Das Laub leuchtet in den schönsten Rottönen, der Wind pfeift durch die Hecke, im Feuerkorb lodern die Flammen – jetzt ist der Herbst im Garten angekommen. Und wir genießen diese Zeit. Aber Achtung: Der erste Frost ist nicht mehr weit. Darauf müssen wir den Garten vorbereiten. Darum gibt’s in diesen Tagen eine Menge zu tun. Es wird noch einmal gezupft, geharkt und gemäht. Und nach getaner Arbeit genießen wir die würzige Herbstluft bei einer schönen Tasse Tee auf der Terrasse oder vor dem Feuerkorb.
JETZT WIRD DIE HECKE IN FORM GESCHNITTEN
Die Brutzeit ist zu Ende und die meisten Vögel haben sich schon auf den Weg in ihr Winterdomizil gemacht. Darum kannst Du jetzt Deiner Laubhecke aus Rot- oder Hainbuche, Weißdorn oder Feldahorn mit gutem Gewissen einen leichten Schnitt verpassen. Der hält sie über den Winter schick in Form. Das sieht richtig gut aus, wenn der erste Raureif sich darauf legt. Zudem sorgt eine geschnittene Hecke für eine beruhigende und elegante Stimmung im winterlichen Garten. Wie Du Deine Hecke richtig schneidest, habe ich Dir hier notiert.
IN DIESEN TAGEN UNBEDINGT UMS HERBSTLAUB KÜMMERN
Nun verlieren auch die Bäume in Deinem Garten ihre Blätter. Pflanzen, die in diesen Tagen blühen oder Früchte tragen und unter dem herabgefallenen Laub verschwinden, solltest Du unbedingt davon befreien. Das gilt auch für Deinen Rasen und den Gehweg vorm Haus. An anderen Stellen können die Blätter allerdings gerne liegen bleiben – nämlich überall dort, wo keine Stauden mehr wachsen. Dort sind sie eine super Mulchschicht. Du könntest zum Beispiel das gesammelte Laub unter Bäumen und Büschen fingerdick ausstreuen. Das unterdrückt Unkraut, hält den Boden feucht und schützt auch das empfindliche Wurzelwerk Deiner Hortensien vor Frost. Ebenso sind Deine Freilandfuchsien oder Wildgladiolen dankbar für so eine schützende Mulchschicht. Auch spät gepflanzte Zwiebelblumen kannst Du so vor Kälte schützen. Tipp: Sammle das Herbstlaub in Körben oder auf einem Haufen in Deinem Garten. So hast Du immer fix einige Blätter parat, um Deine Pflanzen vor einem plötzlichen Wintereinbruch zu schützen. Was Du ansonsten noch mit dem Herbstlaub anstellen kannst, habe ich Dir hier notiert.
NUN UMPFLANZEN UND EINTOPFEN
In diesen Wochen kannst Du sehr gut einjährige Pflanzen wie Vergissmeinnicht, Fingerhut oder Königskerze umsetzen. So können sie sich noch rechtzeitig vorm Winter an ihr neues Plätzchen gewöhnen und ordentlich Wurzeln schlagen. Einfach die Zöglinge im Beet ausbuddeln und dort wieder einsetzen, wo sie im kommenden Jahr blühen sollen. Ebenso gut lässt sich jetzt auch Verbena bonariensis ausbuddeln, zurückschneiden und in Töpfe setzen. Im kommenden Frühling wandern die Pflanzen dann zurück ins Beet. Auch zu groß gewordene Phloxstauden lassen sich jetzt super teilen und eintopfen. Die Töpfe mit den Phlox-Stücken stellst Du ins Gewächshaus. Dort werden sie schneller wachsen als im Beet. Im Frühjahr zieht der Phlox schließlich wieder in den Garten und wird früher blühen.
AN DEN ERSTEN FROST DENKEN UND VORSORGEN
Der erste Frost kommt. Ganz bestimmt. Und das dauert nicht mehr lange. Darum ist es besonders wichtig, nun im Garten vorausschauend zu arbeiten. Auf alle Fälle solltest Du schon jetzt daran denken, genügend Gartenvlies zu kaufen und nicht erst, wenn es bereits in Deinem Garten friert. Oft ist Vlies dann nämlich schon in den Gartencentern ausverkauft. Der Stoff wird übrigens auch in Form von Säcken angeboten. Du musst sie lediglich über die einzelnen Pflanzen ziehen und lose zubinden. Wintervlies gibt’s auch als Meterware. Es lässt genügend Luft durch und schützt die Pflanzen und ihre Wurzeln hinreichend vor Frost. Auch Cloches bieten einen guten Schutz gegen Frost und eisige Winde. Vor allem im Gemüsebeet. Die Glas- oder Plastikhauben werden einfach über die Pflanzen gestülpt und halten sie so trocken und warm. Wie Du Deine Rosen mit einem Vlies vor Frost schützt, kannst Du hier nachlesen.
