Beim Buchsbaum werde ich schwach. In jeder Gärtnerei. Immer wandert einer in meinen Einkaufswagen. Wie von Geisterhand. Und selbst die vielen Warnungen vorm Zünsler oder vorm Buchspilz können mich nicht abschrecken. Nach neuester Zählung sind es 35 Kugeln und 15 Pyramiden in unterschiedlicher Größe in meinem kleinen Garten. Und bestimmt habe ich mehr als 500 Setzlinge gepflanzt, damit die Beete von einer eleganten, niedrig gehaltenen Hecke eingefasst werden. Buchsbaum schenkt meinem Garten Struktur, Eleganz, etwas Englisches – das mag ich. Zugegeben: Hinter den Hecken und rund um die Kugeln und Pyramiden tobt bisweilen das Chaos, aber der Buchs beruhigt das Ganze wieder. Damit diese Liebe von Dauer ist, muss ich mich ordentlich um ihn kümmern. Ihn hegen und pflegen. Wie ich das mache und worauf ich dabei achte, erfährst Du hier.
DAS DRÄNGENSTE ZUERST: SO WEHRST DU DICH GEGEN DEN ZÜNSLER
Du kannst Dich gegen den Zünsler wehren! Das ist eine gute Nachricht. Das Beste: Du hast sogar die Wahl der Waffen. Zum Beispiel könntest Du es mit Bacillus thuringiensis-Präparaten aus dem Gartencenter probieren. Dieses für viele Nützlinge, Vögel und Menschen ungefährliche Boden-Bakterium soll angeblich wahre Wunder bewirken. Zu Frühlingsanfang einfach den Buchsbaum ordentlich einsprühen, auch im Innern die Triebe und Blätter gut benetzen. Fertig! Sollte Dein Buchs schon stärker befallen sein, musst Du ihn als Erstes kräftig zurückschneiden. Keine Sorge, die Pflanze treibt ohne Probleme wieder neu aus. Das Schnittgut verfrachtest Du gut verpackt in den Hausmüll. Anschließend bearbeitest Du das Innere des Buchsbaums mit einem Hochdruckreiniger, um auch die hartnäckigsten Schädlinge zu entfernen. Wichtig: Auf den Boden unter dem Buchs legst Du eine Unterlage, damit die heruntergefallenen Raupen vollständig entsorgt werden – ein altes Bettlaken oder ein Vlies genügen schon vollkommen. Ich bearbeite meine Buchsbäume übrigens drei Mal im Jahr mit dem Hochdruckreiniger – vorsorglich, man weiß schließlich nie. Im April geht’s los. Dann im Frühsommer und schließlich im späten Sommer. Den Pflanzen scheint’s zu gefallen und der Buchsbaumzünsler fühlt sich bei mir nicht zuhause.
BUCHSBAUMPILZ – DAS IST ZU TUN!
Wie alle Pilze breitet sich auch Cylindrocladium buxicola gerne bei feuchter Witterung und Temperaturen um die 20 Grad aus. Die Folge: Dunkle Flecken auf Blättern und Trieben, die später absterben. Über Wasserspritzer verteilen sich die Sporen des Pilzes zudem auf weitere Teile der Pflanze. Ist der Erreger durch das gesunde Blattgewebe erst eingedrungen, gibt es kaum eine zuverlässige Methode für dessen Bekämpfung. Viele Hausmittel oder biologische Substanzen versagen. Auch chemische Mittel sind bislang nicht zugelassen. Jetzt kannst Du nur noch bereits befallene Pflanzenteile abschnippeln und im Hausmüll entsorgen. Ist der Buchs bereits stark befallen, hilft auch in diesem Fall nur ein radikaler Rückschnitt. Sollte es auch dafür zu spät sein, musst Du wohl oder übel den ganzen Buchs entfernen. Nach dem Rückschnitt unbedingt die Schere ordentlich desinfizieren! Das Beste, was Du tun kannst, ist eine ordentliche Vorsorge! Mein Tipp: Ich habe wunderbare Erfahrungen mit Algenkalk gemacht. Im Frühling gibt’s für alle eine ordentliche Portion davon. Ich verteile das Zeug rund um die Pflanzen, bestäube sie aber auch damit. Zurückgeschnittene Buchs treiben neu aus und schwächelnde Pflanzen zeigen in den kommenden Monaten deutliche Erholung. Und dem Zünsler scheint’s auch nicht zu schmecken – jedenfalls lässt er die mit Algenkalk bestäubten Pflanzen in Ruhe.

