DAS PERFEKTE BEET – SO KLAPPT’S

Du träumst von einem eleganten Rosenbeet? Oder willst ein schickes Staudenbeet anlegen? Klar, dass Du am liebsten sofort zu Schaufel und Spaten greifen möchtest. Aber stopp! Bevor Du losbuddelst, wird tief durchgeatmet und nachgedacht. Du musst Dir schließlich zuerst darüber klar werden, wie Deine Beete letztlich aussehen sollen und welche Pflanzen dafür überhaupt geeignet sind. Ansonsten könnte die Enttäuschung groß werden. Eine ordentliche Beetplanung erspart Dir daher viel Kummer. Kurz: Das perfekte Beet – so klappt’s.

 

 

WICHTIG: ERST WIRD GEZEICHNET, DANN GEBUDDELT

Ein guter Plan ist auch in diesem Fall das „A & O“! Dein Beet soll schließlich Harmonie ausstrahlen, perfekt und schön anzuschauen sein. Und es sollte wichtigen Insekten als Nahrungsquelle dienen. Damit es seine Wirkung voll entfaltet, musst Du es als Erstes skizzieren. Wichtig: Diese Skizze sollte einigermaßen maßstabsgetreu sein. Auf diese Skizze legst Du Transparentpapier und zeichnest darauf die Pflanzen, die Du setzen möchtest. Für jede Pflanzensorte verwendest Du eine andere Farbe, Bäume zeichnest Du als Kreise ein. Jedes Beet benötigt übrigens immer einen Akzent, der alle Blicke auf sich zieht. Das kann eine Pflanze, eine Skulptur oder ein Gefäß sein. Achte bei der Pflanzenauswahl darauf, dass es nahezu das ganze Jahr über blüht.

BEETGRÖSSE: WIEVIEL DARF ES DENN SEIN?

Als Faustregel gilt: Je breiter das Beet, desto besser. In einem 1- 1,5 Meter breiten Beet kannst Du nur einen schmalen Strauch und vielleicht noch ein oder zwei Reihen Stauden pflanzen. Das war’s. Hast Du hingegen 2 bis 2,5 Meter Breite eingeplant, ist Platz genug für mehrere Sträucher, Rosen und Stauden. In kleinen Gärten sind dagegen eher schmale Beete oder Pflanzstreifen die Regel. Auf alle Fälle solltest Du versuchen, Deine Beete so breit wie möglich anzulegen. Statt rechts und links des Rasens jeweils ein schmales Beet zu planen, legst Du lieber nur ein breites an. Und auf der gegenüberliegenden Seite platzierst Du eine Reihe von Pflanzkübeln. Ohnehin könntest Du überlegen, ob Du den Rasen nicht zugunsten Deiner Beete opfern möchtest. Für mich kommt das allerdings nicht in Frage. Ich brauche schließlich eine Spielfläche für meinen Golden Retriever Bruno.

 

Fingerhut ist eine grandiose Pflanze für den lichten Schatten. Das Spannende: Er säht sich gerne selber aus und wächst jedes Jahr wo anders. Auch daran solltest Du bei Deiner Beetplanung denken. Foto: frankskleinergarten.de/Frank Gerdes

 

 

DIE RICHTIGE PFLANZE FÜR DAS PERFEKTE PLÄTZCHEN

Nichts ist wichtiger für eine Pflanze als das richtige Zuhause. Nur wo sie sich wohlfühlt, entfaltet sie ihre ganze Pracht. Die eine steht gerne im prallen Sonnenlicht, die andere lieber im lichten Schatten. Die eine bevorzugt einen lehmigen Boden, eine andere mag’s eher sauer oder sandig. Diese Vorlieben solltest Du kennen. Dafür ist natürlich einiges an Recherche notwendig. Du musst die Bodenqualität überprüfen, die Lichtverhältnisse  beachten und die richtigen Pflanzen suchen und finden. Beispiel Schatten: Rosen und Lavendel werden sich dort nicht wohlfühlen. Sie blühen kaum, verkümmern und kränkeln im Halbdunkel vor sich hin. Lieber solltest Du Dich auf Pflanzen konzentrieren, die diesem Lichtverhältnis gewachsen sind. Versuche es mit Astilben, Akelei, Funkien, Fingerhut und Glockenblumen. Sie bringen Farbe in den Halbschatten. Farne und Efeu überraschen Dich mit ihren Blättern. Mein Tipp fürs perfekte Beet: Die Versuchung ist groß, alle Lieblingspflanzen dort zu setzen. Schöner und harmonischer wirken die Beete aber, wenn Du Dich auf wenige Arten beschränkst und sie in Gruppen setzt. Weniger ist in diesem Fall dann doch mehr!

