IN 3 SCHRITTEN ZUM BAUERNGARTEN

Nutz- oder Ziergarten – Du kannst Dich auch nicht so einfach entscheiden? Wäre es nicht schön, wenn man beides auf seinem Grundstück haben könnte? Kein Problem! Versuch es einfach mit einem Bauerngarten. Zierpflanzen finden in so einem Bauerngarten ihr Plätzchen genauso wie Gemüse oder Obst. Im Frühling duftet und blüht der Flieder, während Du zu seinen Füßen Dein erstes Gemüse erntest. Herrlich! Noch besser: Manche Pflanzen sind beides – hübsch und nützlich zugleich. So sind die Blütenkugeln des Schnittlauchs ebenso schön anzusehen wie die orangefarbenen Ringelblumen und beide sind essbar. Mittlerweile sind sie auch feste Bestandteile in jedem Bauerngarten. Ein wunderbarer Ratgeber zu diesem Thema ist übrigens das Buch „Faszination Bauerngarten – Vom Glück zu säen, zu ernten und zu genießen“ von Christa Brand und Kathrin Hofmeister.

Foto: DVA
Es sind auch die kleinen Dinge, die einem Bauerngarten sein Flair verleihen, zum Beispiel eine bepflanzte Zinkwanne, alte Tontöpfe, ein Holzschemel am Wegesrand. Foto: Christa Brand

 

 

Das Schöne an einem Bauerngarten: Er ist unkompliziert, zeitlos und pflegeleicht. Du musst auch keine landwirtschaftlichen Erfahrungen besitzen um ihn anzulegen. Du musst nur einfach loslegen! In drei Schritten kannst Du zu Deinem Bauerngarten gelangen. Welche das sind, erfährst Du hier.

Schritt 1: Ordnung durch Hecken und Zäune

Die strenge Begrenzung der Beete ist typisch für einen Bauerngarten. Oft werden sie mit Buchsbaum eingefasst. Seine Schnittverträglichkeit macht ihn zum besten Ordnungshüter. Die kleine Hecke trennt den Weg von der Bepflanzung und sorgt durch eine symmetrische Anordnung auch im Winter für Harmonie im Bauerngarten. In den letzten Jahren ist der Buchsbaum allerdings immer öfter Opfer von Pilzkrankheiten und der Buchsbaumzünsler-Raupe geworden. Dieser Befall hat vielen Gärtnern die Tränen in die Augen getrieben und Beete ruiniert. Als Alternative empfiehlt sich die kleinblättrige Stechpalme (Ilex Crenata). Der Unterschied zum Buchs fällt kaum auf. Andere wiederum versuchen es mit Beeteinfassungen aus Lavendel. Dort, wo es stets sonnig und der Boden leicht ist, empfiehlt sich das sogar. Zur Grundstücksgrenze wird der Garten gerne mit einem Staketenzaun aus Holz abgegrenzt. Das verleiht ihm etwas Ursprüngliches, etwas Antikes. So kannst Du Deinen Bauerngarten auch vor dem unbändigen Appetit der Rehe und Kaninchen schützen. Jeder erfahrene Gärtner wird Dir allerdings erklären, dass ein solcher Zaun alleine nicht genügt. Rehe können darüber hinweg springen, Kaninchen sich drunter durchbuddeln. Hübsch ist er trotzdem. Wenn Du ihn im unteren Bereich mit engmaschigem Kaninchendraht sicherst und ein wenig im Boden versenkst, ist die Chance größer, dass wenigstens die Kaninchen nicht ganz so häufig in Deinem Garten zu Gast sein werden.

Foto: DVA
Ringelblumen tummeln sich zwischen Frühbettkästen, Schleierkraut lehnt ich im bunten Allerlei von Sommerastern, Salat und Kapuzinerkresse am Zaun an. Foto: Christa Brand

 

 

SCHRITT 2: Übersicht IM GEMÜSEBEET

Auch wenn die Grenzen heute mehr und mehr verwischen und der Einfluss der englischen Cottage-Gärten kaum noch zu übersehen ist: Jeder Bauer mag es übersichtlich und Ordnung ist das oberste Gebot. Pflanzen, die in Reihen gesetzt wurden, lassen sich auch leichter ernten und die Zwischenräume schneller von Unkraut säubern. Zudem sehen klare Linien gut aus. Er kann wachsen oder schrumpfen – ein Bauerngarten passt sich immer den veränderten Lebensbedingungen an und behält dennoch sein typisches und unverwechselbares Gesicht. Die Pflanzen in einem klassischen Bauerngarten gedeihen übrigens umso besser, je mehr Licht sie abbekommen. Daher sollten die Beete möglichst nach Süden ausgerichtet sein.

Foto: DVA
Vorher teilte ein betonierter Wege die Beete. Um keinen Platz zu verschenken liegen jetzt Bretter dazwischen. Die Wasserstelle ist ein ausrangierter Waschkessel. Foto: Christa Brand

 

 

Schritt 3: Farbenpracht fast das ganze Jahr über

Ebenso wie die Nutzpflanzen gehört auch eine kunterbunte Blütenpracht zum klassischen Bauerngarten. Schließlich wird nicht nur für den Teller geerntet, sondern auch für die Vase. Viele der Blumen sind Einjährige, die Jahr für Jahr aus Samen herauswachsen. Es sind vor allem diese Sommerblumen, die den unverwechselbaren Charme eines Bauerngartens ausmachen. Die meisten von ihnen lassen sich ganz unkompliziert aussäen und sind nebenbei noch wunderbare Bodenverbesserer. Wo Nutzpflanzen auf Zierpflanzen treffen, zeigt sich der Bauerngarten nun von seiner schönsten Seite: Wo letztes Jahr noch Zwiebeln und Möhren wuchsen, blühen Rittersporn, Pfingstnelken und Sonnenbraut.

Foto: Dirk Ott/shutterstock
Auch eine alte Bank gehört in den Bauerngarten. Vorn hier lässt sich das eigene Gärtnerreich am besten und vor allem in Ruhe genießen. Foto: Dirk Ott/shutterstock

 

 

Wem es an Erfahrung oder einfach nur an Ideen mangelt, für den ist das Buch von Christa Brand und Kathrin Hofmeister ein kluger Wegweiser durch die Welt der Bauerngärten. Das Beste: Die beiden schlagen Dir auch verschiedene Bepflanzungen

Faszination Bauerngarten von Kathrin Hofmeister

vor. So kannst Du sicher sein, dass Du einen Bauerngarten genau nach Deinem Geschmack anlegst und Dich das ganze Jahr darüber freuen wirst. Dabei erfährst Du auf sehr unterhaltsame Weise etwas über die Geschichte des Bauerngartens und kannst auch noch den Gärtnerinnen über die Schulter schauen, Dir so bei ihnen einiges abgucken. Neben den Pflanzplänen verraten Dir Christa und Kathrin aber auch sehr viele nützliche Details über die Pflanzen, die für Deinen Bauerngarten in Frage kommen. „Faszination Bauerngarten“ ist ein grandioses Buch zu dem Thema. Vielleicht das Beste, das ich seit langem dazu in den Händen gehalten habe – nicht zu letzt auch wegen der tollen Fotos, die in jedem sofort die Gärtnerlust wecken.

Buchtipp: „Faszination Bauerngarten“ von Christa Brand und Kathrin Hofmeister, DVA-Verlag, Preis: ca. 29, 95 Euro

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