PRACHTVOLLE DAHLIEN – MEINE BESTEN PFLEGETIPPS

Lange Zeit fand ich Dahlien mega-spießig. Aber das hat sich geändert. Mittlerweile kann ich mir meinen kleinen Garten ohne sie gar nicht mehr vorstellen. Egal, ob groß oder klein – sie wachsen im Beet genauso schön wie im Kübel. Wusstest Du, dass es bereits 30.000 Sorten gibt? Unfassbar, oder? Bei den vielen Dahlien, die in meinem kleinen Garten wachsen, kann ich mir auch regelmäßig etwas für die Vase abschnippeln, ohne dass das weiter im Beet auffällt. Ich mache das immer früh morgens und immer nur Blüten, die gerade erst erblüht sind. Bevor die in die Vase kommen, entferne ich noch fix das Laub, schütte einen Teelöffel Zucker ins Wasser und gebe noch einen Tropfen Spülmittel dazu – so halten die Dahlien am längsten. Damit sie aber auch im Garten eine möglichst hübsche Figur machen, muss man einiges beachten. Hier habe ich Dir meine besten und wichtigsten Pflegetipps für prachtvolle Dahlien notiert oder Du hörst Dir einfach die neue Podcast-Folge von „Stengel & Strauch“ an…

 

 

 

DAS RICHTIGE PLÄTZCHEN FÜR DEINE DAHLIEN

Pflanze Dahlien bloß nicht in den Schatten. Den mögen diese mittelamerikanischen Schönheiten gar nicht. Dort werden sie sogar richtig zickig und streiken. Dahlien mögen es sonnig, manche auch noch halbschattig, aber wenn sie sich gar nicht in der Sonne räkeln dürfen, sind sie beleidigt. Nur in der Sonne  zeigen sie sich von ihrer schönsten Seite und verzaubern im Spätsommer Deinen Garten mit ihrer Blütenpracht. Zum Pflanzen eignet sich dagegen jeder Gartenboden. Da sind Dahlien nicht so wählerisch. Im Idealfall ist er etwas lehmig und leicht säuerlich – muss der Boden aber nicht unbedingt sein. Achtung: Für Schnecken sind Dahlien eine Delikatesse. Du kannst gar nicht so schnell gucken, wie die die Pflanze wegfuttern. Also musst Du etwas tun: Entweder Du setzt Stauden, die Schnecken noch lieber mögen oder Du greifst frühzeitig wohl oder übel aufs Schneckenkorn zurück.

SO KOMMEN DAHLIEN IN DIE ERDE

Kaum eine andere Pflanze lässt sich so leicht setzen wie eine Dahlie. Wichtig: Bevor sie in die Erde kommt, wird sie erst einmal für ein paar Stunden in einen Eimer voller Wasser gelegt. Willst Du Deine Dahlien dann ins Beet setzen, hebst Du alle 50 bis 80 Zentimeter mit dem Spaten ein Loch aus. Bei dem Abstand können sich die Pflanzen ordentlich entwickeln und nach einem Regenguss trocknet der Wind wieder fix ihre Blätter. Auf dem Boden des Pflanzloches einfach noch 1 oder 2 Hände grobkörnigen Sand und frischen Kompost verteilen. Der verbessert den Wasserabzug auf lehmigen Böden und stärkt die Pflanze. Nachdem Du die Dahlienknolle in das 5 bis 10 Zentimeter tiefe Pflanzloch gelegt hast, wird gleich die Blütenstütze daneben gesteckt, an der sie später mit einem Strick locker fixiert wird. Achte darauf, dass Du dabei die Knolle nicht verletzt. Wie stabil die Stütze sein sollte, hängt letztlich von der Größe und Schwere der Blüten ab. Bei einigen Dahlien empfiehlt es sich, einen Pfahl zu setzen, bei anderen reicht ein schmaler Bambusstock. Die Dahlienknolle wird schließlich 2 oder 3 Fingerdick mit Erde bedeckt. Die alten Stängelansätze sollten dabei noch aus der Erde ragen. Mein  Tipp: Je tiefer Du die Dahlie setzt, desto sicherer ist sie vorm Frost und kann eventuell über den Winter in der Erde bleiben. Aber Du musst wissen, je tiefer du sie setzt, desto später entwickelt sie ihre Blüten.

 

Meine neue Leidenschaft: Dahlien gibt’s in tollen Formen und Farben. Morgens schnippele ich gerne einige für die Vase. Foto: frankskleinergarten.de

 

 

RECHTZEITIG FÜR EINE SCHÖNE BLÜTE SCHNIPPELN

Damit Deine Dahlien besonders kräftig wachsen und reichlich blühen, musst Du sie nach dem Austrieb „verziehen“. Es bleiben also nur die drei kräftigsten Triebe stehen, die anderen werden herausgezogen. So konzentrierst Du die in der Knolle gespeicherte Energie auf die verbliebenen drei Triebe. Das machst Du am besten, wenn die Triebe etwa 5 bis 10 Zentimeter hoch gewachsen sind. Zusätzlich kannst Du an dem mittleren Haupttrieb noch die Spitze abschnippeln. Dieses „pinzieren“ sorgt dafür, dass sich die verbliebenen Triebe ordentlich verzweigen. Geschnitten wird oberhalb einer Blattachse. Stehen bleiben Sollten 4 bis 5 Blattpaare.