EINE LEICHTE PFLEGE FÜR DIE ROSEN
Die Königin der Blumen benötigt auch im Oktober etwas Pflege: Abgestorbene Triebe werden herausgeschnitten und Verblühtes abgeschnippelt. Einzelne Rosenknospen solltest Du allerdings stehen lassen. Sie werden Hagebutten bilden, die vielen Säugetieren und Vögeln im Winter wertvolle Nahrung bieten. Wichtig: Das abgefallene und kranke Laub rund um Deine Rose aus den Beeten aufsammeln. Der weitverbreitete Sternrußtau überwintert nämlich an den abgestorbenen Blättern, auch wenn sie auf dem Boden liegen. Sammelst Du das kranke Laub nicht auf, könnte dieser Pilz Deine Rosen im kommenden Frühjahr und Sommer erneut befallen.
DEN RASEN MÄHEN, SOLANGE ER NOCH WÄCHST
Wer sich nun noch um seinen Rasen kümmert, kann sich im kommenden Frühjahr wieder über ein sattes Grün freuen! Darum gilt: Das Gras wird geschnitten, solange es wächst. Achtung: Das machst Du aber nur, wenn’s wärmer ist als 6 Grad. Wenn’s kälter wird, fällt Dein Rasen in den Winterschlaf und der Rasenmäher bleibt im Geräteschuppen. Vorm ersten Frost wird das Gras noch auf vier Zentimeter runter geschnippelt. So werden die Halme später nicht vom Schnee zu Boden gedrückt. Den letzten Rasenschnitt lässt Du auf keinen Fall liegen, sondern harkst ihn zusammen und entsorgst das Gras auf dem Komposthaufen oder benutzt es als Mulch in den Beeten und Rabatten.
JETZT DEN RHABARBER TEILEN
Der Oktober ist der richtige Monat, um alte Rhabarberstöcke zu teilen. Grund: Nach acht bis zehn Jahren schwächelt das Wachstum der Rhabarberstaude und der Ernteertrag wird immer geringer. Am wohlsten fühlt sich Rhabarber übrigens an einem vollsonnigen und nährstoffreichen Platz im Garten. So geht’s: Als Erstes wird ein Pflanzloch gebuddelt, in das Du einige Schaufeln Kompost gibst. Dann werden die alten Rhabarberstöcke ausgegraben und mit einem scharfen Spaten in mehrere Stücke geteilt. Achte darauf, dass jedes Stück mehrere Blattknospen hat. Die Stücke werden in einem Abstand von einem Meter wieder eingepflanzt. Allerdings: Im ersten Jahr wirst Du wohl nichts ernten, im zweiten gibt’s dann einige Stängel im Frühling und im dritten Jahr erntest Du schließlich wieder bis in den Sommer.
IM OKTOBER DIE OBSTBÄUME SCHÜTZEN
Selbst wenn’s friert sind die Obstspanner unterwegs. Darum solltest Du auch jetzt Deine Obstbäume vor diesen Schädlingen schützen. Am einfachsten schützt Du sie, indem Du einen Leimring um den Stamm bindest. Das Material für so einen Ring findest Du im Gartencenter. Du kannst aber auch den Leim gleich direkt auf die Rinde streichen. Auf dem Leim bleiben schließlich die flugunfähigen Weibchen kleben, die nun auf den Weg in die Baumkrone sind, um dort ihre Eier abzulegen. Im Frühjahr fressen dann die Raupen Blüten und Blätter – und das wollen wir schließlich nicht.
DER PERFEKTE ZEITPUNKT: IM OKTOBER EIN HOCHBEET ANLEGEN
Wenn Du schon länger mit dem Gedanken spielst, Dir ein Hochbeet anzuschaffen oder selbst eines zu bauen, dann solltest Du das unbedingt im Oktober erledigen. Kein anderer Monat ist besser dafür geeignet. Schließlich fällt jetzt vieles an, was Du ganz wunderbar fürs Befüllen des Beetes nutzen kannst, z.B. Herbstlaub, Heckenschnitt oder sogar Deinen letzten Rasenschnitt. Achte darauf, dass Du die einzelnen Schichten immer wieder ordentlich festdrückst oder sogar festtrittst. Nur so kannst Du verhindern, dass die Erde später zu doll absackt. Die oberste Schicht sollte immer aus nährstoff- und humusreicher Erde bestehen. Du kannst dafür Deinen reifen Kompost verwenden. Reicht er nicht, vermische ihn mit Pflanzerde aus dem Gartencenter. Die Würmer werden es lieben und sich ordentlich bis zur Aussaat oder Pflanzung im Frühjahr einarbeiten.
ENDE OKTOBER: DAHLIEN AUSBUDDELN UND EINWINTERN
Deine Dahlien bekommen jetzt kalte Füße! Weil sie das überhaupt nicht mögen, musst Du sie gleich nach dem ersten Nachtfrost ausbuddeln und einlagern. Ob Deine Dahlien bereit sind fürs Einwintern, erkennst Du an ihren Blättern: Sind die schwarz, kannst Du losgehen. So gehst Du vor: Zunächst legst Du die Knollen vorsichtig mit den Händen frei und schnippelst die Stiele bis auf 5 bis 10 Zentimeter ab. Nun wird die Knolle vorsichtig mit einer Grabegabel aus der Erde geholt und noch für eine Woche zum Trocknen auf den Terrassentisch gelegt. Schließlich kommen die Dahlienknollen in eine Kiste mit Sand oder Katzenstreu und werden im Keller oder einem anderen dunklen Raum mit mindestens 5 Grad Celsius bis zum Frühling gelagert.
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