Ich gebe zu: Rosen machen Arbeit! Aber es ist eine Arbeit die entspannt, ja schon fast etwas Meditatives hat. Wenn ich mich um die Rosenpflege bemühe, dann vergesse ich schließlich meine Sorgen, den Ärger, die schlechten Nachrichten. Dann betrachte ich meine „Königinnen“ und freue mich über jede neue Blüte, den herrlichen Duft, das tolle Farbenspiel. Dann ist die Welt wieder in Ordnung. Rosenpflege ist für mich ein Vergnügen. Gerne schließe ich damit den Tag in den Beeten ab. Anschließend noch ein kleiner Rundgang, ein prüfender Blick und dann geht’s ab auf die Terrasse: Füße hochlegen, Ostfriesentee trinken und dabei die letzten Sonnenstrahlen genießen. Damit Du auch so viel Freude an Deinen Rosen hast, kann ich Dir nur mein Rosen-Special ans Herz legen. Hier gibt’s den zweiten Teil – Die richtige Rosenpflege.

REISSEN & SCHNIPPELN – WILDTRIEBE ENTFERNEN
Auch im Sommer ist Rosenpflege ein großes Thema. Jetzt musst Du immer wieder die Wildtriebe an Deinen Rosen entfernen. Du erkennst sie an ihrem kräftigen Wuchs und den Wildrosenblättchen. Ihr Laub ist oft heller als das Deiner Edelrose. Wildtriebe, Blätter und Stacheln wachsen zudem gerne in eine andere Richtung. Diese Zweige können auch leicht überhängen. In der Regel wachsen sie aus der Veredelungsstelle. Um sie zu entfernen, musst Du den Wurzelhals der Pflanze frei legen und die Wildtriebe mit einem kurzen, aber harten Ruck gründlich abreißen. Alternativ kannst Du natürlich auch die Schere benutzen. Sie musst Du sehr dicht am Wurzelhals ansetzen. Und wenn Du schon mal beim Schnippeln bist, kannst Du Deine Rose auch gleich „ausputzen“, also das Verblühte entfernen. Das solltest Du regelmäßig erledigen, denn es fördert den Wachstum neuer Blüten.
PINZIEREN – DAMIT ROSEN SCHÖN KOMPAKT WERDEN
Beim Pinzieren im Frühjahr werden die jungen und noch weichen Triebe „entspitzt“, also zurückgeschnitten und so zur Verzweigung angeregt. Das Pinzieren von Rosen sorgt dafür, dass das Gehölz seine Triebanzahl vervielfacht. Auch historische Sorten, die nur noch grüne Triebe entwickeln und wieder in ihrem alten Glanz strahlen sollen, vertragen diesen Schnitt. In der nächsten Saison erscheinen diese Exemplare viel prachtvoller. Du darfst damit nur nicht zu lange warten. Es werden auch nur alle Rosen mit nur einem oder zwei Trieben bei etwa 20 cm Trieblänge bis auf zwei oder drei Blattpaare zurückgeschnippelt. Nach gut 6 Wochen wird Deine Edelrose dann mit deutlich mehr Trieben, schön buschig und ordentlich verzweigt vor der Blüte stehen. Und Du freust Dich über die richtige Rosenpflege.

