EIN GARTEN FÜR BIENE, SCHMETTERLING UND CO. – MEINE TIPPS

Wenn’s im Garten summt und brummt, ist das ein gutes Zeichen. Dann ist diese Welt in Ordnung. Dann hast Du einen wichtigen Beitrag zum ökologischen Gleichgewicht geleistet. Bienen, Schmetterlinge und all die anderen kleinen und nützlichen Insekten finden bei Dir Nahrung, Unterschlupf und fühlen sich zuhause. Damit das aber passiert, muss Du Deinen Garten insektenfreundlich anlegen. Wie Du das machst und worauf Du dabei achten musst, verrate ich Dir hier.

 

 

SO LEGST DU EINEN GARTEN AN FÜR BIENE, SCHMETTERLING UND CO.

Du hast nur einen kleinen Garten oder nur einen Mini-Balkon? Kein Problem! Die Größe des Gartens oder des Balkons spielt überhaupt keine Rolle, wenn Du nützlichen Insekten eine Heimat bieten möchtest. So gehst Du vor: Als Erstes machst Du eine kleine Inventur. Schreibe fix auf, welche Pflanzen bereits in Deinem Garten oder auf dem Balkon wachsen. Dazu solltest Du Dir Standortbedingungen der Pflanzen notieren, damit Du sie später wieder an den richtigen Platz setzt – falls sie für die Umgestaltung ausgebuddelt werden müssen. Nachdem das erledigt ist, beginnt die Planung: Jetzt wird überlegt, welche Bereiche des Gartens umgestaltet werden sollen und wie sie zu Dir passen. Wer’s pflegeleicht mag, entscheidet sich vielleicht für eine Wildblumenwiese. Wer weiterhin frisches Gemüse ernten möchte, will natürlich seinen Küchengarten behalten. Andere legen großen Wert auf blühende Staudenbeete. Hast Du das für Dich geklärt, kannst Du mit der Pflanzenauswahl beginnen: Insektenfreundliche Pflanzen bleiben in Deinem Garten, weniger freundliches wird ersetzt. Bedenke dabei auch die unterschiedlichen  Blühzeiten – damit sich Schmetterling, Biene und Co. sich bei Dir wohl fühlen, sollte Dein Garten so bepflanzt werden, dass er vom frühen Frühjahr bis in den späten Herbst Nahrung liefert.

WAS FUTTERN NÜTZLICHE INSEKTEN? DIE RICHTIGEN PFLANZEN FÜR DEINEN GARTEN

Nicht jede Pflanze ist für den insektenfreundlichen Garten oder Balkon geeignet. Blühende Hortensien, Dahlien und Geranien sehen zwar toll aus, aber unseren kleinen Freunden bieten sie nichts – weder Nahrung noch Schutz. Anders sieht es mit Löwenzahn und Brennnessel aus. Bisher hast Du beides aus Deinem gepflegten Garten verbannt, nun solltest Du es wachsen lassen. Denn: Löwenzahn versorgt Bienen mit wertvollen Pollen und die Brennnessel ist wichtiges Futter für Raupen, die sich später in die schönsten Schmetterlinge verwandeln. Wenn Efeu Deine Hauswand hochklettert, wäre das ebenfalls prima. Efeu ist nämlich einer der wenigen echten Herbstblüher und verlängert die Nahrungsperiode für Bienen und Schmetterlinge. Dann bieten seine grüngelben, kugeligen Dolden von September bis Ende Oktober leicht zugänglichen Nektar für alle nützlichen Insekten. Zudem finden viele Nützlinge in seinem dichten Gewirr aus Trieben und immergrünem Laub ein sicheres Zuhause. Auch bienenfreundliche Kräuter eignen sich für jeden Garten und machen Nützlingen und Menschen eine Freude: Lavendel, Thymian oder Oregano lassen sich zudem wunderbar auf dem Balkon anpflanzen.

 

Die Fetthenne in meinem Vorgarten zeigt sich im schönsten Rot und lässt Insekten im Herbst nicht verhungern. Foto: frankskleinergarten.de/Frank Gerdes

 

 

ABWECHSLUNG IST WICHTIG – INSEKTENFREUNDLICHE VIELFALT

Ein englischer Rasen mag zwar gepflegt aussehen, bietet jedoch den nützlichen Insekten nicht genügend Nahrung, um zu überleben. Aber auch eine reichblühende Sommerwiese hat ihre Tücken: Zwar herrscht im Sommer ein Überangebot an Nahrung für Biene, Schmetterling, Hummel und Co., im Frühling und Herbst gehen unsere Freunde hier jedoch vergeblich auf Nahrungssuche. Darum ist es wichtig, dass Du übers Jahr verteilt Nahrung anbietest. Los geht’s im Frühling mit dem Frühlings-Krokus oder der Traubenhyazinthe. Sie sorgen für einen guten Start ins Jahr. Anschließend macht die Apfelblüte Bienen glücklich. Im Spätsommer sorgen schließlich Herbst-Anemone, Kissenaster, Minze, Strauchbasilikum oder Fetthenne  für ein letztes Festessen vor dem Winter. Du siehst: Es ist gar nicht so schwer übers Jahr verteilt, die kleinen Helferlein mit Nahrung zu versorgen.

