Stauden - Beet - Franks kleiner Garten

STAUDEN TEILEN, SCHNEIDEN UND PFLEGEN – DAS MUSST DU ALLES WISSEN

Im Herbst geht’s noch einmal so richtig rund im Garten. Dann wird geschnippelt, geteilt und gepflanzt, was das Zeug hält. Bei Dir doch auch, oder? In diesen Tagen solltest Du unbedingt an Deine Stauden denken. Sind sie zu groß fürs Beet geworden kannst Du sie nun nämlich wunderbar teilen und so Deinen Garten noch hübscher gestalten – und das quasi für umsonst. Großartig, oder? Wie das geht und worauf Du dabei achten musst, habe ich Dir hier fix notiert.

 

Stauden - Beet – Franks kleiner Garten
Auch Deine Staudenbeete wollen in Ordnung gehalten  werden, damit sie weiterhin Deinen Garten verschönern. Jetzt kannst Du die Stauden, die zu groß geworden sind, teilen. Foto: Shelli Jensen

 

 

WELCHE STAUDE IST WANN EIGENTLICH DRAN?

Frühjahrsblüher wie Bart-Iris, Storchenschnabel oder Grasnelke solltest Du unbedingt nach der Blütezeit teilen. Am besten machst Du das aber im Herbst. Sommer- und herbstblühende Stauden werden dagegen erst im Frühjahr vor oder bei beginnendem Austrieb geteilt. Zu diesem Zeitpunkt haben sie bereits Nährstoffe gespeichert, die sie für ein gesundes Wachstum benötigen. Ein kleiner Tipp von mir: Es macht die Sache viel einfacher, wenn Du Deine Stauden mit einem kleinen Etikett oder einem schicken Schild markierst. Zum einen kannst Du so die stark blühenden Pflanzen später ohne weiteres ausmachen, zum anderen findest Du eine im Winter eingezogene Staude auf diese Weise viel schneller wieder.

VORSICHT BEIM TEILEN!

Stauden teilen ist eigentlich keine große Sache. Frauenmantel, Fetthenne, Sonnenhut, Purpurglöckchen und Co. lassen sich ganz einfach vermehren. Zunächst hebst Du sie ganz vorsichtig mit der Grabegabel aus der Erde. Achte dabei aber darauf, dass Du so wenige Wurzeln wie möglich verletzt. Leichter wird’s nun, wenn Du den Wurzelstock ausschüttelst und so von der Erde säuberst. Du kannst ihn auch kurz mit dem Gartenschlauch abspritzen. Jetzt kannst Du ihn in drei oder vier faustgroße Stücke teilen. Einige Stauden lassen sich ganz einfach auseinander ziehen, bei anderen musst Du ein scharfes Messer ansetzen. Manchmal geht’s auch nur mit dem Spaten.

 

Pfingstrosen - Stauden - Franks kleiner Garten
PFINGSTROSEN WOLLEN IN RUHE VOR SICH HIN WACHSEN KÖNNEN. JEDE STÖRUNG QUITTIEREN SIE MIT MIT EINEM BLÜHSTREIK. SIE SOLLTEST DU AUF GAR KEINEN FALL TEILEN. FOTO: STOLBOVA IRINA

 

 

ERST VERARZTEN, DANN EINPFLANZEN

Unsaubere Trennstellen solltest Du unbedingt noch einmal mit dem Messer nachbearbeiten und verletzte Wurzel- oder Pflanzenteile entfernen. Den verholzten Mittelteil der Staude kannst Du dann auch gleich auf dem Komposthaufen entsorgen. Nach dem Verarzten solltest Du die geteilten Stauden unverzüglich an ihren neuen Plätzen einpflanzen. Die Erde noch etwas andrücken, ordentlich gießen und fertig.

ACHTUNG! NICHT JEDE STAUDE LÄSST SICH GERNE TEILEN

Jeder Gärtner freut sich, wenn seine Stauden so weit sind, dass sie geteilt werden können. Kein Wunder, kannst Du so doch auf sparsame Weise Deinen Garten noch schöner gestalten. Und hast Du noch Teile übrig, freut sich bestimmt der Nachbar oder die liebe Verwandtschaft darüber. Allerdings lässt sich nicht jede Staude gerne teilen. Pfingstrosen solltest Du zum Beispiel lieber in  Ruhe lassen. Sie würde Dir jeden Teilungsversuch äußerst übel nehmen und die Blüte verweigern. Ähnlich empfindlich sind auch Akelei und Türkischer Mohn. Sie wollen ebenfalls eher ungestört wachsen.

