SO SCHÖN UND DOCH SO GEFÄHRLICH

Sie sehen hübsch aus, fühlen sich gut an und duften vielleicht sogar ganz lieblich – doch Vorsicht: Nicht nur im Wald stehen giftige Pflanzen, die das Leben unserer Kinder in Gefahr bringen. Hinter so mancher schöner Blume im Nachbargarten verbirgt sich eine gemeine Giftpflanze. So ist zum Beispiel Eisenhut bei Gärtnern sehr beliebt, zählt aber zu den giftigsten Pflanzen Europas. Der Verzehr von wenigen Gramm dieser Pflanze kann zu Herzversagen führen. Allein das Berühren ist gefährlich. Hautempfindliche Menschen leiden im Anschluss oft an Nesselausschlägen. Also sollten besonders Eltern mit Kleinkindern die Gefahr dieser Giftpflanzen im Garten nicht unterschätzen.

Der Eisenhut
Der Eisenhut ist lebensgefährlich und hat im Garten eigentlich nichts zu suchen.

 

Natürlich kommt es oft auf die Menge an. Eine einzelne giftige Beere richtet oft noch keinen großen Schaden an. Bei einer kleinen Menge weiß der Körper sich sogar zu wehren: Dein Kind übergibt sich. Achtung! Die Statistik zeigt aber, wie gefährlich ein Garten für Dein Kind sein kann: Die Vergiftung durch Gartenpflanzen stehen nach Vergiftungen mit Haushaltschemikalien und Arzneimitteln auf Platz drei bei Kindern. Das sind die gefährlichsten Giftpflanzen im Garten.

Im Ziergarten sind vor allem Goldregen, Pfaffenhütchen, Seidelbast und Stechpalme gefährlich. Ihre Beeren sind auffällig und sehen so lecker aus, dass gerade kleine Kinder gerne nach ihnen greifen. Willst Du, dass Deine Kinder unbeaufsichtigt im Garten spielen können, musst Du unbedingt auf diese Giftpflanzen verzichten. Schon kleine Mengen von ihnen können sehr gefährlich sein und  schwere Vergiftungen hervorrufen.

Die Eibe
Heckenpflanze: Rinde und Nadeln der Eibe sind giftig für Menschen und Tiere.

 

Auch die Eibe gehört zu den Giftpflanzen im Garten. Zwar ist das saftige Fruchtfleisch ihrer roten Beeren ungefährlich, aber dafür fast alle anderen Pflanzenteile nicht. Sollten Schnittreste davon mit Gras vermischt an Tiere verfüttert werden, können Rinder und Pferde qualvoll daran verenden. Also musst Du aufpassen, wenn Du sie in Form schneidest.

Der hübsche Goldregen steht noch immer in vielen deutschen Vorgärten. Dabei sollte längst bekannt sein, dass alle seine Pflanzenteile hochgiftig und für Kinder und Haustiere gefährlich sind. Vor allem von seinen reifen Samen sollte man die Finger lassen. Sie sehen aus wie Bohnen und enthalten ein hochgiftiges Alkaloid. Sollte Dein Kind etwas davon essen, kann es zu folgenden Symptomen kommen: Zittern, Übelkeit, Erbrechen. Sogar Todesfälle durch Atemlähmung und Kreislaufversagen sind schon vorgekommen.

Der Goldregen Fotos: shutterstock (5)
Der Goldregen Fotos: shutterstock (5)

Zur Giftpflanze des Jahres 2008 wurde der Riesenbärenklau gewählt. Der Kontakt mit dieser Pflanze, die aus dem Kaukasus zu uns kam, führt zu einer Photosensibilisierung der Haut. Symptome wie nach schweren Verbrennungen sind die Folge und können im schlimmsten Fall sogar tödlich verlaufen. Darum wird geraten, dem Riesenbärenklau nur mit Handschuhen und Gesichtsmaske zu begegnen. Auch beim Seidelbast besteht nach einer Berührung die Gefahr von Schwellungen und Bläschenbildungen. Alle Pflanzenteile des Seidelbast sind hoch giftig. Bei Verzehr seiner Samen kann es zu Bewusstseinsstörungen und Krämpfen kommen. Auch Herz- und Kreislaufstörungen sind möglich.

Hast Du den Verdacht, dass Dein Kind giftige Pflanzenteile verschluckt hat, raten Experten, dass es als Erstes stilles Wasser trinken sollte. So können eventuell verschluckte Giftstoffe verdünnt werden. Ist die Giftaufnahme noch nicht lange her und Dein Kind bei Bewusstsein, ist es sinnvoll ein Erbrechen auszulösen, damit der Körper keine weiteren Giftstoffe aufnimmt. Wirkt dein Kind allerdings benommen oder bekommt es schwer Luft, musst Du sofort den Notarzt rufen. Hast Du ein Krankenhaus in der Nähe, fahr schnellstens in die Notaufnahme. Ratsam ist es auch, sich die Nummer der nächstgelegenen Giftnotrufzentrale im Telefon zu speichern. Bei allen Vergiftungen solltest Du übrigens die Giftreste sicherstellen. Wenn sie schnell identifiziert werden können, gibt es auch fixe Hilfe für Dein Kind.

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