DIE 8 BESTEN TIPPS FÜR EINEN VOGELGARTEN

Gerade im  Frühling herrscht im Vogelgarten Hochbetrieb. Aufgeregtes Piepsen in  den Nestern, wildes Geflatter vor den Nistplätzen und melodiöses Gezwitscher in den Bäumen – wunderbar! Leider lässt sich so ein Schauspiel nicht mehr überall beobachten: Die Zahl unserer Singvögel ist in den vergangenen Jahren dramatisch zurückgegangen. Immer seltener sieht man Vögel, die unsere Großeltern noch in Scharen auf Hof und Feld antrafen. Du kannst helfen. Mach aus Deinem Grundstück einen Vogelgarten. Denn gerade inmitten der Städte und landwirtschaftlicher Monokulturen wird Dein Vogelgarten im Handumdrehen zu einer Oase für unsere bedrohten Vogelarten. Sie finden bei Dir Nahrung, Brutplätze und Sicherheit. So ein  Vogelgarten lässt sich ganz fix anlegen. Mit diesen acht tollen Tipps wird Dein Garten zu einem Paradies für Vögel. Er wird zum Geheimtipp in Deiner Nachbarschaft. Und sie werden immer wiederkommen. Versprochen.

 

Zu einem Vogelgarten gehört auf alle Fälle auch ein Vogelbad. Es macht wirklich großen Spaß unseren gefiederten Freunden beim Plantschen  zuzusehen. Foto: badscooperdigital

 

 

EIN FREIBAD IM VOGELGARTEN

Hast Du an einen flachen Uferbereich im Gartenteich gedacht? Er wird gerne von unseren gefiederten Freunden zur Erfrischung im Sommer genutzt. Aber auch ein katzensicher aufgestelltes Vogelbad wissen sie an heißen Tagen zu schätzen. Die Wassertiefe darf allerdings nicht mehr als 2,5 bis 5 Zentimeter betragen und der Rand sollte flach sein. Ganz wichtig ist ein nicht zu glatter Untergrund, damit die Tiere nicht ausrutschen. Vögel baden nicht nur in dem Becken, sondern nutzen das Vogelbad auch als Tränke. Glaube mir, in diesem „Freibad“ wird es im Sommer hoch hergehen. Und auch Du wirst Deine Freude daran haben. Du wirst es sehen…

 

NICHT IMMER GLEICH ALLES SO FIX ZURÜCK SCHNEIDEN

In der Rotbuchenhecke in meinem Vogelgarten macht es sich so manche junge Vogelfamilie gemütlich. Dabei reiht sich gerne Nest an Nest. Wie in einer Mietskaserne. Daher vermeide ich es von März bis September, die Hecke zu schneiden. Schließlich denken meine „Mieter“ erst an einen Auszug, wenn es heißt: Ab nach Süden! Achte mal drauf, bestimmt geht es auch in Deiner Hecke oder den Büschen in Deinem Vogelgarten so munter zu. Daher wäre es schön, wenn Du ebenfalls vom Beginn des Frühlings bis zum Ende des Sommers auf jeglichen Schnitt verzichten könntest. Du würdest sonst die Nestruhe stören, Elternpaare verschrecken und damit so manches Vögelchen zum Waisenkind machen.

 

 

 

TOP-FUTTERSTELLE IM VOGELGARTEN

Wir sind doch eigentlich froh, wenn sich der Komposthaufen möglichst weit weg von der Terrasse befindet, oder? Für unsere gefiederten Freunde wäre es hingegen die perfekte Snack Bar gleich neben dem Nest. Kein Wunder, liefert der Komposthaufen doch die schönsten Leckerbissen: Würmer, Maden, Spinnen, Larven und andere tolle Happen. Aber auch Stauden, Kräuter, Bäume und Sträucher locken Vögel dauerhaft in Deinen Vogelgarten. Wusstest Du, dass es pro Garten meist nur ein Rotkehlchen gibt? So streng verteidigt es sein Revier.

 

AUCH EIN SANDBAD KANN ENTSPANNEN

Die Vögel in meinem Vogelgarten lieben ihr Sandbad. So ein Sandbad hilft gegen Parasiten im Gefieder. Besonders Spatzen sind hingebungsvolle „Sandbader“. Sperlinge wälzen sich im Sandbad, wirbeln dabei den Sand auf und hinterlassen tiefe Kuhlen. Das ist toll zu beobachten! Allerdings sollte der Sand fein, warm und trocken sein. Praktisch wäre es, wenn Du über dem Sandbad ein kleines Dach installierst – damit wäre beste Sandqualität fürs Bad garantiert.

