Kaum etwas ist besser für Deine Pflanzen als der gute alte Kompost. Und das Beste: Den gibt’s mehr oder weniger gratis. Bestimmt hast Du eine Ecke in Deinem Garten, in der Du einen Komposthaufen anlegen kannst. Er muss ja nicht unbedingt oben offen sein und müffeln. Möglich wäre auch einer dieser praktischen Schnellkomposter mit Deckel. Die gibt’s oft schon für wenig Geld im Discounter und sie kompostieren geruchsarm. Wichtig ist nur, dass Du Deine Grünabfälle künftig nicht mehr in den Hausmüll schmeißt, sondern auf Deinem Komposthaufen entsorgst. Kompost besteht nämlich aus verrotteten, organischen Abfällen, wie welkes Laub, Hecken- und Rasenschnitt oder Obst- und Gemüseresten. Sammelst Du die künftig in Deinem Komposter, kannst Du Dich schon wenige Monate später über wunderbarste Komposterde freuen und mit dem „schwarzen Gold des Gärtners“ Deine Pflanzen verwöhnen. Was hinein darf und was nicht, wo Du sparen kannst und welche Mischung die richtige ist, erfährst Du hier. Damit’s auch wirklich was wird, verrate ich Dir nun die 9 wertvollsten Kompost-Geheimnisse.

SO SPARST DU BEIM KOMPOSTIEREN GELD
Sparfüchse sind wir doch alle, oder? Darum am besten ab in den Discounter Deines Vertrauens. Dort gibt’s geruchsarme Schnellkomposter oft wesentlich günstiger als im Baumarkt oder Garten-Center. Achte einfach auf die Angebote. Ein aus Holzlatten zusammengezimmerter Komposter tut’s aber auch. Nachteil: Er müffelt ein wenig. Ist Dein Garten groß genug, ist vielleicht doch eher der klassische Komposthaufen die Lösung. Du solltest nur unbedingt daran denken, genügend Abstand zum nächsten Grundstück zu halten. Sonst beschwert sich Dein Nachbar. Erkundige Dich am besten bei der Gemeinde, welcher Abstand Pflicht ist. Du kannst übrigens ruhig auf Kompoststarter oder -beschleuniger verzichten. Das Zeug kostet nur unnötig Geld. Eine Handvoll Gartenerde oder reifer Kompost erfüllt denselben Zweck. Nutzt Du Deinen Kompost schließlich zum Düngen, pass auf, dass Du nicht zu viel nimmst: 1 bis 2 Liter genügen pro Quadratmeter vollkommen.
KOMPOST GIBT’S AUCH GÜNSTIG BEI DER GEMEINDE
Wusstest Du, dass es günstig und mancherorts sogar gratis Kompost für Deinen Garten bei der Grüngutentsorgung gibt? Erkundige Dich einfach mal bei Deiner Verwaltung. Vor allem, wenn Du einen neuen Garten anlegen möchtest, macht sich das bezahlt. Für den Transport mietest Du Dir einfach einen Anhänger im Baumarkt. Einige Kommunen liefern die Komposterde sogar bis vors Grundstück. Du musst aber darauf achten, dass es sich ausschließlich um Kompost aus Grüngut handelt – also Gartenabfälle, Rasenschnitt, Strauch- und Heckenschnitt und Laub. Sollte Dir Biokompost angeboten werden, lass die Finger davon. Der besteht aus Küchenabfällen und ist meist zu salz- und nährstoffhaltig. Das schadet Deinen Pflanzen mehr als es hilft.

VORSICHT BEI KRANKHEITSERREGERN
Kompostierst Du richtig, werden Unkrautsamen und Krankheitserreger in der Regel abgetötet. Daher ist es auch überhaupt kein Problem Fallobst mit in den Komposter zu schmeißen. Aber es gibt natürlich Ausnahmen von der Regel: So solltest Du es vermeiden, Pflanzen, die mit Pilz- und Bakterienkrankheiten infiziert sind, auf dem Kompost zu entsorgen. Dazu gehören zum Beispiel Buchsbäumchen, die mit dem Pilz Cylindrocladium buxicola, also dem Buchsbaumpilz, befallen sind. Die Erreger halten sich über Jahre in der Erde und können über den Kompost zurück ins Beet gelangen. Besser wäre es, Du entsorgst befallene Pflanzen im Hausmüll.
MANCHES UNKRAUT MUSS ERST TROCKNEN
Ganz wichtig: Ausläufer bildende Wurzelunkräuter wie Giersch, Quecke und Winde müssen erst einmal total austrocknen, bevor Du sie auf dem Kompost entsorgen kannst. Noch besser ist es, wenn sie vorher in einem Eimer Wasser vergoren werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass über die Komposterde noch lebenstüchtige Wurzelteile wieder zurück ins Beet gelangen – und das wäre doch echt ärgerlich, oder? Du kannst den Rotteprozess übrigens beschleunigen, indem Du dem Kompost eine Handvoll Hornspäne hinzufügst. Gerade, wenn Du trockene Laubabfälle auf den Haufen schmeißt, hilft das ungemein.

