Noch wirkt so mancher Garten trist und farblos. Das macht ein wenig traurig, das geht manchem auch aufs Gemüt. Aber das muss nicht sein. Wir können etwas dagegen tun! Immerhin gibt es viele Pflanzen, die gerade inmitten von Schnee und Frost die schönsten Blüten zeigen. Sie strahlen, leuchten und duften einfach herrlich – und das von Dezember bis in den März. Mit diesen Winterblühern können wir jetzt schon den Frühling in unseren Garten locken. Welche wunderbaren 12 Pflanzen das sind, habe ich Dir hier fix notiert…

ZAUBERNUSS: DIESER KLASSIKER GEHÖRT EINFACH DAZU
Der Klassiker unter den Winterblühern ist die Zaubernuss. Bei starkem Frost rollen sich ihre feinen Blütenfäden zusammen, um sich schließlich bei wärmeren Temperaturen wieder der Wintersonne entgegen zu strecken. Toll! Wusstest Du, dass dieser Strauch aus Ostasien stammt und es eine Japanische und eine Chinesische Zaubernuss gibt? Wie groß die Sortenvielfalt ist, ist bis heute nicht bekannt. So viel wissen wir: Die bekannten Sorten unterscheiden sich nicht nur in ihrer Blütezeit, sondern auch in ihrer Blütenfarbe. Es gibt die Zaubernuss in Gelbtönen, in Orange, leuchtendem Rot und auch in Braun. Wenn Du sie also geschickt kombinierst, hast Du den ganzen Winter über einen bunten Blickfang in Deinem Garten. Allerdings musst Du wissen, dass die Zaubernuss zwar langsam wächst, aber von Jahr zu Jahr ausladender wird. Mein Tipp: Die Zaubernuss immer schön behutsam nach der Blüte in Form schneiden. Am besten beginnst Du damit, wenn der Strauch noch jung ist.
DER WINTER KANN FAST SO BUNT SEIN WIE DER FRÜHLING
Traumhaft: Winterjasmin blüht von Dezember bis in den April hinein und ist ein toller Hingucker. Pflanzt Du ihn im Frühjahr, kannst Du Dich schon im Winter über seine leuchtend gelben Blüten freuen. An einem halbschattigen und windgeschützten Standort wächst er besonders üppig. Winterjasmin lässt sich auch wunderbar als Kletterpflanze einsetzen. Tipp: Pflanze um Deinen Winterjasmin winterharte Alpenveilchen. Das ist eine super schicke Kombination. Das Alpenveilchen fühlt sich wohl, wenn es genügend Licht bekommt und der Boden durchlässig und humos ist. Eine der schönsten Überraschungen in der kalten Jahreszeit ist aber die Winter-Kirsche, auch Schneekirsche genannt. Ihre zarten, rosafarbenen Blüten werden Dich begeistern. Sie sollte alleine stehen, um so voll zur Geltung zu kommen. Es genügt ein kurzer Kälteeinbruch mit anschließenden milden Temperaturen, um die Blüte auszulösen. Setzt Du die Schneekirsche in einen frischen, kalkhaltigen Lehmboden, ist sie kaum anfällig für Krankheiten.

BLÜHEN DIE KROKUSSE, IST DER FRÜHLING NICHT MEHR WEIT
Dann, wenn der Winterfrust schwer auf der Seele lastet, sind es die Krokusse, die uns wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Tapfer kämpfen sie sich durch den Schnee oder den Matsch im Beet: Ab Februar recken sie ihre bunten Blüten der Sonne entgegen. Ein Krokus kann übrigens bis zu 15 Zentimeter groß werden. Die Zwiebeln kommen zwischen September und Oktober in die Erde. Praktisch: Einmal aufgeblüht, sichert die Sprossenknolle des Krokus die Verbreitung von Tochterzwiebeln im Garten und somit die Blüte im nachfolgenden Jahr. Der Krokus vermehrt sich also quasi von selbst. Krokusse mögen es sonnig und lieben feuchte Böden. Nach der Blüte solltest Du sie stehen lassen, bis die Blätter vergilbt sind. Nur so können die Krokusse Kraft fürs Blühen im nächsten Winter sammeln.
FRÜHLING IM WINTER? ABER KLAR DOCH!
Ein Japanischer Papierbusch im Garten – das sieht grandios aus. Die Blütenfarbe ist einzigartig, sein Duft nach Gewürznelken atemberaubend. Er blüht ab Februar und wächst bis zu 100 Zentimeter hoch. Zu seinen Füßen könntest Du Kronwicken setzen. Die blühen im Winter und im Frühling. Mit einer Nachblüte im Spätsommer kommen so manchmal ganze zehn Monate Blütezeit zusammen. Wie der Japanische Papierbusch benötigt auch die Kronwicke einen geschützten, sonnigen Standort in einem durchlässigen Boden. Du könntest die Winterlangeweile in Deinem Garten auch durch die Cardamine quinquefolia auflockern, eine im Spätwinter blühende Verwandte des Wiesenschaumkrauts. Ihre Blütezeit ist sehr lange und kann sich bei kühlen Temperaturen von Februar bis Mai hinziehen. Toll: Die Cardamine quinquefolia schießt geradezu aus dem Boden und bildet massenhaft fünffingrige Blätter und vierzählige, hellviolette Blüten.