 

Vogelgarten – Komposthaufen - frankskleinergarten.de
Lockt Vögel an: Ein Komposthaufen enthält für unsere gefiederten Freunde viele, viele Delikatessen. Darum solltest Du in Deinem Vogelgarten unbedingt einen anlegen. Foto: sylv1rob1

 

 

KUSCHELIGE NISTPLÄTZE IM VOGELGARTEN

Du machst Meisen, Spatzen, Rotkehlchen und Co. eine große Freude, wenn Du rechtzeitig vor der Balzzeit Nistkästen in Deinem Garten aufhängst. Gerne an einem Baum, Deinem Haus oder dem Schuppen. Du solltest darauf achten, dass der Nistkasten mindestens zwei Meter hoch anbringst und für Katzen oder andere Räuber nicht erreichbar sind. Je nach Vogelart gibt es verschiedene Modelle. Du solltest sie bitte in östlicher, südöstlicher oder südwestlicher Richtung in Deinem Vogelgarten aufhängen. Du musst einen Nistkasten übrigens nicht für viel Geld kaufen, sondern kannst ihn fix und mit wenig Geschick selber basteln. Die entsprechenden Anleitungen dazu findest Du hier auf der Internetseite vom Naturschutzbund Deutschland (NABU).

 

FÜR DEN SCHNELLEN HUNGER ZWISCHENDURCH

Die Futterstelle in Deinem Vogelgarten musst Du nicht nur im Winter befüllen, sondern kannst das auch in den Frühlings- und Sommermonaten machen. Gerne mit Sonnenblumenkernen, Haferflocken, Rosinen und Apfelstückchen. Schließlich brauchen die Vogeleltern gerade während der Brutzeit reichlich viel energiereiche Nahrung. Das dauernde hin und her Geflattere, zehrt ganz schön an ihren Kräften. Aber die Kleinen wollen schließlich versorgt werden.

 

 

 

LASS DIE CHEMISCHE KEULE IM SCHRANK

Vogelschutz in Deinem Vogelgarten  bedeutet auch einen weitgehenden Verzicht auf Pestizide und Fungizide – kurz: Lass einfach die chemische Keule im Schrank. Mit den vergifteten Insekten, Samen und Früchten vergiften sich schließlich auch die Vögel. Immerhin reichern sich viele Pestizide dauerhaft im Fettgewebe unserer gefiederten Freunde an, beeinträchtigen ihre Fruchtbarkeit und verursachen Störungen des Nerven- und Immunsystems. Das hat natürlich seine Konsequenzen für die Vogelpopulation in Deiner Nachbarschaft. Schädliche Insekten wie zum Beispiel Blattläuse lassen sich doch auch erfolgreich auf biologischem Wege bekämpfen.

 

WICHTIG: EIN BUNTER MIX AUS PFLANZEN IM VOGELGARTEN

Ein vogelfreundlicher Garten zeichnet sich durch Vielfalt aus. Dabei sind es in der Hauptsache die einheimischen Pflanzen, die unsere gefiederten Freunde anlocken, ihnen Nahrung und Nistmöglichkeiten bieten. Eberesche und Weißdorn gehören dazu, genauso wie Mädesüß oder Brennnessel. Aber auch fruchtende Felsenbirne oder Efeu. Obstbäume bieten vor allem im Spätsommer Nahrung. Ebenso Schwarzer Holunder, Traubenholunder und Traubenkirsche. Geeignet sind auch Feldahorn, Mehlbeere und Salweide.

 

 

4 Kommentare

  • Irene
    7. Mai 2017 9:35

    Frank, deine Tipps sind wirklich interessant!

    • admin
      7. Mai 2017 17:38

      Vielen Dank, Irene

  • Manu
    9. Mai 2017 14:04

    ich lese hier so gerne, habe schon wieder einen großen Zettel für die Gärtnerei 🙂
    einen Garten neu anlegen zu dürfen, ist schon was feines!!
    liebe Grüße
    manu

    • admin
      9. Mai 2017 14:57

      Das freut mich sehr, liebe Manu 🙂

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