ACHTUNG! DAS IST BEIM ROSENKAUF WICHTIG

Seine Familie züchtet vor den Toren Hamburgs die schönsten Rosen: Auch Wilhelm-Alexander Kordes (31) arbeitet heute in der weltbekannten Gärtnerei mit, die sein Ururur-Großvater 1887 gegründet hat. Mittlerweile gibt es wohl kaum noch einen Garten, in dem nicht mindestens eine Rose von Kordes blüht. Das spricht für den Erfolg des Familienunternehmens. Wenn wir also wissen wollen, was wichtig ist bei unserem Rosenkauf, dann erkundigen wir uns doch am besten gleich beim erfolgreichsten Züchter und fragen dort:

Wilhelm-Alexander Kordes (31)
Wilhelm-Alexander Kordes (31)

Das größte Qualitätskriterium bei Rosen ist ihre Blattgesundheit. Es gibt typische Rosenkrankheiten wie Rosenrost, Sternrußtau und die Mehltaupilze. Sie können uns die Freude an den Pflanzen verderben. Deswegen sollten wir auf alle Fälle nach dem ADR-Prädikat schauen. Das wird im Gartencenter oder beim Rosenzüchter extra ausgewiesen. Auch bei uns im Kordes-Katalog. Wir alleine haben schon 70 Rosen mit diesem Gütesiegel im Angebot. Diese Allgemeine Deutsche Rosenneuheitenprüfung gibt es schon seit den 50er Jahres des letzten Jahrhunderts. Sie wurde übrigens von meinem Ur-Großvater mit ins Leben gerufen. Die Rosen werden von unabhängigen Experten über 3 Jahre an 11 Standorten, verteilt über das gesamte Bundesgebiet, geprüft. Neben der Blattgesundheit sind auch Frosthärte und Schönheit entscheidende Kriterien.

UND WENN EINE ROSE DIESES ADR-PRÄDIKAT NICHT HAT…

… bedeutet das nicht zwangsläufig, dass die Rose nicht für unseren Garten geeignet ist. Es gibt auch viele sehr gute Rosen, die das ADR-Prädikat nicht haben. Manchmal schrammen die Pflanzen in der Prüfung einfach an der entsprechenden Punktzahl um ein oder zwei Stellen hinterm Komma vorbei. Diese Erfahrung mussten wir in den vergangenen Jahren auch schon machen. Es wird nicht jede Rosenneuheit zur Prüfung eingeschickt. Jeder Züchter hat ein begrenztes Kontingent an möglichen Einsendungen.

ABER WAS ZEICHNET DENN NUN  EINE GUTE ROSE AUS?

Für uns ist das oberste und wichtigste Kriterium immer die Blattgesundheit. Das zeigt sich auch im Herbst sehr gut. Wenn man im Oktober in den Garten geht, sieht man oft  Rosen, die zwar noch eine Blüte haben, aber keine Blätter mehr besitzen. Die Rose sieht nackt aus, weil der komplette Trieb entlaubt ist. Das hängt aber nicht unbedingt mit der Jahreszeit Herbst zusammen, sondern mit dem gesundheitlichen Zustand der Rose. Sie wurde in den Sommermonaten durch Sternrußtau und Rosenrost geschwächt und ist so krank in den Herbst gegangen, dass sie nun keine Kräfte mehr hat und alles abwirft. Sie hat keine Chance wichtige Zucker durch Photosynthese aufzubauen und diese dann in der Wurzel abzuspeichern. Dadurch nimmt sie im Winter einen noch größeren Schaden. Gerade bei den älteren Rosensorten hat man diesen stetigen Kreislauf: Krank im Sommer, nackt im Herbst, geschwächt in den Winter – und bei einem starken Winter gehen sie dann leise ein. Natürlich könnte man diese Rosen im Sommer spritzen, aber das will man ja eigentlich nicht mehr. Besser ist, man pflanzt gesunde Rosen. Rosen, die zu unserem Klima passen und sich gegen Krankheiten wehren können.

Gesunde Rosen verzaubern einfach jeden
Gibt es etwas schöneres? Gesunde Rosen verzaubern doch einfach jeden
SOLLTE ICH MEINE ROSE IM BAUMARKT KAUFEN?