WICHTIG FÜRS BEET: ACHTE AUF DIE PFLANZABSTÄNDE

Oft werden neue Stauden und Sträucher so eng gepflanzt, dass das Beet von Beginn an voll und üppig aussieht. Dabei vergisst man, dass die gerade gekauften Pflanzen noch wachsen und später mehr und mehr Platz benötigen. Nach wenigen Monaten machen sich die Pflanzen den Lebensraum streitig und behindern sich gegenseitig in der Entwicklung. Diesen Fehler solltest Du vermeiden. Besser ist es, Du hältst den empfohlenen Abstand ein. Nur so können die Pflanzen auf Dauer ihre Wirkung richtig und ungestört entfalten. Mein Tipp: Sollten Dich die Lücken stören, füll sie mit ein- oder zweijährigen Stauden, wie Schmuckkörbchen, Mohn oder Fingerhut. Die kannst Du locker auf der Fensterbank oder im Gewächshaus vorziehen. Manche auch einfach ab März oder April ins Beet säen. Diese Lückenbüßer lassen den anderen Pflanzen genügend Luft und Raum fürs Wachstum, da sie nach einer Saison das Beet schon wieder verlassen. Noch ein Tipp: Die Proportionen sind wichtig! In großen Gärten wirken große Pflanzen auf großen Flächen besser als in einem kleinen Garten auf kleinen Flächen.

 

Auf meiner Terrasse blühen und duften die schönsten Rosen. Sie wachsen in Kübeln. Als Kübelpflanzen grenzen sie die Terrasse vom übrigen Garten ab und schaffen so einen eigenen Raum, in dem man den Sommer ganz privat genießen kann. Foto: frankskleinergarten.de/Frank Gerdes

 

 

HARMONIE UND VIELFALT  STATT LANGEWEILE UND CHAOS

Für Dein Beet solltest Du nicht mehr als sechs unterschiedliche Pflanzen auswählen, ansonsten wirkt es unruhig und wild. Kunterbunt wäre auch nicht so schön. Farbliche Harmonie dagegen schmeichelt dem Auge. Entscheide Dich also für eine bestimmte Farbpalette. Mein Tipp: Teile Dein Beet in Zonen ein. Pro Zone setzt Du Pflanzen einer Farbe. Die Farbzonen können und sollen sich dann auch gerne wiederholen. So schaffst Du eine Symmetrie im Beet. Und: Denke daran, dass das Beet nicht nur im Hochsommer blüht, sondern Dir das ganze Jahr über Freude bereiten sollte. Darum gehören Frühblüher genauso hinein, wie Herbstblüher. Gräser und Immergrüne wie Buchsbaum sind auch toll. Sie geben dem Beet im Winter Struktur und lässt sich erst einmal Raureif auf ihnen nieder, wirkt das Beet geradezu märchenhaft. Du solltest auch auf Symmetrie achten. Setzt Du links eine Buchsbaumkugel, pflanze auch rechts eine.

PFLANZEN ZUSAMMENSTELLEN UND SETZEN – WAS KOMMT WOHIN?

