VIEL GARTEN FÜR WENIG GELD – DIE 10 BESTEN TIPPS

Ich kann mich noch sehr gut erinnern: Nachdem unser Haus endlich stand und wir einziehen konnten, war kaum noch Geld für den Garten übrig. Kein Wunder, schließlich waren uns die eigenen vier Wände doch erst einmal wichtiger als das Drumherum. Der Garten hatte keine Eile. Das kennst Du doch bestimmt auch, oder? Mit der Zeit wurde aber die Sehnsucht nach etwas Grün, blühenden Stauden, duftenden Rosen und einer schützenden Hecke immer größer. Und so machte ich mich, trotz knapper Kasse, an die Arbeit. In der neuen Folge meines Podcasts „Stengel & Strauch“  verraten meine Kollegin Birgit und ich Dir nun, wie Du viel Garten für wenig Geld bekommst. Du kannst die tollen Tipps im Podcast anhören, aber auch hier nachlesen.

 

 

 

GOLDENE REGEL: GEDULD, GEDULD, GEDULD

Mit der Zeit werden Stauden so groß, dass sie geteilt werden können. Darum frag doch einfach Freunde, Nachbarn oder in der Familie, ob dort die eine oder andere Pflanze für Dich abfallen könnte. Schließlich sind Stauden wie Funkien oder Rittersporn nicht gerade billig, wenn man sie im Gartencenter kauft. Günstig sind dagegen Stauden wie Frauenmantel, Lupinen oder Fingerhut – die kannst Du sogar selber aussäen. Mein Tipp: Ein Samentütchen kostet wenig Geld und bietet letztlich einen richtigen Batzen Blüten. Mit diesen Pflanzen kannst Du super-günstig die Lücken zwischen den teuren Stauden auffüllen. Nach einigen Jahren sind Deine Stauden schließlich so groß, dass das Beet ordentlich gefüllt ist und prächtig blüht. Dann musst Du sie teilen, kannst sie weiter verschenken und weißt: Geduld ist Gold wert.

AUCH GARTENMÖBEL MÜSSEN NICHT TEUER SEIN

Teuer können alle – günstig ist dagegen eine Kunst, die nur wenige beherrschen. Du kannst Deinem Garten einen ganz individuellen Charakter mit alten Möbeln verleihen, die Du selber schön aufgepeppt hast. So laden zum Beispiel ausgediente Biergartenstühle und Tische, die Du lustig angestrichen hast, zum Verweilen im Garten oder auf der Terrasse ein. Bevor Du allerdings die Farbe aufträgst, musst Du das alte Holz anschleifen, reinigen und mit einer Grundierung versehen. Natürlich macht das ein wenig Arbeit, aber das Ergebnis wird Dich dafür entschädigen. Und: Alle werden Dich neidisch fragen, woher Du diese grandiosen Gartenmöbel hast…

 

Foto: shutterstock
Kein Geld für den Rasen? Dann versuch es doch mit einer Blumenwiese. Die wird in günstigen Samenmischungen angeboten und sieht wirklich toll aus. Foto: shutterstock

 

 

BLÜTENGLÜCK AUS DER SAMENTÜTE

Mit dem Rasen ist das ja immer so eine Sache. Natürlich soll er gepflegt und kultiviert aussehen – am besten englisch und frei von Moos und Klee sein. Aber muss es darum immer gleich Rollrasen sein? Lieber säen wir den Rasen doch selber aus, auch wenn er nicht gleich nach Schlosspark aussieht. Das spart jedenfalls eine Menge Geld, kostet allerdings ein wenig Zeit, Kraft und Pflege. Gleiches gilt für unsere Beete. Einjährige Sommerblumen wie Ringelblume, Mohnblume und Schmuckkörbchen und winterharte Zweijährige wie die Wilde Möhre lassen sich direkt aussäen. Ich habe es mir ganz einfach gemacht und im Discounter Samenmischungen gekauft – Landhausgarten, Blumenwiese oder Bienenglück nannten die sich. Sensationell sieht das aus. Auch im Gartenshop auf frankskleinergarten.de findest Du entsprechendes Saatgut für wenig Geld. Und das tolle: Es kommt aus England – das spricht für eine ganz besondere Qualität.

