FEUERHOLZ – AUSWÄHLEN, LAGERN UND DAMIT HEIZEN

Draußen ist es scheußlich ungemütlich: Der Regen prasselt unablässig gegen die Fensterscheiben, ein eisiger Wind fegt ums Haus. Es ist glatt, kalt, viel zu früh dunkel. An so einem Tag macht man es sich gerne vorm knisternden Kaminfeuer gemütlich. Dazu eine heiße Schokolade, etwas Musik und ein tolles Buch – perfekt! Das Beste: Dieser Genuss ist auch noch ökologisch sinnvoll und klimafreundlich. Ein Raummeter Buchen-Feuerholz kann locker etwa 200 Liter Heizöl oder 200 Kubikmeter Erdgas ersetzen. Trotz der Freude musst Du vorsichtig mit Deinem Holzfeuer sein: Ist das Brennmaterial zu feucht bei der Verbrennung und wird zu wenig Sauerstoff zugeführt, können gefährliche Gase entstehen. Darum ist es wichtig, welches Brennholz Du benutzt und wie Du es lagerst. Hier erfährst Du, wie Du alles richtig machst.

 

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Was gibt es Entspannenderes, als einen Herbst- oder Winterabend vor dem Kamin zu verbringen. Dazu ein schönes Glas Punsch, ein gutes Buch und leise Musik. Wunderbar! Foto: shutterstock

 

 

SO KOMMST DU ANS BESTE FEUERHOLZ

Du kannst Dir natürlich Dein Kaminholz im Baumarkt oder im Garten-Center kaufen. Machen viele. Ich nicht. Es ist oft zu feucht und zu teuer. Muss ja nicht sein. Viel besser ist es, Du bestellst Dein Holz bei einem regionalen Anbieter. Oft sind es Bauern oder Förstereien. Sie liefern Dir das Brennholz sogar nach Hause. Der Preis richtet sich immer nach der Größe der Scheite und der Holzart. Ofenfertiges Holz ist das teuerste, während lange Holzscheite am günstigsten sind. Grund: Du musst sie selber noch spalten und zersägen. Zum Zerkleinern benutzt Du am besten einen Holzspalter, eine Kreis- oder Kettensäge. Willst Du Deine Muskeln trainieren, kannst Du es auch gerne mit einer Axt probieren. Aber Achtung: Der Muskelkater ist garantiert. Wird’s „waldfrisch“ geliefert, solltest Du Dich fix ans Zerkleinern machen. Frisches Holz lässt sich nämlich leichter teilen als getrocknetes. Zudem trocknen kleine Scheite schneller als große. Hin und wieder kannst Du sogar selbst im Wald aktiv werden und gefällte Bäume ofengerecht zerkleinern. Das ist die günstigste Variante. Allerdings musst Du Dich vorher beim zuständigen Forstamt erkundigen und bekommst dann das entsprechende Holz zugewiesen.

 

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Natürlich kannst Du Dein Feuerholz mit der Axt teilen, leichter und schneller geht es aber mit einem elektrischen Holzspalter. So ein Gerät bekommst Du schon ab ca. 180 Euro im Baumarkt.  Foto: river34

 

 

AUFGEPASST BEI DER LAGERUNG

Es gilt die einfache Faustregel: Je trockener das Holz, desto höher ist sein Heizwert. Damit es möglichst fix trocknet, solltest Du das Feuerholz in einem trockenen, überdachten und gut belüfteten Unterstand lagern. Achte darauf, dass es keinen direkten Bodenkontakt hat, sondern auf einer Unterlage gestapelt wird – Paletten sind dafür eine prima Lösung. Auch zwischen Rückwand und Holzstapel sollte etwas Raum sein, auf diese Weise kann die Luft besser zirkulieren. Das beschleunigt die Trocknung und verhindert Fäulnis. So sollte Dein frisches Kaminholz etwa zwei bis drei Jahre lagern. Nicht länger, denn dann nimmt der Brennwert wieder ab. Auf gar keinen Fall darfst Du das Feuerholz in der Garage oder im Keller zum Trocknen stapeln. Das führt nur zu Schimmel und Pilzbildung. Der Carport ist aber okay. Achtung: In den Hohlräumen zwischen den Scheiten nisten gerne Mäuse und Ratten.

DAS BESTE BRENNHOLZ FÜR DEINEN KAMIN

Holz ist nicht gleich Holz. So unterscheiden sich die Holzarten schon beim Brennwert deutlich. Zudem sind dann noch Eigenschaften wie Funkenflug, Flammenfarbe und Duft wichtig. Eichenholz bildet einen eher unangenehmen Geruch beim Verbrennen. Das liegt an dem hohen Anteil an Gerbstoffen im Holz. Weichhölzer wie Erle, Weide oder Pappel brennen zu schnell ab und sind daher als Brennholz nicht zu empfehlen. Mein Tipp für den Kaminofen: Buchenholz! Damit habe ich nur gute Erfahrungen gemacht. Es glüht lange und die Scheite brennen langsam ab. Ein Feuer aus Buchenholz gibt zudem eine gleichmäßige, angenehme und lang anhaltende Wärme ab. Befeuerst Du allerdings einen offenen Kamin, kann ich Dir Birkenholz empfehlen. Der Brennwert ist zwar nicht so hoch, dafür verbreiten aber die ätherischen Öle im Holz einen angenehmen Duft beim Verbrennen und das Flammenbild ist hübsch anzusehen.

