Ein Garten ohne Rosen ist für mich kein richtiger Garten. Rosen gehören einfach dazu – finde ich. Das hat mehrere Gründe: Zum einen duften sie herrlich und tragen diese wunderschönen Blüten, zum anderen versorgen sie die Bienen mit Pollen und entwickeln sich gerade zu den heimlichen Gewinnern des Klimawandels. Rosen gewöhnen sich nämlich gerade ganz fix an die Hitze und Trockenheit, wodurch sich die Sommer bei uns in den letzten Jahren mehr und mehr auszeichnen. Damit diese Königin der Blumen auch in Deinem Garten so zauberhaft blüht wie in meinem, ist die richtige Rosenpflege das A und O – vor allem im Frühling. Wie Du Deine Rosen richtig pflegst, habe ich Dir hier fix notiert und erkläre es Dir in der neuen Ausgabe von „Stengel & Strauch“, meinem kleinen Garten-Podcast.
WEG MIT DEM WINTERSCHUTZ! JETZT WIRD GESCHNIPPELT
Los geht’s mit der richtigen Rosenpflege: Auch wenn die Winter im Durchschnitt wärmer werden – ein Winterschutz ist für viele Rosen immer noch wichtig. Auch für Deine Rosenstämmchen! Die Veredelungsstellen umwickelst Du vorm ersten Frost mit einem Juteband, die Krone packst Du am besten mit einem Vlies ein. Wesentlich robuster sind die Beete- und Strauchrosen. Sie müssen maximal mit Tannenzweigen abgedeckt werden. Viele häufeln Rosen vor dem Winter mit Erde an, d.h. rund um die Basis wird ein kleiner Erdhaufen aufgetürmt. Das soll die Veredelungsstelle im Boden vor Frost schützen. Ob’s notwendig ist oder nicht, wird oft diskutiert. Ich mache es. Vorsicht ist schließlich die Mutter der Porzellankiste. Im Frühling kommt der Winterschutz weg! Spätestens, wenn die Forsythien blühen, schnippelst Du Deine Rosen. Schneide immer leicht schräg und mindestens 0,5 Zentimeter oberhalb eines Zuges oder Austriebes.
IM FRÜHJAHR: DAS TOTHOLZ MUSS RAUS
Auch das gehört zur richtigen Rosenpflege: Egal, mit welcher Rosensorte Du es zu tun hast – im Frühjahr musst Du das Totholz abschnippeln. Du weißt nicht, wie Du Totholz von einem gesunden Trieb unterscheiden sollst? Es ist ganz einfach: Es ist braun, trägt keine Blätter und sieht abgestorben aus. Bist Du Dir nicht ganz sicher, ritzt Du einfach vorsichtig mit einem Fingernagel in die Rinde. Ist das Gewebe darunter auch braun, wird der Trieb entfernt. Ist es grün, steckt noch Leben drin und Du lässt ihn stehen.

ROSEN DAUERHAFT IN FORM HALTEN
Im Frühling entfernst Du neben dem Totholz alle braunen und kranken Triebe – das ist ein wichtiger Teil der richtigen Rosenpflege. Zusätzlich kürzt Du Deine Rosen ordentlich: Beet- und Edelrosen werden auf 15 bis 25 Zentimeter runter geschnitten. Stehen bleiben nur 3 oder 4 Austriebsknospen. Bodendeckerrosen schnippelst Du wie Kleinstrauchrosen nur alle vier oder fünf Jahre, dann bleiben aber ebenfalls nur ca. 20 Zentimeter stehen. Strauchrosen werden dagegen eher zurückhaltend geschnitten: Bei öfterblühenden Sorten schneidest Du die Triebe um rund ein Drittel zurück, einmalblühende Rosen lichtest Du nach der Blüte nur etwas aus.
SO WERDEN SIE RICHTIG GEFÜTTERT
Du hast Deine Rosen schon zurückgeschnitten? Super! Dann kannst Du sie nun füttern. Organische Dünger sind dafür die besten. Versuch’s mit gut abgelagertem Pferdemist vom Reiterhof. Den lieben die Rosen. Oder frische Komposterde aus eigener Herstellung. Die lässt sich gut in den Boden einarbeiten. Hast Du beides nicht vorrätig, kannst Du auch einen Langzeitdünger aus dem Gartencenter nehmen. Mein Tipp: Den Dünger verteilst Du nur rund um die Rose und harkst ihn vorsichtig unter. Das mögen Rosen!