DER BESTE PLATZ – HIER FÜHLT SICH DEIN BUCHS ZUHAUSE
Damit es Deinem Buchs wirklich gut geht, ist der richtige Standort entscheidend! Buchsbäume mögen es windstill. Aber eine Windböe, die die Tropfen vom letzten Regen von den Blättern pustet, gefällt dann doch. Ein bisschen Sonne wäre auch angenehm, aber nicht zu viel. Kühlender Schatten ist ebenfalls willkommen, jedoch nicht den ganzen Tag über. Kurz: Ein halbschattiges Plätzchen wäre toll. Aber wenn’s dann doch sonniger sein soll, verträgt er das auch. Wer das beachtet, verringert das Risiko von Verbrennungen und Pilzerkrankungen bei seinem Buchsbaum. Dauerfeuchte Böden oder ein Plätzchen, an dem er viel Regen abbekommt, sind allerdings total ungeeignet – ein humoser, locker Boden wäre ideal. Zu „sauer“ sollte er auf keinen Fall sein, denn das sorgt nur für graue Blätter.
RICHTIG DÜNGEN UND GIEßEN – ES IST GANZ EINFACH
Ganz wichtig: Regelmäßiges Düngen ist ein absolutes Muss. Am besten schmecken dem Buchs Hornspäne oder frische Komposterde. Sie schenken ihm ausreichend Nährstoffe und sorgen für ein gesundes Wachstum. Praktisch ist ein Depotdünger: Die Kügelchen versorgen Deinen Buchsbaum über sechs Monate gleichmäßig mit allem, was er für ein gesundes Wachstum benötigt. So musst Du ihn nur zwei Mal im Jahr düngen– im Frühjahr und im Spätsommer. Achtung: Bilden sich weiße Ränder an den Blättern, deutet dies auf schlechte Ernährung hin. Damit das nicht passiert versorge ich meine Buchsbäume alle zwei bis drei Wochen zusätzlich mit effektiven Mikroorganismen. Die gibt’s flüssig in der Flasche und werden mit dem Gießwasser gemischt. Meine Buchsbäume lieben das Zeug. Gut zu wissen: Ist Dein Buchs einmal angewachsen, muss er dennoch an sehr trockenen Sommertagen zusätzlich gegossen werden. Wie alle immergrünen Pflanzen benötigt er zudem in trockenen Wintern Wasser. Gegossen wird an frostfreien Tagen.

SCHICK IN FORM – DER RICHTIGE SCHNITT
Geschnippelt wird von März bis September. Es wird übrigens zwischen Feinschnitt und den Grobschnitt unterschieden. Grob geschnitten wird im Frühjahr, wenn der Buchs noch keine neuen Triebe bildet. Perfekt wäre von Anfang März bis Ende April. In diesen Monaten verpasst Du ihm die Form, die er im Sommer haben soll. Der Feinschnitt findet schließlich von Mai bis September statt. Wenn der Buchsbaum austreibt, schneidest Du etwa zwei Drittel der frischen Triebe ab, damit die Pflanze ihre Form behält. Achtung: Sobald die Blätter durch stumpfe Klingen gequetscht oder aufgerissen werden, haben Pilze leichtes Spiel. Aus diesem Grund sollte die Pflanze auch nicht im Regen geschnitten werden und darum wird auch nur mit scharfen Scheren geschnippelt. Ich mache das mit meiner Strauchschere von Stihl. Die HSA 26 liegt gut in der Hand, ist einfach zu bedienen und der Akku lässt sich für weitere Geräte von Stihl nutzen. Das spart Zeit, Kraft und ist nachhaltig. Mein Tipp: Auch bei den Schnittarbeiten immer ein altes Bettlaken um den Buchs legen. Das fängt die abgeschnippelten Blätter auf und Du kannst alles einfacher entsorgen.
TOPF ODER BEET – DER FEINE UNTERSCHIED
Das solltest Du auch wissen: Einen Buchsbaum im Topf musst Du genauso schneiden wie einen im Beet. Sein Wasserbedarf ist allerdings ein anderer. Wichtig zu wissen: Anders als der Buchs im Beet, kann die Pflanze im Kübel ihre langen Wurzeln nicht nutzen, um das Wasser selber aus dem Boden zu holen. Darum benötigt sie Deine Hilfe. Du musst den Buchs also regelmäßig gießen. Mindestens einmal die Woche, wenn’s heißer und trockener ist, sogar alle zwei Tage. Wichtig ist dabei, dass überschüssiges Gießwasser mühelos abfließen kann, damit keine Staunässe entsteht. Vorm Einpflanzen einfach eine Tonscherbe über das Abflussloch legen, Erde drauf, fertig. Achte beim Gießen darauf, dass nur die Wurzeln nass werden und nicht die Blätter. Letzteres könnte zu Verbrennungen führen. Mein Tipp: Hat ein Pilz Deinen Buchs im Topf befallen, ziehst Du einen Müllsack über den Strauch und stellst ihn in die pralle Sonne. Nach einem Tag in der Hitze sollte der Pilz erledigt sein und Deinem Buchs geht’s wieder prima.
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