Obwohl der Herbst naht, ist noch eine Menge zu tun im Garten. Auch um Deinen Rasen musst Du Dich weiter kümmern. Immer am Wochenende wird er von Dir gemäht, im Frühling gibt’s einen Langzeitdünger und wenn’s längere Zeit im Sommer nicht regnet, wird Dein Rasen von Dir auch noch ordentlich begossen. Im Herbst harkst Du dann fleißig das gefallene Laub weg und achtest auf eine ordentliche Halmlänge. Im Winter verzichtest Du bei Frost und Schnee darauf, ihn zu betreten. Dieses Pflichtprogramm für Deinen Rasen kennst und beherrschst Du fehlerfrei. Aber mit diesen zehn grundlegenden Tipps meisterst Du nun auch die Kür und wirst Dich wundern, wie toll Dein Rasen das ganze Jahr über aussehen wird – auch noch die letzten Monate. Die Liste am besten ausdrucken und an die Pinnwand hängen…

SAATGUT DARF RUHIG ETWAS KOSTEN
Von billigen Samen solltest Du die Finger lassen, auch die Rasenmischungen aus dem Discounter sind nicht wirklich zu empfehlen – außer, Du möchtest keinen gepflegten Rasenteppich, sondern eher ein Stoppelfeld. Hochwertige Mischungen enthalten langsam und dichtwachsende Gräsersorten mit starken Halmen und guter Ausläuferbildung. So ein Rasen verträgt auch schon mal ein ordentliches Fußballspiel der Kinder, ohne dauerhaft geknickt zu bleiben. Das Wichtigste steht auf der Packung: Einen für Deine Bedürfnisse geeigneten Rasen erkennst Du an der Auflistung der in der Mischung enthaltenen Gräsersorten sowie am Kürzel „RSM“ (Regalsaatgutmischung).
WANN UND WIE OFT DU VERTIKUTIEREN SOLLTEST
Vertikutiert wird vor allem im Frühjahr. Sollte Dein Rasen eine dicke, verfilzte Schicht aus abgestorbenen Halmen bilden, solltest Du unbedingt mit dem Vertikutieren loslegen. Die Messer stellst Du so ein, dass der Boden gerade so angeritzt wird. Dann einmal in Längs- und einmal in Querrichtung vertikutieren. Falls Dein Rasen im Frühling Lücken mit blanker Erde zeigt, ist die Bodenverdichtung schuld. Dann kannst Du am besten mit einer Grabegabel nachhelfen. Mit ihr musst Du einfach nur ein wenig den Boden auflockern, denn ein Vertikutierer kommt selbst mit der tiefsten Messereinstellung nicht bis zum Wurzelbereich Deines Rasens.

WEHR DICH! GIBT DEM MOOS KEINE CHANCE
Es ist ganz einfach: Liegt der Rasen zu feucht und zu schattig, ist er nicht glücklich. Das Moos dagegen fühlt sich richtig wohl und breitet sich munter aus. Es ist ihm dann sogar ein Leichtes, Deinen Rasen zu verdrängen. Du musst Dich also entscheiden: Du kannst Dich durchaus an der Moosfläche freuen. Sie ist grün, filtert den Feinstaub aus der Luft und fühlt sich unter den Füßen einfach wunderbar an. Oder Du lässt Deinem Rasen einfach mehr Pflege zukommen. Solltest Du Dich für Letzteres entscheiden, musst Du Ende April loslegen und dem Moos mit dem Vertikutierer an den Kragen gehen. Verdichtete Böden werden gelüftet und eine Schattenrasenmischung von Dir ausgesät. Schließlich musst Du die betroffene Fläche noch ausreichend mit einem Langzeitdünger versorgen und den Rasen dort regelmäßig mähen, aber nur auf eine Länge von ca. 4 bis 5 Zentimetern.
UND WOHIN MIT DEM MOOS?
Du kannst das viele Moos aus Deinem Rasen in die Bio-Tonne schmeißen oder auf dem Recyclinghof entsorgen. Oder Du kompostierst ihn. Allerdings zersetzt sich Moos nur sehr langsam. Erfahrene Gärtner wissen aber, wie man dennoch tollste Erde aus diesem Unkraut zaubert: Du musst Schichten von Moos mit zerkleinerter, in Regenwasser getränkter Wellpappe ansetzen. Jede Schicht wird ordentlich mit Lava- oder Steinmehl und Algenkalk, Bentonit und Hornspänen bestreut. Schließlich gibst Du noch Humofix hinzu und überbraust das Ganze mit einer Mischung aus Wasser und Baldrianblütenextrakt. Et voilà: Nach ungefähr drei Monaten ist die Erde fertig.

