10 DINGE, DIE DU IM NOVEMBER ERLEDIGST

Die Bäume verlieren ihr Laub, die Stauden und Rosen sind ausgeblüht. Die Tage werden wieder kürzer. Wir können es nicht abstreiten: Der Winter naht in mächtigen Schritten. Noch ist aber einiges in unserem Garten zu tun. Deswegen müssen wir uns sputen. Leider ist es schon vorgekommen, dass wir das eine oder andere in der Eile vergessen haben. Das sorgte für Ärger im Frühling. Darum machen wir uns in diesem Jahr eine Liste. Auf ihr stehen die Dinge, um die wir uns im November unbedingt noch kümmern sollten.

1. DIE OBSTBÄUME WEISSEN

Vor dem ersten Schnee streichen wir noch schnell unsere jungen Obstbäume vom Boden bis zur Krone mit Kalk ein. So können sich im Winter keine Schädlinge an ihnen zu schaffen machen. Außerdem schützt der Kalkanstrich den jungen Obstbaum im Winter vor allzu starker Sonneneinstrahlung, denn der Anstrich reflektiert die Sonnenstrahlen. Wenn nachts der Frost und tagsüber die Sonne auf das Bäumchen einwirken, dann sind die Temperaturschwankungen im Gehölz beträchtlich und belasten den Baum. Folge: Die Rinde platzt auf. Mit der Zeit wird der Kalkanstrich vom Regen wieder abgespült und sickert in die Erde. Praktisch: Er wird so zum besten Dünger für unsere Obstbäume.

Den Kalk mit einem Pinsel schön dick auftragen
Den Kalk mit einem breiten Pinsel schön dick auftragen. Wie praktisch: Das Kalken schützt den Baum vor Krankheiten durch Schädlinge und düngt ihn auch. Foto: privat

 

 

2. EIN LETZTES MAL DEN RASEN MÄHEN UND KALKEN

Auch wenn das Gartenjahr sich dem Ende neigt  – unser Rasen wächst weiter. Zwar muss er nun nicht mehr so oft wie im Frühjahr und Sommer geschnitten werden, aber ein letztes Mal sollten wir doch noch mit dem Rasenmäher drüber gehen. Denn wenn der Rasen zu lang wird, leidet er zu sehr unter dem kommenden Schnee. Unter seinem Gewicht werden die zu langen Halme geknickt und plattgedrückt. Krankheiten und Pilz können die Folge sein. Und braune Stellen, Moos und Unebenheiten würden ihn im Frühjahr auch nicht so gut aussehen lassen. Wir können unseren Rasen jetzt auch noch einmal kalken. So erhält er wichtige Mineralien und schafft es mühelos durch den Winter. Auch das wird er uns im Frühjahr danken.

3. WEG MIT DEM LAUB

Nicht nur auf unserem Rasen ist Laub unerwünscht, sondern auch auf dem Gehweg vor unserem Haus. Als Grundstücksbesitzer sind wir verpflichtet es zu beseitigen. Schließlich droht Rutschgefahr. Das kann teuer werden, falls ein Fußgänger hinfällt und sich verletzt. Für unsere Buchenhecke sind die herabgefallenen Blätter übrigens ein wunderbarer Schutz gegen den kommenden Frost und mit der Zeit ein wunderbarer Dünger. Also die Blätter klein häckseln und den Schnitt gleichmäßig unter der Hecke verteilen. Auch unser Staudenbeet freut sich darüber. Wer keinen Häcksler hat, sollte einfach mehrfach mit dem Rasenmäher über das Laub fahren. Aber Vorsicht beim Verteilen: Walnuss-, Platanen- und Eichenlaub enthält viele Gerbstoffe, die die meisten Pflanzen nicht vertragen.

