Kaum etwas ist besser für Deine Pflanzen als der gute alte Kompost. Und das Beste: Den gibt’s gratis. Bestimmt hast Du eine Ecke in Deinem Garten, in der Du einen Komposthaufen anlegen kannst. Wichtig ist, dass Du Deine Grünabfälle künftig nicht mehr in den Hausmüll schmeißt, sondern auf Deinem Komposthaufen entsorgst. Kompost besteht nämlich aus verrotteten, organischen Abfällen, wie welkes Laub, Hecken- und Rasenschnitt oder Obst- und Gemüseresten. Schon nach wenigne Monaten kannst Du Dich dann über die grandiose Komposterde und mit diesem „schwarzen Gold des Gärtners“ Deine Pflanzen verwöhnen. Was hinein darf und was nicht, wo Du sparen kannst und welche Mischung die richtige ist, erfährst Du hier. Damit’s auch wirklich was wird, verrate ich Dir meine wertvollsten Kompost-Geheimnisse.
SO SPARST DU BEIM KOMPOSTIEREN GELD
Sparfüchse sind wir doch alle, oder? Darum im Frühjahr am besten ab in den Discounter Deines Vertrauens. Dort gibt’s Schnellkomposter oft wesentlich günstiger als im Baumarkt oder Garten-Center. Achte einfach auf die Angebote. Ein aus Holzlatten zusammengezimmerter Komposter tut’s aber auch. Du solltest nur unbedingt daran denken, genügend Abstand zum nächsten Grundstück zu halten. Sonst beschwert sich Dein Nachbar eventuelle über unangenehme Gerüche aus Deinem Garten. Es wäre klug, wenn Du Dich vorm Aufstellen bei der Gemeinde nach eine Abstandspflicht erkundigst. Noch ein Tipp: Viele Gärtner fügen ihrem frischen Komposthaufen Schnellkomposter zu. Das ist vollkommen unnötig. Eine Handvoll Pflanzerde erfüllt denselben Zweck. Nutzt Du Deine Komposterde schließlich zum Düngen, pass auf, dass Du nicht zu viel nimmst: 1 bis 2 Liter pro Quadratmeter genügen vollkommen.
KOMPOST GIBT’S AUCH GÜNSTIG BEI DER GEMEINDE
Wusstest Du, dass es günstig und mancherorts sogar gratis Kompost für Deinen Garten bei der Grüngutentsorgung gibt? Erkundige Dich einfach mal bei Deiner Gemeindeverwaltung. Vor allem, wenn Du einen neuen Garten anlegen möchtest, macht sich das bezahlt. Für den Transport mietest Du Dir dann einen Anhänger im Baumarkt. Einige Kommunen liefern die Komposterde sogar bis vors Grundstück. Du musst aber darauf achten, dass es sich ausschließlich um Kompost aus Grüngut handelt – also Gartenabfälle, Rasenschnitt, Strauch- und Heckenschnitt und Laub. Sollte Dir Biokompost angeboten werden, lass die Finger davon. Der besteht aus Küchenabfällen und ist meist zu salz- und nährstoffhaltig. Das schadet Deinen Pflanzen mehr als es hilft.

VORSICHT BEI KRANKHEITSERREGERN
Kompostierst Du richtig, werden Unkrautsamen und Krankheitserreger in der Regel abgetötet. Daher ist es auch überhaupt kein Problem Fallobst mit in den Komposter zu schmeißen. Aber es gibt natürlich Ausnahmen von der Regel: So solltest Du es unbedingt vermeiden, Pflanzen, die mit Pilz- und Bakterienkrankheiten infiziert sind, auf dem Kompost zu entsorgen. Dazu gehören zum Beispiel Buchsbäumchen, die mit dem Pilz Cylindrocladium buxicola, also dem Buchsbaumpilz, befallen sind. Die Erreger halten sich über Jahre in der Erde und können über den Kompost zurück ins Beet gelangen. Besser wäre es, Du entsorgst kranke Pflanzen im Hausmüll.
MANCHES UNKRAUT MUSS ERST TROCKNEN
Ganz wichtig: Ausläufer bildende Wurzelunkräuter wie Giersch, Quecke und Winde müssen erst einmal total austrocknen, bevor Du sie auf dem Kompost entsorgen kannst. Noch besser ist es, wenn sie vorher in einem Eimer Wasser vergoren werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass über die Komposterde noch lebenstüchtige Wurzelteile wieder zurück ins Beet gelangen – und das wäre doch echt ärgerlich, oder? Du kannst den Rotteprozess übrigens beschleunigen, indem Du dem Kompost eine Handvoll Hornspäne hinzufügst. Gerade, wenn Du trockene Laubabfälle auf den Haufen schmeißt, hilft das ungemein.

