Vorfreude ist oft die schönste Freude – denke ich mir jedes Mal, wenn ich im Herbst die unzähligen Zwiebeln von Tulpe, Osterglocke, Hyazinthe und Krokus in meinem kleinen Garten verbuddele. Kein Wunder, schließlich kann ich die getane Arbeit erst im kommenden Frühjahr so richtig genießen. Aber auch das Buddeln macht schon große Freude. Worauf Du beim Setzen Deiner Blumenzwiebeln unbedingt achten musst, habe ich Dir hier notiert. So wird’s ganz sicher was mit der Blütenpracht im kommenden Frühjahr.

BLUMENZWIEBELN RICHTIG LAGERN
Wenn Du die Wahl hast, solltest Du Deine Blumenzwiebeln lieber lose und nicht in Netze verpackt kaufen. Nur so kannst Du Dich schon im Geschäft von der Qualität überzeugen. Wichtig ist, dass die Zwiebeln druckfest, glatthäutig, trocken und schimmelfrei sind. Und sie dürfen noch nicht austreiben. Außerdem sollten die feinen Wurzeln hell und kräftig sein. Nur so können sie die Pflanze ausreichend mit Nährstoffen versorgen. Nach dem Kauf verbuddelst Du sie ziemlich fix, ansonsten drohen sie zu vertrocknen und sind zu nix mehr nütze. Willst Du sie nach der Blüte wieder ausgraben und lagern, solltest das am besten trocken und luftig geschehen. Ganz hervorragend geht das in einer Papiertüte. Es werden aber nur getrocknete Blumenzwiebeln eingelagert – sonst faulen sie. So gehst Du vor: Nachdem auch die Blätter vergilbt sind, gräbst Du die Zwiebeln aus, befreist sie vom Laub und Erde. Anschließend werden sie auf der Terrasse getrocknet. Danach geht’s ab in die Papiertüte und in den dunklen, kühlen Keller oder Vorratsraum. Hin und wieder musst Du nach ihnen sehen. Es könnte ja sein, dass eine Zwiebel schimmelt. Die mußt Du sofort aussortieren – sonst steckt sie die anderen an.
BLUMENZWIEBELN PFLANZEN: WIE, WANN, WO
Bevor die Blumenzwiebel ins Pflanzloch wandert, wird der Boden ordentlich vorbereitet. Die Erde im Beet hebst Du dafür mindestens 25 Zentimeter tief aus und lockerst das Erdreich ordentlich auf. So können sich die Wurzeln später besser ausbreiten. Ist der Boden sehr schwer oder lehmig, arbeitest Du eine mindestens zwei Zentimeter dicke Kiesschicht ein. Dann kann das Regenwasser besser ablaufen und es bildet sich keine Staunässe. Das finale Pflanzloch sollte doppelt so tief sein, wie die Blumenzwiebel hoch ist. Du musst aber nicht mit dem Zentimetermaß messen, denn die Blumenzwiebeln haben sogenannte „Zugwurzeln“. Mit ihnen schaffen sie sich das optimale Plätzchen im Boden. Frühlingsblüher wie Tulpen, Zierlauch, Hyazinthen, Krokusse, Lilien und Osterglocken werden zwischen Anfang Oktober und Ende November gesetzt. Es gilt: Je später die Blumenzwiebel in die Erde kommt, desto später blüht sie. Tulpen, Narzissen und Co. sind übrigens nix für den Schatten! Sie lieben ein sonniges und warmes Plätzchen.
SICHER WIE EIN SAFE: EIN PFLANZKORB GEGEN WÜHLMÄUSE
Wühlmäuse lieben Blumenzwiebeln. Leider. Aber Du kannst etwas dagegen tun: Im Handel gibt’s spezielle Pflanzkörbe, die in die Erde gesetzt die Blumenzwiebeln gegen diese gefräßigen Nager schützen. Diese Körbe sind nicht teuer und immer wieder verwertbar. Alternativ kannst Du das Pflanzloch mit Kaninchendraht auslegen. Im Handel gibt’s aber auch sogenannte Vergrämungsmittel. Ihr intensiver Geruch verdirbt den Wühlmäusen den Appetit. Schützt auch: Einfach Sand, Hornspäne und Erde ins Loch geben – fertig.
DER RICHTIGE PFLANZABSTAND: WENIGER IST MEHR
Natürlich sollst Du auf den richtigen Pflanzabstand zwischen den Blumenzwiebeln achten. Damit Deine Beete im Frühjahr aber auch wirklich so prachtvoll blühen, wie Du es Dir wünschst, solltest Du mindestens 40 Blumenzwiebeln pro Quadratmeter einplanen. Auf alle Fälle solltest Du immer 5 bis 10 Zwiebeln als Gruppe setzen. Grund: Eine einzelne Tulpe im Beet wirkt eher traurig als schön. Das gilt auch für Narzissen, Zierlauch und Krokusse.

LASS AUCH DEN RASEN BLÜHEN
Auch Dein Rasen lässt sich ganz fix mit Frühblühern wie Narzissen oder Krokussen verschönern. Einfach mit einem Spaten eine Grassode ausheben, dann den Boden mit einer Grabegabel lockern, Sand ins Pflanzloch geben, Blumenzwiebeln setzen und schließlich die Grassode wieder drauflegen. Jetzt noch die Grassode mit den Füßen etwas fester andrücken und gießen – fertig. Im Gartencenter findest Du Pflanzhilfen, die es Dir ein wenig einfacher machen. Die gibt’s schon ab 9 Euro. Die Luxus-Variante kostet allerdings um die 50 Euro. Wichtig: Nach der Blüte wird das welke Laub nicht gleich abgeschnitten. Du lässt es stehen, bis es vergilbt und vertrocknet ist. Das macht das Rasen mähen zwar etwas umständlicher, aber die Pflanzen sammeln durch das Laub Kraft fürs nächste Jahr. Mein Tipp: Wer einen natürlicheren Look möchte, der nimmt einfach eine Handvoll Krokuszwiebeln und lässt sie auf den Rasen fallen – so wie die Zwiebeln liegen, werden sie dann auch gepflanzt.
ZWIEBELBLUMEN FÜR TÖPFE UND KÜBEL
Viele Frühlingsblüher bleiben klein und eignen sich ausgezeichnet fürs Verbuddeln in Töpfen und Kübeln. Dabei gilt: Je größer die Zwiebel, desto tiefer wird sie gesetzt. Probiere es doch mal nach der Lasagne-Methode: Als Erstes kommen die Hyazinthen-Zwiebeln in die Erde. Dann folgen die Narzissen. Darauf kommen die Zwiebeln von Krokus oder Traubenhyazinthe. Zwischen jeder Zwiebelschicht packst Du ordentlich Erde. Wichtig ist, dass die Gefäße frostfest sind und ein Abflussloch fürs Gießwasser besitzen. Es schadet allerdings nicht, wenn Du die bepflanzten Töpfe winterfest einpackst und dicht an die Hauswand stellst. Solltest Du ein Gewächshaus besitzen, stell sie am besten dort hinein. Vorteil: Die Pflanzen wachsen schneller und blühen früher. So kannst Du schon vor allen anderen die Blütenpracht auf Deiner Terrasse genießen.
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