Foto: runzelkorn/shutterstock
Das Laub muss unbedingt weg. Unter ihm kann der Rasen schimmeln. Es birgt auch eine hohe Rutschgefahr – und wer will schon gerne unglücklich hinfallen? Foto: runzelkorn/shutterstock

 

 

4. DIE NISTKÄSTEN SÄUBERN

Die Nistkästen am besten gleich Anfang des Monats abnehmen, öffnen und ordentlich ausbürsten. Eventuell mit ein wenig warmem, aber klarem Wasser ausputzen. Anschließend sollte das Kasteninnere gut austrocknen können. Nur kein chemisches Reinigungs- oder Desinfektionsmittel benutzen. Vor Überraschungen sind wir bei der Nistkastenreinigung übrigens nie sicher: Hin und wieder hat es sich eine Feld- oder Haselmaus dort gemütlich gemacht. Darum am besten vorher anklopfen und schauen, ob jemand zu Hause ist. Der Bund für Natur- und Umweltschutz empfiehlt die Reinigung übrigens schon Ende September oder Anfang Oktober. Wir müssen uns also beeilen. Nach der Reinigung können es sich dann über den Winter Flurfliegen und Hummeln oder sogar Fledermäuse im Nistkasten gemütlich machen. Außerdem übernachten dort gerne Meisen in kalten Winternächten.

Foto: Miriam Doerr/shutterstock
Gut gepflegt bieten Nistkästen unseren gefiederte Freunden über eine sehr lange Zeit eine Brutmöglichkeit und die Möglichkeit zum Überwintern. Foto: Miriam Doerr/shutterstock

 

 

5. STAMMROSEN SCHNEIDEN, EINPACKEN UND ANHÄUFELN

Aus unseren Stammrosen schneiden wir das abgestorbene Gehölz. Die gesunden Triebe kürzen wir etwa um ein Drittel. Das reicht. Der radikale Rückschnitt folgt schließlich erst im Frühjahr. Die Veredelungsstelle umwickeln wir dann vorsichtig mehrfach mit grobmaschiger Jute. So ist sie vor Kälte geschützt, bekommt aber noch genügend Luft. Super: Es kann sich kein Schwitzwasser bilden, das eventuell einfriert und der Rose Schaden zufügt. Zuletzt stülpen wir noch einen Jutesack über die Rosenkrone und schließen das Ganze mit einem festen Band. Wer möchte, kann die Krone auch mit Tannenzweigen abdecken bzw. auffüllen, bevor er den Jutesack darüber zieht. Jetzt sollten wir noch den Fuß der Rose mit Erde anhäufeln. Fertig. Vorsicht: Wir benutzen auf gar keinen Fall eine Dämmfolie oder einen Plastiksack. Denn unter dem Plastik kann es zu Wärmeschwankungen kommen, die der Rose schaden.

6. NOCH SCHNELL DIE LETZTEN BLUMENZWIEBELN EINBUDDELN

Jetzt ist Schnäppchenzeit: Viele Gartenfachmärkte haben ihre Blumenzwiebeln schon reduziert. Also zugreifen und die Zwiebeln noch vorm ersten Frost unter die Erde bringen. Noch können wir sie auch in unsere Terrassentöpfe setzen. Am besten machen wir das in Schichten. Erst die Dränage (kleine Steine oder Tonscherben), damit sich kein Wasser im Topf staut. Darauf kommt eine Schicht Erde, auf die wir die großen Zwiebeln (z.B. Tulpen) setzen. Dann die nächste Schicht Erde und kleinere Zwiebeln (z.B. Hyazinthen). Dann wieder Erde und eine weitere Schicht Blumenzwiebeln (z.B. Krokusse), die wir schließlich mit einer letzten Schicht Erde abdecken.

