Meine Großmutter liebte ihren Weihnachtskaktus. Hingebungsvoll pflegte sie ihn tagein tagaus. In der Vorweihnachtszeit dankte er ihr diese Zuwendung mit der schönsten Blütenpracht. Ach, das war immer herrlich anzusehen. Als meine Oma starb, adoptierte meine Mutter den Weihnachtskaktus meiner Großmutter. Geschickt, wie meine Mutter im Umgang mit Pflanzen war, schaffte sie es sogar, aus Ablegern zwei wunderbare neue Weihnachtskakteen zu zaubern. Vor zwei Jahren starb nun meine Mutter überraschend an Krebs. Jetzt kümmere ich mich um den Weihnachtskaktus meiner Großmutter und seine Nachkommen. So kurz vorm Fest legt er sich schon mächtig ins Zeug. Unzählige Knospen schmücken ihn. Nicht mehr lange, dann wird er meine Fensterbank mit wunderbaren Blüten verzaubern. Einen schöneren Christschmuck kann ich mir gar nicht vorstellen. Soll Dein Weihnachtskaktus auch pünktlich zum Fest blühen, musst Du einiges beachten. Ich habe Dir hier fix das Wichtigste notiert.

DEIN WEIHNACHTSKAKTUS MAG ES SCHATTIG UND KÜHL
In diesen Tagen sollte sich Dein Weihnachtskaktus so richtig ins Zeug legen. Knospe sitzt nun neben Knospe, die ersten öffnen sich vielleicht sogar schon. Aber hin und wieder verweigern sich einzelne Weihnachtskakteen dem Blütenspektakel. Grund: Die Pflanzen hatten es die Wochen zuvor einfach zu kuschelig. Du musst wissen, Dein Weihnachtskaktus mag’s eher kühl und schattig. Immerhin ist er eine Kurztagspflanze. Erst die kürzer werdenden Tage und die kühlen Nächte regen die Blütenbildung an. Eine Seitenfensterbank ist daher genau das richtige Plätzchen für ihn. Achte auch darauf, dass die Tage nicht durch künstliches Licht unnötig verlängert werden. Und am besten stellst Du ihn möglichst weit weg von Deiner Heizung. Kleiner Tipp: Mit einem Korkuntersetzer unterm Topf verhinderst Du eine zu starke Erwärmung des Wurzelballens. Hast Du Deinen Weihnachtskaktus im Sommer nach draußen in den Schatten gestellt, sollte er dort auch noch bis weit in den Herbst bleiben. Er liebt das. Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad genießt er geradezu. Hast Du ihn schon reingeholt, sollte er in einem 15 Grad warmen Zimmer sein neues Plätzchen finden.
EIN WEIHNACHTSKAKTUS SCHÄTZT FEUCHTE ERDE
Der Weihnachtskaktus schätzt eine leicht feuchte Erde, Staunässe hasst er. Darum solltest Du auch nach jedem Gießen das überschüssige Wasser aus dem Untersetzer oder Übertopf entfernen. Nur so verhinderst Du die ansonsten drohende Wurzelfäulnis. Während der Blüte hat Dein Weihnachtskaktus übrigens ganz großen Durst. Dann musst Du ihn zweimal pro Woche gießen. Aber ordentlich. Diese wöchentliche Wassergabe reicht Deinem Weihnachtskaktus auch nur dann, wenn die Luft nicht zu trocken ist. Ganz wichtig: Nach der Blüte darfst Du Deinen Weihnachtskaktus etwa vier Wochen lang nicht mehr gießen, denn er sammelt jetzt erst einmal wieder Kräfte für die Zeit, die noch kommt und dafür braucht er absolute Ruhe. Danach kannst Du ihn dann gerne wieder einmal in der Woche gießen – bis zur nächsten Blüte.

KÜMMER DICH LIEBEVOLL UM DEINEN WEIHNACHTSKAKTUS
Wenn es eines gibt, was Dein Weihnachtskaktus nicht mag, dann ist es die pralle Sonne. Kein Wunder, schließlich fügt sie ihm ganz fix Verbrennungen zu. Darum stelle die Pflanze bitte nie auf die Fensterbank eines Südfensters. Auch im Winter nicht. Statt in Kakteenerde solltest Du Deinen Weihnachtskaktus übrigens in humose, kalkfreie und lockere Erde pflanzen. Die liebt er. In jedem Frühjahr entfernst Du aus Deinem Weihnachtskaktus alle vertrockneten und vergreisten Triebe. So bleibt er vital und immer ansehnlich. Übrigens solltest Du auch darauf achten, dass er nicht zu wuchtig wird. Das kostet ihn zu viel Kraft. Darum solltest Du im Frühling einige Sprossenglieder entfernen. Jüngere kannst Du ganz einfach am Ansatz mit den Fingern abdrehen, ältere schneidest Du heraus. Das muss spätestens zu Beginn des Sommers erledigt sein, denn nur so kann Dein Weihnachtskaktus noch neue Sprossen für die festliche Blüte im Winter bilden.

SO VERMEHRST DU DEINEN WEIHNACHTSKAKTUS
Weihnachtskakteen können im Frühjahr und Sommer ganz einfach durch Stecklinge vermehrt werden. Du schneidest einen Trieb mit zwei oder drei Gliedern ab und lässt die Schnittstelle einige Stunden antrocknen. Anschließend steckst Du das unterste Glied vorsichtig so weit in die Erde, dass der Steckling aufrecht stehen bleibt und nicht mehr umfällt. Schön dicht sieht er später aus, wenn Du mehrere Stecklinge an den Rand eines größeren Topfes setzt. Spätestens nach etwa vier Wochen bilden sich schließlich die neuen Triebe.
3 Kommentare
Annemarie Grozdek
13. November 2017 20:48Ich danke ihnen für die vielen guten Ratschläge übers Jahr. Manchmal versäume ich sie. Aber die, die ich lese, haben mir immer noch etwas Neues gebracht. Danke und alles Gute weiterhin. PS: Mein Mann hat mir vor -zig Jahren einen zu Weihnachten geschenkt. Durch den kalten Transport sind sofort alle Knospen abgefallen. Dann wollte er nicht wirklich. In dem Jahr, in dem er gestorben ist, hat er geblüht. Und seit damals jedes Jahr.
admin
15. November 2017 14:03Liebe Annemarie, das ist ein sehr liebes Kompliment von Dir. Danke schön. Es freut mich immer, wenn ich Dir helfen kann oder meine Artikel Dich einfach nur gut unterhalten. Liebe Grüße, Frank
Margit
15. November 2017 16:59Erst mal Hallo!Jetz hast mir wieder Mut gemacht,ich hatte schon zwei Weihnachts Kakteen,die eine hat gar nicht lange gehalten,die zweite hatte nie Blüten ist auch überhaupt nicht gewachsen,komisch oder.Aber sie war bei mir im Wohnzimmer, da ist es zu warm jetz da Du das alles so ausführlich erklärt hast kauf ich mir nochmal eine,denn die sind wunderschön lieben Dank für die gute Erklärung lieben Gruss Margit
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