INDIANERNESSEL: ZAUBERHAFTER SPÄTBLÜHER

Sie hat viele Talente und noch mehr Namen. Aber egal, ob als Schnittblume, winterharte Staude oder Duft-, Heil- und Würzpflanze – die Indianernessel macht immer eine gute Figur in Deinem Garten und gerade in diesen Tagen blüht sie am schönsten. Bekannt ist sie übrigens auch als Bienenbalsam oder Pferdeminze. Einige kennen sie unter dem Namen Goldmelisse andere als wilde Bergamotte. So vielfältig ihre Namen sind, so unterschiedlich sind dann auch ihre Ansprüche an Boden, Standort und Pflege. Die anspruchslose Goldmelisse (Monarda didyma) verlangt nach einem nährstoffreichen und frischen Boden in sonniger Lage, gibt sich aber auch mit einem halbschattigen Plätzchen zufrieden. Die wilde Indianernessel (Monarda fistulosa) fühlt sich eher in einem trockenen und sandigen Boden wohl, benötigt auch keine zusätzlichen Düngergaben. Kein Wunder, kommt sie doch aus Mexiko und Kalifornien. Hier erfährst Du nun alles über die Indianernessel, was Du wissen solltest – damit sie Dir möglichst lange Freude macht.

 

Foto: Verena Matthew/shutterstock
Die Indianernessel kam im 18. Jahrhundert aus Nordamerika nach Europa. Sie lässt sich wunderbar mit anderen Stauden kombinieren, hier mit weißem Phlox. Foto: Verena Matthew/shutterstock

 

 

Die meisten Pflanzen im Handel sind in ihren Standortwünschen allerdings ziemlich anspruchslos. Dennoch solltest Du Dir vor dem Kauf ganz genau das Etikett anschauen. Für alle Indianernessel-Kreuzungen gilt: Stau- und Winternässe können sie nicht vertragen. Daher solltest Du vorbeugend auf alle Fälle etwas Sand oder Kies in das Pflanzloch mit einarbeiten.

LEIDER KRÄNKELT SIE SCHNELL

Die Indianernessel ist, wider Erwarten, ein eher zierliches Pflänzchen, das leicht kränkelt. Am häufigsten wird sie Opfer des Echten Mehltaus. Ein Pilz, der schnell wechselnde Temperaturverläufe und anhaltende Trockenheit liebt. Er bildet einen weißen Belag auf der Blattoberseite, der mit der Zeit eine schmutzig-braune Farbe annimmt. Ganz fix wirkt Deine elegante Indianernessel dann unansehnlich. Ein starker Befall kann sogar zum Absterben führen und Dein Beet ruinieren. Und es wäre doch schade, um diese Schönheiten:

 

 

 

Aber jeder Gärtner kennt die goldene Regel: Vorbeugen ist die beste Medizin. Also pflanze Deine Indianernessel nur an geeigneten Standorten, halte einen gebührlichen Pflanzabstand ein und achte darauf, dass Du nach der Blüte einen Rückschnitt durchführst. Natürlich solltest Du Dich auch um eine ausreichende und regelmäßige Bewässerung kümmern. Du kannst es Dir auch ganz einfach machen, indem Du beim Kauf nur resistente Sorten wählst. Sollten Deine Indianernesseln entgegen den Versprechungen dennoch mit dem Echten Mehltau befallen werden, kannst Du immer noch auf eine kleine Geheimwaffe aus Deinem Kühlschrank zurückgreifen: Milch!

 

Foto: shutterstock
Der spanische Arzt Nicolás Monardes (1493-1588) erforschte die Heilkräfte der Indianernessel. Ihm zu ehren wurde sie später Monarda getauft. Sie passt auch sehr gut zur gelben Sonnenbraut. Foto: shutterstock

 

 

Die in Milch enthaltenen Milchsäurebakterien können den Mehltau bekämpfen und sogar einer erneuten Infizierung vorbeugen. Unglaublich, oder? Du solltest das auf alle Fälle ausprobieren, bevor Du die chemische Keule schwingst. Damit die Milch auch wirkt, solltest Du zweimal wöchentlich 1/8 Liter Milch mit einem Liter Wasser mischen und die Pflanzen damit einsprühen.

