Schließ doch bitte mal für einen kurzen Moment Deine Augen und stell Dir einen Blumengarten vor. So einen herrlich bunten, duftenden, verschwenderischen Blumengarten. Einen richtigen Traumgarten eben. Ich bin mir sicher, dass sich irgendwo in diesem Garten eine Kletterrose befindet. Es ist doch wunderbar, wie diese Kletterrose die Landschaft bereichert, oder? Wenn die Blüte der Kletterrose in der zweiten Juni-Hälfte ihren Höhepunkt erreicht, dann verzaubert sie kaltes Metall und langweiliges Holz in lebensfrohe Kunstwerke. Dann betört sie Dich mit den schönsten Düften und schenkt Deinem Garten etwas Verwunschenes, wie in einem alten Märchen. Kletterrosen lassen sich vielfältig einsetzen – hinter ihnen kannst Du einen öden Schuppen verstecken, eine hässliche Wand zum Blühen bringen oder den Eingang zu Deinem grünen und blühenden Reich verschönern. Ich möchte Dir hier nun anhand von acht Beispielen zeigen, wie Kletterrosen Deinen Garten bereichern können.

WIR HALTEN HÄNDCHEN UNTER DER ROSENPERGOLA
Verliebt schlenderst Du unter der Rosenpergola entlang, hältst Händchen und erwartest gespannt den ersten Kuss. So eine Rosenpergola sieht nicht nur romantisch aus – sie ist es auch. Erinnert sie Dich doch an alte, verwunschene Schlösser, Ritter auf edlen Rössern und wilde Drachen, die es zu bekämpfen gilt. Aber hier, unter der Pergola, da findest Du nicht nur Ruhe und Sicherheit, dort kannst Du auch Deine Gefühle offenbaren. Da ist es doch kein Wunder, dass viele, viele Brautleute unter so einer Rosenpergola sich die ewige Liebe und Treue schwören. Ja, so eine Rosenpergola ist schon ein besonderer Ort. Und das sollte sie auch in Deinem Garten sein. Stell Dir dort doch eine Bank hinein, dann kannst Du dort lesen, träumen, in Ruhe nachdenken. Du kannst eine Rosenpergola aber auch als Eingangstor zu Deinem Garten verwenden. So oder so, Du musst dabei vor allem darauf achten, dass Du die Kletterrose mit weichen Kunststoffhalterungen oder gut isoliertem Draht befestigst. Die Rose soll sich doch nicht verletzen.

AUF DEM BALKON KÖNNTE AUCH DORNRÖSCHEN ZU HAUSE SEIN
Die Basis einer Kletterrose benötigt nicht viel Platz. Wirklich nicht. Du musst sie nur so tief einpflanzen, dass die Veredelungsstelle ca. 5 Zentimeter unter der Erde liegt. Das Loch sollte allerdings so groß sein, dass ihre Wurzeln nicht gequetscht werden. Etwas Kompost als Dünger, reichlich Wasser und schon wird Deine Kletterrose ordentlich in die Höhe wachsen. Du könntest sie zum Beispiel unterhalb Deine Balkons einpflanzen, damit er nach einer gewissen Zeit in einem Meer aus Rosenblüten verschwindet. Dafür solltest Du eine kräftige Kletterrose auswählen, die eifrig wächst. Manche von ihnen wachsen bis zu 8 Meter und mehr in die Höhe. Stell Dir das mal vor: Du stehst morgens im Sonnenlicht auf Deinem Balkon und ein zarter Rosenduft umgibt Dich – herrlich…

ROSEN VEREDELN DEINE HAUSWÄNDE
Eine an einer Mauer hochgewachsene Rose vermittelt ganz fix den Eindruck eines Spalierbaumes. Du kannst sie wild hochwachsen lassen oder aber die Triebe so anordnen, dass sie ein schönes, gleichmäßiges Muster bieten. Und unter uns: Natürlich wächst eine Rose wesentlich schneller als ein Spalierbaum. Sie ist auch günstiger. Du solltest allerdings Nordwände meiden. Dort ist es zu kühl und die Rose bekommt zu wenig Licht. Wähle lieber eine sonnenverwöhnte und -gewärmte Ost- oder Südwand. Hier wird sie Dich mit reichlich mit Blüten und ihrem zauberhaften Duft beschenken. Denke bitte daran eine Kletterhilfe anzubringen. Sie sollte einen Mindestabstand von gut 5 Zentimetern aufweisen, damit dahinter die Luft ordentlich zirkulieren kann. Sonst droht Schimmelbildung. Denke auch hier daran, einzelne Triebe mit weichem Draht oder sanften Plastikbändern zu befestigen.

ROSEN VERSCHÖNERN JEDE NOCH SO HÄSSLICHE GRUNDSTÜCKSGRENZE
Zum verspielten Cottage-Garten gehören Rosen einfach dazu. Auch Kletterrosen. Du könntest zum Beispiel eine Kletterrose direkt an Deinen Zaun setzen. Die einzelnen Triebe befestigst Du in Fächerform an den Latten oder Stangen. Langsam werden sich immer mehr Triebe bilden und somit auch immer mehr Blüten. Du musst nur die Triebe immer wieder neu befestigen. Irgendwann, es dauert nicht lange, wird die Blütenpracht sogar über Deinen Zaun hinweg schwappen. Am einfachsten ist es, Du pflanzt eine Kletterrose mit reichlich biegsamen Stielen. Dafür solltest Du eine sogenannte Rambler-Rose auswählen. Achte auf das ADR-Prädikat.