KOMPOSTER IST NICHT GLEICH KOMPOSTER
Die handelsüblichen Schnellkomposter sehen zwar hübsch aus, sind auch praktisch – müssen es aber nicht immer sein. Solltest Du allerdings einen eher kleinen Garten haben, kann ich Dir so einen Kasten nur empfehlen. Dank des Deckels sind sie relativ geruchsarm. Hast Du den nötigen Platz, kannst Du auch wunderbar einen Komposter aus einer einfachen Lattenkonstruktion aufstellen. Allerdings sollte er aus wetterbeständigem Lärchen- oder Douglasienholz bestehen. Der Abstand zwischen den einzelnen Latten darf nicht mehr als 3 Zentimeter betragen. Ansonsten könnten die Gartenabfälle seitlich herauspurzeln. Oder Du versuchst es mit einer Rolle Maschendraht. Das geht auch. Allerdings kannst Du in so einem Komposter nur leichtes und luftiges Material kompostieren. Wichtig ist bei allen Kompostern, dass der Boden offen ist. Nur so gelangen die wichtigen Regenwürmer, Asseln und Heerscharen von für uns unsichtbaren Mikroorganismen hinein. Sie sind wichtig, weil sie letztlich unsere Gartenabfälle in die wertvolle Komposterde verwandeln.
DIE MISCHUNG MACHT’S
Du kannst eigentlich alles, was an organischem Material im Garten anfällt letztlich auf den Kompost schmeißen. Allerdings kommt es dabei auf die Mischung an und Du musst beachten, dass alle Lebewesen in Deinem Komposthaufen es eher feucht als trocken mögen. Dennoch solltest Du zum Beispiel Deinen feuchten Rasenschnitt erst etwas antrocknen lassen und mit Deinem gehäckselten Heckenschnitt mischen, bevor Du ihn auf den Kompost gibst. Ist das Material zu feucht, kann es auf dem Haufen gären und faulen – und das stinkt. Du musst also ein wenig Fingerspitzengefühl dafür entwickeln.

HIN UND WIEDER SOLLTEST DU NACH DEM KOMPOST SEHEN…
Manchmal musst Du den Rottevorgang überprüfen. Allerdings solltest Du Dich nicht wundern, wenn sich der Kompost auf bis zu 70 Grad Celsius aufheizt. Das ist völlig normal. Schuld sind Pilze und Bakterien, durch deren Aktivität diese Wärme entsteht. Da sich vor allem der Rasenschnitt schnell aufheizt und dann gerne verklebt, wäre es gut, wenn Du hin und wieder den Kompost mit der Grabegabel auflockerst. So bekommt er genügend Luft und den wichtigen Sauerstoff.
… UND MANCHMAL MUSST DU IHN AUCH UMSETZEN
Dein Kompost darf nicht zu trocken werden. Spätestens, wenn sich am Rand weiße Pilzrasen zeigen, solltest Du ihn wässern. Aber wie ich schon sagte, zu nass sollte er auch nicht sein. Aber auch zu große Nässe ist kein unlösbares Problem: Du setzt ihn dann einfach um, wühlst also ordentlich mit der Grabegabel darin rum und vermischst den nassen Kompost schließlich mit grobem, trockenem Material. Du wirst sehen, nach sechs bis 12 Monaten hast Du tollste Komposterde, mit der Du Deine Beete düngen kannst.

DAS DARF REIN, DARAUF SOLLTEST DU VERZICHTEN
Obst-, Gemüse- und Gartenabfälle, Erntereste, Rasenschnitt, Laub, Zweige und zerkleinerte Äste und gebrauchte Blumenerde eignen sich bestens für den Komposthaufen. Auch Eierschale oder Kaffee- und Teereste. Sparsam solltest Du mit Bananenschalen, Zitrusschalen und Holzkohleasche sein. Absolut ungeeignet für Deinen Komposthaufen sind salzige Essensreste, Fleisch und Knochen, Katzenstreu oder Kaninchen- und Nagereinstreu. Damit lockst Du nur Ratten und andere Schädlinge an. Auch auf Ruß und Asche von Briketts solltest Du verzichten.
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