Nichts ist in diesen Tagen schöner als unterm Sonnenschirm auf der Terrasse zu sitzen und den Blick über den eigenen Garten schweifen zu lassen: Die Schmetterlinge werden vom Sommerflieder magisch angezogen, die Bienen summen über unsere Rosen hinweg, die Vögel zwitschern im Apfelbaum. Dazu wiegen sich die Stauden, Sträucher und Bäume im warmen Wind. Das ist Sommermusik. Aber einfach nur die Füße hochlegen, geht nicht – der Garten benötigt schließlich auch jetzt unsere Pflege. Es gibt wieder eine Menge zu tun. Diese 10 Dinge solltest Du im August unbedingt erledigen:
IM AUGUST DIE ERSTEN ZWIEBELBLUMEN VERBUDDELN
Viele im Frühling blühende Zwiebel- und Knollenblumen werden jetzt in unterschiedlicher Größe und Qualität angeboten. Du solltest vor allem bei Kaiserkrone, Herbstzeitlose, Madonnenlilie und herbstblühenden Krokussen zugreifen. Sie müssen in diesem Monat in die Erde. Alle anderen werden erst im frühen Herbst verbuddelt, wenn der Boden sich einigermaßen abgekühlt hat. Achte darauf, dass Du möglichst große und vor allem gesunde Zwiebeln kaufst. Es sollten feste Exemplare sein, ohne Fraßschäden. Du musst sie schnell einsetzen, denn: Zu warme, zu feuchte oder zu trockene Lagerung führt auf Dauer zum Verlust der Triebkraft. Also, nix wie ab damit in die Erde.
VERBLÜHTES KANN AB – DIE DAHLIEN DABEI NICHT VERGESSEN
Wenn man sich um sie kümmert, schenken uns Dahlien bis weit in den Herbst die schönsten Blüten. Voraussetzung: Regelmäßiges Ausputzen. Geschnippelt wird immer nur bis zum nächsten Seitentrieb – auch wenn ein langer, kahler Stiel übrig bleibt. So kann die Pflanze ihre ganze Kraft in die Bildung neuer Blüten stecken und hässliche Stielspitzen werden vermieden. Und wenn Du schon dabei bist, kannst Du auch gleich die anderen Stauden vom Verblühten befreien. Auch die Rosen nicht vergessen. Mach das am besten bei einem abendlichen Spaziergang durch den Garten. Das entspannt. Versprochen!
WASSER IST KOSTBAR, DARUM IM SOMMER SPARSAM DAMIT UMGEHEN
Im trockenen August und vor allem bei einem sandigen Boden kann die Wasserversorgung Deiner Pflanzen richtig teuer werden. Darum solltest Du in den Monaten zuvor so viel Regenwasser wie möglich sammeln. Dafür gibt’s Regentonnen, die man sich neben das Gartenhaus oder die Garage stellt. Wer mehr Aufwand betreiben und Geld ausgeben möchte, der kann in seinem Garten Zisternen verbuddeln. Allerdings lässt sich auch ohne großen Aufwand Wasser sparen. Beachte einfach folgende Regeln: Erst gießen, wenn der Boden in mindestens 3 Zentimeter Tiefe nicht mehr feucht ist. Eine fingerdicke Mulchschicht aus Rasenschnitt und gehäckseltem Heckenschnitt hält den Boden lange feucht und verringert die Verdunstung, einen ähnlichen Effekt haben übrigens auch Bodendeckerpflanzen wie Storchschnabel. Das Gießwasser immer langsam einsickern lassen. Manchmal ist es ratsam, nach dem Anfeuchten ein zweites Mal zu wässern. Werden junge oder frisch gesetzte Pflanzen gegossen, immer einen kleinen Wall aus Erde um die Gießstellen bauen. So kann das Wasser nicht ins Beet abfließen, sondern landet dort, wo es hin soll – im Wurzelbereich der Pflanzen. Und: Niemals Terrassen, Wege und Auffahrten gießen. Das ist pure Wasserverschwendung.
IM AUGUST LAVENDEL ZURECHtSCHNIPPELN
Im Juli hast Du ihn geerntet, jetzt wird der Lavendel in Form geschnippelt. Damit er schön kompakt bleibt, sollte er jedes Jahr geschnitten werden. Der beste Zeitpunkt dafür ist, sobald die Blüten verblassen. Je nach Sorte und Region kann das zwischen Hochsommer und Ende September sein. Achtung: Mit dem Schnippeln nicht warten bis sich Samenköpfe bilden oder die Blüten braun werden, schließlich soll der Lavendel doch bis zum Winter noch ein wenig wachsen dürfen. Die Pflanze wird kräftig zurückgeschnitten, muss aber an jedem Stängel neue Triebe behalten. Diese neuen Triebe wachsen ziemlich fix und sind ein guter Winterschutz. Im kommenden Jahr sorgen sie zudem für das tolle Aussehen Deines Lavendels.
IM AUGUST DIE SCHMUCKLILIE UMTOPFEN
Schmucklilien wachsen im Sommer rasend schnell. Oft drohen ihre Wurzeln, dann den Topf zu sprengen. Wenn’s so weit ist, solltest Du sie umtopfen. Im August wäre genau der richtige Zeitpunkt dafür. Jetzt sind die Schmucklilien meistens abgeblüht. Topfst Du sie um, können die Pflanzen noch bis zum Winter ihre ganze Energie in die Bildung neuer Wurzeln stecken. Der neue Kübel sollte übrigens nur maximal 4 Zentimeter größer sein als der alte. Stoßen die Wurzeln schon leicht gegen die Wände des neuen Topfes, hat er genau die richtige Größe. Zu große Schmucklilien kannst Du jetzt auch teilen und in neue, kleinere Gefäße setzen.
