ROSEN – IN DIESEN 3 SCHRITTEN MACHST DU SIE WINTERFEST

Rosen lieben Sonne und Wärme. Dunkelheit und Kälte verachten sie dagegen. Darum solltest Du Dich gerade jetzt ganz besonders intensiv um Deine Rosen kümmern und sie auf die dunkle Jahreszeit vorbereiten. Schließlich können viele von ihnen den Winter ohne Deine Hilfe nicht unbeschadet überstehen. Vor allem die sensiblen Veredelungsstellen solltest Du vor frostigen Winden und Eis schützen. Los geht’s mit den Wintervorbereitungen allerdings schon im Sommer: Nach dem 1. Juli darfst Du Deine Rosen nicht mehr mit stickstoffhaltigem Dünger versorgen. Nur so können ihre Triebe bis zum Herbst gut aushärten und den Winter unverletzt überstehen. Wie Du Deine Rosen in 3 Schritten winterfest machst, habe ich Dir hier fix notiert.

 

Foto: ArjaKos/shutterstock
Du kannst nun auch wunderbar das zusammengeharkte Laub um Deine Rosen verteilen, damit möglichst kein Frost zu den Rosenwurzeln durchdringt und eventuell die Veredelungsstelle schädigt. Foto: ArjaKos/shutterstock

 

DER 1. SCHRITT – ROSEN RICHTIG SCHNEIDEN

Im Herbst hast Du noch die Möglichkeit, Deine Rosen um ca. ein Drittel zu kürzen. Diese Tage solltest Du dafür auch nutzen. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, welche Rosentypen Du in Deinem Garten gepflanzt hast – Du kannst sie alle entsprechend zurückschneiden. Du solltest damit aber nicht zu lange warten. Hat’s erst einmal in Deinem Garten gefroren, ist es dafür zu spät. Die Schnittwunden könnten jetzt nicht mehr verheilen und die Rose würde im Winter schlimm leiden. Auch das tote Holz kannst und solltest Du jetzt noch rausschneiden. Darum: Fix ab in den Garten und los geht’s. Aber nicht alles abschnippeln, schließlich erfolgt der eigentliche Rückschnitt erst im Frühjahr zur Forsythienblüte. Dann darfst Du aber richtig loslegen.

 

Zwei meiner Rosen im Vorgarten. Im Herbst schneide ich lediglich das tote Holz heraus, den Rest lasse ich bis zum Frühjahr stehen. Erst wenn die Forsythien blühen werden sie richtig zurück geschnitten. Foto: frankskleinergarten.de

 

 

DER 2. SCHRITT – ERDE UM DIE ROSEN ANHÄUFELN

Das „Anhäufeln“ der Rosen wird unter Gärtnern gerade mal wieder heiß diskutiert: Die einen sagen, es sei unnötig, man müsse keinen Erdhaufen um die Rose anlegen. Immerhin würde die Veredelungsstelle doch mindestens 5 bis 8 Zentimeter unter der Erde liegen. Daher sei diese Schutzmaßnahme unnötig. Die anderen meinen, dass ein wenig frische Erde um die Rose nicht das Schlechteste sei und im Frühjahr dann auch dem Beet zugutekommt. Außerdem sei die Vor- und Umsicht doch die Mutter der Porzellankiste. Ich gehöre zur letzteren Fraktion. Jedes Jahr im November geht’s bei mir los – dann wird ordentlich neue und frische Pflanzerde um die Rose verteilt  und zwar so viel, dass jede Rose in einem 10 bis 15 Zentimeter hohen Erdhaufen steht. Das mache ich auch, weil sich in einigen Beeten die Erde immer wieder übers Jahr absenkt und so die Veredelungsstellen freigelegt werden. Die nun noch herausragende Triebe decke ich zudem mit Tannenzweigen ab. Die Zweige schützen die Rose vor Frostrissen durch die Wintersonne. Außerdem sind sie über den Winter ein wunderbares Outfit für Dein Rosenbeet – ansonsten würden wir nur auf die Erdhügel gucken.

 

Eine Strauchrose in meinem kleinen Garten hinterm Haus Sie wird von mir „angehäufelt“, d.h. um die Rose schaufel ich einen 15 Zentimeter hohen Haufen aus frischer Pflanzerde. Das schützt die Veredelungsstelle vor Frost. Foto: frankskleinergarten.de

 

 

