IGEL IM GARTEN – MEINE 6 TIPPS

Ein Garten ist mehr als nur ein Ort der Erholung. Er ist auch das Zuhause von vielen, vielen kleinen und größeren Tieren. Dazu gehört auch der Igel. Unser Garten ist für ihn Nahrungsquelle und Rückzugsort. Hier bringt er seine Jungen zur Welt, hier verschläft er den Winter. Damit er sich in unserem Garten aber auch wirklich sicher und geborgen fühlt, musst Du einiges beachten. Was Du tun kannst, damit sich der Igel in Deinem Garten zu Hause fühlt, habe ich Dir hier notiert. Das sind meine 6 Tipps für einen igelfreundlichen Garten.

 

Damit sich ein Igel in Deinem Garten zuhause fühlst, solltest Du  möglichst keine Chemie und wenig Plastik bei der Gartenarbeit nutzen. Igel mögen es nämlich natürlich. Foto: Anne Coatesy/shutterstock

 

 

WICHTIG: EIN- UND AUSGÄNGE FÜR IGEL

Ein Igel liebt seine Freiheit. Davon kann er nicht genug bekommen. Vielleicht ist das der Grund, warum sein Revier bis zu 100 Hektar groß sein kann und er wirklich gut zu Fuß ist. Darum solltest Du unbedingt Durchgänge zu Deinem und den Nachbargärten schaffen. Eine Hecke eignet sich dafür prima oder ein Staketenzaun. Weniger gut für Igel sind Maschendrahtzäune oder Zäune aus Drahtgeflechten. Daran können Igel leicht hängen bleiben und sich schließlich verletzten. Mein Tipp: Wenn Du einen Komposthaufen in Deinem Garten hast, mache ihn bitte für den Igel zugänglich. Zum einen finden die Tiere dort Unterschlupf, zum anderen die leckerste Nahrung. Ein ebenerdiges Loch genügt schon.

DEN GARTEN IGELFREUNDLICH BEPFLANZEN

Damit der Igel sich bei Dir auch wirklich zu Hause fühlt, solltest Du Deinen Garten entsprechend bepflanzen. In erster Linie fühlt der Stachelritter sich zwischen einheimischen Stauden und Gehölzen wohl. Exotische Pflanzen sind nicht so sein Ding. Grund: Sie locken weniger Insekten an, sorgen somit kaum für Nahrung. Am wohlsten ist dem Igel in einem Naturgarten, aber eine möglichst abwechslungsreiche Bepflanzung im Ziergarten tut’s auch. Laubhecken bieten Schutz und Rückzugsorte. Zudem sind sie durchlässig und erlauben ein Kommen und Gehen. Mein Tipp: Einen abseitigen Teil Deines Rasens solltest Du als Blumenwiese anlegen oder dort wenigstens das Gras höher wachsen lassen – das gefällt dem Igel besser als ein „englischer Rasen“, der ihm weder Nahrung noch Schutz bieten kann.

 

 

IGEL SIND DANKBAR FÜR EINEN SICHEREN SCHLAFPLATZ

Ganz wichtig sind in jedem igelfreundlichen Garten sichere Schlafplätze und Unterschlupfmöglichkeiten für die Stachelritter. Igel halten schließlich von Mitte Oktober/Anfang November bis April und manchmal sogar bis in den Mai ihren Winterschlaf. Den wollen sie selbstverständlich an einem geschützten Platz halten. Gleiches gilt übrigens auch für die Zeit von Juni bis September, wenn Igel ihren Nachwuchs auf die Welt bringen. Am meisten schätzen Igel dafür Rückzugsorte aus Laub, aufgeworfenem Reisig, dichtem Buschwerk oder Holz. Darum achte darauf, dass es in Deinem Garten mindestens ein Eckchen gibt, das nicht penibel aufgeräumt ist, in dem während des Winters Laub und Heckenschnitt ungestört liegen bleiben können. Besonders gut eignet sich dafür ein Plätzchen vor einer Hecke oder Hauswand. Auf alle Fälle sollte es windgeschützt sein. Achtung: Auch wenn Du kein Übernachtungsquartier für die Igel planst, vermeide es, im Spätherbst und im Winter liegengebliebene Laub- und Reisighaufen einfach so abzubrennen! Es könnten dort Kröten, Weinbergschnecken, Vögel, Mäuse oder eben Igel Unterschlupf gefunden haben. Sollten sie an ihrem Platz nicht liegen bleiben können, setze sie lieber vorsichtig um. Schau aber vorher nach, ob darin schon jemand wohnt.

