Ich bin ein ganz großer Phlox-Fan. Egal, ob Stauden- oder Rosenbeet – Phlox schenkt ihnen immer das gewisse Etwas. Kein Wunder, schließlich gehört die Hohe Flammenblume, wie Phlox auch genannt wird, zu den farbenprächtigsten Sommerblühern. Und das Beste: Es ist eine remontierende Staude, d.h. wenn Du rechtzeitig die verblühten Dolden abschnippelst, blüht sie einige Wochen später noch einmal. So kannst Du die Blütezeit Deiner Flammenblumen bis weit in den Herbst verlängern. Worauf Du dabei achten musst und warum sich ein Rückschnitt immer lohnt, habe ich Dir hier fix notiert.

PHLOX: WANN ES SICH ZU SCHNIPPELN LOHNT
Wie Rittersporn, Katzenminze oder Chrysanthemen gehört Phlox zu den Stauden, die nach einem Rückschnitt ein weiteres Mal blühen. Wenn Du also zur rechten Zeit bei dem Phlox die Schere ansetzt, bedankt er sich mit Blüten bis weit in den Herbst. Die Pflanze kann ihre ganze Kraft nun nämlich noch einmal in die Blüte stecken, anstatt in die Bildung von Samen. Sobald die ersten Blüten verwelkt sind, geht’s los. Aber Achtung – die Dolden sollten noch nicht gänzlich verblüht sein, denn dann hat die Flammenblume schon zu viel Kraft in die Bildung der Samen gesteckt und könnte für eine erneute Blüte schon zu schwach sein. Das Schnippeln an sich ist ganz simpel: Du setzt ganz einfach Deine scharfe Gartenschere über dem oberen Blattpaar an und schneidest dort die Blütendolde ab. Du kannst sicher sein, schon bald treiben die neuen Blütenknospen aus und Du kannst im Spätsommer und Herbst ein weiteres Blütenglück genießen.
SO LÄSST SICH DIE BLÜTEZEIT NACH HINTEN VERSCHIEBEN
Phlox lässt sich nicht nur durch gezieltes Schnippeln zu einer weiteren Blüte anregen, Du kannst auch die gesamte Blütezeit Deiner Flammenblume nach hinten verschieben. Das geht mit einem kleinen Trick: Du musst ganz einfach Ende Mai/Anfang Juni, noch vor der Knospenbildung, einzelne Triebe etwas einkürzen. Das fördert die Verzweigung der Flammenblume und lässt sie später blühen. Allerdings gestehe ich: In meinem Garten werden nicht alle Triebe so eingekürzt. Einige lasse ich munter weiter wachsen. So öffnet ein Teil zur regulären Zeit die Blüten, die anderen etwas später. So kannst Du Dich extra lange an den wunderbaren Blüten erfreuen. Diesen Trick nennt man übrigens den Chelsea Chop. Die Engländer machen das schon ganz lange so.

GRUNDSÄTZLICH GEFRAGT: WANN WIRD ZURÜCKGESCHNITTEN?
Sobald der Phlox verblüht und vollständig verdorrt ist, kannst Du ihn zurückschneiden. Die meisten machen das schon im Herbst. Ich nicht. Ich lasse ihn den Winter über stehen und setze erst im Frühjahr die Schere an, kurz vor dem Neuaustrieb. Zum einen sieht das hübsch aus, wenn sich der Raureif an einem Wintertag auf die Pflanze legt und zum anderen bieten die abgestorbenen Stängel ein wichtiges Winterquartier für so manches Insekt. Wenn der Frühling schließlich in meinem kleinen Garten angekommen ist, schnippele ich den verblühten Phlox direkt über dem Boden ab. So kann er ganz ungestört wieder austreiben.
NOCH MEHR BLÜTEN – PHLOX DURCH TEILEN VERMEHREN
Alle fünf bis acht Jahre solltest Du Deinen Phlox im Herbst teilen. Häufiger ist eigentlich nicht notwendig. Willst Du die geteilten Flammenblumen dann neu pflanzen, achte bitte darauf, dass an der Stelle noch kein anderer Phlox gestanden hat. Denn es gilt ähnlich wie bei den Rosen: Flammenblume auf Flammenblume blüht nicht! Sinnvoll wäre so eine Pflanzung nur, wenn Du vorher den Boden austauschst und einem eventuellen Nematodenbefall mit Tagetis entgegenwirkst. Deinen Phlox zu teilen, geht übrigens ganz fix: Zunächst hebst Du die Flammenblume ganz vorsichtig mit der Grabegabel aus der Erde. Achte dabei darauf, dass Du so wenige Wurzeln wie möglich verletzt. Jetzt kannst Du den Wurzelballen in drei oder vier faustgroße Stücke teilen. Das machst Du mit einem scharfen Messer oder mit dem Spaten.

DAMIT ER PRÄCHTIG BLÜHT – PHLOX RICHTIG DÜNGEN
Dein winterharter Phlox ist eine bescheidene Pflanze. Sie verlangt nur wenig Aufmerksamkeit und Zuneigung. Allerdings musst Du die Flammenblume wenigstens einmal im Jahr ein wenig verwöhnen. Es genügt allerdings schon eine ordentliche Portion Komposterde und Dein Phlox ist glücklich. Den Kompost verteilst Du am besten im Frühjahr und arbeitest ihn mit der Gartenkralle ordentlich ein, nachdem Du die verblühten und verdorrten Stängel bodennah heruntergeschnitten hast. Noch ein Tipp: Über den Sommer könntest Du den Boden rund um Deinen Phlox mit Rasenschnitt mulchen. Du verteilst das gemähte Gras rund um die Flammenblumen fingerdick und lässt es einfach liegen. Es hält den Boden feucht, verhindert das Wachstum von Unkraut und weil der Rasenschnitt sich mit der Zeit zersetzt, wird der Boden mit wichtigen Nährstoffen versorgt. Dein Phlox wird es Dir mit prächtigen Blüten danken.
Schreibe einen Kommentar