Es ist Juni. Der Frühsommer ist da! Dein Garten wird sich jetzt sicherlich von seiner schönsten Seite zeigen. Natürlich genießen wir jetzt die entspannenden Sonnentage auf der Terrasse und freuen uns über volle Obstbäume und blühende Beete. Dennoch hast Du auch in diesem Monat einiges im Garten zu tun. Schließlich willst Du Dich doch auch noch im Herbst über einen zauberhaften und ertragreichen Garten freuen – oder?

1. Flieder nach der Blüte ausputzen
Jetzt geht es dem Fliederbusch an den Kragen: Er wird nach der Blüte ausgeputzt. Dabei solltest Du aber nur die verwelkten Blütenstände entfernen, um die Bildung von neuen Blütenknospen anzuregen. Vielleicht schneidest Du noch den einen oder anderen älteren Zweig heraus. Sie sollten aber mindestens vier Jahre und älter sein. Ihre Fähigkeit Blüten zu bilden nimmt mit den Jahren ohnehin rapide ab. Schneide sie möglichst bodennah ab. Von einem radikalen Rückschnitt kann man Dir aber nur abraten. Er würde nur die Bildung von Ausläufern fördern, die dann mehrere Meter von der Mutterpflanze aus dem Boden sprießen könnten.

2. Du solltest jetzt deine Hecke schneiden
Ende des Monats solltest Du zur Heckenschere greifen. Der Zeitpunkt ist günstig, denn die Heckenpflanzen haben ihre erste Wachstumsphase abgeschlossen und können nun wunderbar in Form gebracht werden. Dennoch solltest Du Vorsicht walten lassen, denn nicht alle Hecken vertragen einen radikalen Rückschnitt. Scheinzypresse und Lebensbaum würden Dir das wirklich übel nehmen. Die entstandenen Löcher schließen sich im Zweifelsfall nicht mehr. Also bleib beim Schneiden am besten im belaubten oder benadelten Bereich. Starkwachsende Hecken vertragen übrigens im August einen weiteren Schnitt. Ideal ist der Trapez-Schnitt: Die Hecke wird oben schmaler geschnitten als unten. Auf diese Weise bekommen alle Astpartien danach genügend Licht und die Pflanzen verkahlen nicht so schnell.

3. Deine Rosen müssne gedüngt, gegossen und geschnitten werden
Öfter blühende Rosen brauchen im Juni noch einmal Nahrung, um Kraft für die nächste Runde zu tanken. Nachdem Du die verwelkten Blüten entfernt hast, düngst Du sie einfach noch einmal. Ein Löffel Dünger pro Pflanze genügt vollkommen. Blaukorn wäre gut, aber Du kannst sie auch mit einem anderen mineralischen oder organischen Dünger versorgen. Und vergiss das Gießen nicht. Zu lange Trockenperioden sind nix für Deine Rosen.

4. Du musst etwas gegen Ameisen unternehmen
Jetzt buddeln und wühlen sie sich wieder durch den Garten, unter den Terrassen entlang und gerne bis in die Küche. So wichtig Ameisen auch für den Öko-Kreislauf der Natur sein mögen, so zerstörerisch können sie in ihrem Wirken sein. Mancher Fliesenwall ist Dank ihrer Tüchtigkeit schon zusammengebrochen. Darum wird es jetzt höchste Zeit einzugreifen: Du kannst es mit einem Ameisengranulat versuchen. Du musst aber darauf achten, dass das Mittel die ganze Kolonie inklusive Königin, Arbeiterinnen und Brut außer Gefecht setzt. Die meisten Produkte wirken über die Köderaufnahme als auch über den Kontakt mit dem Mittel. Gift sollte aber eigentlich das letzte Mittel im Kampf gegen Ameisen sein. Zu schnell und zu leicht können sich Deine Haustiere mit diesem Zeug vergiften. Versuche es doch erst einmal mit kochendem Wasser. Das schüttest Du auf die Kolonie. Oft reicht das schon. Oder Du pflanzt stark duftende Kräuter wie Lavendel oder Majoran in die direkte Nähe der Kolonie. Den Geruch mögen Ameisen nicht. Du kannst auch die Ameisenstraßen mit ätherischen Ölen unterbrechen oder Du verstopfst die Zugänge zu ihrem Nest mit Silikon. Irgendwann geben die Biester schon auf.

5. Denke daran Deine Akeleien zurück zu schneiden
Akeleien sind hübsch, können aber wie Unkraut im Garten wuchern. Willst Du das nicht, solltest Du die halbreifen Samenstände abschneiden, bevor sie sich öffnen und ihre Samen durch Deinen ganzen Garten wehen. Durch diese Selbstaussaat vereinnahmen die hübschen Stauden nämlich nicht nur Deinen Garten mit seinen hübschen Beeten, sondern sie verdrängen über kurze Zeit auch die Edelsorten, die Du für viel Geld gekauft hast. Folge: Bald sind in Deinem Beet nur noch die blauen Blüten der Wildart zu sehen und der vielfältige Zauber der Akelei geht ein wenig verloren.