EINE ROSE IST EINE ROSE IST EINE CHRISTROSE
Einige Christrosen blühen schon ab Dezember und dann, je nach Witterung, bis in den März. Wunderbar, oder? Kälte macht den cremeweißen, roten oder rosafarbenen Schalenblüten der Christrose nix aus. Ganz ohne Probleme überstehen sie Temperaturen um den Gefrierpunkt. Die Christrose wird bis zu 20 Zentimeter groß und bevorzugt einen kühlen und mäßig hellen Standort. Am meistern gefällt ihr ein lehmiger Boden und der Halbschatten von Gehölzen wie zum Beispiel unter einer Buchenhecke. Und: Pflanze sie dort, wo Du weniger arbeitest, denn durch Harken und Jäten könnten die zarten Wurzeln der Christrose verletzt werden, schließlich ist sie ein sensibler Flachwurzler. Am richtigen Standort kann diese bezaubernde Winterblume viele, viele Jahre alt werden und Deinem Garten einen frühen Frühling schenken.
DER WINTER STECKT VOLLER ÜBERRASCHUNGEN
So manche Laubhecke sieht im Winter wirklich trostlos aus. Das kannst Du ändern! Versuch es doch einfach mal mit dem Geißblatt. Das lockt den Frühling garantiert in Deinen Garten. Pflanzt Du diesen robusten Winterblüher am Fuße Deiner Hecke, wird sich das Geißblatt rucki-zucki hinaufschlingen und Dich mit seinen gelblich-weißen Blüten begeistern. Außerdem verströmt es ein wunderbar intensives Aroma. Das Geißblatt blüht bei milder Witterung ab Dezember, dann auch bis in den April. Diese Pflanze wächst bis zu drei Meter hoch, ist somit also auch für kleinere Gärten geeignet. Vorsicht: Es ist giftig. Überraschend attraktiv sieht im winterlichen Beet der Zierkohl aus, vor allem in Kombination mit winterharten Alpenveilchen oder Buchsbaum. Er ist wetterfest und kommt mit wirklich wenig Pflege aus. Selbst im Kübel macht er sich blendend. Allerdings solltest Du regelmäßig die unteren Blätter entfernen. Sie faulen schnell und fangen an zu stinken.

SCHNEEGLÖCKCHEN, WEISSRÖCKCHEN – WANN KOMMST DU GESCHNEIT…
In der freien Natur sind Schneeglöckchen vom Aussterben bedroht. Solltest Du also auf eines im Wald treffen, lass es bitte stehen. Kauf Deine Schneeglöckchen lieber im Garten-Center. Dort ist die Auswahl ohnehin viel größer. Die Blütezeit Deiner Schneeglöckchen hängt von der Witterung ab: Ist der Winter etwas milder, zaubern sie schon ab Januar den Frühling in Deinen Garten. Im Mai ist die Blütezeit in der Regel vorbei. Am wohlsten fühlen sich Schneeglöckchen am Gehölzrand oder zwischen Deinen Sträuchern. Ist der Boden lehmig-humos und trocknet im Sommer nicht aus, ist alles perfekt. Je früher Deine Schneeglöckchen blühen, desto mehr Sonne brauchen sie. Die späteren Arten bevorzugen dagegen den Halbschatten. Spannend: Ameisen tragen zur Vermehrung Deiner Schneeglöckchen bei. Wenn sich der Blütenstängel nach der Blüte in Richtung Boden senkt, machen sich die Ameisen über den Samen aus den geplatzten Fruchtknoten her und verteilen ihn im Garten.
1 Kommentar
Annette
11. Januar 2017 9:07Ahhh, da bekommt man ja schon richtig Lust auf Frühling!
LG Annette
Schreibe einen Kommentar