BIETE DEINEN DAHLIEN GENÜGEND ZU FUTTERN UND ZU SAUFEN AN

Die Futtergewohnheiten Deiner Dahlie ist eigentlich nichts Außergewöhnliches. Sie freut sich schon über eine Handvoll Komposterde beim Anpflanzen im Frühjahr und einer zweiten Portion im Juli, kurz bevor sie blüht. Beim Düngen spielt es übrigens keine Rolle, ob Deine Dahlien nun im Beet oder im Kübel wachsen. Komposterde mögen sie immer und überall. Auch den einen oder anderen Schluck Brennnesseljauche, wissen sie durchaus zu schätzen. Meine Dahlien im Kübel muss ich mindestens alle drei Tage gießen – sonst trocknet die Erde zu sehr aus. Einmal die Woche reichere ich das Wasser mit Effektiven Mikroorganismen an. Das verbessert den Boden und den Dahlien schmeckt es. Im Beet kommen sie übrigens sehr gut mit Trockenheit zurecht. Dennoch solltest Du auch sie regelmäßig gießen, spätestens aber wenn die Pflanze schlapp aussieht. Weniger gut gefällt Dahlien übrigens Staunässe. Die lässt ihre Knollen schimmeln. Folge: Sie geht ein. Und das wollen wir ja nicht, oder?

 

Dahlien mögen es sonnig und wachsen sie im Kübel, wollen sie mindestens jeden dritten Tag gegossen werden – meinen  geht’s jedenfalls so. Foto: frankskleinergarten.de

 

 

IM SOMMER UM DIE DAHLIEN KÜMMERN

Falls Du beim Setzen noch keine Stützstäbe gesteckt hast, solltest Du das spätestens jetzt erledigen. Achte aber unbedingt darauf, dass Du die Knollen nicht verletzt. Kündigt sich ein Sturm oder starker Regen an, wäre es auch gut, wenn Du die Pflanzen zusammenbindest. Ansonsten könnten sie auseinanderbrechen. Verblühte Dahlien solltest Du regelmäßig „ausputzen“, also das Verblühte herausschnippeln. Das verlängert die Blütenpracht. Übrigens: Dahlien lassen sich im Beet ganz wunderbar mit Gräsern oder Stauden wie Herbst-Anemonen und Phlox kombinieren. Probier das mal aus. Es sieht grandios aus. Die schönste Wirkung erzielst Du, wenn Du Dahlien neben Stauden setzt, die zur selben Zeit blühen.

SO ÜBERSTEHEN DAHLIEN DEN WINTER

Dahlien sind in der Regel nicht winterhart! Du kannst sie natürlich ganz tief verbuddeln, dann macht der Frost ihnen vielleicht nichts aus. Dann blühen sie allerdings auch wesentlich später. Da die meisten Dahlien aber nun mal keinen Frost vertragen und sie auch nur mit wenig Erde bedeckt sind, solltest Du nach dem ersten Frost ganz fix die oberirdischen und verblühten Teile bis auf 5 oder 6 Zentimeter kürzen und danach die Knollen vorsichtig ausbuddeln. Nach dem Ausgraben untersuchst Du die Dahlien-Knollen auf Krankheiten. Faulige und beschädigte Stellen werden mit einem scharfen Messer herausgeschnitten. Danach versorgst Du die Schnittstelle mit Holzkohlepulver – das findest Du in jeder Tüte mit Grillkohle. Die Holzkohle desinfiziert. Sobald die Knollen abgetrocknet sind, lagerst Du sie schließlich in einem dunklen, trockenen Keller bei 4 bis 8 Grad. Jetzt noch feuchten Sand drüberstreuen und schon können sich Deine Dahlien in den verdienten Winterschlaf verabschieden – und vom Frühling träumen.

 

Ich mag’s bunt – auch im Dahlien-Garten. Gerne kombiniere ich meine Dahlien mit anderen Stauden, z.B. mit Phlox oder Herbst-Anemonen. Foto: frankskleinergarten.de

 

 

IM FRÜHJAHR GEHT’S WIEDER AB IN DEN GARTEN

Es kann durchaus passieren, dass die Knollen schon im Keller wieder austreiben. Aber keine Sorge, das ist kein Problem und völlig normal. Vor dem Einpflanzen werden die Triebe einfach etwas eingekürzt. Falls Du möchtest, kannst Du Deine Dahlien auch schon ab Anfang März in Töpfen gezielt vortreiben. Dann blühen sie früher und länger. Ansonsten kommen die Knollen ab Ende April, Anfang Mai ins Beet. Die Eisheiligen musst Du nicht abwarten. Späte Fröste können ihnen nun nichts mehr anhaben. Achte nur darauf, dass der Boden möglichst trocken ist. Und schon kannst Du Dich wieder auf eine tolle Blütenpracht im Spätsommer freuen.

 

 

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