Kletterpflanzen an unseren Fassaden sorgen für ein geradezu märchenhaftes Flair – egal, ob es die blühende Klematis ist, duftende Rosen oder der sich im Herbst rot färbende Wilde Wein. Sie bringen die Natur direkt an Dein Haus und haben zudem einen hohen ökologischen Wert. Vor allem auf dem Land zeigen sich viele Häuser in einem grünen Kleid, aber auch Geräteschuppen, Scheunen oder Garagen. Viele Hausbesitzer möchten die Wandbegrünung nicht mehr missen. Kein Wunder, sie sieht nicht nur gut aus, sondern bringt auch noch viele Vorteile mit sich: Im Sommer sorgt sie für Kühlung, verbessert die Luft und das Klima im Haus und kann als immergrüne Variante im Winter eine zusätzliche Wärmedämmung bieten. Worauf Du bei einer Wandbegrünung achten musst und welche Pflanzen sich dafür eignen, erfährst Du hier.

BEVOR DU LOS LEGST: BEDENKE AUCH AN DIE NACHTEILE
Trotz der vielen Vorteile, die eine Wandbegrünung mit sich bringt, solltest Du auch die Nachteile und eventuellen Risiken in Deine Überlegungen mit einbeziehen. Damit es erst gar nicht zu Problemen kommt, steht die Auswahl geeigneter Kletterpflanzen für Dich natürlich an erster Stelle. Für Wilden Wein, Efeu oder Kletter-Hortensie solltest Du Dich nur entscheiden, wenn sie auch dauerhaft bleiben sollen. Sie sind Selbstklimmer, die mit ihren starken Haftorganen Deine Hauswand hochklettern. Eine spätere Entfernung dieser Haftorgane kann sich als sehr schwierig erweisen und beträchtliche Schäden hinterlassen. Zudem sollten diese Pflanzen auch nur massive und intakte Hauswände ohne offene Fugen hinaufklettern dürfen. Wichtig ist, dass Du an einen regelmäßigen Rückschnitt denkst und ebenso abgestorbene Pflanzenteile regelmäßig entfernst, auch in luftiger Höhe. Ansonsten können Regenrinnen, Fallrohre, Fenster oder Dachtraufen beschädigt werden.

SELBSTKLIMMER HABEN IHRE VORTEILE
Sie begeistern durch ihre fast lückenlose Begründung und den Verzicht auf Kletterhilfen. Wilder Wein ist im Winter zwar unbelaubt, aber im Herbst einfach traumhaft. Seine schimmernden Rottöne haben etwas Märchenhaftes an sich. Bilder von verwunschenen Schlössern drängen sich geradezu auf. Außerdem bieten seine Blüten und Beeren Vögeln und Insekten wertvolle Nahrung. Pflanzt Du also Wilden Wein, verschönerst Du nicht nur Dein Haus, sondern unterstützt auch noch das Ökosystem auf Deinem Grundstück und in Deiner Nachbarschaft. Auch die Kletter-Hortensie betört mit ihren filigranen, weißen Blüten und schafft so selbst aus dem schattigsten Plätzchen eine Wohlfühloase. Der Klassiker schlechthin ist und bleibt der Efeu. Er ist immergrün und sorgt das ganze Jahr über für eine grüne und lebendige Wand, die auch vielen Tieren einen Unterschlupf bietet.

WER DIE WAHL HAT, HAT DIE QUAL
Natürlich gibt es auch Kletterpflanzen, die keine Haftorgane besitzen, dennoch wollen sie hoch hinaus. Du kannst sie dabei mit entsprechenden Rankhilfen unterstützen. So eine Hilfe benötigen Kletterrosen, Geißblatt, Klematis oder Hopfen. Ihr Vorteil: Solltest Du eines Tages eine andere Pflanze Deine Hauswand empor wachsen lassen wollen, kannst Du sie spielend entfernen – ganz ohne Schäden oder anschließend mühsame Reinigungsarbeit am Mauerwerk. Einzig das Rankgitter bleibt hängen. Solltest Du auf Deinem Balkon die Wände begrünen wollen, kann man Dir von ganzem Herzen zu einjährigen Kletterpflanzen wie Kapuzinerkresse, Winde, Duftwicken oder Schwarzäugige Susanne raten. Auch sie benötigen Rankhilfen. Das könnten beschichtete Gitter aus Metall genauso sein, wie Seilsystem oder einfache Fäden, die Du vorher an die Wände gebracht hast.

DIE RICHTIGE RANKHILFE IST ENTSCHEIDEND
Jede Pflanze hat so ihre Eigenarten. Die eine ist genügsam, die andere eher exzentrisch. Die eine ist pflegeleicht, die andere braucht dafür um so mehr Deine Aufmerksamkeit. Nicht anders ist das mit den Kletterpflanzen an Deiner Hauswand. Vor allem musst Du aber auf die Wahl des richtigen Rankgerüstes achten. Welches das richtige ist, hängt ganz von der Pflanze ab, die Du an Deine Wand setzen möchtest. Schlinger wie den Blauregen unterstützt Du am besten mit einer senkrechten Möglichkeit, Ranker wie die Klematis halten sich am liebsten an Gittern fest und für Spreizklimmer wie die Kletterrose eignen sich hervorragend waagerechte Varianten. Die Rankhilfe musst Du mit einigem Abstand zur Wand anbringen und je nach Pflanze muss sie entsprechend stabil sein. Natürlich ist ein regelmäßiger Rückschnitt erforderlich und hin und wieder das Einflechten der Triebe – sonst wächst alles in die falsche Richtung und Du erreichst nicht die Optik, die Du erzielen willst.

DEINE WAND WIRD DAS ZUHAUSE VON VÖGELN UND INSEKTEN
Eine lebendige Hausbegrünung aus Kletterpflanzen bindet Dein Zuhause nicht nur auf sehr charmante Weise in die nähere Natur ein, sondern bietet auch vielen Insekten und Vögeln Nahrung und sogar eine Heimat. Innerhalb der dichten Triebe bauen sich Vögel ihre Nester, um ihre Kleinen groß zu ziehen. Insekten ernähren sich von Blüten und Früchten. Auch der Wilde Wein wird gerne von unseren kleinen Freunden frequentiert. Sie lieben die Früchte und den Nektar der Blüten. Es summt und brummt also demnächst an Deiner Wand. Aber keine Sorge, deswegen wirst Du im Haus nicht gleich mehr Spinnen und Insekten vorfinden als bisher. Stattdessen wirst Du später fröhlich beobachten können, wie die Vogelfamilien aus- und wieder einziehen – jeden Frühling aufs Neue.

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