Schaue ich durchs Fenster, gruselt es mich: So triste ist es gerade draußen. Kalt, feucht und einfach nur deprimierend. Da freuen wir uns doch über jeden fröhlichen Farbtupfer, oder? Die Amaryllis mit ihren großen, leuchtenden Blüten schafft da ganz fix Abhilfe. Ich erinnere mich: Meine erste Amaryllis schenkte mir meine Mutter vor etwas mehr als 15 Jahren. Damals hatte ich gerade meine Hamburger Wohnung bezogen und das Wetter war genauso ungemütlich wie heute. Das zauberhafte Pflänzchen bekam sofort einen Platz auf der Fensterbank meiner Wohnküche. Und pünktlich zum ersten Schnee öffnete es dann die dicken Blüten und läutete im tollsten Rot die Vorweihnachtszeit ein. Seitdem bin ich ein Amaryllis-Fan. Auch jetzt, in meinem Haus in der Nordheide, blühen sie wieder. Allerdings habe ich über die Jahre festgestellt, dass die Amaryllis nicht ganz einfach zu handhaben ist. Worauf Du achten solltest, habe ich Dir hier fix notiert.

DARAUF SOLLTEST DU BEIM KAUF DEINER AMARYLLIS ACHTEN
Augen auf beim Kauf! Bevor es zur Kasse geht, solltest Du Dir Deine neue Amaryllis ganz genau anschauen. Vor allem bei bereits herangewachsenen Pflanzen solltest Du auf Qualität achten. Mein Tipp: Kaufe Pflanzen mit dicken Knospen und mehreren Blüten. Wenn die Blüten schön durchgefärbt sind, kannst Du davon ausgehen, dass sie Dir lange und oft eine Freude machen werden. Nimmst Du nur die Zwiebeln, sollte Dir von vornherein klar sein, wo sie später treiben sollen – im Topf oder im Glas. Für das Glas bieten sich eher kurzstielige Amaryllis an, die kippen dann beim Wachsen auch nicht so schnell um. Amaryllis gibt’s übrigens in mehreren Farben. Vom schönsten Dunkelrot über das zauberhafte Zartrosa oder das knallige Pink bis hin zum strahlenden Weiß.
DAMIT SIE GLÜCKLICH IST: SO PFLEGST DU DEINE AMARYLLIS RICHTIG
Für die richtige Pflege ist wichtig zu wissen, dass sich das Jahr Deiner Amaryllis in drei Phasen aufteilt: die Blütezeit (von Dezember bis Februar), die Wachstumsphase (von März bis Anfang August) und die Ruhephase (von August bis Anfang Dezember). In jeder Phase benötigt Deine Amaryllis spezielle Zuwendung. Während der Wachstumsphase solltest Du sie ruhig auf die sonnige Terrasse oder den hellen Balkon stellen, während Du Deine Amaryllis zur Zeit der Ruhepause lieber an einem dunklen Standort platzieren solltest. Ein Kellerraum wäre optimal. Dort stimmen auch die Temperaturen, denn Deine Amaryllis fühlt sich während dieser Phase nur bei einer Zimmertemperatur von 15 Grad so richtig wohl.

DAS IST WICHTIG, WENN DIE AMARYLLIS BLÜHT
Während der Blüte schätzt sie ein helles Plätzchen, aber direktes Sonnenlicht verträgt Deine Amaryllis auch jetzt nicht. Genauso sieht es mit Raumtemperaturen über 20 Grad aus. Wird’s ihr zu warm, verblüht sie ziemlich fix. Also immer schön hell, aber kühl stellen. Noch ein Tipp: Die roten Blätter können Flecken auf dem Fensterbrett oder der Gardine hinterlassen. Darum ganz schnell aufsammeln. Achte auch immer darauf, dass die Erde schön feucht ist. Am sinnvollsten ist es, wenn Du das Wasser auf den Unterteller gießt. So kann die Erde es ganz langsam aufsaugen. Da die Amaryllis keine Staunässe mag, musst Du das Restwasser unbedingt fix entsorgen.
DIE AMARYLLISBLÜTE IST VORÜBER – DAS IST ZU TUN
So übersteht sie das Jahr bis zur nächsten Blüte: Als Erstes wird die Amaryllis zurückgeschnitten. Ist sie verblüht, kommt der Stiel ab. Geschnippelt wird bis knapp über der Zwiebel. Die Blätter lässt Du noch dran. Die sind wichtig für die Photosynthese. Ohne sie würde die Amaryllis nicht überleben. In dieser Phase benötigt sie viel, viel Wasser. Aber Achtung: Noch immer ist Staunässe schädlich. Deine Amaryllis wird mit der Zeit neue Blätter bilden. Wenn es so weit ist, braucht sie was zu futtern. Daher solltest Du sie auch regelmäßig mit ein wenig Dünger verwöhnen. Ab Mai kann sie raus auf die Terrasse oder den Balkon. Schick wäre ein halbschattiges Plätzchen.

