Der Winter naht in großen, eiligen Schritten. Für viele Tiere ist es nun Zeit, sich zu verkriechen und zur Ruhe zu begeben. Denn jetzt heißt es: Ab in die Winterpause! Der Winterschlaf ist für viele Tiere eine Notwendigkeit – und eine gut durchdachte Strategie der Natur. Schließlich wird damit der Energieverbrauch gedrosselt, um Kälte und Nahrungsknappheit zu überleben. Welche Tiere davon betroffen sind, was der Unterschied zwischen Winterschlaf und Winterruhe ist und wie du den betroffenen Tieren helfen kannst, habe ich Dir hier fix notiert.

WINTERSCHLAF – EINFACH MAL DEN WINTER VERPENNEN
Was haben Igel, Haselmaus, Feldhamster, Fledermaus und Siebenschläfer gemeinsam? Genau! Sie verpennen alle den Winter. Damit sparen sie nicht nur Energie, sondern senken auch ihre Körpertemperatur und andere Funktionen. Ein Igel atmet in dieser Zeit nur noch ein- bis zwei Mal pro Minute, statt 50 Mal, die Körpertemperatur sinkt auf 8 Grad und das Herz schlägt nur noch fünfmal pro Minute, statt 200 Mal. Nur so können sie den Winter ohne Nahrung überleben – vorausgesetzt, sie haben sich vorher einen ordentlichen Speckmantel anfressen können.
WER NUR WINTERRUHE HÄLT
Waschbär, Eichhörnchen und Steinmarder machen während des Winters nur ein Päuschen. Sie sind eben keine Winterschläfer, sondern Winterruher. Während die Winterschläfer sich nämlich wochenlang auf die Seite legen und durch die kalte Jahreszeit schnarchen, unterbrechen die Winterruher ihren Schlaf für die eine oder andere Wachphase. Der Hunger raubt ihnen den Schlaf. Daher kannst Du auch im Winter hin und wieder ein Eichhörnchen in Deinem Garten beobachten – meist auf der Suche nach den versteckten Futtervorräten.

FÜR DEN WINTERSCHLAF WERDEN EINIGE ZU HAUSBESETZERN
Jeder guckt, wo er bleibt. Egal, ob Winterschläfer oder Winterruher. Die einen machen es sich in geschickt gestapelten Haufen aus Ästen, Reisig und Laub gemütlich, die anderen entern die Nistkästen. Auch die Nistkästen solltest Du nun in Ruhe lassen. Es kann durchaus sein, dass sich mittlerweile dort ein Siebenschläfer für den Winter einquartiert hat. Für alle Gartentiere gilt: Je unaufgeräumter der Garten zum Winter hin ist, desto besser für unsere Mitbewohner. Totholzhaufen, Mauern mit Nischen, verblühte Stauden bieten nicht nur tolle Möglichkeiten zum Überwintern, sondern auch Schutz und Nahrung für Wildvögel. Übrigens: Wer im Frühjahr und Sommer auf Pflanzenschutzmittel verzichtet, kann sich auch im Winter über einen lebendigen Garten freuen, denn nur ohne Gifte finden Igel, Fledermäuse, Eichhörnchen und Co. genügend Nahrung in Deinem Garten.
WENN’S KUSCHELIG WIRD – WINTERSCHLAF IM LAUBHAUFEN
Das gefallene Laub in Deinem Garten kannst Du wunderbar nutzen, um zum Beispiel Deine Hortensien für den Winter mollig warm einzupacken. Du kannst aber auch in den ungestörten Ecken Laubhaufen anlegen, die einem Igel ein gemütliches und sicheres Winterquartier bieten. Ich habe dafür die Ecken in meinem Garten ausgesucht und sie werden jedes Jahr aufs Neue besucht und genutzt. Zwei Dinge musst Du dabei aber ganz besonders beachten: Zum einen solltest Du das Laub zusammenrechen. Laubbläser können den Tieren in Deinem Garten schaden. Diese Geräte solltest Du nur benutzen, um Deine Auffahrt oder den Gehweg vor Deinem Haus frei zu pusten. Zum anderen darfst Du in dem Laubhaufen nicht mehr herumwühlen, wenn du ihn einmal angelegt hast. Ehe Du Dich versiehst hat es sich dort nämlich ein Igel bequem gemacht. Du würdest ihn nur erschrecken und vertreiben. Beides ist in diesen Tagen lebensgefährlich für diese putzigen Tiere.

SCHUTZ FÜR NÜTZLINGE – WINTERSCHLAF IM TEICH, IN STAUDEN UND MAUERRITZEN
Tiere im Winterschlaf sind wehrlos. Darum musst Du ganz besondere Vorsicht walten lassen. Das gilt auch für die Kröte und Frösche in Deinem Gartenteich. Achte darauf, dass das Wasser nie zu einer kompletten Eisschicht friert. Denn dann droht ihnen Erstickungsgefahr! Oder die Stauden in Deinen Beeten. Lass sie stehen. Egal, ob Marienkäfer, Florfliege oder so mancher Schmetterling finden dort einen Ort für ihren Winterschlaf. Achte darauf, dass Deine Kellerschächte abgedeckt sind. Zu schnell und zu leicht könnte dort ein Tier hinein plumpsen und verenden. Hat sich ein Schmetterling in einem der wärmeren Räume Deines Hauses verirrt, setze ihn fix wieder in die Kälte Nur so kann er den Winter überleben.
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