Jetzt geht’s so langsam wieder los mit der Aussaat. Endlich! Die ersten Samen kommen in die Erde – auf der Fensterbank, im Frühbeet oder im Gewächshaus. Es gibt schließlich genügend Gemüse und Blumen, die schon in diesen Tagen in die neue Gartensaison starten wollen. Wenn sie jetzt in die Erde kommen, werden sie später reichlich Früchte tragen und üppig blühen. Das Beste: Die Aussaat fühlt sich schon fast an wie ein echter Frühling – und das im Winter. Worauf Du unbedingt achten solltest, habe ich Dir hier fix notiert.

WER JETZT SCHON IN DIE ERDE WILL
Wer Tomate, Auberginen, Paprika, Kohlrabi und Radieschen ernten oder sich an Hornveilchen, Löwenmäulchen und Schmuckkörbchen erfreuen möchte, der sollte jetzt mit der Aussaat loslegen. Ein Blick auf das Samentütchen verrät Dir die optimale Keimtemperatur und damit den idealen Ort für die Anzucht. Auf dem Tütchen steht auch die Keimzeit, sowie die richtige Aussaattiefe. Paprika und Tomate schätzen eine Temperatur von ca. 22 Grad Celsius. Sie fühlen sie sich in diesen Tagen auf der sonnigen Fensterbank am wohlsten. Wer es kühler mag, wird im Gewächshaus oder im Frühbeet ausgesät. Wichtig: Achte darauf, dass die Samen von Lichtkeimern wie Möhre oder Sellerie nicht mit Erde bedeckt werden.
FENSTERBANK, FRÜHBEET ODER GEWÄCHSHAUS?
Sommerblumen wie die einjährige Duftwicke kannst Du jetzt auf der Fensterbank oder im Gewächshaus vorziehen. Das spart Geld und die Auswahl an Samen ist wesentlich größer, als das Angebot an vorgezogenen Wicken. Löwenmäulchen werden von Januar bis März ausgesät. Sie sind Lichtkeimer. Ihre Samen werden nur leicht auf die Erde gedrückt. Sie keimen bei 20 Grad auf der Fensterbank. Hornveilchen, Lupine und Bartnelke werden nun ebenfalls ausgesät. Manche Pflanzen sind Kaltkeimer – so wie Stockrose, Glockenblume oder Akelei. Ihr Saatgut benötigen zuerst einige Tage Kälte, bevor es keimt. Darum ab damit in den Kühlschrank. In der Regel gilt das aber nur für selbst geerntetes Saatgut, gekauftes ist meist schon vorbehandelt. Auch Dein Gemüse kannst Du nun vorziehen: Auberginen, Knollensellerie, Melone, Paprika, Pepperoni, Chili und Tomate kommen zunächst auf die Fensterbank. Radieschen und Spinat keimen schon im Gewächshaus. Blumenkohl, Kohlrabi und Porree schätzen das Frühbeet.

DIE RICHTIGE ERDE IST WICHTIG FÜR DEN ERFOLG DER AUSSAAT
Für Deinen Ernteerfolg ist vor allem die richtige Erde entscheidend. Normale Blumenerde ist viel zu nährstoffhaltig. Die Pflanzen wachsen zu schnell und werden anfälliger für Krankheiten. Benutze für die Aussaat spezielle keimfreie Anzuchterde. Wenn’s beim ersten Mal nicht gleich klappt – einfach weiter versuchen. Die häufigsten Probleme wie Schimmel oder langwüchsige Keimlinge lassen sich durchs Optimieren von Licht, Temperatur und Feuchtigkeit schnell in den Griff bekommen. Und mit ein wenig Übung wirst auch Du zum Aussaatprofi.
AUSSAAT – SO MACHST DU ES RICHTIG
Bevor Du das Saatgut Deiner Paprika in einer Anzuchtschale mit angefeuchteter Erde verteilst, sollte es vorher eine Nacht in kühlem Wasser quellen. So keimt es schneller. Sind die Samen verteilt, bedeckst Du sie leicht mit Erde – ganz so, wie es auf dem Samentütchen steht. Dafür verwendest Du am besten ein Erdsieb. Das verhindert Klümpchenbildung. Alternativ kannst Du die Samen aber auch mit Vermiculit bedecken. Das speichert die Feuchtigkeit und schimmelt nicht. Ist das Saatgut bedeckt, wird die Erde sachte festgedrückt. Dafür kannst Du einen Suppenlöffel nehmen oder einen extra dafür gefertigten Andrückstempel. Die gibt’s im Gartencenter. Jetzt musst Du nur noch alles vorsichtig anfeuchten. Nicht zu viel, nicht zu wenig. Dein Fingerspitzengefühl ist gefragt. Am einfachsten ist es, wenn Du dafür eine Blumenbrause benutzt. Aber Achtung: Lichtkeimer werden nicht mit Erde bedeckt.

ERST WIRD PIKIERT, DANN GEHT’S AB IN DEN GARTEN
Haben sich schließlich nach einigen Tagen neben den spitzen Keimblättern noch ein oder zwei Blattpaare gebildet, vereinzelst Du die Pflänzchen mit einem speziellen Pikierholz und setzt sie in spezielle Anzuchttöpfe mit Erde. Tipp: Pflanze sie etwas tiefer, so verwurzeln die Pflänzchen besser und werden kräftiger. Jetzt hälst Du die Setzlinge weiterhin feucht. Nun dürfen sie auch etwas kühler stehen. Eventuell musst Du die Pflanzen vorm Auspflanzen noch einmal umtopfen.
PRAKTISCHE HELFER FÜR DEINE AUSSAAT
Im gut sortierten Gartencenter findest Du Aussaatplatten aus Holzfaser. Sie bestehen aus mehreren Vertiefungen, die sich später alle einzeln abtrennen lassen. Jede Vertiefung wird mit Anzuchterde gefüllt und mit einem Samen bestückt. Die einzelnen Anzuchtgefäße der Platte zersetzen sich später im Boden und hinterlassen keine Rückstände, zudem können sie von den Pflanzen durchwurzelt werden. Genauso gut kannst Du dafür aber auch übrig gebliebene Eierkartons verwenden. Statt einer Gießkanne solltest Du unbedingt die schon erwähnte Blumenbrause zum Feuchthalten der Erde benutzen. Sie ermöglicht ein Gießen, ohne dass das das Saatgut weggespült wird. Praktisch: Die Aussaathilfe. Das ist ein Brettchen mit zwölf kleinen Stacheln. Du drückst es auf die Erde in der Anzuchtschale und schaffst so entsprechend viele gleich große Vertiefungen, in die Du die Samen legst. Dank der Aussaathilfe stehen die Keimlinge nicht zu eng zusammen und Du sparst Dir das Pikieren.
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