EIN FERTIGHAUS FÜR DEN IGEL

Wer keinen Platz für einen Laubhaufen oder Totholz im Garten hat, der kann auch ein fertiges Igelhaus in die Hecke oder einen ruhigen, schattigen Teil des Gartens stellen. Solche Fertighäuser gibt’s im Gartencenter in unterschiedlichster Ausführung. Achte unbedingt darauf, dass es katzensicher ist. Du kannst aber genauso gut eine alte Obstkiste dafür nutzen. Einfach die schmalen Seitenwände entfernen, umdrehen und mit Heu oder Laub füllen. Damit die Kiste nicht umgeschubst oder weggeweht wird, legst Du noch einen Ziegelstein drauf. Das war’s. Wichtig: Wenn es erst einmal aufgestellt ist, solltest Du das Igelhaus in Ruhe lassen. Schau im Winter auch nicht nach, ob ein Igel eingezogen ist. Der Bewohner wird in seinem Schlaf gestört und sucht dann ganz fix das Weite. Achte auch darauf, dass Dein Hund dem Unterschlupf nicht zu nahe kommt. Erst wenn die Temperaturen wieder milder werden, verlässt der Igel seine Winterwohnung. Ab April kannst Du also das Fertighaus entfernen, säubern und wegstellen. Oder Du stellst es nach der Reinigung wieder an seinen Platz und bietest es im Sommer als Nistplatz für den Igelnachwuchs an.

 

Du musst Igel nicht füttern. in der Regel bietet Dein Garten den Stachelrittern genügend Nahrung. Über täglich frisches Wasser würden sie sich aber sehr freuen. Foto: Anne Coatesy/shutterstock

 

 

FALLEN IM GARTEN VERMEIDEN

Wer in seinem Garten Stachelritter ein Zuhause bieten möchte, der sollte lebensgefährliche Fallen beseitigen. Kellerschächte und ähnliche Fallgruben solltest Du unbedingt abdecken. Bei Deiner offenen Kellertreppe kannst Du den Stufenabstand verringern, damit herunter gepurzelte Igel leichter wieder raufklettern können. Lege dafür einfach auf jede Stufe einen Ziegelstein. Auch Deinen Gartenteich, den Pool und die anderen Wasserstellen im Garten musst Du im Blick behalten. Am einfachsten ist es, Du bastelst einen Holzsteg, damit hineingefallene Igel leichter wieder rausklettern können. Gerade im Herbst solltest Du nach jeder Gartenarbeit das Gartenhäuschen oder den Geräteschuppen vor dem Absperren nach Igeln durchsuchen und lass keine offenen Müllsäcke über Nacht draußen stehen. Die Tiere könnten hineinklettern.

WAS ZU FUTTERN UND ZU SAUFEN FÜR DEN IGEL

Ich verzichte auf das Zufüttern, denn mein kleiner Garten bietet einem Igel alles, was er braucht! Igel ernähren sich schließlich von Engerlingen, Würmern, Raupen und Käfern – und davon gibt’s in meinen Beeten genügend. Möchtest Du ihnen dennoch etwas zu futtern anbieten, musst Du dabei beachten, dass Igel reine Insektenfresser sind und keine pflanzliche Nahrung vertragen. Darum darfst Du ihnen also auf gar keinen Fall Obst oder Gemüse hinstellen, aber auch keine gewürzte Speisen oder Essensreste. Wenn Du dennoch im Frühjahr und Herbst zufüttern möchtest, hilfst Du untergewichtigen Igeln schnell und wirksam, indem Du zum Beispiel eine Mischung aus Katzenfutter, Igeltrockenfutter und ungewürztem Rührei anbietest. Allerdings solltest Du in diesem Fall davon ausgehen, dass Du damit auch Marder oder Ratten anlockst. Ohnehin darfst Du nach dem ersten Frost nicht mehr zufüttern. Das künstliche Nahrungsangebot könnte den Igel nur unnötig wach halten. Wer futtert, der hat auch Durst – darum dürfen Tränken in einem igelfreundlichen Garten nicht fehlen. Gib den Tieren aber niemals Kuhmilch! Das kann zu tödlichen Koliken führen. Frisches Wasser hingegen ist in Ordnung.

 

 

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