DER 3. SCHRITT – ROSEN EINPACKEN UND ABDECKEN

Damit Deine Rosen im Beet und vor allem ihre empfindlichen Veredelungsstellen im kalten Winter schön warm eingepackt sind, solltest Du Tannengrün zum Abdecken benutzen. So bekommen sie noch genügend Luft und trocknen nicht aus. Auch Deine Hochstammrosen kannst Du so perfekt einpacken. Achte darauf, dass vor allem die Veredelungsstellen unterhalb der Krone richtig schön mit Reisig oder Stroh umgeben sind. Über dieses Paket ziehst Du nun noch einen Jutesack. Fertig. Du kannst die Hochstammrosen allerdings auch mit einem atmungsaktiven Vlies umwickeln. Vorher hast Du noch reichlich Stroh in der Rosenkrone verteilt. Ganz wichtig: Auf gar keinen Fall darfst Du Plastiktüten oder Folien zum Einpacken der Rosen benutzen. Unter dem Plastik könnte die Rose ersticken, es würde sich auch Feuchtigkeit sammeln und Hitze aufstauen. Mein Tipp: Hast Du ein junges und noch biegsames Rosenstämmchen, das Du heil durch den Winter bekommen möchtest, kannst Du es vorsichtig zu Boden drücken und dort locker mit einem Haken fixieren. Jetzt musst Du nur noch Erde auf die Krone häufeln und alles schön mit Reisig bedecken.

 

Diese Rose wächst an meiner Terrasse. Sie wird das letzte Mal Anfang Juli von mir gedüngt. So können ihre Triebe bis zum Winter richtig aushärten und die kalte Jahreszeit locker überstehen. Foto: frankskleinergarten.de

 

 

UND DANN NOCH DAS:

Der richtige Winterschutz beginnt schon beim Kauf Deiner Rose: Jetzt im Spätherbst sind deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Sorten zu beobachten. Viele ältere Züchtungen zeigen sich komplett nackt und entlaubt. Das hat aber nichts mit dem Herbst zu tun, sondern ist vielmehr ein Zeichen für einen generell schlechten Gesundheitszustand. Diese Rosen sind noch zu stark geschwächt durch die sommerlichen Rosenkrankheiten Sternrußtau und Rosenrost. In den Sommermonaten hatte die Rose keine Möglichkeit aufgrund der Krankheiten Assimilate zu bilden, die während des Winters die Wurzeln versorgen. Wiederholt sich diese Schwächung Sommer um Sommer, kommt irgendwann der Punkt, an dem die geschwächte Rose den Winter nicht mehr überstehen wird. Darum ist wichtig: Achte beim Kauf Deiner Rosen ganz besonders auf das ADR-Prädikat. Damit ausgezeichnete Rosen sind besonders frosthart und pflegeleicht, sie können sich auch besser gegen Rosenkrankheiten wehren. Erfolgreicher Winterschutz beginnt also schon mit der richtigen Sortenwahl.

 

Foto: Maryna Mateich
Gerade in den harten Wintern sind viele Vögel verzweifelt auf der Suche nach Nahrung und dankbar für jede Hagebutte in Deinem Garten. Also hab ein Herz für Piepmätze und lass einige Hagebutten in den Rosen hängen. Foto: Maryna Mateich

 

 

ZULETZT EINE KLEINE BITTE: LASS DIE HAGEBUTTEN HÄNGEN

Die Rosen in Deinem Garten bilden zum Ende der Gartensaison Hagebutten. Die sehen nicht nur toll aus, sondern sind auch für viele Vögel wertvolle Nahrung. Daher solltest Du sie einfach bis zum Frühling hängen lassen. Du wirst sehen, dass das Hagebuttenrot nicht nur ein toller Farbtupfer in Deinem vereisten und verschneiten Garten ist, sondern sich auch der eine oder andere Piepmatz in Deine Rosen verirren wird. Also achte darauf, dass Du die Hagebutten jetzt nicht alle abschnippelst. So leistest Du übrigens ganz ohne Mühen einen wunderbaren Beitrag zum Umwelt- und Artenschutz. Das ist doch großartig, oder?

 

2 Kommentare

  • Alexandra
    19. Dezember 2016 17:34

    Ach, was für ein schöner Artikel. Ich liebe Rosen ja total und habe schon länger darüber nachgedacht, mir welche in den Garten zu pflanzen. Allerdings hat mir die Überwinterungsfrage dieser empfindlichen Blumen immer wieder Gedanken gemacht. Kann man Rosen eigentlich auch im Topf auf dem Balkon pflanzen und dann im Winter reinholen ? Gerade in Großstädten haben ja viele Leute leider nur einen Balkon und träumen vom eigenen Garten. Aber viele deiner Tipps sind auch für Balkonpflanzen super 🙂
    Alles Gute für deinen wunderschönen Garten und dich im neuen Jahr.
    Deine Alexandra

    • admin
      20. Dezember 2016 12:36

      Liebe Alexandra,
      aber natürlich gibt es wunderschöne Rosen, die für den Topf auf dem Balkon geeignet sind. Mir persönlich gefällt die Zwergrose „Pepita“ von Kordes am besten oder das Rosenstämmchen „Charmant“. Im Winter solltest Du die Pflanzen mindestens mollig warm einpacken, eventuell sogar herein holen. Und bitte niemals das Gießen vergessen 🙂
      Liebe Grüße,
      Frank

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