DÜNGEN – ROSEN RICHTIG FÜTTERN
Neben dem Schnitt ist die richtige Versorgung mit Futter wohl die wichtigste Maßnahme der Rosenpflege im Jahr. Rosen sollten zwei Mal im Jahr gedüngt werden. Wenn die Witterung es zulässt, geht’s damit etwa Mitte März los. Dann treibt die Pflanze neu aus und kann ordentlich was vertragen. Jetzt wäre ein organischer Dünger wie Hornspäne perfekt. Der wird vom Boden nach und nach aufgenommen und versorgt die Pflanzen über einen längeren Zeitraum vor allem mit Stickstoff. Du könntest jetzt aber auch frische Komposterde in den Boden rund um Deine Rose einarbeiten. Auch das würde ihr gefallen. Eine zweite Düngung sollte im Juni nach der Hauptblüte erfolgen. Dann sollte der Dünger aber mehr Kalium und Phosphor enthalten. Das war’s. Mehr gibt’s nicht. Ansonsten würde die Rose noch neue Triebe bilden und die würden bis zum Winter nicht mehr aushärten und dann erfrieren. Muss ja nicht sein, oder? Mein Tipp: Am besten an einem Regentag düngen, dann gelangen die Nährstoffe schneller in den Boden. Machst Du es an einem anderen Tag, solltest Du danach die Rose unbedingt ausgiebig gießen, sonst „verbrennt“ der Dünger die Pflanze.
HACKEN – IMMER SCHÖN LOCKER
Anhaltende Trockenheit, intensive Sonneneinstrahlung und heftige Regenfälle wirken sich negativ auf die Bodenstruktur aus. Er verdichtet sich, Nährstoffe gehen verloren und Deine Rosen leiden. Daher ist das Hacken bei der Rosenpflege unverzichtbar. Durch regelmäßiges Hacken lockert sich die Erde um Deine Rosen herum vorsichtig auf. So erhalten die empfindlichen Wurzeln mehr Luft und das Wasser kann besser versickern. Auf diese Weise entfernst Du auch noch Unkraut, das sich in Zukunft mit Deinen Rosen ums Futter zoffen würde. Mein Tipp: Wer nicht mit der Hacke arbeiten möchte, sollte eine Bodenkralle mit Teleskopstange zur Hand nehmen. Die Telekopstange verhindert Rückenschmerzen, du erreichst mit ihr auch schwierige Stellen und die Arbeit gestaltet sich einfach komfortabler.

MULCHEN – DEN BODEN SCHÜTZEN
Noch einfacher geht Rosenpflege nicht: Nach dem Mähen fällt immer so viel Rasenschnitt an, dass man kaum weiß wohin damit. Natürlich kannst Du ihn auf dem Komposthaufen entsorgen. Du kannst den Rasenschnitt aber auch nutzen, um Deine Rosenbeete zu mulchen. Decke damit doch zwei Fingerdick den Boden rund um Deine Pflanzen ab. Und wenn Du den Rasen dann auch noch mit gehäckseltem Heckenschnitt mischst, ist er schön luftig und wird problemlos verrotten und sich in wertvollen Humus verwandeln. Vorteil: So führst Du dem Beet auf ganz einfache Weise wichtige Nährstoffe zu. Deine Rosen werden es lieben. Vor allem bei Neuanpflanzungen erleichtert eine dicke Mulchschicht die Arbeit. Immerhin unterdrückt sie das lästige Unkraut und hält den Boden länger feucht. Zudem schützt sie den Boden im Sommer vor Hitze und im Winter vor Frost. Regelmäßiges Mulchen macht besonders sandige Böden humoser und lehmige Böden leichter.
GIESSEN – WASSER IST LEBEN
Egal, welche Rose Du pflanzt – für alle gilt: Das Plätzchen sollte sonnig und luftig sein, denn das schützt vor Pilzkrankheiten. Das ist eine der wichtigen Regeln der richtigen Rosenpflege. Aus diesem Grund solltest Du auch immer nur den Wurzelbereich der Pflanzen gießen und das Gießwasser niemals über die Blätter ausschütten. So könnten sich dort nämlich nur allzu leicht Pilzsporen ansiedeln. Wer bei praller Sonne gießt, riskiert außerdem, dass die Blätter verbrennen. Früh am Morgen vertragen die Rosen das abgestandene, im besten Fall lauwarme Wasser am besten. Wichtig: Unbedingt Staunässe vermeiden. Darum ist es wichtig, dass der Gartenboden wasserdurchlässig, tiefgründig, humos und am besten lehmig-sandig ist – wie schon im ersten Teil meines Rosen-Specials beschrieben…
Schreibe einen Kommentar