 

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Du solltest Deinen Holzstapel oben abdecken, damit nicht ständig neue Feuchtigkeit ein stetiges Austrocknen verhindert. Wichtig: Unbedingt einen Abstand zwischen Feuerholz und Abdeckung lassen. Foto: Olesya Baron

 

 

NADELHOLZ NUR IM OFEN VERBRENNEN

Nadelholz solltest Du nur in einem Kaminofen verbrennen – niemals im offenen Kamin! Grund: Fichte, Lärche oder Kiefer neigen wegen ihres Harzes zu deftigem Funkenflug. Und das kann sehr ärgerlich sein, vor allem wenn die Funken Löcher in die Polstermöbel sengen. Zudem ist der Brennwert pro Raummeter längst nicht so hoch wie beim Buchenholz. Weil es für eine fixe Hitzeentwicklung sorgt, eignet sich Nadelholz vor allem zum Anheizen im Kaminofen. Ansonsten: Lass besser die Finger davon.

SO HEIZT DU UMWELTFREUNDLICH

Auch wenn es verlockend ist und scheinbar eine schnelle Lösung bietet: Du solltest niemals das Holz alter Möbel im Kamin oder Kaminofen verbrennen. Es ist immer mit Farben und Lacken behandelt, mindestens aber imprägniert. Bei der Verbrennung können hochgiftige Gase entstehen. Ähnliches gilt für Euro-Paletten oder Vertäfelungen. Darum meine Bitte: Entsorge dieses Holz über den Rest- und Sperrmüll, auch wenn’s etwas aufwendiger ist. Mein Tipp: Auch beim Verbrennen von unbehandeltem Holz entstehen Feinstäube, Schwefel- und Stickoxide sowie bei unvollständiger Verbrennung auch Kohlenmonoxid. Darum gelten seit 2010 Emissions-Grenzwerte auch für Kamine und Kaminöfen. Achte also beim Kauf Deines Kamins oder Ofens darauf, dass er den neuesten Normen entspricht – aus Liebe zur Umwelt und Natur.

 

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Birkenholz eignet sich ganz besonders gut für ein Feuer im Garten. Achte darauf, dass Deine Nachbarn nicht vom Qualm belästigt werden. Sonst könnte es Ärger geben. Foto: shutterstock

 

 

WAS IST MIT EINEM LAGERFEUER IM GARTEN?

An verschneiten Winternachmittagen ist es was Feines, mit einem Glühwein in der Hand und guten Freunden an der Seite den Tag am Feuerkorb ausklingen zu lassen. Rund um das wärmende Feuer im Garten wird geplaudert, gelacht und, wenn die klare Nacht hereinbricht, kann man sogar noch zusammen die Sterne beobachten. Herrlich! Allerdings musst Du einiges dabei beachten: Zum einen sollte die Feuerstelle weit genug weg vom Haus oder Deiner Hecke und anderen Büschen stehen, zum anderen sollte unter Deinem Feuerkorb oder der Feuerschale eine feuerfeste Unterlage liegen. Sonst verbrennst Du Dir zu schnell den Rasen oder die Terrasse. Außerdem musst Du die gesetzlichen Regeln für ein Feuer im Garten beachten. Sie unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland. Aber nicht nur das: Auch gibt es oft noch spezielle Regelungen in den Gemeinden. Das Beste ist, Du erkundigst Dich bei der Verwaltung. Ein offenes Feuer im Garten unterliegt jedoch überall strengen Auflagen und Einschrän­kungen. Wer nach dem Frühjahrs­schnitt zum Beispiel seine Gartenabfälle verbrennen will, muss sowohl mit genervten Nachbarn als auch mit Bußgeld­strafen vom Ordnungsamt rechnen.

2 Kommentare

  • Joelle
    29. Dezember 2016 17:16

    Hey Frank,
    der Artikel ist klasse! Ich wusste gar nicht, dass man beim Thema Brennholz so viel beachten muss und vor allem, dass es so umweltfreundlich ist.
    Eine Freundin von mir verwendet ja schon seit Jahren Brennholz und hat da immer wunderbare Erfahrungen mit gemacht. Vielleicht sollte ich das auch mal ausprobieren.
    Alles Liebe,
    Deine begeisterte Gartenfreundin Joelle

    • admin
      1. Januar 2017 12:14

      Hallo Joelle,
      vielen lieben Dank für das tolle Kompliment.
      Und es stimmt: Es gibt im Winter wohl kaum etwas gemütlicheres als ein Kaminfeuer, dass Haus oder Wohnung wärmt.
      Liebe Grüße,
      Frank

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