HILFE! MEIN BUCHS WIRD AUFGEFRESSEN

Eigentlich sieht er ganz hübsch aus. Wenn man ihn so ansieht, könnte man den Buchsbaumzünsler sogar fast mögen. Wäre da nur nicht sein unbändiger Appetit. Seit einigen Jahren richtet er nämlich erschreckende Schäden in unseren Gärten an. Los ging es um 2006  in der Schweiz, schließlich wanderte der Buchsbaumzünsler entlang des Rheins und fiel in das Ruhrgebiet ein. Mittlerweile fressen sich die Larven dieses Schmetterlings durch ganz Deutschland und treiben so manchem Gärtner die Tränen in die Augen. Denn jeder weiß doch, dass es Jahre dauern kann, bis Buchsbäume groß und buschig sind. Ein Buchsbaumzünsler kann diesen Erfolg aber innerhalb nur weniger Wochen komplett vernichten. Und jetzt werden die Tage wieder wärmer und damit droht die Gefahr, dass der Buchsbaumzünsler sein Zerstörungswerk erneut beginnt.

Foto: Thomas Eder/shutterstock
Hübsch, aber gefährlich: Der asiatische Buchsbaumzünsler hat kaum Feinde und zerstört unsere liebevoll gepflegten Buchsbäume in kurzer Zeit.   Foto: Thomas Eder/shutterstock

 

Wahrscheinlich machte der „Glyphodes perspectalis“, so lautet der wissenschaftliche Name des Buchsbaumzünslers, seine Reise per Containerschiff nach Europa. Die Vermutung liegt nahe, dass der in Ostasien beheimatete Schmetterling als blinder Passagier mit exotischen Pflanzen eingeschleppt wurde. Mittlerweile ist er auch in Holland und Frankreich ein Problem. Ja, er hat sogar den Sprung über den Ärmelkanal bis nach Großbritannien geschafft.

Als ausgewachsener Falter schadet er Deinem Buchsbaum nicht mehr. Leider auch:  Der Schmetterling lebt nur wenige Tage, aber in dieser kurzen Zeit legt er seine Eier in Deinen Buchsbäumen ab. Dort überwintern sie dann in einem weißen Gespinst, Anfang März schlüpfen schließlich die Larven und fressen sich vom Buchsbauminneren nach außen durch. Fürchterlich: Bei unserer günstigen Witterung kann in Deutschland rund alle acht Wochen eine neue Generation von Buchsbaumzünslern schlüpfen und Deine Buchsbäume schädigen. Die rund acht Millimeter langen, jungen Buchsbaumzünsler-Raupen werden bis zur Verpuppung etwa fünf Zentimeter lang. Sie haben einen schwarzen Kopf und einen grünen Körper, der auf dem Rücken hell-dunkel gestreift ist.

Foto: privat
Gut zu erkennen ist das weiße Gespinst, das der Buchsbaumzünsler in der Pflanze hinterlässt. Jetzt gilt es schnell zu handeln. Hoffentlich ist es noch nicht zu spät…   Foto: privat

 

Da es sich bei diesem Schädling um einen asiatischen Einwanderer handelt, hat der Buchsbaumzünsler in unseren Breitengraden keine natürlichen Feinde. Zwar wird die eine oder andere Raupe von Vögeln gefressen, aber das kommt eher selten vor. Das mag auch daran liegen, dass der Buchsbaumzünsler durch seine Nahrung giftige Abwehrstoffe in sich aufnimmt, die die meisten Vögel nicht vertragen. Um eine explosionsartige Verbreitung des Buchsbaumzünslers in Deinem Garten zu vermeiden, solltest Du schon die erste Raupengeneration gleich zu Beginn des Frühlings, also noch im März, energisch bekämpfen.

