In einem naturnahen Garten fühlen sich Mensch und Tier gleichermaßen wohl. Kein Wunder, denn die Pflanzen sind pflegeleicht und hübsch zugleich. Außerdem bieten sie Vögeln und Insekten Nahrung. Diese Pflanzen verschönern also nicht nur Deinen Garten, sondern tragen auch noch zum Erhalt der Artenvielfalt bei. Ich habe zum Beispiel Fingerhut zu meinen englischen Rosen gesetzt und unter meinen Apfelbäumen wachsen Lupinen – beides sieht grandios aus und macht Bienen und Hummeln jedes Jahr aufs Neue glücklich. Mit welchen 10 Pflanzen das genauso gut funktioniert und was einen naturnahen Garten noch ausmacht, habe ich Dir hier fix notiert.

BUNTE VIELFALT STATT LANGWEILIGE EINÖDE
Umwelt- und Artenschutz findet nicht irgendwo statt, sondern direkt vor Deiner Haustür – genauer: in Deinem Garten. So sollte es jedenfalls sein. Gepflasterte Wege, geharkte Beete und langweilige Rasenflächen tragen dazu allerdings wenig bei. Vielmehr ist bunte Vielfalt statt langweiliger Einöde angesagt. Nur wo sich auf kleinem Raum Büsche, Hecken, Gemüsebeete und frei stehende Bäume drängen, fühlen sich Amsel, Biene und Schmetterling wohl. Außerdem ist ein wenig Unordnung erlaubt. Also lagere Deinen Reisig und Heckenschnitt doch lieber in einer Ecke Deines Gartens statt beides durch den Häcksler zu jagen. Du könntest diesen Haufen von einer Heckenrose oder Brombeere überwuchern lassen. Das sieht natürlich aus und bietet Igel und Co. zudem noch einen Unterschlupf. Ich lagere Heckenschnitt und Reisig gerne vor meinem Gartenzaun, denn dort befindet sich ein kleiner Dschungel aus Flieder, Vogelbeere und Wildrosen, der der Gemeinde gehört. Ein Paradies für Tiere. Vielleicht findest Du auch in Deinem Garten dafür ein Plätzchen.
RASENPFLEGE: MANCHMAL IST WENIGER DOCH MEHR!
Auch Dein Rasen lässt sich ganz easy naturnah gestalten. Einfach die Schnitthöhe Deines Rasenmähers höher stellen und künftig aufs Vertikutieren verzichten. Aufs Düngen solltest Du dann auch besser verzichten. In meinem Garten schnippelt übrigens seit kurzem ein Mähroboter von Stihl den Rasen. Der mäht tagsüber und ist daher für nachtaktive Tiere keine Gefahr. Übrigens: Der iMow darf in meinem Garten auch nur mähen, weil mein Grundstück so engmaschig eingezäunt ist, dass kein Igel mehr Zutritt hat. Eingezäunt ist mein Garten, damit mein Goldie Bruno nicht einfach abhaut. Und trotz Mähroboter – auf meinem Rasen haben auch Gänseblümchen und Löwenzahn noch immer eine Chance. Noch ein kleine Bitte: Verzichte auf Exoten im Garten, wie die Forsythie. Sie blüht zwar in einem hübschen Gelb, bietet aber den Tieren überhaupt keine Nahrung.
TIERE LIEBEN DIESE PFLANZEN
Die Große Sterndolde ist bei Insekten genauso beliebt wie der Wiesenknopf oder die Duftnessel. Auch die Hängepolster-Glockenblume, der Engelwurz oder die Zimterle locken sie in Deinen Garten. Diese Pflanzen sind nicht nur nützlich, sie sehen auch noch toll aus und schenken Deinem Garten einen natürlichen Charme. Etwas Bäuerliches. Traumhaft. Aber auch die Brennnessel erfüllt einen wichtigen Zweck – sie ist zwar nicht schön, aber als Futterpflanze für zahlreiche Schmetterlinge unverzichtbar. Bestimmt gibt’s auch in Deinem Garten ein Eckchen, wo sie wachsen darf. Oder der Beifuß. Er macht es sich gerne an sonnigen Wegesrändern gemütlich und dient dort mehr als 100 Insekten als Nahrungsquelle.
WICHTIG: PESTIZIDE UND TORF SIND AUF ALLE FÄLLE TABU
Wer mit Pestiziden den Garten „unkrautfrei“ bekommen möchte, der nimmt Klein- und Kleinstlebewesen die Lebensgrundlage und größeren Tieren somit einen Teil ihrer Nahrung. Lass doch einfach das Herbstlaub ein wenig länger liegen, die verblühten Stauden müssen doch eigentlich auch erst im Frühling geschnitten werden und den Boden verbessern wir ohnehin am effektivsten mit selbst angerichtetem Kompost. Auch Torf hat eigentlich nichts im Garten zu suchen. Zum einen trägt er überhaupt nichts zur Verbesserung des Bodens bei und zum anderen werden durch seinen Abbau wichtige Biotope unwiederbringlich zerstört. Für Deine Azaleen oder Rhododendren solltest Du daher lieber Rindenmulch benutzen.
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