In einem großen Garten mit breiten Beeten können kleine Bäume, große Sträucher oder Bambus immer einen tollen Hintergrund für eine Beetbepflanzung bilden. So kannst Du zudem ganz einfach Gartenräume bilden oder einen Sichtschutz für mehr Privatsphäre schaffen. In kleineren Gärten ist das leider selten möglich. Hier wachsen eher kleine Schnitthecken aus Ilex und Buchsbaum oder ranken sich im Beethintergrund Kletterpflanzen Mauern hoch. Davor kannst Du größere Sträucher, Koniferen  oder Ziergräser wie Chinaschilf setzen. Die Zwischenräume füllst Du mit Rosen, Stauden oder blühenden Ziersträuchern. Auch immergrüne Buchsbaumkugeln in unterschiedlichen Größen sehen hier toll aus. Davor wäre Platz für niedrige Edel- und Beetrosen und die meisten Stauden. Mein Tipp: Um langen, schmalen Beeten mehr Tiefe zu schenken, ist es sinnvoll, wenn Du einige dieser niedrigen Pflanzen in den hinteren Bereich setzt und im vorderen Bereich höhere, aber transparente Stauden wie das Argentinische Verbene im November aussäst. Das macht neugierig, lädt zum genaueren Hinsehen und Entdecken ein.

 

Storchschnabel passt ins klassische Cottage Beet, sieht neben Rosen toll aus und ist ein grandiose Bodendecker. Aber Achtung: Er wuchert und behindert andere Pflanzen im Wachstum. Foto: frankskleinergarten.de/Frank Gerdes

 

 

NICHT VERGESSEN: BODENDECKER UND BEETRAND

Es gibt Pflanzen, die machen sich im Nullkommanichts breit im Beet. Gold-Felberich gehört dazu, genauso wie verschiedene Storchschnabel-Arten. Der Vorteil dieser Pflanzen ist, dass sie als Bodendecker das Wachstum von Unkraut ziemlich schnell und wirksam eindämmen. Darum solltest Du sie unbedingt für Deine Beete einplanen. Je größer das Beet, desto mehr Bodendecker kannst Du pflanzen. Setze sie immer in kleinen Gruppen und achte auf Wiederholungen. Willst Du ein kleines Beet anlegen, empfehle ich Dir kompakte Polsterstauden wie Kriechender Günsel oder Frauenmantel. Du kannst sie auch sehr gut am Beetrand einsetzen. In vielen englischen Gärten werden Beete zudem damit eingefasst. Möchtest Du das auch, kann ich Dir dafür zum Beispiel Lavendel, Buchsbaum, niedrig wachsende Rhododendren oder Ilex empfehlen. Entscheidend für die Auswahl sind wieder die Boden- und Lichtverhältnisse.

MIT MULCH ODER EINEM VLIES UNKRAUT VERHINDERN

Kaum etwas schmerzt einen Gärtner mehr als ein liebevoll angelegtes Beet, das von wilden Kräutern geentert wird. Oft stürzen wir uns verzweifelt und mit Biss in den Kampf gegen diese Bösewichte und verlieren dann auf Dauer leider doch. Sie kommen einfach immer wieder und wieder. Vor allem Ackerwinde und Giersch können einem die Tränen in die Augen treiben. Willst Du keinen naturnahen Garten, solltest Du bei Deiner Planung an eine wasser- und lichtundurchlässige Folie bzw. ein Unkrautvlies denken. Je dicker und dichter, desto besser. Mit ihr deckst Du das ganze Beet ab und ritzt es nur dort ein, wo Du Deine Stauden oder Sträucher pflanzen willst. Nachdem Du Deine Stauden und Sträucher gesetzt hast, kannst Du die freiliegende Folie mit Rindenmulch abdecken. Alternativ kannst Du das Beet mit Rasenschnitt oder Heckenhäcksel mulchen. Einfach beides miteinander vermischen und mehrere Fingerdick zwischen den Pflanzen verteilen. Damit bekämpfst Du übrigens nicht nur das Unkraut und hältst den Boden im Sommer feucht, sondern führst dem Erdreich auch wieder wichtige Nährstoffe zu.

 

 

1 Kommentar

  • Viktoria Maisner
    18. Oktober 2017 12:45

    Hallo zusammen,
    wow, was für ein inspirierender Beitrag. Er gefällt mir sehr gut und gibt mir viele neue Ideen, wie ich bei der Gartengestaltung vorgehen kann. Besonder schön finde ich Steinwege in den Beten. Ich freue mich schon jetzt auf den Frühling, wenn man wieder alles neu gestalten kann und alles anfängt zu blühen.

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