AM BESTEN NUR WURZELNACKTE UND ROBUSTE ROSEN
Ich bin ein großer Fan von wurzelnackten Rosen. Das sind Rosen, die ohne Ballen oder Container verkauft werden. Es handelt sich also um die pure Pflanze – ganz ohne Schnick und Schnack. Wurzelnackte Rosen werden von den Züchtern übrigens nur zwischen Oktober und April angeboten. Ihr Vorteil: Sie sind wesentlich günstiger als Rosen im Topf. Zudem wachsen sie besser und schneller an. Bevor sie in die Erde wandern, kommen wurzelnackte Rosen für 24 Stunden mit den Wurzeln nach unten in einen Eimer mit Wasser. Danach schnippele ich die Wurzeln zurecht. Etwas mehr als eine Handbreit bleibt dran, der Rest kommt ab. Schließlich werden sie so gepflanzt, dass die Veredelungsstelle mindestens 5 Zentimeter unter der Erde liegt. Wer wurzelnackte Rosen setzt, kann im ersten Jahr übrigens aufs Düngen verzichten. Mein Tipp: Generell beim Kauf der Rose unbedingt auf das ADR-Prädikat achten. Die Abkürzung steht für „Allgemeine Deutsche Rosenneuheitenprüfung“. Nur äußerst robuste Rosen dürfen sich damit schmücken. Noch mehr dazu erfährst Du hier.
MEIN TIPP FÜR ROSEN IM KÜBEL
Rosen fühlen sich auch im Kübel zuhause. Die Voraussetzung dafür ist aber, dass der Topf mindestens 50 Zentimeter hoch ist und die Rose eher zurückhaltend wächst. Das Gefäß sollte unbedingt ein Loch im Boden besitzen, damit überschüssiges Gießwasser abfließen kann und keine Staunässe entsteht. Auf den Boden kommt zunächst ein Tongranulat als Drainage, darauf dann die spezielle Rosenerde, in die die Rose gesetzt wird. Eine Rose fühlt sich etwa drei Jahre in einem Topf wohl, dann sollte sie ins Beet ausgepflanzt werden oder Du schneidest ihre Wurzeln stark zurück und setzt sie zurück in den Topf – aber nur, wenn Du ihn vorher mit neuer Rosenerde gefüllt hast. Eine Rose im Topf sollte übrigens drei Mal im Jahr gedüngt werden. Mehr über Rosen im Topf erfährst Du hier.

AUCH KLETTERROSEN FREUEN SICH ÜBER EINEN SCHNITT
An einer Kletterrose wird wenig geschnippelt: Nur abgestorbene und kranke Pflanzenteile werden entfernt, störende Triebe einfach ausgelichtet. Anders, als der Name vermuten lässt, können Kletterrosen leider nicht selber klettern. Sie benötigen dafür ein Rankgerüst, ein Spalier, einen Bogen oder eine andere Kletterhilfe, woran ihre Triebe gebunden werden können. Nur so finden sie genügend Halt. Mein Tipp: Damit Deine Kletterrose kräftig blüht, bindest und leitest Du ihre Triebe am besten waagerecht. So förderst Du das Wachstum der Seitentriebe, an denen sich später viele Blütenknospen bilden.
DAS GEHEIMNIS FÜR EINE SCHÖNEN BLÜTE? DIE RICHTIGE BODENPFLEGE!
Eine Rose verzaubert Dich nur mit ihren Blüten, wenn sie sich an ihrem Plätzchen im Garten auch wirklich wohl fühlt. Ein gut gepflegter Boden hilft dabei und gehört einfach zur optimalen Rosenpflege. Im Frühling ist die Erde eher feucht, schwer und fest. Durch ein vorsichtiges Harken lässt sie sich leicht lockern und lässt so auch genügend Luft an die Rosenwurzeln. Und: Du arbeitest den ausgebrachten Dünger ein. Nach dem Harken verteile ich immer eine Mulchschicht aus Rasenschnitt rund um meine Rosen. Das hält den Boden feucht und verhindert Unkraut. Rindenmulch würde ich dafür nicht nehmen. Der enthält zu viele Gerbstoffe. Das mögen Rosen nicht. Willst Du aber auch keinen Rasenschnitt nutzen, um Unkraut zu verhindern, könntest Du alternativ rund um die Rosen Bodendecker wie zum Beispiel Storchschnabel pflanzen. Das sieht hübsch aus und die beiden vertragen sich super. Noch mehr über die richtige Rosenpflege erfährst Du hier.
Schreibe einen Kommentar