Vom Kauf im Baumarkt muss man leider in den meisten Fällen abraten. Die Rosen dort kosten vielleicht nur drei Euro, sind aber von minderer Qualität und man erhält häufig ältere, anfällige Sorten. Wer sich über viele Jahre an seinen Pflanzen erfreuen will, der sollte schon ein wenig mehr investieren. Also lieber ins Gartencenter gehen oder die Qualitäts-Baumschule. Aber man kann seine Rosen ja auch beim Züchter bestellen…

MAN KANN DIREKT BEIM ZÜCHTER BESTELLEN UND DIE ROSEN KOMMEN DANN PER POST?

Aber ja. Die Pflanzen werden sicher verpackt und sind nur wenige Tage unterwegs. Die kommen sicher und gesund beim Käufer an. Am besten lassen sich wurzelnackte Rosen verschicken. Nach ihrer Ankunft sollte man die Rosen erst einmal über Nacht ins Wasser stellen und am nächsten Tag dann einpflanzen. Ich persönlich bin ohnehin ein großer Verfechter der wurzelnackten Rose. Sie werden im Herbst und zeitigen Frühjahr gepflanzt. Der Herbst ist traditionell die beste Pflanzzeit für Rosen. Dann hat die Rose beste Anwachsbedingungen. Im Herbst regnet es viel, die Rose wird also mit genügend Wasser versorgt. Kurz: Eine Rose, die im Herbst gepflanzt wurde, wird zeitiger Blüten tragen als eine im Frühjahr gepflanzte.

Englische Rosen vertragen wunderbar das norddeutsche Klima
Auch einige englische Rosen vertragen mittlerweile unser wechselhaftes Klima
WAS KOSTET EINE ROSE, AN DER ICH LANGE FREUDE HABEN MÖCHTE?

Hochwertige, wurzelnackte Rosen gibt es doch schon ab knapp sieben Euro. Wenn man im späten Frühjahr oder Sommer pflanzen möchte, dann muss man eine Container-Rose kaufen. Die kosten schon mehr. Eine schöne buschige, große, blühende und vielleicht auch duftende Rose, die schon so richtig was her macht, kostet zwischen 20 und 30 Euro. Ein ideales Geschenk und schönes Mitbringsel zu jeder Gartenparty. 

 KANN ICH EIGENTLICH JEDE ROSE IN JEDEN GARTEN PFLANZEN?

Verallgemeinern kann man das nicht. Es gilt aber für alle Rosen, dass sie die Sonne lieben. Je sonniger der Standort ist, desto besser ist er also. Es gibt auch einzelne Sorten, die den sogenannten Halbschatten vertragen, aber auch sie benötigen mindestens sechs Stunden Sonne am Tag. Wir sollten darauf achten, dass der Boden nicht zu stark verdichtet ist, dass es sich wegen der Pilzkrankheiten um einen luftigen Standort handelt und dass wir vorm Einpflanzen die Erde gut 50 Zentimeter tief austauschen, falls dort schon einmal eine Rose über einen längeren Zeitraum gestanden hat.

ABER WELCHE ROSE IST DENN NUN FÜR MEINEN GARTEN DIE RICHTIGE? WELCHE FAUSTREGEL GILT?

Man muss wissen, dass die Einteilung der Rosen in die einzelnen Rosenklassen von ihren Wachshöhen abhängt. Die Beetrosen beispielsweise erreichen eine Höhe von bis zu 90 cm, die Strauchrosen 120 cm und mehr, die Kletterrosen schaffen zwei bis drei Meter. Wahre Monster sind Ramblerrosen, die sogar sieben bis acht Meter erreichen und damit schön einen Baum im Garten erklimmen können. Sollen große Flächen bepflanzt werden, eignen sich besonders Kleinstrauch- und Beetrosen. Möchte ich eine einzelne Rose als Eyecatcher zwischen Stauden setzen, so sind Strauchrosen die richtige Wahl. Zum Verschönern von Balkonkästen oder Pflanzgefäßen sollte ich eher auf einen Bodendecker zurückgreifen, die werden nur 40 Zentimeter hoch.

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