Ich finde, Phlox sollte in keinem Garten fehlen. Der Staudenzüchter Karl Foerster sah das auch so und sagte einmal: „Ein Garten ohne Phlox ist ein Irrtum“. Kein Wunder: Auf 70 bis 130 Zentimeter hohen Stängeln recken sich die kuppelförmigen Blütendolden der Sonne entgegen und begeistern in den tollsten Farben. Für jeden Garten ist die Flammenblume, wie der Phlox auch genannt wird, eine wundervolle Bereicherung. Die Farbpalette reicht von einem zarten Rosa und einem unschuldigen Weiß über heitere Violetttöne hin zum dramatischen Rot. Manche Sorten verströmen am Abend sogar einen betörenden Duft und machen so das Gartenglück perfekt. Alles, was Du über diesen Blütentraum im Landgarten wissen solltest, habe ich Dir hier fix notiert.

WO PHLOX SICH RUNDUM WOHL FÜHLT
Für Deine Flammenblume solltest Du am besten ein halbschattiges Plätzchen aussuchen. Zwar verträgt sie auch die Sonne, aber wenn Du Pech hast und die Sonne über einen längeren Zeitraum zu doll knallt, verbrennen mitunter die Phlox-Blüten. Achte auch darauf, dass Deine Phloxe nicht von anderen Pflanzen bedrängt wird. Sie können sich gegen diese Konkurrenz nur sehr schwer wehren. Phlox schätzt einen humosen, lockeren Boden. Er darf auch gerne lehmig sein. In einem stark durchwurzelten oder verdichteten Boden hat er allerdings so seine Probleme. Bevor Du Deine Flammenblume also in einen dichten Boden setzt, musst Du ihn richtig schön auflockern. Sandige Böden werden vorher ordentlich mit Kompost durchmischt. Pro Quadratmeter solltest Du auch nicht mehr als fünf Flammenblumen setzen. So können sie schön dicht wachsen, ohne sich Nährstoffe und Licht wegzunehmen. Und die Gefahr, dass sie sich mit Blattfleckenkrankheit, Mehltau und Stängel-Älchen zu infizieren ist geringer.
WARUM PHLOX REGELMÄSSIG GETEILT WERDEN SOLLTE
Alle fünf bis acht Jahre solltest Du Deinen Phlox teilen. Häufiger ist eigentlich nicht notwendig. Willst Du die geteilten Flammenblumen dann neu pflanzen, achte bitte darauf, dass an der Stelle noch kein anderer Phlox gestanden hat. Denn es gilt ähnlich wie bei den Rosen: Flammenblume auf Flammenblume blüht nicht! Sinnvoll wäre so eine Pflanzung nur, wenn Du vorher den Boden austauschst und einem eventuellen Nematodenbefall mit Tagetis entgegen wirkst. Achte auch darauf, den richtigen Abstand zwischen den Neupflanzungen einzuhalten. Er sollte mindestens 60 Zentimeter betragen, besser wären aber 80 Zentimeter. So können die Pflanzen zügig einen geschlossenen Verband bilden. Spätestens im zweiten Jahr sollte das geschafft sein. So stehen die Phloxe dann auch eng genug, um Konkurrenten im Keim zu ersticken.

WIE UND WANN PHLOX RICHTIG GESCHNITTEN WIRD
Um Deinen hohen Phlox musst Dich über den Sommer kaum kümmern. Wenn alles stimmt, bereitet er Dir nur Freude. Allerdings solltest Du zur Schere greifen und sie abschneiden, wenn die Dolden verblüht sind. Machst Du das nicht, wird sich Deine Flammenblume durch Selbstaussaat stark vermehren. Die Stängel kannst Du allerdings stehen lassen und erst im späten Herbst oder im Frühjahr abschnippeln. Sie sollten mindestens so lange stehen bleiben, bis die Nährstoffe eingezogen und die Pflanzenmasse verdorrt ist. Ich schneide meine Phlox-Staude übrigens immer erst im Frühjahr komplett zurück. Immerhin schenken die stehen gelassenen Stängel meinen Beeten im Winter wunderbare Konturen. Das sieht sehr reizvoll aus, vor allem wenn der erste Schnee fällt oder sich Raureif über das Grundstück legt. Zudem sind die alten Triebe ein sehr guter Winterschutz. Wenn Du sie dann im Frühjahr abschneidest, mache es bitte bis knapp über den Boden. Und Achtung: Die frischen Austriebe sind ein Leckerbissen für jede Schnecke.
WAS DU TUN KANNST, WENN ER NICHT SO RICHTIG WACHSEN WILL
Der hohe Phlox kann ziemlich zickig werden, wenn er nicht bekommt, was er braucht. Das hat schon so manchem Gärtner zu schaffen gemacht. Schließlich kann schon die kleinste Veränderung in seiner Umgebung zu einer anderen Blütengröße oder einer neuen Blütenfarbe führen. Manches Mal wirkt sich das auch auf sein Wachstum aus – die Stängel sind nicht mehr so dick, nicht mehr so hoch und die Flammenblume ist nicht mehr so buschig wie vielleicht noch in der vergangenen Saison. Das Merkwürdige an der ganzen Geschichte ist nur, dass sich andere Phloxe am gleichen Standort „pudelwohl“ fühlen und sich von ihrer schönsten Seite zeigen. Was also den Ausschlag für das mickrige Wachstum gibt, kann wohl kaum einer beantworten. Tun kannst Du dagegen eigentlich nichts. Vielleicht nützt ein Umpflanzen. Es hilft aber auch, wenn Du nur Phlox setzt, der in Deiner Region gezogen wurde.

1000 SORTEN PHLOX UND MEHR
Wusstest Du, dass der Name „Phlox“ aus dem Altgriechischen stammt und übersetzt „Flamme“ bedeutet? Weil ihre Wildform mit auffällig roten Blüten einem Feuer gleicht, wurde die Pflanze von ihren Entdeckern so genannt. Die Flammenblume stammt übrigens aus Nordamerika. Bereits im 18. Jahrhundert hatten es bereits 70 Arten nach Europa geschafft. Der Phlox begeisterte so sehr, dass sich ziemlich fix die Züchter ans Werk machten, um die Farbpalette mit tollsten Schattierungen und Tönen zu erweitern. Mittlerweile gibt es bei uns mehr als 1000 Sorten, in den grandiosesten Farben. Und seit der Jahrtausendwende erobert nun auch der einjährige Phlox unsere Balkonkästen und Gärten.
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