Im Garten gibt’s immer etwas zu tun! Auch in diesem Monat. Der Rasen muss weiter gepflegt werden, die Weigelie könntest Du auslichten und Dein Flieder will bestimmt auch ausgedünnt werden. Gartenspaß, wohin man schaut. Wir spucken also in die Hände und legen los. Am Ende des Tages machst Du es Dir dann auf der Terrasse gemütlich, trinkst eine kühle Limonade und genießt das Ergebnis Deines Gartentages. Neben dem Pflichtprogramm habe ich mir noch zehn Dinge notiert, die mir in diesem Juli ganz besonders am Herzen liegen. Vielleicht solltest Du Dich ebenfalls darum kümmern…

IM JULI BEKOMMT DER BUCHS SEINE FORM
Den Rückschnitt hattest Du schon im Frühjahr erledigt. Jetzt sind die nachgewachsenen Triebe so weit ausgereift, dass Du Deinen Buchs in die gewünschte Form schnippeln kannst. So gehst Du vor: Geschnitten wird während einer Schlechtwetterperiode oder wenigstens an einem bewölkten Tag. Ist das nicht möglich, solltest Du die zurückgeschnittene Fläche mit einem schattenspendenden Vlies abdecken und langsam an die Sonne gewöhnen. Durch den Schnitt hast Du nämlich kleine Blätter freigelegt, die bisher vorm Sonnenlicht geschützt waren. Sie könnten jetzt durch Sonnenbrand geschädigt werden. Das sieht nicht hübsch aus. Noch ein Tipp: Bei Kugeln immer von oben nach unten schnippeln. Ich lege immer ein altes Bettlaken um die Pflanze. So kann ich das Schnittgut viel leichter einsammeln und es bleibt kaum etwas im Beet zurück
WENN DIE KLEMATIS IM JULI KRANK WIRD…
Es passiert im Juli ganz plötzlich und immer völlig unerwartet: Gerade sah die Klematis noch gesund und farbenfroh aus und jetzt hängt sie schwach und welk am Klettergerüst. Schuld daran ist in den meisten Fällen ein Pilz, der vor allem großblütige und gefüllte Klematis befällt. Er verstopft die Leitungsbahnen der Pflanze, so dass kein Wasser mehr zu den Blättern und Blüten gelangen kann. Die Klematis verdurstet! Jetzt darfst Du keine Zeit verlieren. Die Klematis wird nun knapp über dem Boden abgeschnitten und das Schnittgut im Hausmüll entsorgt. Hast Du Deine Klematis tief genug gepflanzt, wird sie wieder austreiben – falls nicht und Du an derselben Stelle eine neue Klematis pflanzen möchtest, denke unbedingt daran, den Boden vorher auszutauschen.

IM JULI GIBT ES NOCH EINMAL ORDENTLICH FUTTER FÜR DIE ROSEN
Im Juli solltest Du Deine Rosen ein letztes Mal für dieses Jahr düngen. So haben ihre Zweige noch genügend Zeit, um bis zum Winter auszuhärten. Damit der Dünger auch ordentlich in die Erde zieht, wird bei Regenmangel ordentlich gegossen. Nur so löst sich der Dünger auf und dringt in den Wurzelbereich ein. Zusätzlich arbeitest Du den Dünger mit einer Gartenkralle noch in den Boden ein. Ohnehin ist die Bodenpflege rund um Deine Rosen jetzt wichtig: Halte die Erde rund um die Rosen frei von Unkraut. Zudem solltest Du den Boden rund um die Pflanze, wie auch schon im Juni, regelmäßig mit einer Rosengabel oder einer kleinen Hacke auflockern. Achte darauf, dass Du dabei keine Wurzeln verletzt.
JETZT NOCH FIX DIE LETZTEN SOMMERBLUMEN KAUFEN
Für eine schicke Pflanze findet sich immer ein Plätzchen – auch jetzt noch. Zwar sind die meisten Balkonkästen und Beete längst bepflanzt, aber in den Gartencentern und Gärtnereien werden noch die schönsten Stauden, Sträucher und Rosen angeboten. Manche werden jetzt sogar günstiger angeboten. Also, warum nicht zugreifen? Du könntest nun zum Beispiel noch einen Kübel bepflanzen. Der könnte auf der Terrasse, im Hauseingang oder auf dem Balkon stehen. Aber achte darauf, dass das Pflanzgefäß groß genug ist und genügend Speicher für Wasser und Nährstoffe bietet. Ohnehin ist ein Umtopfen Pflicht! Schließlich sind die Töpfe, in denen die Pflanzen angeboten werden, doch meistens schon beim Einkauf viel zu klein.

