Vielerorts verabschiedet sich nun der Sommer und der Herbst hält Einzug. Man spürt es, man kann es sogar schon riechen. Die Nächte werden kälter, die Tage kürzer. Melancholie schwebt über unseren Gärten. Ein Hauch von Abschied liegt in der Luft. Aber: Wir haben Glück, denn der September schenkt uns noch einige warme Tage. Das ist Balsam für unsere Seele. So können wir noch nach Herzenslust pflanzen, schneiden, ernten. Ganz entspannt, ganz gemächlich, gedankenverloren. Und wenn wir Glück haben, wird’s endlich auch mal wieder regnen. Wenigstens einige Tage, damit sich unsere Gärten von der Dürre erholen können. Auch im September gibt es im Garten einiges zu tun. Das solltest Du erledigen – Du kannst es hier lesen oder Dir einfach den neuen „Stengel & Strauch“-Podcast anhören:
IM SEPTEMBER HERBSTPFLANZEN KAUFEN
Langsam verblassen unsere Sommerblumen. Ihre Blühzeit neigt sich dem Ende entgegen. Jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt, um Terrasse, Balkon und Fensterbank mit Winterastern, Erika, Purpurglöckchen, Gartenchrysantheme oder Bergende aufzupeppen. Die meisten Pflanzen des Herbstsortiments sind winterharte Stauden. Du kannst sie ganz wunderbar in Schalen, Kästen und Töpfen arrangieren. Du solltest sie möglichst eng setzen, das macht ihnen nichts aus – sie sind schließlich schon ausgewachsen. Benutze eine gute Pflanzerde, die schön locker bleibt. Düngen musst Du Deine Herbstbepflanzung nicht. Ausnahme: Winterastern. Sie wissen eine wöchentliche Portion Flüssigdünger zu schätzen. Tipp: Ist der Winter vorüber, nimmst Du die Herbstbepflanzung aus den Schalen und setzt sie ins Beet. Dort werden sie sich schließlich einwurzeln und im kommenden Herbst für weitere Farbtupfer im Garten sorgen.
IN DIESEN TAGEN CLEMATIS SETZEN
Du solltest Deine Clematis unbedingt jetzt pflanzen, dann kannst Du Dich schon im kommenden Jahr über die tollen Blüten freuen. Clematis fühlen sich in einem lockeren und feuchten Boden wohl. Das Wasser sollte allerdings problemlos abziehen können, denn Staunässe schadet den Wurzeln und schadet daher der Clematis. Egal, ob ihr neues Plätzchen sonnig oder schattig ist – für nahezu jeden Standort gibt’s die passende Clematis. Um sie richtig zu pflanzen, hebst Du ein 40 bis 50 Zentimeter tiefes Loch aus und lockerst auch noch den Boden. Bei stark lehmigen Böden legst Du noch eine 10 Zentimeter dicke Drainageschicht aus Kies hinein. Die meisten Clematis werden so tief gesetzt, dass der bisherige Topfballenrand mindestens 8 Zentimeter unter der Erdoberfläche liegt. Schließlich wird gegossen und rund um die Pflanze eine dicke Mulchschicht verteilt – Clematis mögen es nämlich dauerhaft feucht an den Füßen. Natürlich hast Du auch an eine Klettermöglichkeit für Deine neue Pflanze gedacht, oder?
JETZT NOCH FIX RASEN AUSSÄEN
Neben dem Frühsommer ist der frühe Herbst der ideale Zeitpunkt, um Rasen auszusäen. Kein Wunder, schließlich lockt uns die Sonne nun nicht mehr ganz so oft nach draußen und der Rasen wird daher weniger strapaziert. Und wer sich jetzt damit beeilt, wird sich noch vor dem ersten Frost über einen neuen Rasen freuen können. So wird’s gemacht: Als Erstes wird der Boden aufgelockert und von Wurzelresten, Unkraut und Steinen befreit. Ausgesät wird an einem windstillen Tag. Das Saatgut vorsichtig einharken und die Fläche anschließend mit einem sanften Strahl aus dem Gartenschlauch ordentlich bewässern. Damit die Vögel und andere Tiere das Saatgut nicht wegfuttern, wird die Fläche mit Flatterband geschützt. Ist das Gras schließlich ca. 10 Zentimeter hoch, kann das erste Mal gemäht werden. Übrigens: Auch eine Nachsaat ist noch möglich.
