APFELBAUM – KRANKHEITEN ERKENNEN UND HEILEN

Es muss ja nicht immer gleich der Feuerbrand sein. Feuerbrand ist immerhin der Albtraum eines jeden Gärtners. Denn hat dieser Bakterienbefall Deinen Apfelbaum erst einmal erwischt, ist der Baum meistens nicht mehr zu retten und muss gefällt werden. Du erkennst die Krankheit an den braun bis schwarz verfärbten und welken Blättern. Weil die Blätter nicht abfallen, sieht Dein  Apfelbaum wie verbrannt aus. Ganz wichtig: Diese Krankheit ist meldepflichtig. Sobald Du sie erkannt hast, musst Du bei Deiner Gemeinde anrufen. Du kannst dort dann auch um Hilfe bitten. Aber keine Sorge, es muss nicht immer gleich Feuerbrand sein. Eigentlich ist Dein Apfelbaum nämlich ziemlich robust und wird nicht so schnell krank – vorausgesetzt, Du achtest ein wenig auf ihn. Hier habe ich Dir fix notiert, wie Du Krankheiten schnell erkennst und richtig handelst, damit sich der Befall nicht weiter ausbreitet und Dein Apfelbaum fix wieder gesund wird.

 

Die Apfelblüte in meinem kleinen Garten ist einfach herrlich. Dann brummen die Bienen von Blüte zu Blüte, dass es eine Freude ist. Foto: frankskleinergarten.de/Frank Gerdes

 

 

DAS WICHTIGSTE ZUERST:  STANDORT, PFLEGE, SCHNITT

Egal, welche Pflanze Du in Deinem Garten setzt, das richtige Plätzchen ist für die Gesundheit entscheidend und somit schon mal die halbe Miete. Das gilt auch für Deinen Apfelbaum. Der Boden sollte locker und nicht zu sauer sein. Am liebsten hat Dein Apfelbaum es windgeschützt und sonnig. Ein Garten mit einer Ausrichtung nach Südwesten oder Südosten wäre optimal. Außerdem hätte er gerne einen ordentlichen Abstand zum Nachbarbaum. Damit der Baum auch wirklich gesund bleibt, muss er einmal im Jahr geschnitten werden. Ich mache das immer am Ende des Winters, also im Januar oder Februar. Eine luftige Baumkrone ist schließlich wichtig. Sie verhindert, dass sich Pilze und Schädlinge ausbreiten. Fürs Schneiden solltest Du nur scharfe Scheren benutzen. Sind sie stumpf, kannst Du mit ihnen den Baum quetschen und so verletzten. Du musst auch hin und wieder nach ihm sehen. Nur so kannst Du rechtzeitig Risse und Wunden behandeln. Die solltest Du nämlich möglichst schnell versiegeln, ansonsten droht eine Pilzinfektion. Auch das abgeworfene Laub sollte ziemlich fix eingesammelt werden. Es ist ebenfalls Nährboden für Pilze.

APFELSCHORF – DAS KANNST DU TUN

Natürlich kann auch ein Apfelbaum krank werden. So wie jedes andere Lebewesen eben auch. In der Regel sind es Pilzinfektionen, die ihm zu schaffen machen. Besonders häufig ist es der Apfelschorf, der ihm zusetzt. Das ist ein Schlauchpilz, der sich vor allem bei Wärme und andauernder hoher Luftfeuchtigkeit ausbreitet. Du erkennst ihn an den schorfigen, rauen, dunklen Flecken auf den Früchten, zudem haben sich die Blätter braun verfärbt. Wichtig ist ein fixes Eingreifen, damit sich der Pilz nicht weiter ausbreitet. Als Sofortmaßnahme schneidest Du alle betroffenen Äste und Triebe bis ins gesunde Holz zurück. Kranke Blätter und Knospen entfernst Du ebenfalls. Das wandert alles in den Hausmüll – nicht auf den Kompost. Achtung: Kleine braune oder rußähnliche Stellen auf den Äpfeln sind nicht gesundheitsschädlich. Die schnippelst Du einfach großzügig heraus, bevor Du den Apfel isst oder anderweitig verwendest.

