AUS FEHLERN LERNEN – MEINE 6 TIPPS FÜR DIE ROSENPFLEGE

Viele Gärtner halten Rosen für anspruchsvolle Diven – sie seien zu kompliziert, zu zickig, zu arbeitsintensiv. Das stimmt jedoch nicht. Eigentlich sind sie sogar ziemlich pflegeleicht. Man muss eben nur wissen, wie man mit Ihnen umzugehen hat. Auch ich musste das lernen und habe anfangs ziemlich viel falsch gemacht bei der Rosenpflege. Mittlerweile habe ich aus meinen Fehlern gelernt und es blühen knapp 90 prächtige Rosen in meinem kleinen Garten. Aus welchen Fehlern ich gelernt habe, kannst Du hier nachlesen. Das sind meine 6 Tipps für die Rosenpflege…

 

Rosenpflege ist eigentlich ganz einfach. Das musst Du beachten: Sie wachsen gerne in der Sonne. Der Boden sollte durchlässig und nahrhaft sein. Staunässe mögen sie nicht. Foto: frankskleinergarten.de

 

FEHLER 1: DAS FALSCHE PLÄTZCHEN FÜR DIE NEUEN ROSEN

Ich hatte einen Plan im Kopf und wusste ganz genau, wo die Rosen blühen sollten. Vor allem sollten sie Farbe in den Vollschatten bringen. Es hat allerdings nicht so lange gedauert, da habe ich festgestellt, dass etwas nicht stimmt. Die Rosen wollten nicht  blühen und ließen die Blätter hängen. Sie verkümmerten. Ich lernte: Im Schatten wird das mit denen nix. Da werden sie nur krank. Die meisten lieben ein sonniges und geschütztes, aber dennoch luftiges Plätzchen. Der Luftzug mildert im Sommer die heißen Temperaturen ab und die Blätter können nach einem Regenschauer schnell wieder trocknen. Zu viel Sonne ist aber auch nicht gut. Das habe ich mit meinen Rosenstämmchen erlebt. Die hatte ich auf der Terrasse direkt vor der Hausmauer in schönster Südsonne platziert. Aber: viel zu heiß, viel zu trocken, viel zu wenig Wind. Also sind sie ab in neue, eher halbschattige Beete gewandert. Dort fühlen sie sich nun so richtig wohl. Auch der richtige Standort gehört eben zur richtigen Rosenpflege.

FEHLER 2: BODEN IST NICHT GLEICH BODEN

Sonne, Wind und ein schickes Plätzchen mitten im Garten reichen ihnen einfach nicht. Nein, Rosen wollen auch noch den perfekten Boden. Und vor allem wollen sie nicht in die Erde gesetzt werden, in der schon einmal eine ihrer Artgenossen zuhause war. Dieser schon benutzte Boden ist ihnen zu schlapp. Sonst noch Ansprüche? Ja! Der Boden darf auf gar keinen Fall zu lehmig sein. Das Regenwasser sollte schnellstens abfließen. Grund: Staunässe mögen sie nicht. Ist der Boden zu leicht, gefällt ihnen das ebenfalls nicht. Dann musst Du mit etwas Lehm oder Humus nachhelfen. Ich gebe zu: Es scheint etwas kompliziert. Aber keine Sorge, im Zweifelsfall findest Du im Gartencenter bestimmt den richtigen Bodenverbesserer.

 

Der erfahrene Gärtner weiß: Vor einer kräftigen Rosenblüte, wird kräftig zurückgeschnitten. Foto: frankskleinergarten.de

 

 

FEHLER 3: ZU WENIG ODER FALSCH GESCHNIPPELT

Oh, ja – Schnippeln erfordert Mut und Furchtlosigkeit. Ich habe mich erst gar nicht getraut. Warum auch? Die Rosen wuchsen so toll und blühten schließlich so schön. Aber irgendwann war Schluss damit. Da wurden die Biester einfach zu faul für neue Blüten und ich lernte: Damit Rosen ordentlich blühen, benötigen sie einen guten, kräftigen Rückschnitt. Geschnippelt wird im Frühjahr, wenn die Forsythien blühen. Als Erstes werden abgestorbene, beschädigte und kranke Triebe rausgeschnitten. Und jetzt ist es wichtig zu wissen, welche Rose gestutzt werden soll. Öfter blühende Beet- und Edelrosen lassen sich nämlich gerne auf etwa ein Drittel ihrer Höhe zurückschnippeln, öfter blühende Strauchrosen kürzt Du auf zwei Drittel runter und bei Deinen öfter blühenden Kletterrosen schnippelst Du rund die Hälfte der Seitentriebe zurück. Um die einmal blühenden Rosen in Deinem Garten kümmerst Du Dich gleich nach der Blüte, am besten im Spätsommer. Merke: Auch der richtige Schnitt gehört zur Rosenpflege.