DAMIT SIE SICH ZUHAUSE FÜHLEN – RÜCKZUGSMÖGLICHKEITEN SCHAFFEN

Immer im Herbst geht’s los: Dann werden viele Gärten für den Winter aufgeräumt. Hecken werden geschnitten, Beete gesäubert. Aber was dem Menschen gefällt, ist für alle Nützlinge ein Albtraum: Die meisten von ihnen finden in so einem Garten keine Rückzugsmöglichkeit für die kalte Jahreszeit. Es hilft allerdings schon, wenn Du einzelne „wilde Ecken“ bestehen lässt. Dort bieten Laubhaufen, Totholz und abgestorbene Stauden vielen nützlichen Insekten Unterschlupf und Sicherheit vor Frost und Schnee. Ein Steinhaufen an einem sonnigen Plätzchen ist für wärmeliebende Nützlinge ein kleines Paradies. Ein Mini-Teich sorgt im Sommer nicht nur für Abkühlung, sondern ist auch das Zuhause vieler Insektenarten wie der wunderschönen Libelle. In einem kleinen Garten leistest Du schon einen wichtigen Beitrag, wenn Du ein Insektenhotel aufstellst. Stellst Du es an einem vollsonnigen und witterungsgeschützten Platz auf, werden ziemlich fix zahlreiche Bewohner einziehen.

 

Auch in meinem kleinen Garten hängt ein Insektenhotel. Es bietet vielen kleinen Helfern Unterschlupf. Foto: shutterstock/photolike

 

 

BIO STATT CHEMIE – RICHTIG DÜNGEN UND SPRITZEN

Kompost ist des Gärtners Gold – heißt es so schön. Stimmt! Schließlich ist kaum ein anderer Dünger so nachhaltig, nährstoffreich und umweltverträglich. Zudem ist er einfach herzustellen: Du recycelst mit ihm Küchenabfälle wie Salate, Eierschalen, Kaffeesatz, Zwiebel- oder Kartoffelschalen und mixt sie mit Gartenabfällen wie Hecken- und Rasenschnitt. Schon nach kurzer Zeit kannst Du Deine Pflanzen mit dem besten Dünger der Natur verwöhnen. Einfach um die Pflanzen verteilen, einharken, gießen – fertig! Und möchtest Du etwas gegen die Blattläuse unternehmen, die an Deinen Stauden knabbern, solltest Du es ebenfalls mit natürlichen Mitteln versuchen und auf die Gilftkeule verzichten. Denn: Auch viele Nützlinge wie Schmetterling und Biene vertragen die chemischen Mittel oft nicht und werden so zu ungewollten Opfern. Versuch’s lieber mit alten Hausmitteln wie Brennnesseljauche. Allein damit kannst Du schon viele Schädlinge vertreiben.

IM INSEKTENFREUNDLICHEN GARTEN IST KEIN PLATZ FÜR TODESFALLEN

Das kennen wir alle: An lauen Sommernächten wollen wir eigentlich gemütlich auf der Terrasse sitzen und den Sternenhimmel genießen, werden aber stattdessen von Mücken gequält und genervt. Um dem zu entgehen bauen viele Gartenbesitzer UV-Fallen auf, die die auch nützliche Insekten töten. Das muss nicht sein! Stell doch einfach einige Töpfchen mit Lavendel, Zitronenmelisse und Oregano auf Deine Terrasse. Du wirst sehen, die Mückenplage ist ziemlich fix beendet und keiner Biene wird Leid angetan. Was nur wenige wissen: Auch Lichtverschmutzung ist für viele Nützlinge schädlich. Da die Insekten vom Licht angezogen werden, umkreisen sie die Gartenbeleuchtung oft bis zur völligen Erschöpfung oder krabbeln sogar in die Lampen hinein – ein Todesurteil. Verzichte also auf eine dauerhafte Gartenbeleuchtung bei Nacht. Du könntest eine Zeitschaltuhr verwenden und das Leuchten zeitlich begrenzen –  so sparst Du Strom und hilfst so unseren nützlichen Insekten.

 

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