 

Ich verwende keine Fungizide in meinem kleinen Garten. Wenn’s zu schlimm wird, werden die befallenen Stellen einfach herausgeschnitten – egal, ob am Baum oder am Apfel. Foto: frankskleinergarten.de/Frank Gerdes

 

 

OBSTBAUMKREBS – DAS HILFT

Schuld am Obstbaumkrebs ist ein Pilz. Du erkennst den Befall an einer trockenen und rissigen Rinde, die sich oft orange verfärbt. Hin und wieder sterben ganze Äste ab und es kommt zur Fruchtfäule. An den befallenen Stellen bilden sich ganz fix Sporenlager, die Du an ihrer kugeligen Form erkennst. Drum herum bildet sich so etwas wie ein Kragen. Weil das Ganze dann auch noch gerne wuchert, hat man es als „Krebs“ bezeichnet. Schneide die befallenen Stellen am Apfelbaum großzügig heraus und versiegele die Wunden gleich mit einem Baumwachs aus dem Gartencenter. Die entfernten Teile entsorgst Du im Hausmüll oder verbrennst sie in der Feuertonne. Auf gar keinen Fall darfst Du das Herausgeschnittene auf den Biomüll oder den Komposthaufen werfen. Der Pilz würde sich sonst dort verbreiten.

AUCH DAS NOCH: MONILIA FRUCHTFÄULE UND SPITZENDÜRRE

Wenn’s lange regnet und die Baumkrone auch noch sehr dicht gewachsen ist, kann es ganz fix zur Monilia Fruchtfäule kommen. Du erkennst die Krankheit an den braun verfaulten Fruchtmumien mit weißen Schimmelflecken. Befallene Früchte sammelst Du am besten regelmäßig auf und entsorgst sie im Hausmüll. Siehst Du befallene Früchte noch am Baum, pflückst Du sie und entsorgst sie ebenfalls im Hausmüll. So kann sich die Krankheit nicht weiter ausbreiten. Schuld sind übrigens Schädlinge wie der Apfelwickler und die Apfelsägewespe. Sie sorgen für winzige Eintrittslöcher in den Früchten. Monilia tritt übrigens auch an Blüten und Blättern auf: Sehen die Blätter dürr und vertrocknet aus und die Blüten sind kümmerlich, handelt es sich um Monilia Spitzendürre. Das beste Gegenmittel ist ein rechtzeitiger Rückschnitt. Sobald Du die ersten Anzeichen feststellst, schnippelst Du die Zweige und 20 bis 30 Zentimeter zurück. Ein biologisches Pflanzenstärkungsmittel hilft den Baum sich wieder zu erholen.

 

Kleine Stellen an meinen Äpfeln  machen mir nichts aus. Dafür sind die Äpfel dann aber auch 100prozentig bio! Foto: frankskleinergarten.de/Frank Gerdes

 

 

AUCH DAS NOCH: STIPPE

Stippe ist eine Stoffwechselkrankheit, die Du an den braunen Flecken im Fruchtfleisch erkennst. Diese Krankheit wird erst bei längerer Lagerung der Äpfel sichtbar. So lange nicht das ganze Fruchtfleisch betroffen ist, kannst Du den Apfel noch essen. Einfach die entsprechende Stelle herausschnippeln. Schreitet die Krankheit allerdings fort, verändert sich auch der Geschmack. Der Apfel schmeckt dann nur noch bitter. Ein Grund könnte sein, dass Dein Apfelbaum nicht mit genügend Calcium versorgt wurde. Darum empfehle ich spätestens im Frühjahr eine Gründüngung. Ich mach’s mir ganz einfach: Unter meinen Apfelbäumen wachsen u.a. Lupinen. Die lasse ich nach der Blüte an Ort und Stelle einfach verrotten. Zusätzlich gibt’s über die Saison alle zwei Wochen eine Ladung Effektive Mikroorganismen. Die werden einer Kanne Gießwasser beigemischt und dann rund um den Baum verteilt.

 

 

 

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