IM SEPTEMBER PFINGSTROSEN PFLANZEN
Ein Cottage Garten ohne Pfingstrosen? Mittlerweile unmöglich! Jetzt werden sie wieder in den tollsten Farben angeboten. Also zugreifen und einpflanzen. Aber Achtung: Pfingstrosen benötigen ein sonniges oder wenigstens ein helles Plätzchen im Halbschatten. Und sie brauchen Platz. Viel Platz. Also setze die Staudenpfingstrose mit einem Abstand von mindestens 80 Zentimetern zur nächsten Pflanze. Strauchpfingstrosen benötigen sogar noch mehr Platz. Sie müssen rundherum ca. 1,5 Meter Raum haben. Der Boden sollte locker und durchlässig sein, Staunässe mögen beide überhaupt nicht. Die Knospen der Staudenpfingstrosen dürfen nicht tiefer als 3 Zentimeter in der Erde liegen, ansonsten blüht sie kaum. Die Strauchpfingstrose wird so tief gepflanzt, dass die Veredelungsstelle mindestens 15 Zentimeter unter der Erde liegt.
JETZT REGELMÄßIG NACH DEN ÄPFELN SCHAUEN
Ab September solltest Du mindestens einmal die Woche prüfen, ob Deine Äpfel gepflückt werden können. Dazu nimmst Du einen Apfel in die Hand, hebst ihn an und drehst ihn ein wenig. Löst er sich ohne Druck und Ziehen vom Ast, ist er reif. Aber Achtung: Jetzt nichts erzwingen. Ein reifer Apfel trennt sich freiwillig vom Baum. Deine unbeschadeten Äpfel lagerst Du am besten an einem kühlen und dunklen Ort. Dort sind sie oft Monate haltbar. Haben die Früchte jedoch Druckstellen oder andere Schönheitsfehler, solltest Du sie besser zu Apfelmus verarbeiten und einkochen oder einfrieren. Du könntest auch mit ihnen einen leckeren Kuchen backen oder sie zu Saft verarbeiten.
PFLANZZWIEBELN KOMMEN IN DIE ERDE
Ab jetzt wird wieder gebuddelt: Kein Wunder, schließlich werden in den Geschäften wieder die Zwiebeln für Krokusse, Tulpen, Traubenhyazinthen, Märzenbecher oder Narzissen angeboten. Die einen Zwiebelpflanzen mögen es eher sonnig, andere vertragen auch den Halbschatten. Die einen kommen ins Beet, andere kannst Du auch in den Rasen setzen. Eines haben alle gemeinsam – sie schätzen einen durchlässigen Boden. Das musst Du wissen: Blumenzwiebeln werden doppelt so tief gesetzt, wie sie hoch sind. Kleinere Zwiebeln wie zum Beispiel Krokusse werden in größeren Gruppen in eher flächige Löcher gesetzt. Pflanzt Du Tulpen und Narzissen, verbuddele immer mindestens 5 Zwiebeln in einem größeren Loch. Grund: Eine einzelne Tulpe oder Narzisse wirkt eher traurig, nur in Gruppen schinden sie Eindruck. Aber mach Dir mit dem Setzen der Pflanzzwiebeln jetzt keinen Stress – Du kannst sie seelenruhig bis zum ersten Frost verbuddeln.