Am besten ist es aber, wenn Du schon beim Pflanzenkauf Vorsicht walten lässt. Du musst Dir den Buchs im Gartencenter ganz genau ansehen. Lass Dir ruhig etwas Zeit dabei. Findest Du ein weißes Gespinst im Inneren, wandert der Buchs zurück ins Regal und Du informierst die Angestellten. Zu Hause kannst Du dann zur Sicherheit noch einige Gelbtafeln in die Bäume hängen. Sie dezimieren die Schmetterlinge zwar nicht, zeigen Dir aber sehr fix an, ob Du ein Problem mit dem Buchsbaumzünsler haben wirst.

Foto: Olga Dmitrieva/shutterstock
Sobald es wieder wärmer wird, musst Du unbedingt bei Deinen Buchsbäume nach dem Rechten sehen. Noch kannst Du die Raupen einsammeln.   Foto: Olga Dmitrieva/shutterstock

 

Sollte Dein Buchs befallen sein, wird Dir nichts anders übrig bleiben, als jede einzelne Raupe mit der Pinzette zu fangen. Das ist anstrengend, aber effektiv. Blöd ist nur, dass diese Viecher schnelle Flüchter sind und sich immer wieder fix im Innern des Buchsbaumes verkriechen. Ältere Pflanzen kannst Du aber vorsichtig mit dem Hochdruckreiniger abspritzen. Du musst nur vorher unter dem Buchsbaum eine Folie ausbreiten, mit der Du die abgefallenen Buchsbaumzünsler auffängst.

Hilft alles nicht, kannst Du als letztes Mittel im Kampf gegen den Buchsbaumzünsler natürlich auch die chemische Keule einsetzen. Entsprechende Mittel bekommst Du in jedem Gartencenter. Du solltest aber darauf achten, dass Du ein Konzentrat kaufst, dass Du selber mit Wasser mischen kannst. Mit der Rückenspritze und bei möglichst hohem Druck sprühst Du es dann in die Pflanze. Wichtig ist, dass Du nicht oberflächlich arbeitest, sondern tief in die Pflanze spritzt. Das musst Du mindestens drei Mal in einem Abstand von jeweils einer Woche machen. Nur so kannst Du dem Buchsbaumzünsler den Garaus machen.

Foto: Fogflow/shutterstock
Mit ein wenig Glück kannst Du Deine wunderbaren Buchbäume retten. Wenn nichts anders hilft,  musst Du eben mit der chemischen Keule ran.   Foto: Fogflow/shutterstock

 

Leidet Dein Buchsbaum bereits zu stark unter dem Buchsbaumzünsler, bleibt Dir allerdings nichts anderes übrig, als die befallenen Teile der Pflanze heraus zu schneiden. Das Schnittgut darfst Du allerdings auf gar keinen Fall auf den Kompost oder in den Grünabfall schmeißen. Du musst alles verbrennen oder in einer verschlossenen Tüte in den Hausmüll werfen.

1 Kommentar

  • Anneliese Barilone
    24. Mai 2016 20:42

    Hallo Leidensgenossen
    In meinem Garten stehen sehr viiiiiele Buchsbäumchen, teilweise auch Kugeln mit 1m Durchmesser. Seit zwei Jahren werden meine Pflanzen regelmässig von den Buchsbaumzünslern heimgesucht. Ich habe mit Delfin von Biogärtnerei Andermatt (Schweiz) sehr gute Erfahrungen gemacht. Dies ist ein biologisches Mittel, das die Bienen etc. nicht schädigt. Wichtig ist, dass man es erst ab 12°C und bei trockenem Wetter einsetzt. Nach 12 Tage sollte die Behandlung wiederholt werden. Die Pflanzen komplett innen und aussen nass einsprühen. Die Raupen sterben dann ab. Diese Prozedur führe ich 1-2x pro Jahr durch.

    Wenn man Buchspflanzen besitzt, muss man sich damit in Zukunft abfinden oder sonst reisst man sie aus! Jedes Jahr Unmengen von Gift versprühen, kann keine Lösung sein, sonst haben wir bald keine Bienen mehr!

    Anneliese

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