Mittlerweile ist Starkregen vielerorts ein großes Problem. So mancher Garten ersäuft regelrecht in den Wassermassen. Vor allem, wenn der Boden eher schwer und von Tonadern durchzogen ist. Auch mein Garten leidet unter diesen Wetterkapriolen. Dieses Phänomen wird uns künftig wohl öfter heimsuchen – da sind sich die Klimaforscher einig. Aber: Schon jetzt können wir uns darauf vorbereiten. Was wir tun können, damit unser Garten diese Wetterextreme übersteht, habe ich Dir hier fix notiert. Das sind meine 5 Lösungen…

SCHÜTZE DEN BODEN VOR STARKREGEN UND MACH IHN ZUM SCHWAMM!
Das Wichtigste vorweg: Am leichtesten sorgst Du für einen guten Regenabfluss, wenn Dein Gartenboden immer locker, humusreich und ordentlich gemulcht ist. Dabei hilft eine dicke Schicht aus Heckenhäcksel, Rasenschnitt, Stroh oder Herbstlaub. Du musst wissen, dass Starkregen die wertvolle Humusschicht wegspritzt, wenn er auf den Boden knallt. Nach dem Abtrocknen verkrustet und verschlämmt die Oberfläche. Regenwasser kann nun nicht mehr so leicht abfließen. Die Mulchschicht verhindert das. Nette Begleiterscheinung: Dein Beet bleibt unkrautfrei. Eine sehr dichte Bepflanzung hat übrigens denselben Effekt. Außerdem: Wer einen leichten oder sandigen Boden im Garten hat, sollte regelmäßig Kompost gemischt mit Betonit in die Beete geben. Hin und wieder tut dem Boden auch etwas Kalk gut. In Deinem Garten entsteht mit der Zeit ein Boden, der auch einen Starkregen wie ein Schwamm aufsaugt. Das Beste: Er speichert einen Teil des Regens für trockene Zeiten. Das gefällt auch Deinen Pflanzen.

DEN STARKREGEN SAMMELN UND SPÄTER NUTZEN
Die gute alte Regentonne ist gerade bei starkem Regen ein wunderbarer und verlässlicher Helfer. Wer Regenwasser nutzt, um Blumenbeete, Kübelpflanzen und den Gemüsegarten mit Wasser zu versorgen, der spart nicht nur Geld, sondern tut auch seinen Pflanzen etwas Gutes. Zum einen kannst Du so Deine Abwassergebühren senken, zum anderen führst Du das gesammelte Wasser nach und nach wieder dem natürlichen Kreislauf zu und verhinderst, dass es die Kanalisation überlastet. Regentonnen gibt’s im Gartencenter in verschiedenen Größen, Farben und Formen. Mir gefällt das klassische Holzfass am besten. Allerdings lässt sich darin nur eine begrenzte Menge Regen auffangen. Besser geeignet sind wohl Tonnen, die Du miteinander verbinden kannst, um so die Speicherkapazität zu vervielfachen. Noch mehr Wasser können allerdings frostfeste Tanks aus stabilem Plastik aufnehmen, die Du im Boden versenkst. Diese Zisternen sind zudem mit einer Pumpe und notwendiger Filtertechnik ausgestattet – kosten aber auch einiges. Allerdings lässt sich das Wasser aus diesen Regentanks für den Garten und genauso gut für die Toilettenspülung im Haus nutzen.

WEG MIT DEN PFLASTERUNGEN DAMIT DER BODEN DURCHLÄSSIGER WIRD
Gepflastert, geteert oder schlimmsten Falls asphaltiert – versiegelter Boden rund ums Haus hindert das Regenwasser daran, im Garten zu versickern. Früher schien vielen so eine Bodenversiegelung praktisch und die Gartenarbeit zu erleichtern. Heute weiß man, dass sie ein großer Fehler ist. Ihre Folgen können nämlich fatal sein: Da das Wasser nach einem Starkregen nicht mehr so einfach in den Boden abfließt, droht eine Überschwemmung. Der Garten ersäuft, der Keller läuft voll und die Versicherung zickt. Zudem sinkt der Grundwasserspiegel durch die Versiegelung, das Klima im Garten heizt sich auf und wichtige Lebensräume für Biene, Schmetterling, Igel und Co. fallen weg. Also weg mit der geteerten Auffahrt oder den gepflasterten Gartenwegen. Geeigneter um Wege und Plätze rund ums Haus zu gestalten, sind Materialien wie Kies und Splitt, Rindenhäcksel, Rasengitter- oder Rasenfugensteine, Holzpflaster oder Rasen. Sie lassen auch einen Starkregen nahezu ungehindert versickern. Das ist gut für alle.

DAS GRÜNE GEHÖRT AUFS DACH UND AN DIE HAUSWAND
Eigentlich ist sie ein alter Hut, aber mehr und mehr wird begriffen, wie wichtig eine Dach- und Wandbegrünung sein kann. Schon am Haus meiner Großeltern wuchs Efeu und wilder Wein an den Wänden hinauf. Genauso bei meinen Eltern. Bei mir sind es nun Kletterrosen. Und auch meine Nachbarn begrünen mittlerweile ihre Hauswände und lassen es auf den Carportdächern blühen. Diese Begrünungen schaffen ein tolles Kleinklima, außerdem sind sie wichtige Lebensräume für Vögel, Insekten und andere Kleintiere. Zudem fangen diese Begrünungen den Starkregen auf, mildern seine Schlagkraft ab und geben das Wasser schließlich gezielt und langsam an den Garten ab – vorausgesetzt, sie wurden richtig angelegt. Bei Dachbegrünungen ist die Pflanzerde und ihr Unterbau wichtig, ebenso spielt die Dachneigung und die Art der Bepflanzung eine Rolle. Besonders effektiv sind „Retention-Gründächer“. Sie besitzen zusätzliche Speichermöglichkeiten. Mit ihnen wird nach jedem Regen eine große Menge Wasser auf dem Dach gehalten. Allerdings muss auch die Statik mitspielen. Das Regenwasser fließt schließlich sachte und gezielt ab. Bevor Du mit der Begrünung Deines Daches beginnst, lass Dich aber unbedingt im Gartencenter und vom Dachdecker beraten.

AUCH EINE LÖSUNG: STAKREGEN ERST SPEICHERN, DANN VERSICKERN LASSEN
Um den Starkregen abzumildern, könntest Du in Deinem Garten auch Abflussmöglichkeiten in Form von kleinen Bächen oder Mulden anlegen. Wichtig: Sie sollten ca. 30 Zentimeter tief sein. Nach einem Tag ist das angestaute Wasser dort in der Regel abgeflossen – vorausgesetzt, Dein Boden ist entsprechend aufnahmefähig. Schwere, lehmige Böden sind da in der Regel eher von Nachteil. Auf ihnen staut sich das Wasser und fließt nur sehr, sehr langsam ab. Aber vielleicht kannst Du die Mulde in Form eines kleinen Teiches anlegen, in den Deine künstlichen Bäche enden? Schick bepflanzt hättest Du somit eine tolle Sammelstelle fürs Regenwasser. Beachte: Je langsamer das Wasser versickert, desto größer müssen Bäche und Mulden bemessen sein.
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