7. DIE HORTENSIEN WARM EINPACKEN

Unsere Hortensien bleiben alle draußen. Im Beet werden sie mit Tannenzweigen abgedeckt und mit wärmender Gartenerde angehäufelt. So sind sie vor Schnee und Frost geschützt. Die Hortensien in den Töpfen bekommen von uns eine Sonderbehandlung. Zuerst werden die Terrakotta-Töpfe mit isolierender Noppenfolie eingewickelt, dann ziehen wir noch einen dekorativen Jutesack darüber. Wichtig: Die Wurzeln müssen im Topf von einer dicken Schicht Erde umgeben sein, sonst droht, trotz unserer Verpackungskünste, Erfrierungsgefahr. Gefährlich: Sollte das Bodenloch des Topfes verstopft sein, bildet sich Staunässe, aus der schnell Eis werden kann. Also müssen wir immer darauf achten, dass Wasser gut abfließen kann.

Foto: Sandy-Swanson/shutterstock
Wir wollen uns doch auch in der kommenden Saison wieder an unseren Hortensien freuen, oder? Darum sollten wir sie jetzt schön mollig einpacken. Foto: Sandy-Swanson/shutterstock

 

 

8. JETZT DEN FRÜHLING INS HAUS HOLEN

Wir schneiden uns schöne Zweige vom Apfel- oder Mandelbaum und der Zierkirsche ab. Wenn sie die ersten Frostnächte überstanden haben, schenken uns diese Barbarazweige zu Weihnachten die schönsten Blüten. Die dünnen Zweige schnitzen wir unten mit einem scharfen Messer an, die kräftigeren Triebe schneiden wir V-förmig ein. Dann stellen wir die Zweige in eine Vase mit lauwarmem Wasser. Bei 20 Grad Celsius im Zimmer fühlen sie sich am wohlsten. Und wenn wir auch noch alle vier bis fünf Tage das Wasser wechseln und darauf achten, dass die Zweige nicht neben einer Heizung stehen, danken sie es uns mit ihren schönsten Blüten.

Foto: Daria Grebenchuk/shutterstock
Die Tage werden wieder kürzer und düsterer. Und was gibt es schöneres in diesen tristen Wochen, als einen blühenden Barbarazweig? Foto: Daria Grebenchuk/shutterstock

 

 

9. RASENKANTEN PUTZEN

Rasen wächst wie Unkraut. Gerne wild, zügellos und erobert gerne unsere Beete. Jetzt ist die beste Zeit dem Grenzen zu setzen. Dafür können wir einen Spaten benutzen. Das schont den Rücken, die Knie und macht es einfacher. Da ich aber meine Beete mit einer Granitsteinkante vom Rasen trenne, setze ich mich auf die Knie und steche den Rasen mit einem alten Küchenmesser ab. Schließlich kratze ich mit einem Widerhaken auch noch das Unkraut aus den Ritzen. Das Unkraut dürfen wir auf gar keinen Fall stehen lassen. Vermehrungsgefahr! So kann es im Frühjahr noch kräftiger wachsen. Also weg damit.

Die gestutzte Rasenkante sieht im Frühjahr klasse aus
Ein wenig müssen wir uns noch anstrengen, dann ist die Saison vorbei. Und die gestutzte Rasenkante sieht im Frühjahr klasse aus und macht auch im Winter was her. Foto: privat

 

 

10. PFINGSTROSEN ZurücksCHNEIDEN

Die meisten Stauden lassen wir über den Winter stehen. So wirken unsere Beete in der kalten Jahreszeit nicht so kahl. Sie kürzen wir erst zu Beginn des Frühlings. Anders ist es mit unseren Stauden-Pfingstrosen. Die sollten wir jetzt noch auf Bodentiefe kürzen. So minimieren wir das Infektionsrisiko mit Grauschimmel für die kommende Blütensaison. Denn der an den Blättern überwinternde Pilz stoppt das Knospenwachstum. Sie werden braun, trocknen ein und sterben ab. Auch einzelne Triebe können davon befallen werden. Den Schnitt am besten zum Hausmüll geben. So können keine anderen Pflanzen mit dem Grauschimmel infiziert werden. Wichtig: Die Blumenschere nach der Arbeit ordentlich putzen.

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