AMARYLLIS UMTOPFEN UND VERMEHREN – SO KLAPPT ES
Ende Oktober wird geschnippelt und umgetopft: Jetzt holst Du Deine Amaryllis zurück in die Wohnung und topfst sie um. Wichtig: Ab sofort darfst Du die Pflanze nicht mehr gießen. Die alten Blätter trocknen schließlich aus. Wenn sie vollständig vertrocknet sind, schneidest Du sie knapp über der Zwiebel ab. Pass aber auf, dass die Knolle dabei nicht verletzt wird. Dann nimmst Du die Zwiebel vorsichtig aus dem Topf und setzt sie in ein neues Gefäß. Achtung: Sie muss zur Hälfte aus der neuen Erde ragen. Ab Dezember sollten sich dann neue Blüten bilden. Zur Blüte stellst Du die Amaryllis schließlich wieder auf die Fensterbank, das Beistelltischchen oder den Kaminsims. Aber nicht ins direkte Sonnenlicht. Oft bilden die Zwiebeln übrigens Tochterzwiebeln. Die kannst Du während der Ruhephase (August bis Dezember) vorsichtig von der Mutterzwiebel lösen und in eigene Töpfe setzen.
5 Kommentare
Edith Kunz
19. Oktober 2019 16:45Hallo,Ich habe mir deine Tips durchgelesen,muß dir aber sagen,das meine Amaryllis jetzt schon blühen.Habe schon so oft versucht,sie wieder im nächsten Jahr zum blühen zu bekommen,aber es klappt einfach nicht.In der Ruhephase kann ich sie leider nicht im dunklen stellen,da ich kein Keller habe.Kannst du mir einen Tip geben,damit ich die Knollen nicht immer wegschmeißen muß,denn das tut mir sehr leid.Herzlichen Gruß E.Kunz
admin
25. Oktober 2019 7:30Hallo Edith,
bestimmt hast Du in deiner Wohnung ein kühles, ruhiges und halbschattiges Plätzchen. Dort könntest Du sie doch hinstellen.
Liebe Grüße,
Frank
S. R.
7. Mai 2020 21:52Ich konnte anders nicht absenden… also versuche ich es unter „antworten“:
Was ist mit meiner?
Sie trieb erst kürzlich den Blütenstengel aus u. entwickelte sich bis zur Knospe, die noch geschlossen blieb. Innerhalb weniger Tage wurde der Stengel hell und brach in sich zusammen.
Ist jetzt total hell und fühlt sich hohl von innen an.
Habe die äussere Schicht der Blüte abgepuhlt u. sehe die normale Entwicklung.
Der Stengel wuchs seitlich statt mittig der Blätter.
Hilfe, sie tut mir leid.
Woran liegt es?
S.R.
17. Mai 2020 18:41Vielen Dank für eine Antwort!
admin
19. Mai 2020 10:34Aus der Ferne ist diese Frage gar nicht so leicht zu beantworten, aber ich tippe mal auf Zwiebelfäule. Die ansteht durch Staunässe und durch zu vieles Gießen.
Ich würde den Stengel jetzt abschneiden, die Amaryllis umtopfen, weniger gießen und einfach auf einen neuen Trieb warten.
Nun hoffe ich, dass ich Dir helfen konnte.
Liebe Grüße,
Frank
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