RHODODENDRON IM GARTEN – 5 WICHTIGE PFLEGETIPPS

So langsam öffnen sie nun wieder ihre Knospen. Eine nach der anderen. Bis schließlich Mitte Mai die Hochblüte erreicht ist. Dann leuchten die Rhododendren in vielen Gärten in den schönsten Farben. Wusstest Du, dass der Rhododendron aus dem Himalaja stammt und auch Alpenrose genannt wird? Aber auch, wenn der Rhodi als robust und pflegeleicht gilt, solltest Du dennoch einiges beachten, falls Du einen in Deinem Garten pflanzen möchtest. Die fünf wichtigsten Tipps verrate ich Dir hier.

 

Rhododendren zählen zu den schönsten Blütengehölzen. Sie können ziemlich alt werden und haben sie erst einmal ihr Plätzchen gefunden, wachsen sie zu stattlichen Exemplaren heran. Foto: Artem

 

 

HABEN SIE ERST EINMAL DAS RICHTIGE PLÄTZCHEN, WERDEN SIE URALT

Der Standort für Deinen Rhododendron will mit Bedacht gewählt werden. Haben sie aber erst einmal das richtige Plätzchen gefunden, können sie bis zu hundert Jahre alt werden. Der Boden sollte kalkfrei, sauer, locker, nährstoffreich und wasserdurchlässig muss er sein, mit einem pH-Wert von 4,5 bis maximal 6. Da viele Gartenböden diesem Säurewert nicht entsprechen, solltest Du der Pflanzenerde noch 50 bis 70 Prozent hellen und nicht gekalktenTorf beimischen, raten Gärtner – besser wäre aber Kokussubstrat. Das ist ist eine umweltfreundliche Alternative und Du trägst so zum Schutz der Moore bei. Du weißt ja, in den Mooren leben äußerst seltene Tier- und Pflanzenarten und ihr Lebensraum ist bedroht. Zwar sind die stark wachsenden Rhododendren ziemlich anspruchslos, dennoch freuen sie sich hin und wieder auch über eine hübsche Düngergabe. Am besten düngst Du sie ca. vier Wochen vor und dann noch einmal ca. vier Wochen nach der Blüte. Ein Busch von einem Meter Höhe und Breite benötigt zur Frühjahrsdüngung etwa 100 Gramm. Den Dünger verteilst Du bitte gleichmäßig unter der Blattkrone. Kleinblättrige Rhododendren kommen mit der halben Nährstoffmenge aus.

 

 

 

SEINE WURZELN BRAUCHEN LUFT ZUM ATMEN

Rhododendren sind so robust, dass Du sie das ganze Jahr über pflanzen kannst – jedenfalls, so lange der Boden nicht gefroren ist. Als Flachwurzler darfst Du sie aber nicht zu tief setzen, denn ihre Wurzeln brauchen Sauerstoff zum Atmen. Dann noch etwas Humus in die obere Erdschicht einarbeiten, anschließend drumherum alles mulchen und fertig. Bedenke: Nur im lichten Schatten oder Halbschatten fühlt sich Dein Rhododendron so richtig wohl. Bekommt er zu wenig Licht, blüht er kaum oder gar nicht – bei zu viel Sonne trocknet er vor sich hin. Als Nachbarpflanze von Schatten spendenden Bäumen eignet er sich deshalb ideal.

 

Das Spektrum der Blütenfarben ist bei Rhododendren größer als bei den Rosen: Von Weiß über Lachsrosa bis hin zu Gelb, Lila, Orange und Dunkelrot – Rhodis blühen in den schönsten Farben. Foto: shutterstock

 

 

ACHTE DARAUF, DASS SICH KEINE FRUCHTSTÄNDE BILDEN

Gerade bei jungen Pflanzen ist es wichtig, dass sich nach der Blüte keine Fruchtstände bilden können. Sie rauben dem Rhododendron zu viel Kraft – Kraft, die für die Blüte im nächsten Jahr dringend benötigt wird. Darum solltest Du unbedingt die verblühten Blütenstände fix mit der Hand herausbrechen. Das ist kein großer Aufwand und geht wirklich schnell. Ist Dein Rhododendron schon älter und das Ausbrechen zu aufwendig, kannst Du die Blütenstände ruhig dran lassen. Dein Rhodi ist mittlerweile ausgewachsen, stark genug und wird Dir ohne Wenn und Aber in der nächsten Saison wieder die schönsten Blüten schenken.

 

 

 

BEIM RÜCKSCHNITT VORSICHT WALTEN LASSEN

Einige Gärtner versichern, dass Du Deinen Rhodi auch in Form schnippeln kannst – sofern er robust genug ist und durch Stecklinge vermehrt wurde. Dennoch wäre ich sehr vorsichtig damit. Möchtest Du ihn wirklich zurückschneiden, solltest Du es in der Zeit von März bis April erledigen. Dann kannst Du ihn bis auf 30 oder 50 Zentimeter kleine Stümpfe zurückschneiden. Der Schnitt erfolgt immer unter einer Abzweigung. Selbst bei starken Ästen befinden sich noch ruhende Knospen nicht sichtbar unter der Rinde. Auch nach einem starkem Rückschnitt bis ins mehrjährige Holz wird Dein Rhodi später neue Triebe entwickeln, allerdings setzt er mit der Blüte mindestens ein Jahr aus. Du kannst aber auch Pech haben, und er erholt sich nie wieder so richtig vom Rückschnitt. Das geschieht ganz fix bei den wertvolleren Sorten, die veredelt werden müssen. Also: Überlege gut, bevor Du die Gartenschere ansetzt…

 

Als Kübelpflanzen eignen sich die meisten Rhododendren nur bedingt, da sie eine sehr gleichmäßige Bodenfeuchte brauchen. Gießfehler machen sich aufgrund des immergrünen Laubs erst spät bemerkbar – im lichten Schatten einer Parkanlage fühlen sie sich allerdings wohl. Foto: pr2is

 

 

PILZE UND ZIKADEN KÖNNEN IHM SCHADEN

Verfärben sich die Blätter Deines Rhododendron an Blattrand oder Spitze braun, leidet er an einem Pilzbefall. Man nennt das dann auch Blattfleckenkrankheit. Da hilft leider oft nur noch der Griff zur Chemie. Ein darauf abgestimmtes Anti-Pilz-Mittel bekommst Du im Garten-Center. Willst Du allerdings lieber auf Chemie verzichten, musst Du sorgsam wirklich alle befallenen Blätter heraus zupfen und im Hausmüll entsorgen. Beobachte anschließend genau, wie sich Dein Rhodi weiterentwickelt. Sollte er dann auch noch schwarze, vertrocknete Knospen tragen, wird er von der Rhododendron-Zikade heimgesucht. Das Insekt sticht in die Knospe und legt dort seine Eier ab. Dadurch dringen aber zusätzlich auch noch Pilze bis tief in die Knospe ein. Erste Maßnahme: Alle schwarzen Knospen absammeln und im Hausmüll entsorgen. Das vermindert den Befall durch die nächste Zikaden-Generation. Dann könntest Du noch ein Spritzmittel gegen saugende und beißende Insekten einsetzen. Das bekämpft die Zikade auf chemischem Weg. Allerdings kannst Du auch in diesem Fall auf Chemie verzichten: Auf natürlichere Weise helfen Dir sogenannte Gelbtafeln, an denen die Insekten kleben bleiben. Die solltest Du rechtzeitig im Frühjahr aufhängen.

 

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