GÜNSTIGER KIES STATT TEURE PFLASTERSTEINE

Mein Nachbar hat es mir vorgemacht: Statt seine Wege teuer zu verpflastern, hat er sich für günstigeren Kies entschieden. Dafür musst Du den Boden ungefähr zehn Zentimeter abtragen und dann mit einer Rüttelplatte verdichten. Anschließend verlegst Du ein Kunststoffvlies und verteilst darauf Deinen Kies. Obwohl das Vlies wasserdurchlässig ist, kann kaum Unkraut durchdringen. Du kannst Deine Gartenwege aber auch noch günstiger gestalten: Holzhäcksel oder Rindenmulch eignen sich für Wege, die nicht fortlaufend betreten werden. Auch hier solltest Du zuerst ein Vlies verlegen und darauf dann den Belag verteilen. Bedenke, dass das Material nach einer gewissen Zeit verrottet. Daher muss es immer wieder neu aufgefüllt werden, aber auch das kostet nicht viel. Sinnvoll ist übrigens in allen Fällen eine Einfassung des Weges. Charmant wirken vor allem alte Ziegelsteine oder Klinker. Die hast Du vielleicht noch vom Bau Deines Hauses übrig. Oder Du nimmst Teichrandfolie. Die lässt sich richtig leicht einsetzen und hält ewig.

 

Foto: Julietphotography
Du kannst hässliche Mauern wunderbar hinter Kletterrosen verschwinden lassen oder hinter einer Reihe von lustigen Sonnenblumen. Für letzteres musst Du nur die Samen in die Erde stecken. Die gibt’s im Gartenshop auf frankskleinergarten.de. Foto: Julietphotography

 

BLÜHENDE WÄNDE – ES GEHT AUCH GÜNSTIG

Möchtest Du die Wand Deines Schuppens begrünen, Deine Terrasse vor neugierigen  Blicken schützen oder eine hässliche Mauer hinter dichtem Grün verschwinden lassen, bist Du sehr gut mit Kletterpflanzen bedient. Du könntest Efeu hochwachsen lassen oder Wilder Wein. Beide lassen sich übrigens super einfach aus Stecklingen ziehen. Kletterrosen sind auch eine schöne Lösung. Sie kosten auch nicht viel, wenn Du sie im Herbst als wurzelnackte Ware direkt beim Züchter bestellst. Du kannst sie zudem wunderbar mit Klematis kombinieren. Die Rankhilfen lassen sich auch für wenig Geld selber basteln oder im Gartencenter kaufen. Du kannst aber auch Baustahlgewebe benutzen. Die müssen aber unbedingt verzinkt sein  – sonst rosten sie zu schnell. Möchtest Du Deine Terrasse vor neugierigen Blicken schützen, reichen schon einige verbundene Bambusstäbe, an denen Kapuzinerkresse, Sternwinde oder Schönranke hinaufwächst.

EIN TOLLER GARTENZAUN – DAS MATERIAL MACHT DEN PREIS

Auch Dein Zaun muss nicht unbedingt ein Zeugnis großer Handwerkskunst sein. Er kann ruhig ein wenig krumm und etwas windschief dastehen. Nur dann sieht er ursprünglich aus und fügt sich harmonisch ins Gesamtbild eines Landhausgartens. Und wenn Du dafür Bauholz einfachster Art auswählst, wird’s richtig günstig. Du solltest ihn allerdings imprägnieren, ansonsten kann er der Witterung nicht lange standhalten. Aber auch das kostet ja nicht viel und sieht klasse aus.