6. Dein gartenteich braucht jetzt pflege
Gerade in diesen warmen Tagen solltest Du ein Auge auf Deinen Gartenteich haben. Denn zum einen verdunstet das Wasser sehr schnell und zum anderen nehmen gerade jetzt Algen gerne überhand in Deinem Teich. Bei anhaltender Trockenheit füllst Du den Teich regelmäßig wieder auf. Dafür verwendest Du am besten das Wasser aus Deiner Regentonne und lässt es vorsichtig in den Teich laufen. Achte darauf, dass Du nicht zu viel Schlamm aufwirbelst. Vorher fischst Du noch die Fadenalgen aus dem Wasser. Das machst Du mit einem schmalen Rechen. Den ziehst Du einfach sachte und umsichtig durchs Wasser. Danach solltest Du mit einem mineralischen Bindemittel den Nährstoffgehalt des Wassers senken.

7. Verblühtes muss raus aus den beeten
Entfernst Du nun regelmäßig die welken Blüten, werden es Dir viele Stauden mit einer längeren Blütezeit danken – dazu gehören unter anderem Phlox, Sonnenauge und Pfingstrose. Denn gerade diese dauerhaften Arten schwächt die Samenbildung. Allerdings schneidest du die Pflanzen nicht komplett zurück, sondern nur die verblühten Stängel bis zum ersten ausgebildeten Laubblatt. Aber auch deine Rosen werden begeistert sein, wenn Du nun regelmäßig Verblühtes entfernst. Sie werden so zügig neue Knospen bilden.

8. Kümmer Dich um Deinen Rasen
Hast Du im Mai neuen Rasen ausgesät? Dann haben die Halme nun bestimmt eine Höhe von acht bis zehn Zentimeter erreicht. Das ist genau der richtige Moment, um Deinen neuen Rasen das erste Mal zu mähen. Schneide die Halme auf fünf Zentimeter runter. Kürzer wäre noch nicht gut. Erst beim nächsten Mähen stellst Du Deinen Rasenmäher eine Stufe tiefer. Das machst Du, bis Du die gewünschte Rasenhöhe erreicht hast. Allerdings sollte Dein Rasen nicht kürzer als 3, 5 Zentimeter geschnitten werden. In der Anfangszeit ist es ratsam, den Rasen mindestens einmal die Woche zu schneiden. Das stärkt ihn, fördert sein Wachstum und verhindert übrigens auch die Durchwucherung von Unkraut.
9. Jetzt musst Du etwas gegen Pilzkrankheiten tun
Einige Pflanzenarten leiden besonders schnell unter einem Pilzbefall. Sicherlich hast Du schon einmal vom Mehltau gehört. Er ist der bekannteste von ihnen und tritt gerne nach den ersten warmen und etwas feuchten Sommernächten auf. Du kannst so einem Befall vorbeugen, indem Du zum einen Pflanzen in Deinen Garten setzt, die widerstandsfähig sind und zum anderen einen für sie optimalen Standort auswählst. In beiden Punkten ist es wichtig, dass Du Dich schon beim Kauf umfangreich darüber informierst. Wichtig ist aber auch die Pflanzenhygiene: Sollten einzelne Blätter befallen sein, schneidest Du sie ganz fix raus und entsorgst sie über den Bio-Müll. Einen Neubefall kannst Du durch das Spritzen entsprechender Präparate verhindern. Viele von ihnen sind mittlerweile auch umweltfreundlich. Du darfst aber nicht zu lange mit einer Behandlung warten und musst so eine Spritzung mehrfach wiederholen.
10. Sommerblumen und Stauden aussäen
Ist noch Platz in Deinem Blumenbeet? Diese Lücken kannst Du in diesen Tagen immer noch auffüllen. Versuche es doch einfach mit Ein- oder Zweijährigen, wie Studentenblume, Wucherblume oder Trompetenzunge. Die kannst Du direkt an Ort und Stelle aussäen. Sie wachsen fix und explosionsartig. Eh‘ Du Dich versiehst, ist Dein Beet nur noch ein buntes Blütenmeer und keine Erde ist mehr zu sehen. Jetzt reifen in der warmen Erde auch die Samen von Türkenmohn, Lupinen und Rittersporn und Heidenelke. Die geernteten Samen aus den welken Blütenständen kannst Du einfach an anderer Stelle wieder aussäen. Die meisten Arten keimen unter der warmen Sommersonne schnell und gleichmäßig.
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