MULCHMÄHEN IST TOP!
Mulchmähen ist eine tolle Sache, wenn Du während der Hauptwachstumsphase Deinen Rasen zwei Mal die Woche mähst. So führst Du dem Rasen immerhin die Nährstoffe des Rasenschnittes wieder zu, also besten Dünger. Mulchen solltest Du allerdings nur bei trockener Witterung, damit der Rasen auch wirklich klein gehäckselt wird und fix in der Rasennarbe verschwindet. Fans schwören aufs Mulchen. Macht auch Sinn, denn das lästige Leeren des Fangkorbes und das Entsorgen des Rasenschnitts entfällt. Mähroboter sind übrigens die perfekten Mulcher, da sie pausenlos im Einsatz sind.
RECYCLE DEN RASENSCHNITT
Solltest Du keinen Mulchmäher benutzen, ist das auch nicht schlimm. Frisch gemähter Rasen steckt voller Nährstoffe, die Du wunderbar an anderer Stelle in Deinem Garten weiter verwerten kannst. So wird Rasenschnitt gemischt mit gehäckselten Ästen ein wunderbarer Kompost oder Du verteilst den getrockneten Rasenschnitt unter Deiner Hecke. Dort dient er dann als dünne, wassersparende Mulchschicht und aktiviert zudem noch das Bodenleben.

AN DIESEN TAGEN SOLLTE DEIN RASEN GEWÄSSERT WERDEN
Du musst Deinen Rasen kritisch im Blick behalten. Denn sobald sich nach Deinem Betreten die Halme nicht innerhalb von Stunden wieder aufrichten, braucht Dein Rasen unbedingt Wasser. Du kannst natürlich auch mit dem Spaten in die Erde stechen. Sollte 10 Zentimeter tief die Erde noch trocken sein, muss unbedingt gewässert werden – und zwar mindestens zwei Tage nacheinander. Benutze bitte einen Rasensprenger, so nimmt der Boden das Wasser relativ gleichmäßig auf. Bleibt es trocken, wiederholst Du die Wässerung.
STELL DEN WECKER AUF 4 UHR
Du wirst lachen, aber Versuche haben gezeigt, dass Du am erfolgreichsten Deinen Rasen um 4 Uhr morgens bewässerst. Um diese Uhrzeit ist der Wasserverlust durch Verdunstung am niedrigsten. Irre, oder? Aber Du musst ja nicht unbedingt Deinen Wecker stellen – sicherlich hast Du draußen einen Bewässerungscomputer am Wasserhahn. Den musst Du doch nur auf die Uhrzeit programmieren.

SO WIRST DU KAHLE STELLEN DAUERHAFT LOS
Es gibt eigentlich nur zwei wesentliche Gründe für verkahlte Stellen in Deinem Rasen: Entweder pinkelt Dein Hund zu oft auf den grünen Teppich oder der Boden ist zu verdichtet. Im ersten Fall hilft viel, sehr viel Wasser und ein kurzer, ungefähr 20 Zentimeter tiefer Erdaustausch und eine neue Rasensaat, im zweiten Fall solltest Du zuallererst etwas Spitzes in den Boden stechen. Dann merkst Du ganz fix, wie dicht der Boden ist. Ist es schwer, hilft nur ein Auflockern. Nimm Deine Grabgabel zur Hand und stanze im Anstand von 20 Zentimetern Löcher in den Boden und schütte etwas Bausand hinein. Der lockert Deinen Boden auf. Schließlich gibst Du noch etwas Kompost oben drauf. Perfekt! Den Kompost erneuerst Du dann bitte jeden Frühling aufs Neue.
GANZ EHRLICH: RICHTIG DÜNGEN IST KEINE GROSSE KUNST
Das Beste ist, Du verteilst Deinen Rasendünger mit einem Streuwagen. Solltest Du ihn ungeübt per Hand auswerfen, entstehen nur unschöne, sichelförmige Muster. Die zeigen sich dann später als sattgrüne Muster. Aber Achtung beim Streuwagen: Die Ränder des Streubereichs sollten sich nicht überlappen.
Schreibe einen Kommentar