BIENEN LIEBEN SIE, MÜCKEN HASSEN SIE

Bienen, Hummeln und Schmetterlinge fühlen sich geradezu magisch vom Nektar der Indianernessel angezogen. Er muss wirklich himmlisch schmecken. Wusstest Du, dass die Indianernessel Monarda citriodora eine Meisterin im Vertreiben von stechenden Insekten ist? Mit ihrem Duft schreckt sie die Mücken ab. Gnadenlos. Das ist doch wunderbar! Und noch ein kleiner Hinweis: Für Tomaten sind Monarden die perfekte Vorkultur, denn sie fördern deren Wachstum und Geschmack.

 

Foto: Bryan Neuswanger
In einem Bauerngarten sind Indianernesseln attraktive Hintergrundpflanzen. Sie bringen richtig tolles Leben ins Beet, so  ziehen  sie zum Beispiel Schmetterlinge an.  Foto: Bryan Neuswanger

 

 

UND WER PASST ZU DEINER INDIANERNESSEL?

Deine Indianernessel wächst zwischen 80 und 120 Zentimeter hoch. Sie blüht von Juli bis Ende September in den Farben Rot, Purpur, Rosa, Weiß oder in gelblichen Nuancen. In einem Prärie ähnlich gestalteten Garten ergänzen sich Indianernessel, Stauden und Gräser sehr, sehr gut. Du könntest also Deine Indianernessel mit Purpursonnenhut (Echinacea purpurea), Blutweiderich (Lythrum salicaria), Gelenkblume (Physostegia virginiana) und Gräsern kombinieren. Möchtest Du Deinen Naturgarten aufpimpen, macht sich Indianernessel sehr gut im Zusammenspiel mit weißer Astilbe (Astilbe arendsii), Silberkerze (Cimicifuga racemosa) und Schwertlilie (Iris). Da die Indianernessel im Allgemeinen auch einen leichten Schatten verträgt, könntest Du sie auch unter Deine lichten Gehölze pflanzen. So elegant sieht Indianernessel aus:

 

 

 

IHRE HEILENDE KRÄFTE SIND UNGLAUBLICH

Die vielen kleinen Wunderdinge in unserem Garten überraschen uns immer wieder. So zum Beispiel die Scharlach-Indianernessel (Modarna didyma). Sie ist nicht nur hübsch anzusehen, sondern auch als Tee- und Würzpflanze sehr beliebt. Alle Pflanzenteile besitzen ätherische Öle und duften lecker nach Zitrone. Aber nicht nur das: Als Tee aufgebrüht, hilft sie Dir bei Bronchitis und Erkältung, lindert auch Blähungen, Übelkeit und Kopfschmerzen. Faszinierend, oder? Aber damit nicht genug! Aus der großblumigen, gelben Goldmelisse (Monarda didyma „Squaw“) kannst Du wunderbare, warme oder kalte Getränke zubereiten, die in ihrem Geschmack an einen „Earl Grey“-Tee erinnern. Du kannst mit ihr aber auch Deine Sommersalate verzieren oder den Nachtisch. Ganz großartig schmeckt auch die Zitronen-Indianernessel (Monarda citriodora). Mit dieser Einjährigen lassen sich wunderbare und erfrischende Tees aufbrühen.

2 Kommentare

  • Wolfgang Nießen
    14. September 2016 16:42

    Hallo Frank,
    das ist ein wirklich guter und informativer Artikel. Ich würde deine Seite gerne in unserem Blog, meiner Frau und mir, Einfachwerkhausimgruenen.blogspot.de verlinkten.

    Ist das okay?

    Viele liebe Grüße
    Wolfgang

    • admin
      14. September 2016 17:08

      Hallo Wolfgang, aber sehr sehr gerne. Ich finde Eure seine großartig. Daher fühle ich mich schon ein wenig geehrt. Liebe Grüße Frank

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