FEHLER 4: WASSER AUS DER GIESSKANNE? JA, ABER NICHT AUF DIE BLÄTTER!

Mit dem Gartenschlauch die Rot an heißen Tagen abspritzen, ist das Schlimmste, was Du machen kannst. Auch nicht gut: Das Wasser mit der Gießkanne über die Blüten und Blätter verteilen. So hab’s ich anfänglich gemacht. So wird das nix mit der Rosenpflege. Die Folge: Meine Rosen wurden krank. Sie litten unter Pilzkrankheiten wie Mehltau und Sternrußtau. Letzteres erkennst Du ganz gut an den dunklen Flecken, die sich auf den Blättern ausbreiten. Mehltau ist hingegen ein mehlig-weißer Belag, der sich auch gerne an den Knospen festsetzt. Damit das nicht passiert, darfst Du nur den Boden rund um die Rosen gießen. Gegen nasse Füße haben sie nix, nur gegen nasse Blätter. Wenn’s im Sommer nicht regnet, gießt Du sie am besten gleich morgens. Ein bis zwei Mal pro Woche reicht vollkommen – dann aber bitte ordentlich.

 

Sie brauchen Dünger und manchmal auch ein freundliches Wort von Dir. Auch das gehört zur Rosenpflege. Rosen sind nämlich sehr sensibel. Foto: frankskleinergarten.de

 

 

FEHLER 5: FALSCHES ODER ZU WENIG FUTTER FÜR DIE ROSEN

Rosen haben Hunger und zwar richtig. Wusste ich nicht. Ich dachte, der Boden gibt genug her. Tut er aber nicht, denn Rosen sind Starkzehrer. Die sind niemals satt. Und im Nullkommanichts haben die Pflanzen alles Nahrhafte weggefuttert. Darum bekommen sie von mir jedes Jahr im Frühling eine fette Portion Dünger, gleich nachdem ich sie zurückgeschnitten habe. Am besten schmeckt ihnen zum Anfang der Gartensaison gut abgelagerter Rinderdung. Der muss nicht vom Bauernhof sein. Den gibt’s pelletiert und säckeweise im Gartencenter. Das riecht nicht so schlimm. Das Zeug wird flach im Wurzelbereich verteilt und eingearbeitet. Öfter blühende Rosen werden später im Sommer noch einmal gedüngt. Viele benutzen dafür ein wenig Blaukorn, das in den Boden eingeharkt wird. Ich mache das nicht. Meine Rosen werden mit effektiven Mikroorganismen verwöhnt, die mit dem Gießwasser vermischt werden. 5 Flaschenkappen auf 15 Liter. Das reicht für vier Wochen. Effektive Mikroorganismen kannst Du flaschenweise online bestellen. Merke: Eine ordentliche Portion Futter zur richtigen Zeit – das ist Rosenpflege mit Herz.

FEHLER 6: NICHT UM DEN WINTERSCHUTZ KÜMMERN

Nicht alle Rosen sind winterhart. Einige meiner englischen Rosen und vor allem die Rosenstämmchen vertragen den Frost nur sehr mäßig – musste ich nach dem ersten wirklich harten Winter feststellen. Es war aber nicht nur der Frost, der ihnen Schaden zufügte, sondern auch kalte Winde und die Wintersonne. Mittlerweile weiß ich, dass ich mich rechtzeitig kümmern muss. Am empfindlichsten sind die Veredelungsstellen. Die liegen im Idealfall  einige Zentimeter unter der Erde, ansonsten müssen sie angehäufelt werden. Ich schaufle darum in jedem späten Herbst einen kleinen Erdhaufen rund um die Rose – sicher ist sicher. In die Strauchrosen stecke ich schließlich noch einzelne Reisigzweige. Die Rosenstämmchen werden von mir mit einem Jutetuch oder einem Vlies eingepackt. Vor allem die Veredelungsstellen werden dick mit Jute umwickelt. Zwischen die Triebe kommen noch Tannenzweige und Herbstlaub.  Fertig. So wird das dann auch was mit dem Rosengarten im kommenden Frühjahr.

 

 

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