Der Winter war jetzt wirklich lang genug, oder? Ich finde, wir könnten jetzt wieder so langsam loslegen. Jetzt werden die ersten Samen nachhaltig ausgesät. Egal, ob im Gewächshaus oder auf der Fensterbank – jetzt wird vorgezogen! Aber Achtung: Es gilt einiges zu beachten, damit Du auch wirklich kräftige und gesunde Pflanzen heranziehst und nicht am Ende nicht mehr weißt wohin damit, weil’s zu viele geworden sind. Hier meine wichtigsten Tipps fürs nachhaltige Aussäen.

SAMEN IST NICHT GLEICH SAMEN
Es ist wie mit den Nachbarn: Es gibt freundliche Nachbarn, weniger freundliche Nachbarn und welche, die man eigentlich kaum zu Gesicht bekommt. Nachbar ist also nicht gleich Nachbar – genauso ist es mit den Samen, die Du nachhaltig aussäen willst. Du musst drei Gruppen unterscheiden: Die erste Gruppe sind die Lichtkeimer. Die dürfen nach der Aussaat nicht mit Erde bedeckt werden. Du streust die Samen einfach aus und lässt sie oben auf der Erde liegen. Dill, Kümmel und die Akelei gehören dazu, genauso wie Sonnenhut und Löwenmäulchen. Dann gibt es die Gruppe der Dunkelkeimer. Diese Samen werden im Gegensatz zur ersten Gruppe mit Erde abgedeckt. Dazu gehören Rittersporn, Kapuzinerkresse, Stiefmütterchen, Stockrose und Feldsalat genauso wie Borretsch, Bechermalve und Kürbis. Zu guter Letzt gibt’s noch die Kaltkeimer. Diese Samen sprießen nur, wenn’s vorher richtig schön kalt, am besten frostig, war. Richtig schicke und edle Blumensamen aus England bekommst Du übrigens hier.

AUSSÄEN ZUM RICHTIGEN ZEITPUNKT: WAS KOMMT WANN DRAN?
Viele Gemüsesorten lassen sich mit Erfolg auf der Fensterbank vorziehen: Tomaten, Paprika, Pepperoni, Auberginen, Physalis, Salat, Lauch, Zucchini, Mangold, Kürbis, Gurken und Melonen. Auch Kohlrabi, Broccoli, Blumenkohl und andere Kohlsorten kannst Du ohne großen Aufwand, aber mit längerer Keimdauer, vorziehen.Willst Du jetzt allerdings direkt ins Beet säen, musst Du aufpassen: Achte darauf, dass die Pflanzen frostfest sind. Das gilt für Blumen genauso wie für Gemüse. Radieschen vertragen zum Beispiel ohne Probleme das wechselhafte Wetter im März. Du kannst sie übrigens bis Ende des Sommers nachsäen und hast so immer was Knackiges auf dem Tisch. Auch Möhren vertragen ohne weiteres Bodenfrost, brauchen aber länger bis zur Erntereife. Auch Salat kannst Du schon im März im Gewächshaus aussäen. Auf alle Fälle solltest Du jedoch darauf achten, was auf den Samentütchen steht.

NACHHALTIG AUSSÄEN – SO GEHST RICHTIG DU VOR
Eigentlich ist die ganze Sache total einfach: Willst Du in einem Tontopf aussäen, musst Du das Gefäß erst einmal reinigen. Am besten mit klarem Wasser und einer Wurzelbürste. Jetzt legst Du Dir die Samentütchen bereit und beschriftest schon mal die Etiketten, die Du später in die Erde steckst. Anschließend kommt die Erde in die Töpfe. Du drückst sie an den Seiten ein wenig an, glättest sie und befeuchtest sie schließlich mit einer feinen Brause. Nun verteilst Du gleichmäßig die Samen. Achtung: Nicht zu viele ausstreuen. Weniger ist hier oft mehr. Je nachdem was Du ausgesät hast, werden die Samen nun mit einer feinen Schicht Aussaaterde bestreut oder einfach nur vorsichtig ein Stück in die Erde gedrückt. Zu guter Letzt deckst Du das Ganze noch mit einer durchsichtigen Haube ab und stellst es an einen hellen Ort – vielleicht auf die Fensterbank oder in Dein Gewächshaus.

ENDLICH! ES WÄCHST WAS – UND NUN?
Wenn sich die Sämlinge dicht an dicht in der Saatschale drängen, musst Du sie vereinzeln. Gärtner nennen das „pikieren“. Dazu sollten die Pflänzchen aber mindestens schon die ersten zwei Blattpaare tragen. Du füllst ein Gefäß mit Anzuchterde und drückst mit dem Pikierstab ein kleines Loch hinein. In dieses Loch hältst Du schließlich die Wurzeln des zarten Pflänzchens und drückst es seitlich an. Von den Wurzeln hast Du allerdings zuvor die Spitzen abgeknipst.

PRAKTISCHE HELFER FÜRS NACHHALTIGE AUSSÄEN
Besonders nachhaltig ist es, wenn Du Deine Pflanztöpfe für die Aussaat selber bastelst. Am leichtesten geht das mit einem „Pot Maker“. Damit stellst Du aus altem Zeitungspapier die entsprechenden Gefäße her. Super: Wenn’s so weit ist, kannst Du diese Töpfe aus Zeitungspapier mit den Pflänzchen an ihr finales Plätzchen setzen. So einen „Pot Maker“ bekommst Du im Gartenshop von frankskleinergarten.de. Im Garten-Center findest Du praktische Mini-Gewächshäuser aus Plastik. Ich finde die ja nicht so toll. Mir gefällt das Zimmergewächshaus „Victoria“ aus dem Gartenshop von frankskleinergarten.de besser. Es ist stabil, aus Gusseisen und sieht einfach nur schick aus. Davon hast Du das ganze Jahr über etwas. Besonders nachhaltig sind übrigens auch Pflanzenetiketten aus Schiefer. Die kannst Du mit einem Wachsstift beschriften und immer wieder benutzen. Solche Schiefertafeln fürs Gemüse-und Blumenbeet bekommst Du hier.
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