde muss auch nicht dauerfeucht sein, wie zum Beispiel bei einer Hortensie. Es reicht also, wenn Du Deinen Olivenbaum alle 14 Tage mit Wasser versorgst.

 

Olivenbaum - Eingelegte Oliven - Franks kleiner Garten
Eingelegte Oliven schmecken einfach lecker. Nach der Konservierung in Salzlake würzt Du sie mit einer Mischung aus Lorbeer, Thymian und Oregano – typisch italienisch eben. Foto: wavebreakmedia

 

 

HIN UND WIEDER MUSST DU ZUR SCHERE GREIFEN

Alle zwei Jahre solltest Du Deinen Olivenbaum schneiden. Aber nur ganz vorsichtig und auf gar keinen Fall öfter. Ende März ist dafür genau der richtige Zeitpunkt. Durch den Schnitt verjüngt sich der Baum und verstraucht nicht. Außerdem verhinderst Du so, dass er unnötig in die Höhe wächst. Schließlich sollten Kübelpflanzen nicht über zwei Meter groß werden, denn ansonsten sind sie kaum noch zu bewegen. Du schneidest aber nur blattlose und sich wild verzweigende Äste und Zweige ab. Dein Ziel sollte eine schöne, lichte und kugelförmige Krone sein. Nur sie garantiert, dass die Sonne Deinen Olivenbaum rundum verwöhnen kann. Sollte der Baum im Winter durch einen falschen Standort gelitten haben und verkahlt sein, hilft nur ein radikaler Rückschnitt, bei dem nur die stärksten Äste dran bleiben.

 

Olivenbaum - Olivenöl - Franks kleiner Garten
Olivenöl ist nicht gleich Olivenöl. Gutes, frisches Olivenöl sorgt erst für ein leichtes Kratzen im Hals, dann für einen bitteren Nachgeschmack. Es muss nicht raffiniert werden. Foto: Alfa Photostudio

 

 

IM WINTER GEHT’S AB INS HAUS

Du solltest Deinen Olivenbaum im  Winter nicht draußen lassen. Zwar verträgt er geringe Minustemperaturen in seiner Heimat, aber unsere harten Winter sind einfach nichts für ihn. Im Topf könnten seine Wurzeln absterben, wenn die Erde gefriert. Darum solltest Du Deinen Olivenbaum im Kübel spätestens ab Ende Oktober ins Haus oder die Wohnung holen. Biete ihm dort ein kühles, helles Plätzchen an, vielleicht im Treppenhaus oder vor der Terrassentür. Hast Du einen Wintergarten, wäre dort das richtige Winterquartier, aber ein heller Keller würde auch gehen. Auf alle Fälle muss der Standort trocken sein und die Temperatur sollte dort nicht unter 10 Grad fallen. Geheizte Räume sind übrigens nicht geeignet für ihn, da er sich dort nicht auf seine Winterruhe einlassen kann. Willst Du ihn doch lieber im Garten überwintern lassen, dann suche ihm ein windgeschütztes Eckchen und packe Topf, Stamm und Krone ordentlich mit Stroh, Reisig und Vlies ein. Dein Olivenbaum sollte draußen, während des Winters, nicht direkt auf dem Boden stehen, damit Bodenfrost ihm keinen Schaden zufügen kann. Aber: Ich würde meinen Olivenbaum auf alle Fälle ins Haus holen oder in einem Schuppen unterstellen.

 

Olivenbaum - Terrasse - Franks kleiner Garten
In seiner Heimat hält der Olivenbaum auf der Terrasse auch leichte Minus-Grade aus. Allerdings sollten sich seine Wurzeln im Erdreich befinden. Im Kübel müssen sie besonders geschützt werden. Foto: Jumix

 

 

WIE DEIN OLIVENBAUM GEGEN BLUTHOCHDRUCK HELFEN KANN

Der Olivenbaum ist ein Baum mit Geschichte. In der Antike galt er als Geschenk der Götter, den Siegern der Olympischen Spiele wurde jeweils ein Kranz aus seinen Zweigen überreicht und in der Bibel war es schließlich eine Taube, die Noah einen Olivenzweig brachte. Da wusste Noah, dass der Wasserspiegel gesunken und Rettung in Sicht war. Im 8. Jahrhundert haben Mönche den Ölbaum, wie der Olivenbaum früher genannt wurde, im Mittelmeerraum verbreitet und sein Öl zum Befeuern von Lampen, Herstellung von Seife und Bearbeitung von Wolle benutzt, außerdem verwendete man es  zur Konservierung von Lebensmitteln. Langsam wurde Olivenöl zu einem Wirtschaftsgut, kostete anfänglich aber noch genauso viel wie teures Fleisch. Wusstest Du, dass ein Tee aus Olivenblättern schon seit Jahrhunderten zum Beispiel zur Behandlung von Verdauungsbeschwerden oder hohem Blutdruck genutzt wird? Zudem soll er entspannen und schlaffördernd wirken. So wird’s gemacht: 2 TL Olivenblätter werden mit 250 ml kochendem Wasser aufgegossen. Den Tee 10 Minuten ziehen lassen und langsam trinken.

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