 

Foto: Susanna Mattioda
Eine Buchenhecke spiegelt nicht nur die Jahreszeiten wieder und bietet vielen Vögeln ein Zuhause, sondern kann auch günstig gepflanzt werden. Voraussetzung: Geduld. Foto: Susanna Mattioda

 

 

FAST UMSONST: DIE HECKE KANNST DU SELBER ZIEHEN

Aus verschiedenen Gründen wollte ich unbedingt eine Hecke – wegen der neugierigen Blicke der Nachbarn, wegen der Rehe, wegen des Hundes. Ich wollte meinen Garten einfach abgrenzen. Er sollte mir schlicht ein Maximum an Privatsphäre bieten. Aber auch dafür war Geduld notwendig. Ich habe meine Rotbuchen-Stämmchen als Minis gekauft, dafür haben sie das Stück aber auch weniger als einen Euro gekostet. Innerhalb von fünf Jahren sind sie schließlich auf über zwei Meter angewachsen. Großartig, oder? Beeteinfassungen aus Buchs kannst Du übrigens ab Ende Juli aus unbewurzelten Stecklingen setzen, Ligusterhecken sogar im Winter aus Steckhölzern pflanzen. Du musst sie nur ordentlich gießen. Sollte der eine oder andere Steckling nichts werden, kannst Du die entstandene Lücken ja durch Einkäufe aus der Baumschule auffüllen.

EIN SICHTSCHUTZ MUSS NICHT TEUER SEIN

Als besonders praktisch haben sich einjährige Weidenruten erwiesen. Sie sind besonders biegsam und kosten nicht viel. Sie lassen sich ganz leicht zu Flechtzäunen verarbeiten. Schnitttermin ist zwischen Oktober und März. Im Baumarkt kannst Du bestimmt die Zaunpfähle kaufen und die Ruten dann am Wegesrand abschneiden – natürlich am besten nach Absprache mit dem Landwirt, dem die Pflanzen gehören. Mir haben die Bauern im Dorf aber gerne geholfen. Du könntest auch Pfähle ab 2,20m  im Baumarkt kaufen und dann zwischen ihnen ein Seile oder Drähte spannen, an denen Du Bettlaken befestigst – fertig ist der Sichtschutz.

 

 

FIXE UND GÜNSTIGE BODENDECKER

Wir mögen alle kein wucherndes Unkraut. Du auch nicht, oder? Mir geht es nicht anders. Darum habe ich mich fix nach schnellwachsenden Bodendeckern umgeschaut. Lungenkraut kostet nicht viel und ist hübsch. Mein Favorit ist aber Storchschnabel. Der blüht toll, zieht Insekten an und wuchert grandios. Da hat das Unkraut keine Chance. Mein Storchschnabel stammt aus dem Garten meiner Eltern. Mittlerweile konnte ich diese Stauden vielfach teilen. Die Beete sind jetzt voll damit. Vom Unkraut keine Spur mehr.

FAST JEDER PREIS IST VERHANDLUNGSSACHE

Ein Besuch in den Baumschulen und Gärtnereien lohnt sich auf alle Fälle. Zum einen bekommst Du dort wirklich günstigere Jungpflanzen, zum anderen kannst Du in einer Baumschule oder Gärtnerei noch den Preis aushandeln. Sicher ist: Je größer die Menge ist, die Du dort kaufen möchtest, desto niedriger wird der Preis. Ich habe in Baumschulen Buchsbaumkugeln gekauft, die im Garten-Center mehr als doppelt so teuer sind. Und auf eine Beeteinfassung aus Buchs habe ich dann noch einmal ordentlich Rabatt bekommen. Ähnliche Erfahrungen habe ich mit meinen Rosen gemacht. Für die schönsten wurzelnackten Rosen zahle ich im Herbst beim Züchter zwischen sechs und sieben Euro, für Containerware im Garten-Center oft aber mehr als 15 oder 20 Euro pro Stück.

 

 

2 Kommentare

  • Alke
    21. Januar 2017 15:58

    Lieber Frank, Danke für die schönen Spar-Tipps – mein Wunsch: Schreib doch mal eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie man Stauden teilt. Oder Ableger macht … Gern mit Bildern, für so Garten-Anfänger wie mich.

    • admin
      21. Januar 2017 19:22

      Danke, liebe Alke. Ich habe mir das Thema für den Frühling vorgemerkt.

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