DEINE BALKONPFLANZEN BENÖTIGEN IM JULI ETWAS PFLEGE
Balkonblumen wie Geranie oder Strauchmargerite blühen nur dann üppig weiter, wenn Du regelmäßig Verblühtes herausschneidest. Geranien bilden zwar auch ohne „ausputzen“ ständig neue Blüten, allerdings sind abgeblühte Blütenstängel und herabfallende Blütenblätter nach einigen Regentagen sehr anfällig für Grauschimmel. Also: Weg damit! Auch Deine Fuchsien solltest Du im Blick haben, denn einige Arten entwickeln Früchte, in die die Pflanze zur Samenbildung mehr Energie steckt als in neuen Blütenschmuck. Diese „Früchte“ können auch weg. Ebenfalls wichtig: Achte darauf, dass die Blüten und Wurzeln Deiner Balkonpflanzen keiner knalligen Mittagshitze ausgesetzt sind. Vielleicht hast Du ja einen Sonnenschirm oder eine Markise, die Du aufspannen könntest, um sie vor einem Sonnenbrand zu schützen. Achte darauf, dass Du Deine Balkonpflanzen jetzt auch regelmäßig gießt, aber bitte nicht in der prallen Sonne und nur im Wurzelbereich, denn: Wassertropfen wirken auf den Blättern wie Brenngläser und fügen ihnen Schmerzen zu.
AUCH IM BEET: WAS VERBLÜHT IST, KANN JETZT ABGESCHNITTEN WERDEN
Die meisten Stauden sind ziemlich pflegeleicht, wie Du weißt. Daher reicht es oft, einfach nur das Verblühte rauszuschneiden. Wenn Du zum Beispiel im Juli Deinen verblühten Steppen-Salbei eine Handbreit über dem Boden abschneidest, zeigt sich innerhalb weniger Wochen ein zweiter Blütenflor. Der ist dann zwar nicht mehr so üppig wie der erste, aber immer noch schön anzusehen. Das gleiche gilt für Jakobsleiter, Dreimasterblume und Rittersporn. Dagegen werden bei Phlox und Sonnenauge nur die welken Rispen herausgeschnitten. So können sich aus den darunter liegenden Seitenknospen neue Blüten bilden. Mein Tipp: Eine Düngung macht müde Pflanzen wieder munter und schenkt ihnen Kraft für neue Blüten.

AUS EINS MACH ZWEI MACH DREI – IM JULI DEN BLAUREGEN VERMEHREN
Der Juli eignet sich wunderbar, um den Blauregen durch Ableger zu vermehren. Wie das geht? Ganz einfach: Du wählst einen kräftigen Trieb aus und schneidest etwa in der Mitte eine Kerbe hinein. Den Trieb biegst Du nun leicht und leitest ihn durch einen Topf mit Anzuchterde. Achte darauf, dass die Schnittstelle gut mit Substrat bedeckt ist. Die Triebspitze machst Du an einem Stab fest und zwar so, dass er senkrecht in die Höhe steht. Nun setzt Du den Topf neben die Pflanze ins Beet und beschwerst ihn am besten noch mit Kieselsteinen. Im Spätsommer haben sich dann am Verwundungsschnitt so viele Wurzeln gebildet, dass der Ableger nicht mehr von der Mutterpflanze versorgt werden muss. Nun kannst Du ihn abtrennen und einpflanzen.
IM GEWÄCHSHAUS: FENSTER AUF UND DURCHLÜFTEN!
Auch die Pflanzen in Deinem Gewächshaus brauchen frische, kühle Luft. Voraussetzung: Genügend Fenster und Türen, die sich öffnen lassen. Damit die Luft ordentlich zirkulieren kann, sind Fenster in den Seitenwänden wichtig, aber auch im Dach. Die sollten sich am besten automatisch öffnen. Zusätzlich kannst Du die Tür zum Gewächshaus offen lassen. Hat das Gewächshaus in Deinem Garten keine Fenster und Du kannst es nicht nachrüsten, solltest Du tagsüber die Tür nicht schließen und Schattiermatten anbringen. Die Matten lassen sich ganz leicht anbringen. So lässt sich die Hitze ein wenig dämpfen. Ansonsten gilt im Juli: Fenster und Türen auf zum Lüften!

WIR SAGEN DEN BLATTLÄUSEN DEN KAMPF AN
Der Juli gilt gemein hin als „Blattlausmonat“. Ich finde die Biester ja total eklig. Beim Kampf gegen diese Burschen versuche ich immer so lange wie möglich auf ihre natürlichen Feinde zu setzen. Wenn aber Florfliegenlarven, Marienkäfer, Schlupfwespen und Co. es nicht schaffen, meine Rosen zu befreien, dann spritze ich auch schon mal was Selbstgemixtes aus Wasser, Schmierseife und einem Schuss Brennspiritus. Das beste Ergebnis erzielst Du übrigens, wenn Du morgens oder abends bei trockener Witterung spritzt.
IM JULI SCHON AN DEN FRÜHLING DENKEN – OSTERGLOCKEN TEILEN
Haben Deine Osterglocken im vergangenen Frühling nur spärlich geblüht? Dann solltest Du jetzt die Horste ausbuddeln und sie teilen. Dabei trennst Du alle Tochterzwiebeln ab, die nicht über eine gemeinsame Außenhaut mit der Mutterzwiebel verbunden sind. Die Zwiebeln werden aber nicht gleich wieder eingegraben, sondern nun erst einmal in einer Kiste mit feuchtem Sand in einem kühlen, dunklen Raum gelagert. Verbuddelt werden sie erst wieder im Herbst. Noch ein Tipp: Wenn die Zwiebeln wieder in die Erde kommen, streu doch pro Zwiebel ein Teelöffelchen Hornspäne ins Pflanzloch. So werden Deine Osterglocken im kommenden Frühjahr noch schöner blühen.
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