 

Stauden - Treppe - Franks kleiner Garten
DIE FRÜHLINGSBLÜHER WERDEN IM HERBST GETEILT, DIE SOMMERBLÜHER IM FRÜHLING. DARAUF MUSST DU ACHTEN, WENN DU LOSLEGST. UND ACHTE DARAUF, DASS DU MIT EINEM SCHARFEN MESSER ODER SPATEN ARBEITEST. FOTO: ROSERUNN

 

 

STAUDEN VOR DEM AUSEINANDERFALLEN SCHÜTZEN

Lässt Du Deine Stauden einfach wachsen, breiten sie sich natürlich auch gerne nach Lust und Laune im Beet aus. Für Gärtner, die eine gewisse Ordnung und Harmonie im Garten bevorzugen ist das natürlich nichts. Möchtest Du den Überblick in Deinen Beeten behalten, solltest Du die Stauden hochbinden und so im Zaum halten. Du tust ihnen damit aber auch einen Gefallen. Immerhin verhinderst Du so, dass sie auseinander fallen und in der Mitte verkahlen. Zudem erleichtert es Dir den Rückschnitt, wenn die Pflanze kompakter ist.

SO PFLEGST DU DEINE STAUDEN RICHTIG

Natürlich reicht es nicht, Deine Stauden zu teilen. Du musst sie nach der Blüte auch zurückschneiden. Nur so bleiben sie wirklich gut in Form und bedanken sich auch gerne mal mit einer zweiten Blüte. Die richtige Zeit dafür ist der Herbst. Jetzt kannst Du Verblühtes und Vertrocknetes abschnippeln. Du könntest es aber auch bis zum Frühling stehen lassen und so für einen guten Winterschutz im Beet sorgen. Vögel und Insekten werden es Dir jedenfalls danken. So finden sie auch im Winter  Nahrung und Unterschlupf in Deinem Garten. Zudem wirken die verblühten Stauden auch an kühlen Tagen sehr hübsch, wenn sie mit Raureif überzogen sind. Das schenkt Deinem Garten Kontur und lässt ihn märchenhaft wirken. Möchtest Du Deine Stauden aber zu einer stärkeren Blüte anregen, schneidest Du nach der Blüte alles radikal ab. Stauden wie Gold- und Schafgarbe oder Katzenminze blühen dann noch ein zweites Mal. Rittersporn, Storchschnabel und Phlox blühen im Folgejahr umso üppiger.

 

Stauden - Allium - Beet - Franks kleiner Garten
Du musst im Herbst nicht jede Staude zurück schnippeln. Lass doch einige für Vögel und Insekten stehen. Sie finden so Nahrung und Schutz in Deinem Garten. Foto: Antonina Potapenko

 

 

KEINE MACHT DEM PILZ

Deine Stauden sind in der Regel sehr pflegeleichte Zeitgenossen. Dankbar, bescheiden und leidensfähig. Eigentlich möchten sie niemandem zu Last fallen. Aber manchmal kränkeln sie eben doch. Dann musst Du schnellstens eingreifen. Immerhin könnte es sich um einen Pilzbefall handeln. In so einer Situation musst Du fix zur Schere greifen und die Staude radikal zurückschneiden. Nur so kannst Du verhindern, dass sich der Krankheitserreger im ganzen Garten ausbreitet. Die befallenen Pflanzenteile entsorgst Du ganz einfach im Hausmüll.

4 Kommentare

  • Kiesenbauer Gabriella
    17. September 2017 13:34

    Ich lese Deine Artikel immer mit Freude. Heute allerdings muss ich Dir bei einem Punkt widersprechen: Pfingstrosen habe ich bereits geteilt und die neu eingepflanzten, haben mir die Blüte nur im 1.Jahr verweigert. Seit Jahren sind sie eben so schön wie die die noch alm alten Platz stehen.

    • admin
      19. September 2017 15:39

      Liebe Gabriella, ich beneide Dich um Deine Pfingstrosen. Ich hatte dieses Glück leider noch nicht. Wie schaffst Du das nur? LG, Frank

      • Kiesenbauer Gabriella
        19. September 2017 18:26

        Ich habe mich in meinen Garten erst *hineinleben * müssen. Bin wie die Jungfrau zum Kind gekommen (als Stadtkind)…mittlerweile er-lebe ich meinen Garten seit mehr als 15 Jahren, mit allen Sinnen …ich kenne die angepflanzten Sträucher, Bäume, überhaupt nicht beim Namen…(das hat alles mein Schwiegervater gemacht) aber ich hab einfach aus dem Bauch gehandelt… bei den Pfingstrosen, die schon sehr ausgewuchert waren…hab ich einfach am Ende mit der Stichschaufel, ca. 50×50 cm abgetrennt und mit der Muttererde an einer anderen Stelle wieder eingesetzt. Wie gesagt, das erste Jahr keine Blüten …

      • Kiesenbauer Gabriella
        19. September 2017 18:30

        On the way, sorry, darf ich Dich mit einer Frage belästigen??? Wie kann ich einen Jasminstrauch ( 🙂 da kenn ich den Namen sogar ) vervielfältigen???
        Einen Teil mit Wurzeln ausgraben, oder von einem Ast Wurzeln ziehen???

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