Oma kannte sie alle – die besten Tipps, Tricks und Kniffe, die die Gartenarbeit leichter machen. Ihr Erfahrungsschatz war reich und hat sich bewährt. Erinnerst Du Dich? Oma hatte uns verraten, wie sie mit einfachsten Mitteln lästigen Schnecken den Garaus machte, wie sie mit sanften Mitteln ihre Blumen pflegte und reichlich Obst, Gemüse und Kräuter erntete. Das Beste: Sie schaffte das alles ohne den Einsatz von chemischen Helfern. Mir hat sie ihre 10 besten Gartentipps verraten. Hier verrate ich sie Dir.
BRENNNESSELN – NICHT SCHÖN, ABER WICHTIG
Einer von Omas besten Gartentipps: Man hält Brennnesseln schnell für lästiges Unkraut, rupft sie raus und entsorgt sie. Aber das ist falsch! Brennnesseln sind eine wirklich wertvolle Hilfe im Garten! Du solltest unbedingt einige von ihnen stehen lassen – am besten dort, wo sie niemanden stören. Grund: Brennnesseln sind für Schmetterlingsraupen wertvolle Nahrung. Ohne diese kleinen Krabbler, gibt’s schließlich keine Flattermänner im Garten. Lässt Du also einige Brennnesseln stehen, trägst Du ganz bequem zum Schutz der Artenvielfalt bei. Und die, die Du rausrupfst, kannst Du zerkleinert in ein Pflanzloch legen. Du deckst sie mit etwas Erde ab und setzt die neue, junge Pflanze darauf. Das macht Sinn, denn Brennnesseln sind auch ein wunderbarer Dünger. Solltest Du ein Problem mit Blattläusen und Pilzen im Garten haben, dann kannst Du aus Brennnesseln eine super Jauche ansetzen. Oma hat immer 1 kg frisch und grob geschnittene Brennnesseln in 10 Liter Wasser gelegt. Die Flüssigkeit stellte sie immer erst an einen warmen und sonnigen Platz. Dort ließ sie die Jauche dann 2 bis 3 Wochen gären, nur hin und wieder rührte sie die Brühe um. Anschließend wurde das Zeug noch gesiebt, im Verhältnis 1:10 mit Wasser verdünnt und so auf die befallenen Pflanzen gesprüht. Das hat immer geholfen.
MEGA DÜNGER AUS KAFFEESATZ UND TEEBLÄTTERN
Im Garten meiner Oma blühten immer die schönsten Rosen und wuchsen die leckersten Tomaten. Ihr Geheimnis? Teeblätter! Und Kaffeesatz! Einfach ins Beet schmeißen, unterharken, fertig. Oder ab damit auf den Kompost. Das steigert seine Qualität. Du kannst beides aber auch als Mulch für Deinen Rhododendron benutzen. Das Tolle: Kaffee und Tee schmecken den Würmern, die Deinen Boden auflockern. Omas Gartentipps sind einfach die besten!

AUCH OMAS HÜHNER LEISTEN IHREN BEITRAG
Wer einen wirklich großen Garten hat und darin Hühner halten kann, darf sich glücklich schätzen. Schließlich schenken sie uns jeden Tag frische Eier und ihr Mist ist ein wunderbarer Dünger für den Garten. Omas Gartentipp: Solltest Du Hühnermist zum Düngen verwenden, darfst Du nur abgelagerten Mist verwenden –frischer Mist ist zu „scharf“ für Deine Pflanzen. Er muss erst von Mikroorganismen entsprechend bearbeitet werden. Gerade Hühnermist ist reich an Mineralien und sollte nur in kleinen Mengen ins Beet gegeben werden. Übrigens: Oma hat ihre Hühner von ihren Beeten ferngehalten, indem sie dort weißen Pfeffer verstreut hat. Den mögen Hühner nämlich überhaupt nicht.
SALZ HILFT GEGEN MEHLTAU
Noch einer von Omas Gartentipps: Auch sie hatte hin und wieder Pech mit ihren Pflanzen. Schwuppdiwupps wurden sie zum Beispiel vom Mehltau befallen. Chemische Mittel aus dem Garten-Center gab’s damals noch nicht, als Oma sich liebevoll um ihren Garten kümmerte. Aber Oma wäre nicht Oma gewesen, wenn sie nicht eine Lösung parat gehabt hätte: Sie hat es mit Salz probiert und oft genug hat es geholfen. Oma hat 100 g Salz in 5 Litern Wasser aufgelöst und dann damit ihre Pflanzen gegossen. Sollte der Befall im Garten größer sein, hat Oma 1 kg Kochsalz in 100 Litern Wasser aufgelöst und damit den ganze Garten besprengt.