IN DIESEN TAGEN DEN GARTEN AUFRÄUMEN
In diesen Tagen lohnt es sich, im Garten klar Schiff zu machen. Allerdings sollte Dir bewusst sein, dass es dabei nicht auf Akkuratesse ankommt, vielmehr werden die Pflanzen auf den Winter vorbereitet. Dabei achten wir auch darauf, dass genügend Unterschlupfmöglichkeiten für Insekten und Kleintiere übrig bleiben. So machst Du es richtig: Vergilbtes und abgestorbenes Laub wird abgeschnippelt. Abgefallene und kranke Rosenblätter sammelst Du auf, sie wandern in den Hausmüll. Das verhindert, dass Pilzkrankheiten im Boden überwintern. Abgestorbene Stauden kannst Du abschnippeln, gesunde Stauden bleiben stehen. In ihnen werden wichtige Nutzinsekten überwintern. Den Boden in den Beeten befreist Du noch einmal vom Unkraut und lockerst ihn auf. Schließlich wird die Gartendeko eingelagert. Du wirst sehen, Dein Garten wirkt gleich wieder viel aufgeräumter.
JETZT GIBT ES REICHLICH FÜR DEN KOMPOST
Kompost ist das Gold des Gärtners. Kaum etwas anderes tut Deinen Pflanzen so gut wie diese Erde. Und gerade jetzt fällt bei der Gartenarbeit wieder jede Menge Pflanzenmaterial an, die Du fürs Kompostieren nutzen kannst. Das darf auf den Kompost: gehäckselte Äste, Laub, Rasenschnitt, Samenunkräuter, aber auch Eierschalen, Kaffeesatz und Teeblätter. Achtung: Pflanzenteile, die durch Pilzkrankheiten vorzeitig abgestorben sind, haben nichts auf dem Kompost zu suchen. Sie werden mit dem Hausmüll entsorgt. Das gilt auch für Rosenblätter, die von Mehltau befallen sind. Ebenfalls in den Hausmüll gehören Samenunkräuter, die schon Samen angesetzt haben. Außerdem: Salatreste mit Dressing, Fleisch, Knochen, Kunststoffe, gebeiztes und lackiertes Holz, Zitrusfrüchte und Wurzelunkräuter.
IM SEPTEMBER NOCH FIX EINEN OBSTBAUM PFLANZEN
Obstbäume im Container oder mit Ballen kannst Du bei frostfreiem Wetter bis ins Frühjahr einpflanzen. Günstiger ist es aber, wenn Du auf wurzelnackte Ware zurückgreifst. Die gibt’s nun vielerorts in den Baumschulen und Gartencentern, in manchen Regionen auch erst etwas später. Du wirst sehen, die Auswahl an wurzelnackten Obstgehölzen ist groß. Du solltest Dir vorm Kauf also überlegen, was in Deinem Garten wachsen soll und kann. Achte darauf, dass Du Dein Obstgehölz schließlich in ein genügend großes und tiefes Loch setzt. Lockere den Untergrund vorher ordentlich auf. Die Veredelungsstelle Deines Obstbaumes sollte eine Handbreit über der Bodenoberfläche liegen. Bleibt die Bodentemperatur bei mindestens 5 Grad Celsius wird er noch richtig gut anwachsen. Im kommenden Frühjahr wird er dann das erste Mal geschnitten.
EIN WINTERQUARTIER FÜR DEN IGEL BASTELN
Ab September sind die Igel wieder auf der Suche nach einem kuschligen Zuhause für frostige Wintertage. Wenn Du so einen Stachelritter in Deinem Garten beherbergen möchtest, solltest Du ihm spätestens im September einen geeigneten Unterschlupf anbieten. Ein passendes Zuhause lässt sich für den Lütten ganz einfach bauen: An einer geschützten Stelle unter Deinen Sträuchern legst Du etwas trockenes Laub oder Stroh aus, darauf stellst Du eine umgedrehte Obstkiste, an deren schmalen Seiten Du die Wände entfernt hast. Nun deckst Du das Ganze mit trockenem Laub und Zweigen ab. Du musst allerdings darauf achten, dass Du einen etwa 30 Zentimeter langen Laubengang zum Innern der Kiste offen lässt. Und schon hast Du eine wunderbare Igel-Höhle, die bestimmt dankend angenommen wird.
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