Schon wieder hat es meine Rosen erwischt: Blattläuse! Igitt! Dagegen müssen wir unbedingt etwas tun. Leider ist kaum eine Pflanze vor diesen ekeligen Biestern sicher. Du findest sie an den Stängeln, in den Blüten oder an den Blättern. Und wenn Du nicht rechtzeitig handelst, verbreiten sich Blattläuse ruckizucki in Deinem ganzen Garten. So schnell kannst Du gar nicht gucken, wie das passiert. Um so wichtiger ist es, dass Du schnell und beherzt gegen Blattläuse vorgehst. Allerdings ist dafür die chemische Keule oft nicht die beste Wahl. Manchmal reicht schon ein kräftiger Wasserstrahl, um sie wieder zu vertreiben. Wie Du diese ekeligen Biester wirklich wirksam auf natürliche Weise bekämpfen kannst, erfährst Du hier.

Sie tauchen oft über Nacht und wie aus dem Nichts auf. Dabei machen sie sich bevorzugt über junge Triebe und frische Blätter her. Wusstest Du, dass sich Blattläuse geschlechtslos vermehren und jede Laus bis zu fünf Nachkommen pro Tag produzieren kann? Die bringen dann schon nach wenigen Tagen selbst Larven auf die Welt. Wie fix sich diese Biester vermehren ist einfach nur erschreckend. Aber das macht deutlich, warum Du so schnell handeln musst. Dieser Befall muss rechtzeitig von Dir aufgehalten werden, sonst wirst Du nicht mehr Herr der Lage.
SO ERKENNST DU EINEN BEFALL MIT BLATTLÄUSEN
Blattläuse erkennst Du sofort. Sie sind zwar nur millimetergroß, aber nicht zu übersehen. Außerdem weisen ein schleichendes Pflanzenwachstum, verkrüppelte Blätter und abfallende Knospen auf sie hin. Diese Insekten saugen Deinen Pflanzen ihren zuckerhaltigen Saft aus – und somit das Leben. Den größten Teil davon scheiden sie schließlich wieder aus. Darum sind die befallenen Pflanzen auch mit einem klebrigen Belag überzogen – dem sogenannten Honigtau.

DIE CHEMISCHE KEULE IST NICHT IMMER DIE RICHTIGE WAHL
Spätestens, wenn Deine Kräuter, der Salat oder die Obstbäume befallen sind, solltest Du Dir überlegen, wie Du vorgehst. Insektizide sind dabei nicht immer die beste Wahl. Denn zum einen wären Dein Gemüse und die Früchte nach so einer Blattlauskur über längere Zeit nicht mehr genießbar, zum anderen sind einige der eingesetzten Substanzen auch für den Menschen schädlich. Das Hormonsystem kann gestört werden und somit auch die Fruchtbarkeit des Mannes. Außerdem können solche Gifte Asthma auslösen und zu Hautausschlägen führen. Gesünder ist es dagegen, wenn Du den Blattläusen mit alten Hausmitteln zu Leibe rückst. Sie müssen im Zweifelsfall zwar mehrfach eingesetzt werden, bevor sie zum Erfolg führen, aber sie sind dafür ziemlich ungefährlich. So könntest Du zuerst einmal versuchen, die Blattläuse an Deinen Rosen mit einem beherzten Wasserstrahl von den Knospen und Blättern zu entfernen. Blattläuse haben aber auch natürliche Feinde, die Du in Deinem Garten ansiedeln könntest. Der Ohrenkneifer ist so ein Kandidat. Bau ihm doch einfach einen schicken Unterschlupf. Du musst nur einen umgedrehten und mit Holzwolle gefüllten Blumentopf in direkter Nähe zu den Blattläusen aufhängen. Von dort kann der Ohrenkneifer dann nachts auf Beutefang gehen. Zu den Feinden gehören auch die Flurfliegen, ebenso wie Marienkäfer, Schlupfwespen und Schwebefliegen. Sorge einfach dafür, dass auch sie genügend Nistplätze in Deinem Garten finden. Du könntest zum Beispiel Totholzecken anlegen oder ein Insektenhotel aufstellen. Wenn sich die Blattlausjäger dann in Deinem Garten zuhause fühlen, ebbt der Blattlausbefall meist nach der ersten Invasion im späten Frühling oder Frühsommer ab. Denn wegen des tollen Nahrungsangebotes vermehren sich auch die Nützlinge stark. Somit stellt sich im Laufe des Sommers wie von selbst ein natürliches Gleichgewicht im Garten ein.

So beugst Du Blattläusen vor
Das Beste ist, Du bewirtschaftest Deinen Garten naturnah und vermeidest größere Ansammlungen gleichartiger Pflanzen: Kombiniere doch Deine Rosen mit Stauden und lege Deinen Gemüsegarten als Mischkultur an. Grundsätzlich solltest Du die Überdüngung mit Stickstoff vermeiden, denn von gehaltvollen Pflanzen profitieren auch die Blattläuse. Du könntest auch Lavendel oder andere Pflanzen, die ätherische Öle enthalten, in dein Beet setzen. Auch Bohnenkraut, Gartenraute oder Echter Wermut (Artemisia absinthium) hat sich als sehr wirksam erwiesen, um Blattläuse von Deinen Pflanzen fern zu halten. Du musst sie nur einfach in regelmäßigen Abständen zwischen die bedrohten Pflanzen setzen.

Diese Hausmittel helfen Dir
Das Schlimmste verhinderst Du natürlich, wenn Du Deine Pflanzen regelmäßig auf Blattläuse kontrollierst und die Biester schon frühzeitig per Hand abpflückst. Du kannst es aber auch mit Schmierseife probieren. Du mischst einfach einen Liter Wasser mit einem Esslöffel Schmierseife und sprühst damit die Blattläuse von den Blättern und den Stängeln. Du darfst dafür aber nur eine reine Kali-Seife ohne Zusätze verwenden. Noch wirkungsvoller wird das Zeug, wenn Du einen Esslöffel Spiritus beimischst. Wunder Dich aber nicht, die Tenside der Seife können dunkle Flecken auf den Blättern verursachen. Daher solltest Du es vielleicht eher mit einem anderen, alten Trick versuchen: Bekämpfe die Blattläuse mit Brennnesseln. Dafür musst Du etwa ein Kilo Brennnesseln einen Tag lang in zehn Liter Wasser einweichen. Das Wasser löst die Nesselgifte aus den Pflanzen und wird unverdünnt auf die befallenen Stellen gesprüht. Um möglichst viele Blattläuse zu erwischen, musst Du die Pflanzen von allen Seiten ordentlich einsprühen. Dennoch dauert es einige Zeit, bis Du einen Erfolg siehst. Hab Geduld! Sehr wahrscheinlich musst Du diese Kur mehrmals anwenden. Aber anders als die chemischen Pflanzenschutzmittel, darf der Brennnesselsud ruhig in den Boden geraten. Er ist weder gesundheitsschädlich, noch beeinträchtigt er den Geschmack von Obst und Gemüse.

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