FÜR EINE REICHE ERNTE: AUCH IM AUGUST UM DIE TOMATEN KÜMMERN
Die Erntezeit für Tomaten erreicht langsam ihren Höhepunkt. Damit auch wirklich alle Tomaten bis zum Ende der Saison reifen, musst Du nun einige Dinge beachten: Als Erstes werden die Blätter in der unteren Hälfte entfernt. Das lässt mehr Licht und Sonne an die dort wachsenden Früchte und verringert das Krankheitsrisiko. Die in den Blattachseln wachsenden Triebe werden regelmäßig entfernt. Damit er nicht umkippt, befestigst Du den Haupttrieb an einem Stützpfahl. Jetzt gibt’s noch einmal Dünger und die Pflanze wird an trockenen Tagen ausgiebig gegossen. Wachsen die Tomaten auf Deiner Terrasse oder dem Balkon in Töpfen, unbedingt für Schatten sorgen. Ansonsten leiden die Feinwurzeln der Pflanze, die Kalziumaufnahme wird gestört und an den Fruchtspitzen entstehen fiese schwarze Flecken.
IN DIESEN TAGEN SAMEN SAMMELN – DAS SPART VIEL GELD
Egal, ob Akelei, Lupine, Fingerhut oder Mohn – jetzt solltest Du die Samen dieser wunderbaren Stauden einsammeln. So erhältst Du Samen für viele kostenlose Pflanzen, oft reichen sie sogar noch für die nächsten Jahre. Wie das geht? Ganz einfach: Sind die Pflanzen verblüht und färben sich die Fruchtstände braun, geht’s los. Wann das genau passiert, kann regional unterschiedlich sein. Gesammelt wird an einem sonnigen und windstillen Tag. Einzelne Kapseln kommen in Briefumschläge, ganze Blütenstiele, z. B. Fingerhut, werden kopfüber in eine Schüssel gestellt. Nach ein paar Tagen lösen sich die Samenkörner aus den Fruchthüllen. Die Samen werden schließlich gesiebt, sortiert und in blickdichte Papiertüten oder Behälter gefüllt, dabei das Beschriften nicht vergessen. Schließlich lagerst Du das gesammelte Saatgut kühl und trocken. Wichtig: Die Samen niemals in Plastiktüten aufbewahren.
JETZT STECKLINGE SCHNEIDEN
Im Laufe des Monats lassen sich ganz wunderbar Stecklinge schneiden – zum Beispiel aus den frischen Trieben der Hortensien. Es ist ganz einfach: Als Erstes suchst Du einen gesunden neuen Zweig aus, ohne Blüten. Der Zweig wird in einer Länge von ca. 10 Zentimeter abgeschnitten, die Blätter werden bis auf ein Paar entfernt, die verbliebenen Blätter werden nun jeweils um die Hälfte eingekürzt. Das untere Ende des Zweiges tauchst Du in Wurzelfix, dann setzt Du ihn in einen Topf mit Anzuchterde. Jetzt noch die Blätter und die Erde mit Wasser aus einer Sprühflasche einfeuchten, Plastiktüte drüberziehen und den Topf auf eine schattige Fensterbank stellen. Wichtig: Die Erde darf nicht austrocknen. Nach 6 bis 8 Wochen sollten sich Wurzeln gebildet haben. Nun kann der Hortensiensteckling in einen größeren Topf mit Rhododendronerde umziehen. Im kommenden Frühjahr pflanzt Du ihn schließlich ins Beet.
IM AUGUST DEN OLEANDER PFLEGEN
Kopf in der Sonne, Füße im Wasser – so fühlt sich der Oleander auf Deiner Terrasse pudelwohl. Gießen kannst Du ihn nämlich nie genug, und wenn das Wasser mal im Untersatz steht, ist das auch nicht schlimm. Im Gegenteil. Achtung: Solange Dein Oleander blüht, solltest Du nicht an ihm rumschnippeln. Jedes Jahr wird maximal ein alter Ast aus dem Strauchinnern entfernt, um für neue Triebe zu sorgen. Lässt die Blühfreudigkeit nach, kannst Du allerdings gerne quer stehende und überhängende Äste bis ins alte Holz einkürzen. Sollte Dein Oleander unter einem Befall von Wolllaus, Schmierlaus, Bakterien oder Pilzen leiden, musst Du die Triebe bis auf Fingerdicke zurückschneiden. Anschließend wird der Strauch mit einem Pflanzenschutzmittel auf Rapsölbasis eingesprüht. Keine Sorge: Nach diesem radikalen Rückschnitt wird Dein Oleander wieder ordentlich austreiben.
AUCH DIE ANDEREN BRAUCHEN ZUWENDUNG: DIE KÜBELPFLANZEN PFLEGEN
Deine Kübelpflanzen benötigen in diesen Tagen die volle Aufmerksamkeit: Fühlen sie sich an ihrem Platz wohl? Ist ihr Topf groß genug? Im Zweifelsfall müssen die Pflanzen spätestens jetzt umgestellt und umgetopft werden. Sollten die Kübelpflanzen hungrig sein, einmal die Woche mit einem Flüssigdünger nachhelfen. Achtung: Niemals düngen, wenn die Pflanzen schlapp oder trocken sind. Dann erst einmal ordentlich wässern, danach gibt’s erst den im Gießwasser aufgelösten Flüssigdünger. Nach einem längeren Regen unbedingt die Untersetzer und Übertöpfe kontrollieren und überschüssiges Wasser fix entfernen. Die Wurzeln könnten sonst verfaulen. Kündigen sich Gewitterstürme an, große Kübelpflanzen möglichst in eine windgeschützte Ecke stellen.
Schreibe einen Kommentar