DARAUF HAT OMA IMMER IN IHREN BEETEN GEACHTET
Oma hat ihre Beete immer von Norden nach Süden angelegt. Ihr war das vor allem bei den kleinen Setzlingen sehr wichtig. „So werden sie nicht von den heftigen Ost-West-Winden fortgenommen“, erklärte sie mir einmal. Später hat Oma auch immer Basilikum in der Nähe ihres Fenchels und den Gurken gezogen. Basilikum fördert deren Wachstum und schützt sie zudem vor Mehltau. Basilikum lässt sich aber erst ab Mitte Mai aussäen, da er viel Wärme braucht.
OMAS GARTENTIPPS HELFEN AUCH GEGEN UNKRAUT
Omas Gartenwege waren immer picobello. Da wucherte nix. Unkraut hatte kaum eine Chance. Darauf hat sie sehr geachtet. Wie sie das gemacht hat, ohne sich groß bücken zu müssen oder auf den Knien die Fugen auszukratzen? Oma hat ganz einfach das heiße Kartoffelwasser auf den Weg geschüttet. Manchmal auch heißes Salzwasser, das hat dann auch noch die Ameisen vertrieben.

WAS OMA GEGEN WESPEN UNTERNIMMT
Wespen sind wichtige Bestäuber. Ebenso wie Bienen. Darum sollten wir sie unbedingt schützen. Aber manchmal nerven sie einfach nur. Vor allem, wenn wir es uns auf der Terrasse mit einem Stück Obstkuchen gemütlich gemacht haben. Dann wollen sie einen einfach nicht in Ruhe lassen. Immer wieder fliegen sie auf den Tisch, den Teller oder den Kuchen. Du musst höllisch aufpassen, um nicht gestochen zu werden. Oma wusste sich in so einem Fall ganz einfach zu helfen. Sie hat etwas Kaffeepulver auf eine Untertasse oder in einen Aschenbecher gestreut und das Zeug dann auf der Terrasse angezündet – und schon haben die Wespen unversehrt das Weite gesucht.
PRAKTISCHE GARTENTIPPS: NICHT IMMER ALLES GLEICH WEGSCHMEISSEN
Oma hatte eine Weltwirtschaftskrise und zwei Kriege erlebt. Sie hatte alles verloren, auch ihr Zuhause. Mehrfach musste sie mit ihrer Familie ganz von vorne beginnen. Kein Wunder, dass sie so sparsam war. So hat sie zum Beispiel nie ihre alten Gardinen weggeschmissen. Nein, sie hat damit ihre Saatbeete oder die Kirschbäume abgedeckt, um sie gegen Vogelfraß zu schützen. Auch ihre ollen Nylonstrümpfe hat sie nicht gleich auf den Müll geworfen. Sie hat damit einfach die jungen Bäume an den Baumpfahl gebunden. „Wer nicht viel hat, lernt das Wenige zu schätzen und zu nutzen“, erklärte sie uns Kindern. Omas Gartentipps sind eben auch äußerst praktisch.

OMA ACHTETE IMMER AUF DIE GARTENPOLIZEI
Mit Omas Gartentipps die kleinen Helfer schützen: Der Marienkäfer ist einer unserer wichtigsten Gartenpolizisten, denn er hat einen immensen Appetit auf Blattläuse. Und damit er auch genügend zu fressen findet, sollten wir unbedingt auf die chemische Keule im Kampf gegen schädliche Insekten verzichten. Oma erklärte uns Kindern: „Marienkäfer sind die Boten der Jungfrau Maria. In ihrem Auftrag sollen die Krabbler handeln. Sie beschützen uns vor bösen Hexen und Unheil“. Ihre aktivste Zeit haben Marienkäfer im warmen Sommer. Im Herbst suchen sie dann nach geeigneten Winterquartieren. Als Unterschlupf dienen unseren Gartenpolizisten Laubhaufen und modrige Baumstümpfe oder Spalten in Mauern.
OMAS GARTENTIPPS FÜR EINE REICHE ERNTE
Ihr Acker hat in Krisenzeiten die ganze Familie ernährt. Er wurde gepflegt und gehegt. Auch als schon alles wieder gut war, kümmerte sie sich noch voller Hingabe drum – das kleine Stück Land war eben ihr Heiligtum. „Als wir alles verloren haben, hat er uns satt gemacht. Ohne ihn hätten wir bestimmt nicht überlebt“, sagte sie immer. Worauf achtete sie bei der Bewirtschaftung des Ackers besonders? Oma verriet: „Es gibt einiges, auf das man achten sollte. So bringen Stangenbohnen doppelt so viele Erträge wie Buschbohnen. Ich habe auch immer nur die kleinsten Zwiebeln zum Stecken ausgewählt. Die großen schossen ins Kraut. Blumenkohl, Wirsing und Rotkohl bleiben von Raupen verschont, wenn Du Tomatenpflanzen dazwischen setzt. Ihr Geruch hält die Schmetterlinge fern. Die tummeln sich dann lieber im Blumengarten. Und damit Erbsen nicht vom Mehltau befallen werden, pflanzt man sie am besten bei feuchtem Wetter.“
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