Marienkäfer - Franks kleiner Garten

MARIENKÄFER – DAS SOLLTEST DU UNBEDINGT BEACHTEN

Sie sind gefräßige Monster, sehen dabei aber verdammt niedlich aus – und sie bringen Glück: Tatsächlich ist der kleine, pummelige Marienkäfer ein echter Vielfraß und das schon als Larve. Die Heißhungerattacken kommen mit der Hitze. An warmen Tagen wird weggemampft, was nicht bei drei auf das nächste Blatt geflüchtet ist. Am liebsten verputzt der Marienkäfer Blatt- und Schildläuse. Und davon mindestens 50 pro Tag. Kein Wunder, dass Marienkäfer als biologischer Schädlingsbekämpfer in Deinem Garten unersetzlich sind. Marienkäfer sind übrigens exzellente Flieger: Mit bis zu 90 Flügelschlägen pro Sekunde hängen sie sogar jeden Kolibri ab. Hier erfährst Du nun alles, was Du über Marienkäfer wissen solltest. Damit sie sich auch in Deinem Garten wohlfühlen…

 

Marienkäfer - Gänseblümchen - Franks kleiner Garten
Bei warmen Temperaturen vermehren sich Marienkäfer nahezu explosionsartig. Kein Wunder, denn die Weibchen paaren sich dann mit bis zu 20 Männchen in einem 18-stündigen Liebesakt. Foto: mikroman6

 

MARIENKÄFER SIND SENSIBEL

Der Marienkäfer ist eines der größten Geschenke der Natur, über das sich wirklich jeder Gärtner freuen kann. Schließlich ist er einer der wichtigsten Schädlingsvernichter, dem Du in Deinem Garten ein Zuhause bieten kannst. Du musst wissen, dass Marienkäfer am Tag zwischen 50 bis 100 Blattläuse, Schildläuse, Spinnmilben, Wanzen und ähnliche Viecher fressen. Einen besseren Pflanzenschutz gibt’s doch nicht, oder? Damit sich Marienkäfer aber in Deinem Garten wohlfühlen, sollte für sie schon im Frühjahr der Tisch reichlich gedeckt sein. Dann können sich erst die ausgewachsenen Käfer ordentlich satt fressen, später dann ihre Larven. Marienkäfer neigen nämlich dazu, ihre gelblichen Eier gleich neben der Futterquelle abzulegen.  Also ist es das Beste, Du verzichtest im Frühjahr auf die Schädlingsbekämpfung und überlässt diese Aufgabe den Marienkäfern und ihren Larven. Ansonsten meiden die nützlichen Tierchen Deinen Garten, denn dort würden sie ansonsten verhungern.

 

 

 

SCHENKE MARIENKÄFERN EIN TOLLES WINTERQUARTIER

Bestimmt ist Dir schon aufgefallen, dass viele Marienkäfer die letzten Sonnentage des Jahres nutzen, um sich auf ihre langen und beschwerlichen Wanderungen in wärmere Regionen Europas zu begeben. Weil manchen von ihnen aber keine Lust auf so eine Reise haben, suchen sie sich einfach in Deinem Garten oder auf Deinem Balkon ein passendes Winterquartier. Am liebsten machen sie es sich in Hohlräumen gemütlich, etwa in Mauerritzen oder Dachsparren. Ebenso beliebt: Die Laubhaufen in Deinem Garten. In kleineren Gruppen kuscheln sie auch gerne unter Steinen, im Moos oder im Gras. Alternativ könntest Du ihnen ein schickes Insektenhotel in Deinem Garten aufstellen. Das würde ihnen bestimmt gefallen. Du siehst: Es ist schon in Ordnung, wenn Dein Garten zum Winter nicht so perfekt aussieht, sondern sagen wir mal, eher naturnah. So kannst Du sicherstellen, dass die Marienkäfer Dir die Arbeit abnehmen und gleich im Frühling mit der Schädlingsbekämpfung in Deinem Garten beginnen. Das ist doch fabelhaft, oder?

 

Marienkäfer - Blattläuse - Frank kleiner Garten
An heißen Tagen ist sein Hunger nahezu unersättlich. Findet er keine Blatt- oder Schildläuse mehr, müssen auch die eigenen Larven daran glauben. Dann wird der Marienkäfer zum gefürchteten Kannibalen. Foto: corlaffra

 

 

AUCH MARIENKÄFER HABEN FEINDE

Du weißt ja sicherlich schon, dass Marienkäfer sehr sensibel auf Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel reagieren. Ja, sie werden sogar regelrecht krank davon. Oft führt das zu ihrem Tode. Daher solltest Du bitte weitestgehend auf solche Mittel in Deinem Garten verzichten. Schaffen die Marienkäfer die Schädlingsbekämpfung nicht alleine, kannst Du sie ja gerne mit natürlichen Mitteln dabei unterstützen. Du wirst sehen: Im Team seid Ihr einfach unschlagbar. Wusstest Du eigentlich, dass Marienkäfer ein gelbes Sekret absondern, wenn sie sich bedroht fühlen? Das stinkt erbärmlich und hinterlässt Flecken. Wenn ihnen das nicht hilft, stellen sie sich einfach tot. Das hast Du bestimmt schon mal bei einem Marienkäfer auf Deiner Hand erlebt, oder? Es ist übrigens ein Irrglaube, dass die Wärme unserer Hände sie dann wieder zum Leben erweckt. Sie warten einfach nur ab, bis die Gefahr vorüber ist und krabbeln dann munter weiter.

 

 

 

SO VIELE FARBEN UND PUNKTE

Marienkäfer sind von Natur aus Angeber – und das geht schon bei den Arten los, denn den einen, typischen Marienkäfer gibt es nicht. Es gibt auch nicht nur einige Arten oder vielleicht ein paar Hundert. Unfassbare 4.000 Marienkäfer-Arten tummeln sich auf unserem Planeten, davon rund 80 in Deutschland. Und als ob es damit nicht schon genug wäre, hat jede Art auch noch diverse Varianten gebildet. Masse, statt Klasse gilt übrigens auch für die Punkte auf ihrem Rücken. Einige Arten kommen ganz bescheiden mit zwei, vier, fünf, sieben oder zehn Punkten aus. Andere Arten schmücken sich mit bis zu 24 schwarzen, braunen, roten oder auch mal hellen Punkten. Bei uns ist übrigens der Sieben-Punkt-Käfer am meisten verbreitet. Und nur nebenbei: Falsch ist die Annahme, die Punkte würden etwas über das Alter des Marienkäfers aussagen. Wer sein Käferdasein mit elf Punkten startet, hat auch als Marienkäfer-Greis keinen einzigen zusätzlichen Punkt.

 

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