WIE WÄRE ES DENN MIT EINER ROSEN-GIRLANDE?
Eine Rosen-Girlande ist etwas ganz Besonderes. Sanft schwingt sie im Wind hin und her, verteilt so ihren wohltuenden Duft im ganzen Garten. Zudem steckt sie voller Leben, denn Bienen und Hummeln lieben sie. Hast Du die richtige Rosensorte ausgewählt, werden sie dort tagtäglich ihren Nektar sammeln. Die ganze Saison über. Ein herrliches Schauspiel. So eine Rosen-Girlande ist ganz einfach herzustellen: Du musst einfach nur zwei stabile Pfeiler in die Erde rammen. Das Beste wird sein, Du fixierst ihren Fuß mit einem Fertigbeton, dann bleiben sie auch bei Sturm stehen. Zwischen diesen Pfeilern befestigst Du ein leicht durchhängendes Seil, eine Kette oder einen Schwerlastdraht. Rechts und links der Pfeiler pflanzt Du nun Deine Kletterrosen. Nach drei oder vier Jahren wird Deine Rosen-Girlande Deinen Garten bereichern. Am schönsten macht sie sich übrigens vor einer dunklen Laubhecke, aber auch als Wegbegrenzung sieht sie umwerfend aus.

DRAUSSEN REGNET ES, ABER IM PAVILLON LÄSST ES SICH AUSHALTEN
Natürlich hast Du Deinen Pavillon gebaut, um ein verschwiegenes, beschauliches und gemütliches Plätzchen mit Blick auf den Garten zu schaffen. Ein Platz, den man auch genießen kann, wenn’s draußen regnet oder es so heiß ist, dass Du Dich über jeden noch so kleinen Schatten freust. Ein Pavillon ist ein Ort des Genusses: An lauschigen Sommerabenden kannst Du dort ein schönes Glas Wein genießen, ungestört mit Deinen Freunden beisammen sein oder Du erklärst dort bei Kerzenschein Deine Liebe. Noch schöner wird es, wenn sich an Deinem Pavillon Kletterrosen emporranken und ihn im Sommer mit ihrem zarten Duft umhüllen. Sie schenken dem Pavillon eine weichere Form, schenken ihm etwas Verspieltes. Seien wird doch mal ehrlich: Eine Kletterrose verwandelt sogar einen Hühnerstall in ein Traumschloss…

EIN TOTER BAUM ERWACHT ZU NEUEM LEBEN
Er steht schon lange in Deinem Garten – abgestorben, ohne Laub, irgendwie trostlos. Nur trennen konntest Du Dich bisher nicht von dem alten, toten Baum. Zu viele schöne Erinnerungen sind mit ihm verbunden. Weißt Du was, lass ihn doch einfach stehen und pflanze zu seinen Füßen zwei Kletterrosen. Innerhalb von drei oder vier Jahren werden sie an ihm hochwachsen und ihm so neues, buntes Leben einhauchen. Das wird phantastisch aussehen. Wenn Du magst, kannst Du die Rosen sogar noch mit einer Clematis kombinieren. Du musst vielleicht für eine Kletterhilfe sorgen und die jungen biegsamen Triebe sachte um den Baumstamm leiten, ordentlich düngen und gießen – aber mehr ist gar nicht zu beachten.

EINE WAND AUS ROSEN VERZAUBERT DEINEN GARTEN
Ein Rosengitter kann sehr gut als Sichtschutz an der Grundstücksgrenze dienen –vor allem im Sommer, wenn die Rose in voller Blüte steht und ihr Laub saftig grün ist. Schöner ist es sicherlich an einer Veranda. Stell Dir vor, Du sitzt hinter einer duftenden Wand aus herrlich roten Rosen und trinkst ein erfrischendes Glas Bowle oder einen leckeren Eistee. Wunderbar! Wer ein Rosengitter anbringen möchte, steht vor der großen Herausforderung ein passendes zu finden, das auch noch stabil genug ist. Denn Du darfst ja nicht vergessen, dass so manche Kletterrose bis zu 8 Meter hoch wachsen kann – da steckt dann schon einiges Gewicht in der Pflanze, das das Gitter halten muss. Und Du willst doch nicht die schönen, blühenden Spitzen unnötig beschneiden, oder?
2 Kommentare
rebeccalecka
24. März 2017 12:14Hallo Frank, wunderschöne Rosenfotos, wirklich!!!
Eine Frage: kann ich die Kletterrosen noch im März zurückschneiden? Schneidet man da nicht die Rosenansätze weg und läuft Gefahr, dass die Rosen von unten verkahlen? Habe eine wunderschöne Colibri, die bisher alles gibt, was sie zu bieten hat.
Rosige Grüße Rebecca
admin
24. März 2017 18:11Hallo Rebecca,
in der Regel werden auch Kletterrosen erst im Frühjahr zurück geschnitten.
Jetzt siehst Du doch ganz wunderbar, welche Triebe erfroren und abgestorben sind. Die können nämlich weg. Im Herbst wird eigentlich nur geschnitten, wenn der Wuchs zu stark ist. Falls Du Dir jetzt zu unsicher bist, schneide lieber weniger als mehr ab. Ich würde die Colibri nun auch nur ganz sensibel auslichten. Aber mach Dir keine Sorgen, die verkraftet das und wächst schon nach.
Liebe Grüße,
Frank
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