KOMPOSTER IST NICHT GLEICH KOMPOSTER
Die handelsüblichen Schnellkomposter sehen zwar hübsch aus, sind auch praktisch – müssen es aber nicht immer sein. Solltest Du einen kleinen Garten Dein Eigen nennen, kann ich Dir so einen Kasten nur empfehlen. Hast Du den nötigen Platz, kannst Du auch wunderbar einen Komposter aus einer einfachen Lattenkonstruktion aufstellen. Allerdings sollte er aus wetterbeständigem Lärchen- oder Douglasienholz bestehen. Der Abstand zwischen den einzelnen Latten darf nicht mehr als 3 Zentimeter betragen. Ansonsten könnten die Gartenabfälle seitlich herauspurzeln. Oder Du versuchst es mit einer Rolle Maschendraht. Das geht auch. Allerdings kannst Du in so einem Komposter nur leichtes und luftiges Material kompostieren. Wichtig ist bei allen Kompostern, dass der Boden offen ist. Nur so gelangen die wichtigen Regenwürmer, Asseln und Heerscharen von für uns unsichtbaren Mikroorganismen hinein. Sie sind wichtig, weil sie letztlich unsere Gartenabfälle in die wertvolle Komposterde verwandeln.
DIE MISCHUNG MACHT’S
Du kannst eigentlich alles, was an organischem Material im Garten anfällt auf den Kompost schmeißen. Allerdings kommt es dabei auf die Mischung an und Du musst beachten, dass alle Lebewesen in Deinem Komposthaufen es eher feucht als trocken mögen. Dennoch solltest Du zum Beispiel Deinen feuchten Rasenschnitt erst etwas antrocknen lassen und mit Deinem gehäckselten Heckenschnitt mischen, bevor Du ihn auf den Kompost gibst. Ist das Material zu feucht, kann es auf dem Haufen gären und faulen – und das stinkt. Du musst also ein wenig Fingerspitzengefühl dafür entwickeln. Manchmal musst Du den Rottevorgang überprüfen. Allerdings solltest Du Dich nicht wundern, wenn sich der Kompost auf bis zu 70 Grad Celsius aufheizt. Das ist völlig normal. Schuld sind Pilze und Bakterien, durch deren Aktivität diese Wärme entsteht. Da sich vor allem der Rasenschnitt schnell aufheizt und dann gerne verklebt, wäre es gut, wenn Du den Kompost regelmäßig mit der Grabegabel umsetzt, also das unterste nach oben holst. So bekommt der Kompost genügend wichtigen Sauerstoff. Du wirst sehen, nach sechs bis 12 Monaten hast Du tollste Komposterde und kannst damit Deine Pflanzen glücklich machen.

WICHTIG: DAS DARF AUF DEN KOMPOST, DAS NICHT
Obst-, Gemüse- und Gartenabfälle, Erntereste, Rasenschnitt, Laub, Zweige und zerkleinerte Äste und gebrauchte Blumenerde eignen sich bestens für den Komposthaufen. Auch Eierschale oder Kaffee- und Teereste. Sparsam solltest Du mit Bananenschalen, Zitrusschalen und Holzkohleasche sein. Absolut ungeeignet für Deinen Komposthaufen sind salzige Essensreste, Fleisch und Knochen, Katzenstreu oder Kaninchen- und Nagereinstreu. Damit lockst Du nur Ratten und andere Schädlinge an. Auch auf Ruß und Asche von Briketts solltest Du verzichten.
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